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So 22 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Abreise
Heute ist der Tag der Abreise gekommen. Um 22 Uhr werden wir von Kathmandu über Abu Dhabi nach Frankfurt fliegen. Die Koffer sind bereits gepackt und wir nutzen die noch verbleibenden Stunden mit den Kindern zusammen. Zeit ein Fazit zu ziehen. Alles in allem ein sehr interessanter Aufenthalt mit sehr vielen Eindrücken, die man bei einem normalen Urlaub wohl nicht bekommen wird. Ich bin sehr dankbar das Shelter 108 uns die Möglichkeit gibt so nah am Geschehen zu sein. Ich kann nur jeden Paten ermutigen sich vor Ort ein Bild zu machen, sicherlich neigen wir dazu mit unserem strukturierten Westlichen wissen alles verändern zu wollen. Ich bin überzeugt mit dem nötigen Abstand und der richtigen Überlegung, können wir da unterstützen wo es wirklich sinnvoll ist. Viele Dinge dir für uns selbstverständlich sind, finden hier aber nicht ihren Platz oder würden mehr Schaden anrichten als helfen. Ich konnte interessante Gespräche führen, die ermutigen das ein oder andere Projekt ins Leben zu rufen oder zu unterstützen. Im nächsten Jahr werden aus dem Dolpo neue Kinder in das Hostel kommen, die noch keinen Paten haben. Wir sind von Herzen aufgenommen worden und so wollen wir uns auch von Herzen mit einem Tashi Delek verabschieden. Vielen Dank an die vielen Leser, die uns begleitet haben. Ich hoffe die Neugierde auf mehr geweckt zu haben.
Fr 20 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Kloster in Kopan
Gestern hatten wir Totalausfall und kein Internet, zum Glück läuft jetzt alles wieder. Heute ist ein ganz besonderer Tag, wir besuchen das Kloster Kopan Gompa. Das Kloster steht auf einem Hügelan der Nordseite des Ortes und umfasst mehrere Gebäude, die sich um einen majestätischen Bodhi-Baum gruppieren. Das Kloster bietet Meditationskurse und günstige Unterkünfte an. Das Leben im Kloster verläuft nach einem strengen Regelkodex: Männer und Frauen werden getrennt untergebracht, selbst Ehepaare können nicht zusammen wohnen, das Essen ist rein vegetarisch und der Konsum von Alkohol, Tabak und Drogen untersagt. Als wir das Gelände betreten wird es sofort still und dieser magische Ort zieht uns in seinen Bann. Hier ist alles sehr bedächtig und ruhig, ein großer Unterschied zu dem lebhaften Treiben auf den Straßen. Hier leben etwa 400 Nonnen und Mönche. Größtenteils Tibeter, wir treffen aber auch auf Europäer. Als erstes besuchen wir den Klostershop, eine imposante Auswahl an Büchern, CD, DVD, Gebetsfahnen und vielen kleinen Dingen die das spirituelle Herz höher schlagen lassen. Sehr entspannt können wir alles anschauen und finden natürlich einiges für Zuhause. Ich kaufe mir unteranderem eine Mala (Gebetskette) die ich bei der Anschließenden Meditation von Buddha segnen lasse. Wir haben Zugang zum heiligsten der Anlage dem Tempel. Es gibt einen wunderschön geschmückten Altarbereich mit einem großen Buddha. Alles ist in Gold gehalten und wirkt sehr anmutig. Es gibt drei lange gepolsterte Reihen auf dem Fußboden zum Meditieren. Wir setzten uns im Schneidersitz und genießen die Stille des Ortes. Ich falle in eine tiefe Meditation und komme durch das klicken einiger Kameras wieder zurück. Hier stört es niemanden welche Hautfarbe oder Religion man hat, alles ist sehr herzlich und man erfreut sich an der gemeinsamen Sache. Das Kloster verfügt über eine schöne Gartenanlage mit einer Stupa, sie ist mit viel Goldfarbe verziert und hat unzählige kleine Buddhas geschmückt. Wir verweilen
noch ein wenig in der Anlage und nehmen die Eindrücke und Energie auf die uns dieser spirituelle Ort bietet.

Mi 18 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Den heutigen Tag nutzen wir um im Hostel bei den Kindern zu sein und nachmittags mit Ihnen einkaufen zu gehen. In der Nähe gibt es ein großes Einkaufzentrum in dem es Rolltreppen gibt, für Nick etwas völlig normales, für Tsering das erste mal in ihrem Leben. Das kleine Mädchen das mir in den Bergen davon läuft und mehr tragen kann als ich, wackelt bedächtig und hat Probleme mit dem Gleichgewicht. Zum Glück laufen wir Hand in Hand und es passiert nichts. Wir können einige brauchbare Dinge erstehen, der Preisvergleich fällt nüchtern aus. Kostet doch ein Staubsauger oder eine
Mikrowelle so viel wie bei uns. Nur was macht man damit ohne Strom. Da erscheinen mir die Kocher und Heizgeräte, die mit Gas funktionieren schon praktischer. Kleidung ist recht billig, da sie aus China kommt, die Qualität läßt aber zu wünschen übrig. Ob Kathmandu die dreckigste Hauptstadt der Welt ist, kann ich nicht beurteilen. Müll ist allgegenwärtig und wenn der Berg zu groß wird steckt man ihn einfach an. Das wärmt schön und von den Schadstoffen weiß man nichts oder ist unbeeindruckt. Wenn wir abends durch die Straßen ziehen lodern überall solche Feuer. Eine Müllentsorgung gibt es nicht. Ich habe ein Karte vom Dolpo gekauft, die Region aus der die meisten Kindern stammen. Daher ja auch der Name Dolpo Hostel, die Kinder freuen sich und zeigen mir alle ganz aufgeregt die Orte aus denen sie kommen. Sie kennen sich erstaunlich gut aus und kennen die Wege genau. Der Weg in die Heimat ist lang und dauert zwischen 6 und 8 Tagen, davon sind 5 Tage Fußmarsch durch beschwerliches Gelände. Auf die Frage wie lange ich brauchen würde, entgegnet man mir mit breitem grinsen 3 Tage länger. Greenhorn eben ;-).

Di 17 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Palast Besichtigungstour
Am heutigen Tag wollen wir einige Tempel und Palastanlagen besichtigen. Da dies kein Reiseführer werden soll, bekommt Ihr ausreichend Informationen bei Google, einfach Sehenswürdigkeiten Kathmandu eingeben. Wir sind mit den Patenkindern unterwegs und erleben einen sehr beeindruckenden Tag. Ich fand die ganzen Holzschnitzereien am schönsten, da müssen unendlich viele Arbeitsstunden drin stecken. Nick fand die wild lebenden Affen in Swayambhunath am besten. Laut Ingrid und Herbert hat sich die Zahl der Affen sehr reduziert und wir werden nicht von Ihnen belästigt. Dem ein oder anderen sind hier schon Sachen von den Affen geklaut worden. Die Stupa hier hat, bei weiten nicht die Energie wie die bei unserem Guest Hous. Kurz zur Erklärung: Eine Stupa ist eine glockenförmige Kuppel, die meist über geheiligten, buddhistischen Reliquien gebaut wurde. Es gibt keinen Eingang und man läuft immer im Uhrzeigersinn herum. Zur Hauptgebetszeit, morgens und abends wird es richtig voll. Zum Abendbrot haben wir Glück es gibt Strom, wir können also Pizza bestellen und richtig warm speisen. Kurz nachdem alles auf dem Tisch steht geht das Licht aus und die Notstrombeleuchtung an, wir freuen uns alles richtig gemacht zu haben. Zu meiner Freude ist das Verhältniss der Gerichte Vegetarischen – Fleisch ausgeglichen, Nick begnügt sich einmal mehr mit Spaghetti. Zufrieden und Glücklich über den langen Tag fallen alle ins Bett. Am frühen Morgen rufen schon wieder die Mönche mit Ihrem großen Gong.
Mo 16 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Fest an der Stupa
Die erste Nacht in Kathmandu war wie erwartet kälter als in Pokhara, wir möchten den heutigen Tag nutzen um mit den Kindern im Hostel zu spielen. Aber vorher wollen wir uns noch bei einem Frühstück im Flavors stärken. Das Restaurant liegt direkt an der Stupa und ist sehr bekannt, nicht wegen des Essens sondern weil es durchweg Internet Anschluss bietet. Wir haben mittlerweile unsere Speisen gefunden. Nick bekommt Weißbrot getostet, und mit Nutella bestrichen. Ich esse Tibetisches Frühstück, ein Pfannkuchen mit diversen Gewürzen und 2 Stücken Brot mit Butter und Marmelade. Heute ist viel mehr an der Stupa los als sonst, die ersten Gläubigen sind schon um 4 Uhr unterwegs und drehen ihre Runden. Ich werde immer so gegen 4,30 Uhr wach wenn im Kloster nebenan die ersten Klänge ertönen. Ab 6,30 Uhr sind die Trompeten im Einsatz und rufen zum Gebet, alles sehr irdische und tiefe Klänge. Eine tolle Stimmung und so verfalle ich am frühen Morgen schon in eine tiefe Meditation, die der Wecker des Handys beendet. Nach dem Frühstück kaufen wir Gebetsfahnen die wir mit unseren Namen beschriften und zum Fest stiften. Die Ganze Stupa wird so in neuem Glanz erstrahlen. Es sind viele Opferschalen aufgestellt, auch welche mit Wasser. Als ich mir die Bovis Einheiten (Lebensenergie oder auch Chi genannt) Auspendel wird klar, was für ein Kraftort die Stupa ist. Es sind mehr als 236.000 Bovi. Als wir am Hostel
ankommen werden wir schon freudig erwartet. Die Kinder sind draußen und
genießen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Wir spielen an diesem Tag, Fußball, Tischtennis und Badminton. Zum Mittagessen setze ich mich zu den Jungs, es gibt getrennte Räume beim Essen. Die Tibeter sind dermaßen schnell bei Essen das ich Probleme habe mitzuhalten und natürlich letzter bin, sehr zum Spaß der Jungs. Den Nachmittag nutzen wir um mit einigen Kindern ein wenig durch die Straßen zu bummeln. In einem Restaurant gibt es Pfannkuchen mit Banane und Honig, einige der Kinder tun sich mit Messer und Gabel schwer, was für Stimmung und schmunzeln sorgt. Wir genießen die wärmende Sonne, denn im Guest House fallen die Temperaturen in der Nacht im Zimmer auf 10-8 Grad.
So 15 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Zurück nach Kathmandu
Wir werden die Zeit in Pokhara vermissen. Ist es doch auf Grund der geringeren Höhe zu Kathmandu wärmer und der Ausblick auf das Annapurna Massiv grandios. Auch das ruhige treiben in der City ist angenehmer als die Hektik in Kathmandu. Die Luft ist hier um einiges besser, wir sehen viel weniger Menschen mit Mundschutz. Die Einheimischen tragen einen Mundschutz aus gehäkeltem Stoff, den es in allen Farben gibt. Männer bevorzugen braun und schwarz, während die jungen Mädchen alle Farben nutzen, bevorzugt rosa mit kleinen Stickereien. Wir haben noch den Vormittag zur freien Verfügung und die Kinder nutzen den ruhigen Verkehr um Fahrrad zu fahren. Die Jungs trampeln und die Mädchen fahren auf dem Gepäckträger mit, der ein oder andere ist noch recht wackelig unterwegs, sehr zur Belustigung der andren. Nach einem kurzen Mittagessen geht es zurück mit dem Bus. Wer von uns gedacht hatte die Hinfahrt sei flott gewesen, wurde eines besseren belehrt. Der Busfahrer war ein Nepalesischer Michael Schumacher, nur das der, erstklassiges Material zur Verfügung hat. Wer mit einer solchen Schrottkarre so fahren kann, muss ein Naturtalent sein, der Schweiß lief ihm die Stirn herunter, Beleg dafür dass die fehlende Servolenkung einiges abverlangte. Zu unserer Freude sind wir in 7,5 Std. da, mit Pausen. Wir erreichen Kathmandu im Dunkel ohne Strom. Einige
Einkaufzentren und Restaurants sind mit Notstromgeneratoren beleuchtet, der
Rest schlummert im Dunkel. Im Scheinwerferlicht wird die extreme Luftverschmutzung durch Nebel sichtbar. Zurück im Guest House machen wir es uns bequem und erholen uns von der langen Fahrt. Im Hostel gibt es noch eine Überraschung bei der Ankunft. Eines der Kinder hatte vergessen den Wasserhahn zu schließen, ein Mädchenzimmer ist überschwemmt und das Kabel für den Internetanschluss abgerissen. So entsteht noch ein wenig Arbeit, bevor alle in die Betten können. 
Fr 13 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Der erste Tag in Pokhara
Es fällt uns schwer morgens aus dem warmen Schlafsack in die Kälte zu krabbeln. Ich lege daher die Wäsche für Nick schon am Abend zurecht und steck sie ihm morgens in den Schlafsack, dann ist sie schon mal ein wenig angewärmt. Not macht erfinderisch. Damit uns das Essen bekommt nehmen wir ein Homöopathisches Mittel Namens Okubaka, es hat bisher gute Dienste geleistet und uns vor Margen-Darmbeschwerden geschützt. Für den heutigen Tag stehen 5 Sehenswürdigkeiten von Pokhara auf dem Plan. Wir fahren mit dem Bus nach Sarangkot, der Ort liegt auf 1592 Meter, die nicht asphaltierte Straße windet sich den Berg hinauf. Um den besten Ausblick zu genießen müssen wir noch ein paar hundert Meter zu Fuß bergauf kraxeln. Leider verwehren uns Wolken den Blick auf den Himalaya. Wir können jedoch die ein oder andere Bergspitze erhaschen. Es ist wirklich ein Atemberaubender Ausblick, einige Paragleiter ziehen hier oben ihre Bahnen. Als wir wieder beim Bus ankommen, bemerke ich das beim rechten Vorderrad eine Mutter fehlt. Naja die restlichen werden schon halten, so ist halt Nepal. Berg runter begegnen wir einem LKW der Steine geladen hat und so wird es auf der einspurigen Straße richtig eng. Der Busfahrer macht das nicht zum ersten mal und nach einigem hin und her geht es Zentimeter weise vorwärts. Als nächstes suchen wir einen Hindu Tempel auf. Auf dem Vorplatz gibt es einige Gebetsglocken und noch bevor ich eingreifen konnte, war Junior kräftig bei der Sache. Die anderen Kinder taten ihm gleich und so war die Situation entschärft. Hier gehen alle sehr locker mit Kindern um, was als Elternteil sehr angenehm und entspannend ist. Niemanden stören hier die Aktivitäten oder das Geschrei das sie produzieren, im Gegenteil, oft werden Sie dazu animiert. Wir besuchen eine Tropfsteinhöhle die direkt mitten in der Stadt liegt. Ganz nett aber nicht mit unseren zu Vergleichen. Bei der nächsten Höhle sah das schon anders aus. Wir bekamen einige Leuchten mit und nichtsahnend machten wir uns auf den Weg, die Höhle war völlig Dunkel. Nach einigen Metern kamen wir in eine große Halle, deren Decke übersäht mit Fledermäusen war, ein grandioser Anblick. Etwas weiter ragt die Höhle steil bergauf. Ich hatte echt bedenken das da alle Kinder
raufkommen, bei uns wäre so etwas undenkbar. Sie haben es geschafft, wieder
einmal weil jeder, jedem geholfen hat. Am Ende mussten wir uns noch durch einen
ganz engen Ausgang zwängen um wieder das Tageslicht zu sehen, ich passte
wirklich soeben durch. Die Kinder waren überglücklich, dieses tolle Erlebnis
gemacht zu haben. Zum Abschluss haben wir das Tibetische Viertel besucht und am
Tempel viele Gebetsmühlen gedreht. Immer schön im Uhrzeigersinn, beobachtet von
zwei alten Tibeterinnen. In einem Gespräch erzählte eine der beiden das Sie mit 42 Jahren aus Tibet geflüchtet sei und seitdem in dem Viertel lebt. Sie ist jetzt 84 und hat unseren Patenkindern ein wenig aus der Heimat erzählt. Auch hier haben wir ein herzliches Tashi Delek getauscht. Der Gruß in Nepal lautet Namaste, was so viel wie:Ich beuge mich vor dem Göttlichen in Dir, bedeutet. Die Tibeter begrüßen sich mit Tashi Delek was: Möge es Dir wohlergehen, bedeutet. Nach einem absolut schönen Tag mit wundervollen Erlebnissen lassen wir den Tag mit Momos ausklingen. Momos sind tibetische Fleisch- oder Gemüseklöße die gedämpft oder gebraten werden. Sehr lecker :-).
Do 12 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Mit dem Bus nach Pokhara
Also die Strecke von Ense nach Frankfurt beträgt 255 Km und wir haben sie in 2,5 Std. ohne Mühe bewältigt. Die Strecke von Kathmandu nach Pokhara beträgt 200 Km und wir haben sage und schreibe 8,5 Std. gebraucht. Ok 1 Stunde können wir für die Pausen abziehen. Wir haben also 7,5 Std. in einem Bus verbracht den der Deutsche TÜV schon vor Jahren aus dem Verkehr gezogen hätte. Auf Fahrt stelle ich fest das Busse und LKW der Marke TATA sehr stark vertreten sind, bei Kleinbussen dominiert Toyota. Gefahren wurde wie gehabt sehr lebhaft. Einzig in das System des Hupen´s konnte ich Licht bringen. Also mal davon abgesehen dass immer und ständig gehupt wird konnte ich folgende Punkte festlegen. Mehrfaches hupen von hinten – ich überhole dich. Einmal hupen beim entgegenkommen – ich habe dich gesehen. Lichthupe beim entgegenkommen – es wird knapp. Der Rest bleibt nach wie vor im Dunkel. Vor Beginn der Fahrt wurden kleine Plastiktüten verteilt, den Tibeter wird schnell schlecht beim Busfahren und so haben sie kräftig von den Tüten Gebrauch gemacht. Der ein oder andere sah nach ein paar Stunden gar nicht mehr so gut aus. Mein Sohn Nick hat sich mit seinen 6 Jahren tapfer geschlagen und durchgehalten. Ich hatte ein wenig bedenken weil er die ersten Tage nicht so gut zurecht war. So langsam hat er sich aber eingewöhnt und wird von Tag zu Tag munterer. Die Kinder machen es ihm aber auch sehr leicht, so wird er ständig von allen Seiten bemuttert und alle wollen seine blonden Haare streicheln.
Unser Patenkind Tsering ist stets zur Stelle und lässt ihren Bruder nicht aus
den Augen. Was bei dem Verkehr sehr hilfreich ist. Überhaupt ist hier jeder für
jeden da, ich habe noch keinen Streit erlebt. Sie haben eine genaue Rangordnung
an die sich jeder bedingungslos hält. Komm ich an einen Tisch, so springt
sofort der Jüngste auf und überlässt mir seinen Platz, will jemand in den Bus,
so gibt sofort ein anderer Hilfestellung. Will Nick seine Schuhe anziehen, so
ist sofort einer da und hilft ihm. Es ist unglaublich mit welcher
Selbstverständlichkeit das funktioniert. Die Kinder haben auch unendlich viele
Spiele mit den Händen drauf, sehr zur Belustigung von Nick der großen Gebrauch
davon macht. Wir fühlen uns trotz der ganz einfachen Lebensweise, sehr wohl und
gut aufgehoben. Am Abend sind wir dann alle gemeinsam essen gegangen und
anschließend erschöpft aber glücklich in unsere Schlafsäcke gesunken. Morgen
wartet Pokhara mit seinen Sehenswürdigkeiten auf uns. Wir hoffen auf warmes
Wasser, bisher war Duschen nur kalt möglich und dazu sind wir noch nicht
dreckig genug :-). Strom gibt es fast nur Nachts, was zum Laden der Akkus reicht.
Taschenlampen sind also ein absoluter Gebrauchsgegenstand.
Mi 11 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Kathmandu bei Tag
Kathmandu hat ca. 1,5 Mio. Einwohner, die Stadt wächst so rasant das die genaue Zahl niemand weiß. Über den Verkehr habe ich ja gestern schon berichtet, zu Fuß scheint das Ganze noch ein wenig schlimmer zu sein. Zum Glück liegt unser Guest House in einer Fußgängerzone, so dass wir uns erst einmal vorsichtig anpassen können. Von der Unterkunft sind es nur wenige Meter zu einer der größten Stupas in Nepal. Am frühen Morgen führt uns der Weg zu einem der Frühstückshäuser direkt daran vorbei. Die Gläubigen laufen im Uhrzeigersinn um die Stupa und drehen dabei etliche Gebetsmühlen die in den Wänden eingelassen sind. Gebetsketten werden Kugel für Kugel weiter gedreht und Mantras gemurmelt, eine beeindruckende Kulisse. Umgeben ist die Stupa von unzähligen kleinen Geschäften, in denen man
Gebetsmühlen, Räucherstäbchen, Gebetsfahnen und alles was das tägliche Leben
braucht kaufen kann. Die Preise sind sehr überschaubar, wir haben heute für 1€
– 105 Rupien bekommen. Ein Frühstück zum satt werden kostet zwischen 1,50€ und 2,00€. Nach dem der Magen gefüllt war sind wir eine Runde um die Stupa gelaufen und haben uns das Bunte Leben angeschaut, beeindruckend wie offen hier Religion gelebt wird. Niemand ist aufdringlich, natürlich sind Bettler unterwegs aber es lässt sich alles weg Lächeln. Noch benommen von den Eindrücken machen wir uns auf den Weg ins Hostel, wo die Kinder schon aufgeregt warten. Nach einem freundlichen Tashi Delek und vielen Umarmungen nehmen wir am Tagesablauf teil. Eine Slakline die Ingrid und Herbert mitgebracht haben, ist schnell aufgebaut und sorgt für große Belustigung der Kinder und Jugendlichen. Wir sind insgesamt 5 Paten, Nick natürlich nicht zu vergessen. Die anderen Paten haben schon langjährige Erfahrung mit Kathmandu, was sich als sehr hilfreich für uns heraus gestellt hat. So spielen wir an diesem Tag Fußball, machen beim Musikunterricht mit und Essen natürlich alle zusammen. Die große Überraschung folgte am Abend für uns. Die Kinder hatten einige Lieder und Tänze einstudiert, die uns vor dem Abendbrot dargeboten wurden. Wir haben uns sehr über diese Geste gefreut und es war ein riesen Spaß die Kultur näher kennen zu lernen. Noch mehr hat mich der rücksichtsvolle Umgang der Kinder
untereinander beeindruckt. Alle packen mit an, jeder versucht dem anderen zu
helfen, selbst unser Gepäck wird getragen. Was mir ehrlich gesagt etwas peinlich ist. Wenn einem 1,93 großem Kerl ein Kind den Rucksack trägt. Es ist erstaunlich was diese kleinen zierlichen Personen so alles wegschleppen. Es nicht zu erlauben wäre einer Beleidigung gleich gekommen und so haben wir sie gewähren lassen. Morgen geht es schon um 7 Uhr mit dem Bus nach Pokhara, ich bin gespannt wie es läuft 38 Kinder und 8 Erwachsen mit Sack und Pack in den Bus zu kriegen. Nach bisherigen Erfahrungen kein Problem :-).
So 8 Jan 2012
von Jürgen Rabura in Blogs
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Der Tag der Abreise
Der Tag der Abreise ist gekommen und damit auch der Start zu diesem Blog. Alle Briefe meines
Patenkindes aus Kathmandu beginnen mit folgendem Satz: First off all I would
like to say, Tashi Delek from my heart. So möchte ich auch diesen Blog mit den
herzlichen Worten eröffnen.
Tashi Delek from my heart.
30 Kg Gesamtgewicht für 1 Person ist gar nicht mal so viel!!
Wir haben also eingepackt, gewogen und wieder ausgepackt um dann wieder von vorn zu beginnen. Zum Glück darf Junior genauso viel mitnehmen und so ist das ein oder andere in seine Tasche gewandert ;-). Mal sehen wie wir das alles am Flughafen bewegt kriegen. Zum Glück sind unsere Eishockeytaschen mit stabilen Rollen
ausgestattet, da müssen wir nicht alles schleppen. Wir werden also gleich Richtung
Frankfurt aufbrechen damit wir planmäßig um 22.05 Uhr starten können. Unsere
Reise führt uns nach Kathmandu wo wir unsere Patenkind Tsering im Dolpo
Hostel vom Shelter 108 besuchen werden.
Die Patenschaft hat im Dezember 2008 begonnen und seit her haben wir viele
Briefe und Mails getauscht. Der Shelter bietet jedes Jahr einige Reisen zu den
Patenkindern an. Es geht um Kinder die aus Tibet geflüchtet sind oder aus
sogenannten Remote Areas kommen. Ein Großteil der Kinder ist in Dahramsala
Indien in den Tibetan Children´s Villages TCV untergebracht, dort wohnt auch der Dalai Lama, andere sind in Ladakh oder in Kathmandu Nepal. Im Dolpo Hostel sind 30 Kinder untergebracht und so sind wir sehr gespannt was uns dort erwartet. Morgen Vormittag werden unsere Unterkunft beziehen können, ob und wann ich weiterschreiben kann hängt vom Strom ab, der in Kathmandu nur sehr
unregelmäßig oder gar nicht fließt. So wird eines schon mal klar, ohne Strom
läuft auch woanders nix.