Entries tagged with “Welt:Klasse”.


10.04.14

Vier Tage ist es nun her, dass wir vier, Paul, Miles, Leonie und Nina, uns im Rahmen des Projekts Welt:Klasse auf die abenteuerliche Reise nach Kenia gemacht haben. Nach circa zehn Stunden Flug sind wir am Montagmorgen auf dem Flughafen Jomo Kenyatta in Nairobi gelandet, wo es bereits um sechs Uhr morgens sehr warm und schwül war. Vor dem Flughafen wartete unser Betreuer Anthony auf uns, in dessen Haus wir die letzten Tage verbracht haben. Bereits auf der Fahrt dorthin fiel uns die eigentümliche Fahrweise der Kenianer auf, welche überwiegend aus Überholen und Hupen besteht. Auf diese Weise bahnten wir uns auch unseren Weg über den größten Highway Ostafrikas, bis ins nördlich gelegene Thika. Dort besuchten wir einen riesigen Markt, auf dem man von Obst und Gemüse bis hin zu Kleidung und Schuhen alles kaufen konnte. Während wir vier uns in dem Getümmel nicht wirklich orientieren konnten, lotste Anthony uns zielstrebig zu verschiedenen Ständen, an denen wir alle möglichen Obstsorten probierten, darunter auch einige Unbekannte. Am darauffolgenden Tag fuhren wir zum ersten Mal aufs Land, in Anthonys Heimatdorf. Dort lernten wir seine Mutter und weitere Familienmitglieder kennen und pflanzten alle unsere ersten Avocadobäume. Am Abend erhielten wir dann einen Swahili-Crashkurs, bei dem wir schon mal einige Wörter und Ausdrücke lernten. Zuallererst natürlich das Wichtigste: Mimi ni kuchoka – Ich bin müde! Heute Morgen besuchten wir noch eine Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, hilfsbedürftigen Kindern eine Zukunftsperspektive zu bieten. Nach einer Führung über das Gelände hatte der Guide noch eine Überraschung für uns und führte uns hinunter zu einem Fluss, der in unberührter Natur zwischen großen Felsen hindurch floss. Dieser Anblick hatte allerdings auch seinen Preis, was wir beim darauffolgenden Aufstieg zu spüren bekamen, sodass wir völlig erschöpft und verschwitzt wieder am Auto ankamen. Mit diesem fuhren wir weiter zu einer Primary-School, wo wir direkt von hunderten von Kindern (welche uns übrigens für Chinesen hielten) umringt wurden.

Morgen werden wir Nairobi vorerst verlassen und für 17 Tage in das Dorf Mbiri ziehen. Einerseits freuen wir uns schon und sind gespannt, was uns dort erwarten wird. Andererseits sind wir aber auch ein bisschen traurig, Anthony und seine Familie zu verlassen.

Vor einigen Tagen traten wir im Rahmen des Projektes „Welt:klasse“ unsere große Fahrt nach China an. Nach 28 Stunden Anreise mit Zwischenstopp in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia, kamen wir erschöpft in Kunming an. In der sieben Millionen Einwohner Stadt wurden wir von Frau Kang herzlich empfangen und betreut. Sie zeigte uns die Großstadt und vermittelte uns erste Eindrücke von Essen, Menschen und Kultur. Nach einer Nacht in einem Hotel ging es mit einem engen und voll besetzten Zug weiter nach Dali, unserem eigentlichen Ziel. Die siebenstündige Zugfahrt darf man sich allerdings nicht so wie in Deutschland mit einfachen Sitzplätzen vorstellen, sondern mit Schlafbetten, die zu Sitzbänken umfunktioniert waren. In Dali wurden wir am Bahnhof von unseren Koordinatorinnen Rebecca und Lynne abgeholt und fuhren mit einem alten Kleinbus zu unserer Gastfamilie, wo ein leckeres Abendessen auf uns wartete. Zu unserer Überraschung hatten unsere chinesischen Freunde sogar Dali-Bier für uns besorgt.

Nach vier Tagen haben wir uns schon ganz gut eingelebt uns fühlen uns sehr wohl. Vom Essen sind wir größtenteils begeistert und den Umgang mit den Stäbchen beherrschen wir immer besser. Zum Mittag- und Abendessen gibt es meistens für jeden ein Schälchen Reis und in der Mitte des Tisches Platten mit verschiedenen Beilagen, von denen sich jeder bedient.

In den letzten zwei Tagen unterrichteten wir Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren an der Preschool im Fach Englisch. Beispielsweise lehrten wir die Körperteile, indem wir ihnen den Song „Head and shoulders, knees and toes“ beibrachten. Das Lernen von Begriffen erfolgt hier nur durch stumpfes Wiederholen vorhergesagter Wörter. Wir zweifeln an dieser Lernmethode und deren Erfolg. Zum Beispiel können sie die zuvor gelernten Begriffe kaum anwenden.

Amüsant für uns sind die Kindermassen, die in den Pausen zu uns stürmen und von unserem europäischen Aussehen begeistert sind. Wir freuen uns schon darauf, die Kinder in den nächsten Tagen wieder zu sehen.

Erwähnenswert sind außerdem noch die Erlebnisse in der Stadt. Von interessanter traditioneller Kleidung über kleine Läden und Restaurants über die Schuluniformen bis hin zu gemeinsamen lockeren Tanzveranstaltungen auf der Straße und im Park.

Von den nächsten drei Wochen erhoffen wir uns noch viele neue Erfahrungen, weiterhin Menschen und neue Landschaften kennen zu lernen und einen tieferen Einblick in die chinesische Kultur zu bekommen.

Wen Hou Dali. – Schöne Grüße aus Dali.

Justus, Vanessa, Hannah und Florian