Südafrikas Hauptstadt Pretoria ist mit über einer Million Einwohnern und fast zwei Millionen Menschen im Ballungsgebiet eine der zahlreichen Metropolen des Landes, bei weitem aber nicht so dicht bewohnt wie Durban, Kapstadt oder Johannesburg. Nicht verwunderlich also, dass der Reiseführer die Stadt im Vergleich zum Nachbarn Johannesburg im täglichen Leben als eher kleinstädtisch bezeichnet.

Als ich den Mietwagen über eine bisweilen achtspurige Schnellstraße ins Zentrum lenkte, war davon jedoch nichts zu merken. Auch nicht, als ich in der schachbrettmusterartigen City auf den hauptsächlich vierspurigen Einbahnstraßen das Parkhaus ansteuerte. Minibustaxis, die von den südafrikanischen Einwohnern als hauptsächliches Massentransportmittel genutzt werden, umkreisten mich dabei und vollführten ein Hupstakkato, um die umher huschenden Passanten auf sich aufmerksam zu machen.

Das Gegenteil vom hektischen Treiben erlebten wir an den Union Buildings, wo von Juli bis Dezember die Regierung des Landes sitzt. Nur wenige Straßen vom Zentrum entfernt, gab es so gut wie keinen Verkehr, große beruhigende Gärten und einen weiten Blick.

Eine ganz andere Art "Stadt" ist das "südafrikanische Las Vegas" Sun City, knapp 200 Kilometer westlich von Pretoria gelegen und ein mitten in die Savanne gepflanztes Vergnügungs- und Erholungsresort mit Luxushotels, Golfplätzen, Casinos und vielem mehr. Bei unserem Tagesausflug mussten wir uns auf der riesigen Anlage erst einmal zurecht finden und gewannen den Eindruck, dass sich hier die eine oder andere Woche durchaus angenehm verbringen ließe.