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Noch nie standen die Leute vom Ordnungsamt so im Rampenlicht wie in den letzten 2 Jahren. Geil, immer man drauf! Die haben ja ein dickes Fell die können es vertragen und haben’s auch verdient. Wie hat das eigentlich angefangen, und warum hegt der Bürger so einen Groll auf die Ordnungshüter?
Früher war das Amt weitgehend unbekannt. Präsentiert wurde es von einem Marktaufseher, der die Wochenmärkte in den einzelnen Stadtteilen beaufsichtigte. Ein Mitbürger, ohne dicken Hinweisaufdruck auf seiner Jacke. Es funktionierte. Heute haben sich die Orte der Aufsicht ausgeweitet. Mehr Personal wurde eingestellt, so präsenter, umso mehr Ärger gab und gibt es.
Um die Bürger zu schützen. Gefahren abzuwenden. Also immer mehr polizeiliche Aufgaben. Und das, so in den Köpfen der Bevölkerung, ohne jegliche große Ausbildung. Schulungen oder Wochenendseminare sollten ausreichend sein. Angestellte, arbeitend in einem Bereich, der für sie fremd ist, aber gezwungenermaßen ein Job ist. Klar, dass man da stolz sein kann. Ja, muss. Dicke Jacke mit Aufdruck und Abzeichen, die passenden elektronischen Geräte dazu und ein einigermaßen funktionierendes Mundwerk. Jetzt schon ganz nah dran an einem Polizeibeamten.
Das ging sogar soweit, dass anfänglich nach Einstellung vieler Ordnungshüter, gleichzeitig Dienstwagen angeschafft wurden, die mit einem Blaulicht ausgestattet waren. Das war den oberen der Stadt natürlich zu peinlich, außerdem rechtswidrig, und so wurden sie schnell wieder ausgetauscht in gelbe Blaulichter.
Nur das bläuliche Auftreten der Ordnungshüter ist geblieben. Macht! Macht die manches Unwissen überdeckt, in der Ausführung der Arbeit und in der Anwendung. Das bekommt natürlich der Bürger zu spüren, wohl wissend um die Hintergründe. Jagd auf Hundehalter, Jagd auf Fahrradfahrer, Jagd auf den ruhenden Verkehr, Jagd auf trinkende Jugendliche, usw. Alles Gefahren, vor die wir von diesen Ordnungshütern beschützt werden sollen. Die Verantwortlichen sitzen woanders, auf ihren Stühlen im Büro und planen zum Beispiel verantwortlich Veranstaltungen freiheitsliebender Bürger, ob sie nun wollen oder nicht. Ob es ihnen passt oder nicht. Da wird genau vorgeschrieben, wo der Grill zu stehen hat, die Zapfanlage. Ob Toiletten vorhanden sind, in ausreichender Zahl. Egal ob die Veranstaltung privat oder öffentlich ist. Ab 2015 wird ein Furz in der Öffentlichkeit als Ordnungswidrigkeit betrachtet und wird mit einem Ordnungsgeld belegt. Durchaus möglich und warum nicht? Eine Bevormundung ist das, Einmischung in innere Angelegenheiten. Tatsächlich? Hinterfragen sie dies mal.
Das ist Gesprächsthema in der Stadt meine Herren und Damen. Die Befürworter der Maßnahmen des Ordnungsamtes sehen diese Angestellten der Stadt als Polizisten. Durchaus ein psychologischer Trick in der Außenwirkung von diesem Amt. Es gibt aber nur einen Polizeiapparat. Der Apparat Ordnungsamt ist kaputt. Augenblicklich kann er nicht repariert werden. Er muss neu angeschafft werden.
Und jetzt, was jetzt? Quatsch, oder ist was dran? Brauchen wir tatsächlich ein aufgeblasenen gelben Blaulichtapparat? Oder geht es darum gar nicht?

Die ersten Tage war ich einfach überwältigt von so vielen
Eindrücken. Irgendwie war alles  anders, die Schrift,die
Sprache,die Häuser, die Menschen, die Kultur, die Gärten, das Wetter –
und ich mittendrin.

Was mir als erstes krass entgegenschlug war die Tatsache das ich wieder
neu lesen lernen muss. Denn neben der Sprache ist hier auch die Schrift
anders. In Bulgarien schreibt man so , wie man es auch aus Russland
kennt. Kyrillisch. So würde man "Soester Anzeiger" hier in Bulgarien "Зостер Анцайгер" heissen und ich heisse Бьорн. Sieht erstmal schwierig aus, allerdings kommt man recht schnell dahinter.Gottseidank ist fast alles Wichtige auch in der uns bekannten lateinischen Schrift umschrieben. Ich hatte vorher schon ein paar Worte Bulgarisch gelernt, die ich aber dank der sehr komplexen bulgarischen Grammatik fast nirgendwo wiederfinden konnte.Das Nächste was mir aufgefallen ist das Stadtbild. Neben kastenartigen Mehrfamilienhäusern gibt es in Bulgarien das superlativ des Begriffes Wohnblock. Alle Möglichkeiten, Wohnungen zu stapeln wurden hier
ausprobiert und miteinander kombiniert. Lange Blocks, hohe Blocks, neue und alte Blocks. Ich würde schätzen das 75 Prozent aller Wohnungen in der Stadt in Häusern mit mehr als 5 Parteien sind. In anderen Städten
vielleicht sogar noch mehr, da Tarnovo eine ausgeprägte, erhaltene
Altstadt hat. In Ruse a.d. Donau zum Beispiel habe ich kaum kleinere
Häuser gesehen. Allerdings stehen alle Häuser hier im Land  sehr frei,mit
grossem Abstand zueinander,das relativiert das Stadtbild wieder einwenig.
Einkaufen ist toll! Alle 50 Meter findet man hier ein Tante-Emma
Lädchen, vollgepackt mit Dingen des täglichen Bedarfs, es gibt einen
ganzjährig und täglich offenen Markt an dem das jeweils aktuelle aus
Feld und Garten angeboten wird. Im Zentrum gibt es eine grosse
Einkaufsmeile mit Geschäften aller Art, Cafes und Restaurants. Und wenns
doch mal etwas mehr sein soll gibt’s ja immernoch CBA oder Kaufland. Was
es nicht gibt, sind all die Discounter. Würde auch keinen Sinn machen,
bei den Preisen die’s hier sowieso schon gibt. Das hat mich umgehauen am
Anfang. Essen im guten Restaurant mit 2 Personen und Getränken kost‘ gerade mal 10 Euro. Mit dem gleichen Geld kann man schon mehr als gut für den Tag Einkaufen und sich für 30 Euro komplett neu einkleiden.
Das auf der anderen Seite der Bulgarische Durchschnittsverdienst aber bei 300 euro merkt man dennoch an jeder Ecke, viele Autos, Häuser und manch eine Hose stammen noch aus den Zeiten vor der Wende, und beim Einkaufen merkt wie jeder Pfennig drei mal gedreht wird. Bei der jüngeren Generation ist es etwas anders, man kann ruhig mit 3-4 Leuten auf einem Zimmer wohnen, nur eine kleine Mahlzeit essen aber dafür die ganze Freizeit gut gekleidet und gestyled in Strassencafees sitzen, reden und flirten. Was noch auffällt, wenn man in eine bulgarische Stadt kommt ist die hohe Anzahl von Taxen. Allgegenwertig ist der
gelbe Schwarm von Mittelklassewagen der einen für kleines Geld durch die Gegend fährt. Anfahrtkosten 40 Cent, 30 Cent pro Kilometer, 1 Minute stehen 40 cent. Wer begibt sich da noch freiwillig auf Parkplatzsuche?!? Günstiger ist nur der Bus, der einen für 30 Cent quer durch die Stadt bringt.
Die einzigen die laufen müssen sind ich, wenn meine Frau meint ich muss
abnehmen und die vielen Strassenhunde und -katzen die wie
selbstverständlich mit der Stadtbevölkerung durch die Strassen
marschieren, auf einer Matte oder einem alten Karton vor ihrem
Lieblingsgeschäft liegen oder vor dem Zebrastreifen auf eine günstige
Gelegenheit warten, um die Strasse zu überqueren

Ich denke das umschreibt meinen ersten Eindruck und ein paar Unterschiede von hier und da ganz gut. Das nächste Mal werde ich euch erzählen wie mir etwas genommen wurde, das mich mein leben lang begleitet hat, wo und wie ich meine neue Familie gefunden habe und wie es sich bei Oma und Opa auf dem Dorf so lebt….