Unglaublich, jetzt ist es offiziell! Gestern Abend wurde ich offiziell während dem Siederschmaus zur neuen Salzkönigin von Werl ernannt.

Aber von vorne.

Ich kam an der Stadthalle an und lernte als erstes meine Vorgängerin kennen. Zum Glück, denn sie war so sicher in ihrem Auftreten, dass ich mich erst mal in ihren Schutz stellte. Doch das brachte nicht viel, denn im Meer der Menschen wurde man einmal in diese und einmal in jene Ecke des Saals gespült.

Ich schüttelte Hände, versuchte vergeblich mit die zu den Händen gehörenden Namen zu merken und dabei konstant zu lächeln. Da ich von Natur aus ein eher fröhlicher Mensch bin, war das nicht so schwer, doch die lange Zeitspanne erforderte hin und wieder ein paar Gesichtsmuskelentspannungsübungen (ach ich liebe die deutschen Bandwurmworte ^^).

Dem Programm durfte ich in angenehmer Tischgesellschaft beiwohnen, darunter einige  wichtige Persönlichkeiten der werler Society. Doch entgegen aller Befürchtungen war es einfach, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und so unterhielt ich mich prächtig.

Doch dann kam der Augenblick, in dem ich auf einmal aufgerufen wurde auf die Bühne zu kommen, damit meine Vorgängerin mir die symbolische Schärpe übergeben könne.

Mein Herz pochte mir auf einmal bis zum Hals.

Doch das jahrelange Zirkustraining zeigte seine Wirkung, sodass ich mein inneres Gleichgewicht bald wiederfand. So schafften wir es den Siederpreis ohne Unfälle oder Pannen an die strahlenden Chefs der Sparkasse zu übergeben.

An dieser Stelle möchte ich der Sparkasse noch mal meine Glückwünsche aussprechen!

Der Rest des Abends verlief glatt. Es wurde eine tolle Darbietung des Streichorchesters der Musikschule beklatscht, sowie eine neue Variation des Werler Lieds, das extra für den Anlass umgeschrieben wurde. Zum Schluss erfreuten noch die Kangaroos das Publikum mit unglaublichen akrobatischen Kunststücken.

Doch nach fünf Stunden, ausgefüllt mit interessanten Bekanntschaften, Laudatien und angeregten Unterhaltungen waren meine Gesichtsmuskeln und auch meine Augenmuskeln am Ende.

Mein Körper verlangte seine wohlverdiente Pause. Er braucht erst mal Zeit, um zu realisieren, dass er nun tatsächlich die neue Rolle angenommen hat.