Trotz des Wetters ist ja bekanntlich Frühling, Frühling ist Frühjahr und was steht im Frühjahr an? Natürlich, der Frühjahrsputz. Gestern, als meine Schwester gerade Essen kochte, packte mich plötzlich dér Putzwahn und ich begann erstmal mit einer Staubsäuger-Action im Wohnzimmer. Als Küche, Wohn- und Esszimmer befreit von Staub waren, wollte ich mich in den Flur vorarbeiten. Doch da endete die Putzaktion vorerst, denn die Sneakers, Sandalen und Stiefel standen so dermaßen im Weg, dass ich nicht einfach drum herum saugen konnte. Und dann ging das ganze Chaos erst so richtig los. Ich leerte unsere beiden Schuhschränke und stellte Paar neben Paar ins Wohnzimmer. Und auch die zahlreichen Schuhe, die sich mit der Zeit unter der Bank im Flur und unter dem großen Jackenschrank und überhaupt in jeder Ecke gesammelt hatte, wurden feinsäuberlich nebeneinander aufgebaut. Und wo wir schon einmal dabei waren, holte meine Schwester auch noch sämtliche Schuhe aus dem Keller hervor. Die mussten natürlich erstmal von Staub und Spinnenweben befreit werden und konnten erst dann ihren Platz in der Schuhparade finden. Dann wurde aussortiert: zuerst einmal alle Schuhe unserer anderen Schwester zur Seite gelegt, denn die kann aus Darmstadt nur schlecht entscheiden welche Paare gut und welche für den Müll sind. Dann gingen wir ans Werk und sammelten aus den gefühlten 2000 Schuhpaaren, die jenigen raus die noch zu gebrauchen (die kamen später in den Altkleidercontainer) und die für den Müll waren(die kamen in den Müll :P), raus. Unsere Lieblingsschuhe erhielten ihren Platz in den freigewordenen Schuhschränken und die restlichen wurden unten und oben im großen Flur-Jackenschrank verstaut.
Um das Schuhproblem der auswärtigen Schwester zu lösen, entschlossen wir uns kurzer Hand Fotos von jeweils 6 Paaren zu machen und sie ihr per E-mail zu schicken. Anschließend musste sie an Hand der Fotos die selben Entscheidungen treffen, wie wir zuvor (Sie ließ sich allerdings nur schwer davon überzeugen, alte Schuhe in den Müll wandern zu lassen). Ihre Schuhe – sie hatte die meisten – wurden dann in großen Schubladen in Kellerschränken verstaut.
Anschließend ging es den Jacken an den buchstäblichen (Fell-)Kragen: anprobiert, Taschen geprüft und aussortiert oder behalten. Ich fand noch sechs Euro in einer Jacke 🙂 !!! Dann machte meine Schwester eine kleine Modenschau mit den Jacken meiner anderen Schwester und ich machte Fotos. Sie sortierte wieder – sehr dürftig – aus und wir packten fleißig in große blaue Säcke ein.
Am Ende dieser Aktion hatten wir 4 Säcke voller Schuhe, und 3 Säcke voll mit Jacken, die am Ende des Tages im Altkleidercontainer landeten. Ich machte mich dann weiter ans Haus saugen und zwar so lange bis der Staubsauger wegen Überhitzung den Geist aufgab. Anschließend wurde überall noch ein bisschen entrumpelt und weggeworfen und der neugewonnene Platz im Flur wurde dekoriert. Dort wo gestern noch eine Reihe Schuhe stand, steht heute eine schöne große Pflanze. Und irgendwie hat sich wieder bestätigt: Frauen haben einen Schuhtick. Von den geschätzten 200 Paar Schuhen gehörten nämlich nur 5 (!) meinem Papa.