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Das waren zwei anstrengende Monate — lernen lernen lernen.

Letztlich habe ich nur Mathe nicht bestanden, sowie über 50 % der Studierenden der Technischen Fakultät. Die Nachklausur haben nur 20% bestanden und nur fünf meiner Kommilitonen, die nachgeschrieben haben, weil sie beim ersten Mal nicht bestanden haben und nicht bloß, um ihre Note zu verbessern, haben nachträglich ihren Schein bekommen.
Allein in unsrem Studiengang hat sich die Zahl der Studierenden von etwa 65 auf 35 dezimiert. Das ist recht erschreckend. Und das, obwohl wie gar nicht „aus dem Studium fliegen“ können, wie es an anderen Unis üblich ist, sondern unsere Prüfungen immer wieder wiederholen können, aber eben nur zwei Versuche pro Jahr haben. Das dazu.

In unserer ersten Mathevorlesung dieses Semester passierten dann auch mal wieder amüsante Dinge. Da schrieb der Prof:
„Wir wissen zwar noch nicht, ob eine Determinante existiert oder eindeutig ist, aber wir können sie ausrechnen.“ Hauptsache das.

Wir haben jetzt angefangen in Java zu programmieren und machen ein Praktikum im Bereich Genomforschung, in dem wir Bakterien klonen und deren DNA sequenzieren.
Wir haben hierfür sogar jeder einen Laborkittel geschenkt bekommen – die kleinste Größe für uns Mädchen: 46.
Aber einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul (wobei man ja jetzt anführen könnte, dass wir sie ja irgendwie doch bezahlt haben, durch die Studiengebühren, aber naja, die sind ja jetzt zum Glück auch endlich wieder abgeschafft).

In „Grundlagen der technischen Informatik“ lernen wir alles über Betriebssysteme und Rechnerarchitektur. Der Prof schreibt auf einem Touchpad am Pc und das in einem Affentempo. Wir haben versucht mitzuschreiben, aber es ist fast unmöglich, wir haben nach 15 Minuten aufgeben. Aber das Schöne ist, es gibt das ganze als Video zum immer wieder glücklich werden.

Das wars erstmal aus der Uni. Alles andere ist beim Alten geblieben, das Mensaessen schmeckt immer noch und der Tafelputzer löscht immer noch fleißig die Tafeln.

Bis dahin
Annie

Ich weiß ja nicht, wie es in Soest aussieht, aber hier liegt richtig viel Schnee. Das fing gestern an. Ich bin morgens noch mit dem Rad zur Uni gefahren und im Laufe des Tages fielen viele viele kleine und noch kleinere Schneeflocken. Und man weiß ja, die kleinen bleiben liegen. Jetzt haben wir also heute schon eine beachtliche Decke weißen Pulverschnees auf den Straßen und Dächern liegen. Und es ist kalt. Gut, ich bin ein Mädchen und stell mich an, aber auch die Wetteranzeige auf den U-Bahn Infoscreens prognostiziert teilweise Werte bis -9 Grad. Naja, zwei von meinen Jungs tragen immer noch keine Jacken. Nur Pullis. Da sag ich Respekt und denke: Die spinnen doch. Brrrrrr.

Heute morgen in „Grundlagen der molekularen Biologie“ war der WDR da und hat einen Beitrag für die Lokalzeit gedreht. Unser Prof (einer von den sieben in Bio) lässt uns nämlich immer mit Piepern anonym über multiple Choice Aufgaben abstimmen. Das fand der WDR so toll, das er gleich mit einem Kamerateam auftauchten. Wer Lust hat kann sich das ganze morgen um 19:30 Uhr in der Lokalzeit anschauen.

Gestern war ich mit ein paar Leuten im Unikino, das immer Montags abends eine bestimmte Auswahl an Filmen spielt. Dafür bezahlt man dann 1,50€ pro Film und geguckt wird natürlich in einem der großen Hörsäle (<- schreibt man das wirklich so? Die Rechtschreibkorrektur zeigt mir hier entweder das oder Saäle an. Ich hätts genau andersherum geschrieben Säale). Gestern lief „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ ein Animationsfilm, den ich jetzt sicher schon drei mal gesehen habe, aber immer noch darüber lachen kann. Am nächsten Montag wird dann zB „die Feuerzangenbowle“ gezeigt.

Danach wollten wir noch kurz über den Weihnachtsmarkt schlendern (da war es 21 Uhr), aber der hatte schon zu. Vielleicht haben die Montags ja Ruhetag. Aber selbst die Bielefelder aus unseren Reihen wussten nicht Bescheid.

Jetzt werde ich erstmal losziehen und versuchen Streusalz aufzutreiben. Ich habe keine Ahnung, wo hier ein Baumarkt ist, bzw auch einer, der an S-Bahn oder Bus angebunden ist. Ich muss nämlich in den nächsten Tagen mal vorm Haus fegen und streuen, mit einem Besen, den ich nicht habe und Streusalz, dass ich noch besorgen muss.

Bis dahin
Annie

Jetzt hab ich mich ja echt schon ziemlich lange nicht mehr gemeldet. Aber nun hab ich es mir hier in Bielefeld mit einer großen Tasse heißer Schokolade mit Sahne gemütlich gemacht.

Es ist echt unfassbar, aber das Semester ist schon zur Hälfte um. Wo ist die Zeit geblieben? Naja, so ein Semester ist eigentlich auch gar nicht so lang – drei Monate um genau zu sein. Da ist es umso erschreckender, wie viel man in so kurzer Zeit lernt. Letzte Woche zum Beispiel haben wir in Mathe in zwei lächerlich kurzen Zeilen ein halbes Jahr Grundkurs (Schul-) Mathe behandelt.
Aber es ist ja auch alles so „trivial“, was wir so lernen (das absolute Lieblingswort aller Professoren). Und am schönsten ist es immer noch, wenn unser Matheprof als Beweis nur: Klar! aufschreibt, (das Ausrufezeichen ist dringlich zu beachten).

Und wir haben kaum Zeit richtig zu lernen, weil wir ja auch Übungszettel bekommen, die wir bearbeiten und am Ende der Woche (Freitags pünktlich vor 10 Uhr) abgeben müssen und wenn die endlich fertig sind, dann gibt es schon den nächsten. Das ist in jedem Fach so, denn um zu den Klausuren zugelassen zu werden, muss man insgesamt 50% in diesen Aufgaben erreichen. Zudem kommt die „aktive Teilnahme“ in den Vorlesungsbegleitenden-Tutorien.
In Mathe bedeutet dies beispielsweise, dass man zweimal eine Aufgabe an der Tafel vorgerechnet haben muss. Ich habe meine beiden Übungen mittlerweile erfolgreich vorgeführt.

Ich muss ehrlich zugeben, ich habe mega mäßigen Schiss vor den Klausuren, die ja schon Anfang Februar anfangen. Ich werde sehr sehr sehr viel lernen müssen, da ist die Aussage: Für die Klausuren im Studium muss man soviel lernen wie fürs Abitur, schon fast untertrieben – es ist wirklich eine wahnsinnige Menge, die sich da in drei Monaten anhäuft.

Heute gab es halbes Hähnchen (ich weiß, ich komm von Hütchen auf Stöckchen) in der Mensa und das war richtig gut, ist aber ziemlich schwierig zu essen, aber ich habe mich erfolgreich durch das Hähnchenskelet gearbeitet.
Ich kann das Mensaessen im großen und ganzen auch nur loben, ich weiß gar nicht, was so viele der Studenten dagegen haben, ich find das Essen super.

Das Wetter hier ist dagegen wirklich miserabel. Das die Wolken sich auch immer vorm Teuto-Überqueren leeren müssen. Der Jahresniederschlag liegt hier bei 900mm. Jeden Morgen gucke ich aus dem Fenster und denke es regnet nicht und dann trete ich vor die Tür (ohne Regenjacke oder Mütze, weil – es ja nicht regnet) und dann regnet es doch. Deprimierend. Und ich fahre doch auch immer brav mit dem Rad zur Uni.

Ach ja, noch ein Wort zur Kirmes: Meine Jungs fanden es gut, aber irgendwie ist nicht so die richtige „Kirmesstimmung“ aufgeflammt. Aber das kann man sicher nochmal üben.

Meine Wochenenden verbringe ich meistens zu Hause in Soest. Und bin ich einmal da, im gemütlichen Sessel vor dem Ofen, mit Mama neben mir, verfliegen meistens die ganzen guten Vorsätze noch zu lernen. Das muss sich dringend ändern.

In den Weihnachtsferien fahre ich übrigens wieder in die Slowakei. Dann wird Neujahr in der hohen Tatra gefeiert, das wird sicher toll und auf den Zugfahrten habe ich dann jede Menge Zeit Mathe zu lernen.

Bis dahin
Annie

Endlich habe ich Internet und kann einen neuen Blog schreiben.

Am letzte Freitag war es dann endlich soweit. Mit meinen Schlüsseln bewaffnet machte ich mich nach der Uni mit ein paar starken Männern (haha meine Informatik Kommilitonen) auf zu meiner Wohnung. Dort trafen wir uns mit meinen Eltern, die meinen ganzen Krempel per Anhänger nach Bielefeld brachten. Und dann hieß es erst mal Treppen steigen, denn ich wohne im zweiten Stock und einige der Sachen/Möbel waren doch recht schwer, aber gut, wozu hatte ich die Jungs mitgebracht. Mit insgesamt 18 Armen (und Beinen) war dann auch alles recht schnell oben und zur Belohnung gab es (nein keinen Alkohol) den guten selbstgemachten Apfelsaft made by Fischers home (Achtung Schleichwerbung).

Gestärkt ging es dann ans Aufbauen, bzw für mich und meine Eltern ab zu Ikea – Sofa, Küchentisch und Duschvorhang kaufen. Zwei meiner Kommilitonen bauten derweil fleißig meine Möbel auf. Dafür bin ich auch echt dankbar, denn ansonsten wären wir wahrscheinlich nicht an einem Tag fertig geworden, aber so waren am Freitagabend schon alle Aufbauarbeiten erledigt. Meine Eltern und mein Bruder fuhren zurück nach Soest und ich blieb mit meiner besten Freundin in Bielefeld,

Es war schon irgendwie merkwürdig und obwohl ich ja ganz schnell nach Hause fahren kann und auch an den Wochenenden überwiegend in Soest sein werde, schon allein wegen der Arbeit, fühlte es sich doch irgendwie komisch an, als meine Eltern fuhren und ich blieb. Ich war auch froh, dass ich die erste Nacht nicht alleine sein musste.

Am Samstag Abend habe ich dann sieben meiner Kommilitonen eingeladen und wir haben bis tief in die Nacht zusammengesessen und gespielt. Meine Freundin und ich hatten extra vorher frische Mousse au Chocolat gemacht, was sich als etwas problematisch entpuppte, als es darum ging, einen geeigneten Behälter für die Masse an Mousse zu finden. Letztlich füllten wir die Creme dann in einen Eimer.

Am Sonntag kam mein Vater nochmal und wir brachten die letzten Sachen an. Zusammen mit meiner Freundin fuhren wir zurück nach Soest, denn ich musste Montag morgen noch einige finanzielle Sachen klären, was leider in Bielefeld nicht möglich ist, da die Sparkassen noch nicht soweit vernetzt sind, dass ich dort mit meinem Soester Account Daueraufträge oder ähnliches einrichten kann. Und da ich bis zu dem Zeitpunkt auch noch keine Internetverbindung hatte (nur die unsichere in der Uni), blieb mir nichts anderes übrig, als nach Soest zu fahren und am Montag Mittag wieder den Zug nach Bielefeld zu nehmen,

Die Wohnung war komplett eingerichtet, blieb also nur noch das Problem mit dem Internet. Uni ohne Internet geht einfach nicht. Man meldet sich übers Internet für Kurse an, stellt dort seinen Stundenplan zusammen, bekommt dort die Übungsaufgaben zur Abgabe und Skripte, man schreibt sich dort für Klausuren ein und bekommt so auch sonst alle wichtigen Infos. Ohne Internet läuft nichts. Und auch sonst ist es ohne Internet zum Abend hin recht langweilig allein in meiner Wohnung. Ich geb es ja zu: ich bin total abhängig vom Internet. Ich schaffe es kaum eine Woche ohne meine Mails zu checken, oder auch zu chatten.

Also Internet. Eine Internet Flatrate kostet im Monat durchschnittlich so um die 20€. Und jeder Anbieter hat andere Sternchen. Bei dem einen gibt es Geschwindigkeitsdrosselungen, bei dem anderen eine zusätzliche Grundgebühr etc. Man bekommt einen Preis angezeigt und nach dem Durchlesen der Produktinformationen weiß man immer noch nicht genau, was man nun bezahlen muss. Auf jeden Fall nicht dass, was groß am Anfang steht. Sehr kompliziert. Und die meisten Anbieter lassen sich beim Einrichten auch ziemlich viel Zeit. Irgendwann kommt dann ein Anruf: „Bitte seien Sie dann und dann von 8-18 Uhr zu Hause.“ Na toll – Wie soll das denn gehen? Ich muss doch zur Uni! Alles doof.
Ich habe mir dann überlegt einfach mal auf gut Glück im Haus bei den anderen Mietern zu fragen, ob sich nicht einer mit mir die Flatrate teilt. Und ich hatte Glück: Ein Student in der ersten Etage hat zugesagt. Und nun habe ich Internet. Für 10€ im Monat und ohne Wartezeit. Ich freue mich.

Die Uni läuft an sich sehr gut. Chemie und molekulare Biologie sind für mich sehr einfach, Mathe hingegen wird (wie erwartet) den größten Arbeitsaufwand mit sich bringen. Es ist echt schwer und in einem affen Tempo. Allein für die Übungszettel, die wir innerhalb einer Woche bearbeiten und dann abgeben müssen, brauche ich mehrere Stunden. Der ganze Informatik Teil, sprich Algorithmen & Datenstrukturen und Programmieren in Haskell, sind zwar neu, aber machen mir Spaß. Es ist echt erstaunlich, was man mit dem Pc alles machen kann. Bis jetzt kannte ich eigentlich nur die Spitze des Eisberges. Weiter habe ich noch Physik, was ich aus dem 3. Semester vorgezogen habe, aber diese Vorlesung fängt irgendwie erst im November an. Quasi dann, wenn Kirmes startet.

Apropos Kirmes. Ich freue mich schon richtig. Die ersten Tage kann ich ja leider nicht dabei sein, aber am Wochenende. Ich hoffe nur, dass ich nicht das ganze Wochenende arbeiten muss, dass wäre echt schade.
Am Kirmesfreitag werde ich meinen Kommilitonen erstmal zeigen, was eine Kirmes ist. Sie kennen das nämlich nicht. Unglaublich, aber wahr. Es ist echt lustig, weil sie sich darunter überhaupt nichts vorstellen können. Für sie ist Kirmes wie Weihnachtsmarkt: Ein paar Stände und Buden, da ein Babyflug und dort ein Kettenkarussell. Unfassbar oder?!

Bis dahin
Annie

Wie man aus dem Titel schließen kann, habe ich meine „Ersti-Woche“ hinter mich gebracht.

Das Ganze beschränkte sich nicht (nur) aufs Trinken, sondern vor allem aufs Spielen. Unsere Tutoren haben sich mächtig ins Zeug gelegt um uns mit Spiel und Spaß zu beschäftigen.

Da gab es zum Beispiel den Möhrenkampf bei dem zwei gegnerische Mannschaften jeweils 4 Möhren bekamen, mit denen sie dann gegeneinander kämpfen mussten. Ziel war es, die generische Möhre zu zerstören. Und die Moral von der Geschicht‘, Größe und Stärke zählt nicht. Die kleinste mickrigste, dünnste Möhre aus unserer Gruppe hat alle vier mega-Möhren der Gegner erfolgreich vernichtet.

Dann gab es da auch noch Lieder Gurgeln bei dem einem aus der Gruppe ein Lied gezeigt wurde und er es dann den anderen vorgurgeln musste. Das stoß auf einige Probleme und das ganze wurde mehr zu einem „Spuckwettbewerb“, aber alle hatten riesigen Spaß.

Weiter gab es Stille Post für Fortgeschrittene. Das Spiel war wirklich zum Schießen und ich habe geweint vor lachen.
Es gibt erneut zwei Gruppen. Die erste geht raus und die andere bekommt eine Geschichte vorgelesen, sowas wie: Es war einmal an einem Donnerstag Vormittag im Mai vor 20 Jahren ein kleiner Junge namens Tom, der fuhr mit seinem Motorboot auf einen großen gelben See, als plötzlich…. Danach darf sich die Gruppe fünf Fragen dazu ausdenken. „Wie war der See“, „Welcher Tag“ etc. Dann kommt der erste der anderen Gruppe herein und bekommt die Geschichte vorgelesen. Nun muss er sie an den zweiten der Gruppe weitererzählen und so weiter. Der letzte muss dann die Fragen beantworten. Sehr lustig. Wie schnell sich so eine Geschichte per Mundpropaganda doch ändert und wie viel auf dem Weg verloren geht. Unglaublich.

Diskettenweitwurf gab es auch. Die Wurfweite zusammengezählt wurde dann die Durschnittsweite ermittelt.

An einer anderen Station mussten wir dann eine Möglichkeit finden ein rohes Ei im freien Fall mit Hilfe von Strohhalmen vor dem Zerbrechen zu bewahren. Per „Igelkonstruktion“ haben wir es geschafft das Ei sogar aus größerer Höhe als verlangt fallen zu lassen, ohne dass es kaputt ging. Ein Hoch auf unsere physikalischen Fähigkeiten.

Es gab noch viele weitere lustige Spiele, aber die jetzt alle aufzulisten würde zu weit führen. Es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht,

Begleitet wurden diese Spiele-Rallyes von gemeinsamen Pizzaessen, Cocktails schlürfen und Grillen zwischen zwei „Zähnen“ der Uni. Rundum eine gelungene Woche,

Heute dann ging es offiziell los mit einer Begrüßungsrede des Direx im Audimax. Alle Studienanfänger in einem (riesigen) Raum. Bilder dazu lade ich demnächst hoch. Und gleich zu Anfang gab es auch Protest von anderen Studenten, die mit einer lauten Tröte, Bannern, Flyern und Masken die Rede des Direktors störten. Das war schon irgendwie amüsant, machte aber natürlich gleichzeitig darauf aufmerksam, dass auch in Bielefeld nicht alles perfekt läuft und es viel Kritik am Hochschulsystem gibt.

Was gibt es noch zu berichten… Ich habe ein neues Fahrrad, mein Mietvertrag ist unterschrieben und am Donnerstag bekomme ich die Schlüssel. Mal sehen, wie lange es dauert, bis ich dort Internet habe.

Bis dahin
Annie

… und wie ich eine Wohnung fand

In meiner zweiten Vorkurs Woche hatten wir Informatik bzw. eher eine Art Unix-Einführung.

Ich hab damit gerechnet noch mehr hinterher zu hinken, da ich Informatik in der Schule noch nie gehabt habe und auch sonst eher weniger das männliche Gen zum Computerfreak habe, aber wider erwarten war die Woche echt interessant und einfach.

In der Technischen Fakultät (kurz Tech Fak, (es gibt dort für alles Abkürzungen, ich sage auch nicht, dass ich Bioinformatik und Genomforschung studiere, sondern ich bin ein BIG und dann gibt es noch KOIS und NWI-ler etc)) wird nicht mit Windows gearbeitet, sondern mit Linux. Und startet dort jemand seinen Laptop und es ertönt der charakteristische Windows-Jingle, geht sofort ein Raunen durch die Menge – Wer Windows liebt, lebt auf gefährlichem Fuß.
Wir arbeiten also mit Ubuntu, das ist quasi eine Form von Linux, für alle die, die genauso viel Ahnung haben wie ich, Linux ist IN ETWA vergleichbar mit Windows und Ubuntu ist dann soetwas wie Vista, Xp etc.

Naja, auf jeden Fall ist der Umgang mit Linux sehr gewöhnungsbedürftig, weil man dort auf ganz andere Weise arbeitet. Per Konsole/Terminal werden Eingaben gemacht, die dann Kommandos für bestimmte Programme darstellen. Man muss also eigentlich nur diese Befehle kennen, um Linux einfach und bequem bedienen zu können. Und eben das haben wir in dieser Woche angefangen zu lernen.
Unter anderem haben wir auch gelernt, wie das Prinzip von Spammails funktioniert und können nun theoretisch Mails von Bill Gates verschicken. Oder weiter im Thema Sicherheit, wo wir gezeigt bekommen haben, wie wichtig es ist, seinen Computer zu sichern, denn es ist ziemlich einfach sich auf einem anderen Pc einzuhacken und dann auf dem Desktop Textdateien mit dem Inhalt: „Ich war hier!“ zu erstellen.
Sowas lernt man im Informatik Vorkurs 😉

Was gibt es sonst noch zu berichten, Meine Wohnungssuche war letztlich erfolgreich. Nicht über meine Zeitungsanzeigen sondern doch übers Internet. Ich habe jetzt eine 40m² Wohnung mit super Küche (Backofen und Spülmaschine inklusive) und Balkon. Sie ist 4 km von der Uni entfernt und Bus- und S-Bahn-Station sind auch nicht weit entfernt. Nächste Woche unterschreibe ich den Mietvertrag und am 15.10. ziehe ich dann um.

Nächste Woche (ab kommenden Dienstag) ist die „Starter-Woche“ oder auch „O-Woche“ genannt. Da werden dann Unirundgänge und Stadtbesichtigungen gemacht und eben auch (wie nicht anders zu erwarten) Kneipentouren und Spieleabende (Diskettenweitwurf, Bürostühlewettrennen etc.). Ich werde berichten.

Bis dahin

Annie

Meine erste Woche ist um. Und sie war ziemlich stressig und inhaltlich sehr schwer. Die Thematik der Vorlesungen geht weit über mein bisheriges Mathewissen hinaus und ich verstehe relativ wenig. Aber ich bin nicht die einzige, der Großteil meiner Kommilitonen versteht die meiste Zeit nur Bahnhof. Lustig ist nur, dass wir das ja angeblich alles schon in der Schule gemacht haben und das ja alles bloß Wiederholung ist…

Ich glaube, der größte Unterschied zwischen unserem Schulmathe und dem Unimathe, was ich gerade kennenlerne, ist, dass wir jetzt gar nicht mehr rechnen. Und unter rechnen verstehe ich das ausrechnen einer Gleichung mit Zahlen und ein, zwei Variablen vielleicht, aber man bekommt zumindest ein Ergebnis, dass aus Zahlen besteht. Jetzt rechnen wir nur noch mit Buchstaben und allerhand anderen Symbolen. Und eigentlich wird auch nicht gerechnet, sondern nur noch bewiesen. Wir haben eine Aussage, stellen eine Behauptung auf und beweisen sie dann. Und dann steht da im Skript soetwas wie :

Die Verneinung dieser Aussage sieht dann so aus. Eine Folge ist divergent, wenn für alle a ∈ R gilt:
∃ “ > 0 ∀ n0 ∈N∃ n ≥ n0 : |an − a| ≥ „. Alles klar soweit?

Am Donnerstag Abend sind wir dann alle mit unseren Tutoren ins Sausalitos in Bielefeld gegangen, wo wir uns beim Cocktails schlürfen weiter kennenlernen konnten. Leider musste ich aber schon um 21 Uhr wieder gehen, da ich ja noch zwei Stunden bis nach Hause einplanen muss und ich am nächsten Tag um 8 Uhr ja wieder im Zug sitzen musste. Es war aber trotzdem ein lustiger Abend.

Gestern (Samstag) habe ich mich dann erneut mit vier Kommilitonen getroffen und es war wieder ein sehr geselliger, lustiger Abend.

Leider hat man mir in Borgeln am Bahnhof mein Fahrrad geklaut. Keine Ahnung, wieso Menschen sowas machen. Im Moment hab ich ja auch nicht mehr soviel Geld, da ich ja zB auch die Fahrten nach Bielefeld bezahlen muss und nicht zurückerstattet bekommen werde. Und da ich jetzt jeden Tag nach Bielefeld fahre, kann ich auch nicht mehr soviel arbeiten.

Also falls jemand ein Hollandrad abzugeben hat, ich würd mich sehr über Rückmeldung freuen

Und wegen der Wohnung… wir haben jetzt zwei Anzeigen geschaltet, weil alle die ich kenne und das auf diese Weise gemacht haben, eine Wohnung gefunden haben, weil sich auf solche Anzeigen meistens ältere Leute melden. Mal sehen, vielleicht hab ich ja diesmal ein bisschen Glück.

Bis dahin
Annie

P.s.: Jetzt hab ichs endlich mal hinbekommen hier Absätze reinzubekommen… Und das als Informatikstudentin 😀 ich glaub ich fang mal an html richtig zu lernen 😀

Tag Nummer 1.

Mathe Vorkurs.

6:00 Uhr: Ich stehe auf, mache mich fertig.

7:00 Uhr: Papa bringt mich zum bahnhof.

7:15 Uhr: Ich kaufe mir ein SchönerTagNRWTicket für 25 € (Einzelfahrt nach Bielefeld kostet 18,40€).

7:30 Uhr: Ich bemerke, dass das Ticket erst ab 9 Uhr gültig ist. Verdammt!

7:32 Uhr: Mein Zug fährt ein. Ich habe kein gültiges Ticket.

7:33 Uhr: Ich steige ein und sofort wieder aus, da ich schon höre: Fahrkarten bitte.

7:36 Uhr: Der Zug fährt.

7:45 Uhr: Kauf eines neuen Ticket, Schöne FahrtTicketNRW -> 16€. 41 € ausgegeben. Verdammt.

7:58Uhr: Ich betrete den nächsten Zug und fahre nach Hamm.

8:14Uhr: Ankunft in Hamm, 8:15Uhr Abfahrt Zug nach Bielefeld, beeilt, gerannt – verpasst! Verdammt.

8:48Uhr: Zug nach Bielefeld. Ankunft 9:32 Uhr. Wo muss ich hin, wie komme ich schnellstmöglich zur Uni? U-Bahn. Hab ich auch direkt gefunden.

9:47 Uhr: Ich steige aus der U-Bahn und sehe das erste mal meine Universität. Riesig und ein wenig furchteinflössend. Aber ich bin gut informiert und finde den Hörsaal sofort (war auch nicht ganz so schwer, man geht einfach immer geradeaus, dann läuft man quasi vor die Hörsaalwand).

Ich setze mich neben zwei Jungs und starte ein Gespräch. Die beiden sind nett.

10:15 Uhr (cum tempore versteht sich) Die Vorlesung beginnt. Nach ein paar einleitenden und informativen Erläuterungen geht es dann richtig zur Sache. LOGIK UND MENGEN in der Mathematik. Unfassbar, umgedrehte A’s und spiegelverkehrte E’s.Hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Aber ich verstehe es. Einigermaßen. Implikationen, Konjunktionen, Disjunktionen, Schnitte, All-Quantoren etc. etc… sehr viel Input für den ersten Tag.

12:45 Uhr (eigentlich 13: Uhr, aber c.t.): Pause. Mensa. Essen. Nudeln mit Rindfleisch und Gemüse für 2.20€. Lecker.

14:00 Uhr: Tutorium. Wir erarbeiten eine Übungszettel, der natürlich das eben gelernte verfestigen soll. Gruppenarbeit. Meine Lerngruppe steht fest: Andreas, Johannes und Raoul. Da bin ich gut aufgehoben. Männer und Mathe, dass geht eben Hand in Hand.

15:45 Uhr: Ende. Heimfahrt.

17:58 Uhr: Ankunft in Borgeln. Müde.

Gute Nacht.

Es ist schon ganz schön kompliziert so eine Party zu schmeißen – vor allem, wenn man es noch nie gemacht hat.

Gestern war mein 20. Geburtstag (ja wie sagte mein Vater doch so schön: „Jetzt bist du endlich kein Teeny mehr“) und aus diesem Anlass wird gefeiert. Gästeliste erstellen, Leute einladen, Raum mieten, Getränke bestellen, Knabbersachen kaufen, Nudelsalat machen, Musikliste zusammenstellen und das endlose Warten auf die spontanen Zu- und Absagen der Eingeladenen. Morgen findet die „Sause“ statt und hoffentlich mit Erfolg.

Zwischen den Partyvorbereitungen habe ich mich dann gestern auch endlich eingeschrieben – an der Universität Bielefeld für Bioinformatik und Genomforschung.

Nicht meine erste Wahl, auch nicht meine zweite, aber es ist schon ziemlich schwierig einen Platz für Biochemische Studiengänge zu bekommen. Von 12 Unis und 20 Studiengängen bzw. Bewerbungen habe ich vier Zusagen bekommen. Mein Numerus Clausus von 2,4 ist also anscheinend zu schlecht, um das studieren zu können, was ich gerne gewollt hätte (Medizin, Biowissenschaften, Biochemie oder Biotechnologie).
Das finde ich schon wirklich ziemlich schade und es hat mich in der Bewerbungsphase auch oft sehr wütend gemacht.
Da frage ich mich, was machen denn die Schüler, die in dem Jahr ihr Abitur haben, wo das erste Mal zusätzlich noch die 12. Jahrgangsstufe die Schule beendet? Doppelte Schülerzahl, doppelte Bewerberzahl – noch weniger Studienplätze.
Auch das Zulassungsbescheidverfahren der Universitäten hat mich in den letzten Wochen ziemlich genervt.
Die eine Hochschule wollte meine Einschreibung schon am 10. August, da hatte ich aber nichteinmal ein Drittel aller Bescheide. Ein paar andere dann bis zum 20. August, wie auch Bielefeld, von drei weiteren Unis habe ich bis jetzt noch keinen Bescheid. Wie soll man da entscheiden und vor allem planen? Immatrikuliere ich mich dort, damit der Platz nicht verfällt und warte dann die restlichen Bescheide ab, um mich dann nachher vielleicht, eventuell, möglicherweise wieder zu eximmatrikulieren? Aber eine Wohnung brauche ich auch. Das ist alles sehr schlecht geregelt.
Ich finde wenigstens in den einzelnen Bundesländern könnte man VERSUCHEN einheitliche Termine festzulegen. Oder etwa nicht?

Naja, ich habe mich jetzt also für Bielefeld entschieden. Das ist ja auch eine wahnsinns Uni. Allein das Gebäude ist eine Wucht (http://static.twoday.net/fabian/images/uni-bielefeld.jpg)
Ich hoffe jetzt nur, dass meine Post rechtzeitig ankommt und ich bald meine Matrikelnummer bekomme und dann offiziel Studentin bin.

Jetzt muss ich eine Wohnung suchen. Das ist schon ziemlich komisch…

Aber dazu in den nächsten Tagen mehr.

Für heute ist’s genug.

Annie