Halli Hallo meine lieben Leser!
Ich war fünf Tage in Melbourne und es war der Wahnsinn! Australien ist einfach geil, egal, wo ich bis jetzt war, es war immer irgendwie aufregend.
Melbourne ist schön! Ich muss sagen, Melbourne gefällt mir besser als Sydney! Sydney ist zwar besonders und hat tolle Sehenswürdigkeiten, aber Melbourne hat irgendwie mehr Charakter! Es ist etwas kleiner und von der Struktur her sehr einfach aufgebaut, nämlich einfach ein Rechteck, das das CBD umfasst und mit der „Tram“, die sogenannte Straßenbahn, kommt man ganz einfach und schnell von einem Fleck zum nächsten.
Es wird immer wieder gesagt, dass Melbourne die europäischste aller Städte in Australien wäre, was ich jetzt nicht so sehr erkannt habe, aber vielleicht gefiel mir die Stadt ja auch deswegen so, weil sie mach an Europa erinnerte??!! Man weiß es nicht genau.
Mittwochnachmittag kam ich an, nach zwei Stunden Flug und einer Stunde Uhr vorstellen und mein Weg führte direkt ins Hostel. Ich hatte meinen „Urlaub“ ganz unbewusst ziemlich gut geplant, wie ich nachher feststellte. Melbourne hat zwei Flughäfen und ich bin nach Avalon geflogen, da ich mit $ 120 für Hin- und Rückflug ein absolutes Schnäppchen gemacht hatte. $ 60 für einen Flug ist schon verdammt günstig für australische Verhältnisse. Der Flughafen allerdings lag wirklich in der Walachei, man glaubt gar nicht wie ländlich es 50 Minuten außerhalb Melbourne schon aussieht.
In der City angekommen, musste ich keine 10 Minuten laufen, da war ich schon am Hostel angekommen, was nun nicht das schönste Hostel war, aber irgendwie machte mir das diesmal nichts aus! Normalerweise kann ich es echt nicht leiden, wenn die Hostels alt und gebraucht aussehen, die Wände nur halb gestrichen sind oder Macken haben und ganz schlimm ist es wenn die Bäder nicht sauber sind. Aber das war alles soweit in Ordnung, nur die Küche und der Gemeinschaftsraum waren nicht der Renner, aber die sind nie schön in Hostels. Auch unser 10er- Zimmer war ziemlich zusammengewürfelt und mein Bett wackelte so sehr, wenn ich mich nur umdrehte, als würde ich da oben drauf sonst was veranstalten, aber meinem Bettnachbar unter mir machte das nichts aus. Als ich in meinem Zimmer ankam, waren ein paar Leute auf dem Zimmer mit denen ich mich sofort anfreundete und mit denen ich am gleichen Abend noch auf eins, zwei Bierchen raus ging. Unser Zimmer vertrat halb Europa, der Schweizer, der unter mir schlief, eine aus Irland, eine aus Belgien, eine aus Frankreich, nachher noch zwei aus Norwegen, zwischendurch mal einer aus Japan, kreuz und quer, aber immer sehr lustig. Die Leute waren alle sehr nett und wir hatten viel Spaß zusammen. Es war sogar ein deutscher auf dem Zimmer. Es war irgendwie komisch, dass man Leute aus dem Nachbarland auf dem Zimmer hatte, sich aber trotzdem in Englisch unterhalten musste. Der Schweizer sprach französisch, weil er aus dem französischem Teil der Schweiz kam und irgendwie fühlte es sich so an, als wenn sie von neben an kommen würden und man doch meinen sollte, dass man sich auf Deutsch unterhalten könne, aber dann musste man doch über drei Ecken, also auf Englisch reden. War aber auch kein Problem.
Nachdem ich ein bisschen „ausgepackt“ hatte, wollte ich mir schon mal einen ersten Eindruck von Melbourne bekommen und ein bisschen die Stadt zu Fuß erkunden. Da der Schweizer Langeweile hatte, kam er mit. Wir liefen ein bisschen durch die Hauptstraßen und gingen später zu den berühmten Victoria Markets und bummelten dort ein bisschen. Abends machten wir uns dann auf dem Weg nach St. Kilda, wo wir uns mit der Irin verabredet hatten und wo ich auch die Belgierin und die Französin kennen lernte. Zusammen tranken wir ein paar Bierchen und auch hier traf ich wieder einen deutschen (es ist echt unglaublich, wie viele Deutsche man in Australien trifft, man glaubt es nicht bis man es selber erlebt) und später fuhren wir alle zusammen wieder zurück zum Hostel und gingen ins Bett. Ich hatte das 10er- Zimmer gewählt, weil das das günstigste war und ich dachte mir Privatsphäre habe ich eh nicht egal ob auf nem zweier, dreier oder zehner Zimmer und jetzt muss ich sagen, bin ich richtig froh, dass ich so viele Leute auf dem Zimmer hatte. Man kommt zwar nie vor zwölf oder eins zum pennen, was sich aber gut aushalten lässt und man ist nie allein und hat immer irgendwem zum quatschen. Das immer wieder einer ins Zimmer kommt, wenn man schon schläft stört mich überhaupt nicht, dass krieg ich nicht mit, ich hab ja Stöpsel inne Ohren. 😉
Außerdem mussten meine Bettnachbarn auch damit leben, dass ich immer früh aufgestanden bin, denn die waren nämlich immer alle schön am ausschlafen, aber ich hatte ja nur vier Tage in Melbourne.
Am Donnerstag hatte ich eine Tagestour nach Phillip Island gebucht um mir die Pinguin- Parade anzugucken, eine der Hauptattraktionen in Melbourne. Vormittags, nicht allzu früh ging es los und die Tour die ich gebucht hatte, hatte ihr Büro gleich direkt um die Ecke des Hostels was für mich wieder sehr praktisch war, da ich nicht weit laufen musste. Um zur Phillip Island zu kommen, muss man keine Fähre nehmen, sondern einfach über eine kleine Brücke fahren und dann ist man schon da. In dieser Tour steckten noch ein paar andere Attraktionen drin, die für mich eigentlich gar nicht so besonders waren, da wir z. B. zum Koala Sanctuary gefahren sind. Da ich ja schon in Brisbane Koalas gesehen hatte, war es nicht allzu spannend für mich, trotzdem schön zu sehen! Des Weiteren besuchten wir noch so eine Art Zoo, wo wir typische australische Tiere zu sehen bekamen, die ich aber auch schon kannte. Ursprünglich hatte ich auch eine andere Tour gebucht, wir ich nur zur der Parade gefahren wäre, aber irgendwie wurde das umgebucht und ich dachte mir: gut dann nimmste halt die Tour. Weiter ging es zu „the Nobbies“ wo wir ein paar Seehunde zu sehen bekamen, zwar nur auf der Kamera, weil die soweit draußen im Meer auf ein paar Steinen rumrobbten, aber immerhin. Außerdem konnten wir draußen noch ein paar kleine Pinguine sehen, die sich in den Gräsern versteckten. Dann ging es gegen Abend zu unserer Hauptattraktion. Die Pinguin- Parade. Da die Pinguine erst gegen Sonnenuntergang aus dem Wasser kommen um sich Schutz in den Gräsern zu suchen, mussten wir etwas geduldig sein und warten und warten … und warten. Wir kamen ungefähr so gegen acht Uhr abends an und unser Tourguide meinte zu uns, dass die Pinguine am Tag zuvor gegen fünf vor Neun aus dem Wasser gekommen wären. Zuerst schaute ich mir den Giftshop an, aber um zwanzig nach acht machte ich mich dann auch los auf die Tribüne um mir einen guten Platz zu sichern und um ja nichts zu verpassen. Eine halbe Stunde saß ich da und es passierte nichts. Dann kamen zwei Pinguine aus dem Wasser gewatschelt und danach passierte erst mal ne ganze Zeit lang nichts mehr. Dann kamen noch mal ein paar aus dem Wasser aber immer nur vereinzelt oder in kleinen Gruppen. Insgesamt hab ich vielleicht 25 Pinguine gesehen und war etwas enttäuscht, da ich was von hunderten Pinguinen gehört hatte. Unser Tourguide meinte auch, dass das ja sehr ungewöhnlich wäre. War klar! 😉
Naja trotzdem war es eine schöne Tour mit einem netten Tourguide, was auch immer sehr wichtig ist und wir haben ja wenigstens ein paar Pinguine gesehen.
Das Beste war eigentlich, dass wir zum Dinner Pizza bekamen und dass wir auf dem Rückweg ne DVD geguckt haben. 😉 So sammelt eine Tagestour Pluspunkte 😀
Am nächsten Tag ging es noch mal nach St. Kilda, was aber nicht besonders spannend war muss ich sagen und dann zum Albert Park, wo die Formel 1 Strecke liegt. Es wurde schon fleißig vorbereitet für das große Rennen Ende März. Ansonsten hätte man die Strecke wahrscheinlich gar nicht erkannt. Ich bin dann über die Start- und Ziellinie und ein Stück weiter über die Strecke gelaufen. Auch das war nicht besonders spannend, aber es wird interessant das im TV zu sehen, weil man weiß, dass man schon mal da gewesen ist und daher gelaufen ist.
Danach ging es wieder mit der Tram zurück in die City, wo ich noch eine Rundfahrt mit dem freien Shuttlebus gemacht hab. Da muss ich Melbourne ja auch sehr loben. Eine kostenlose Tram die einem außenrum um das CBD fährt und ein kostenloser Shuttlebus. Da hab ich dann noch mal ein paar andere Ecken Melbournes kennengelernt. Wieder im Hostel angekommen, wollte ich eigentlich früh ins Bett gehen, da ich am nächsten Tag früh für eine andere Tour aufstehen musste, aber daraus wurde leider nichts. Nachdem ich mich nachmittags bei Starbucks hingesetzt hatte und meine 20 Postkarten geschrieben hatte traf ich noch ein paar Leute vom Zimmer, mit denen ich noch zusammen ein bisschen quatschte.
Es wurde wieder recht spät (halb zwei) und am nächsten Morgen noch härter aufzustehen, aber ich freute mich schon, denn es ging auf zur Great Ocean Road. „Nicht viele Gegenden können es landschaftlich mit der Great Ocean Road aufnehmen“ versprach mir mein Reiseführer (danke Papi) und dieser behielt Recht. Nach eineinhalb Stunden Autofahrt erreichten wir den Anfang der Great Ocean Road, die uns weitestgehend fast direkt am Wasser entlang führte und es war wahnsinnig toll. Von dem was ich bis jetzt gesehen habe, haben mich die Eindrücke von der Great Ocean Road am meisten begeistert und es ist ein Muss für jeden, der sich auch nur ein klitzekleines Bisschen für die Natur interessiert und das tut eigentlich jeder! Unsere Hauptattraktionen waren die zwölf Apostel, die auch am bekanntesten sind, aber vorher und nachher besuchten wir viele weitere tolle Sachen, die uns genauso beeindruckten. Das erste große Highlight war natürlich der Anfang der Great Ocean Road, wo wir die ersten Fotos mit dem Schild machen konnten. Davor machten wir kurz halt bei einem Leuchtturm, irgendwie Standard in Australien ;). Danach hielten wir an schönen Aussichtspunkten über die Strände und Klippen entlang und machten eine kleine aber schöne Tour durch den Rainforest, der auf dem Weg lag und danach ging es zu einer Felsenformation die sich „Razorback“ nannte und bei der ein kleiner Strand lag, der schon ziemlich beeindruckte und dann kamen wir zu den zwölf Aposteln, die eigentlich überhaupt nicht mehr zwölf Apostel sind, sondern nur noch acht. Ganz langsam aber sicher verabschieden sich die Apostel nämlich einer nach dem anderen. Sie verschwinden, bzw. „brechen ab“ durch die Wellen, die sich an ihnen brechen. Vor zwei Jahren ungefähr, sei der letzte Apostel zusammengebrochen.
Wir hatten wieder einmal ziemlich Glück mit dem Wetter, so kalt und bewölkt der Tag auch angefangen hatte, so sonnig war es als wir an den zwölf Apostel waren und die Sonne tauchte diese somit in ein wunderschönes Licht, was uns schöne Fotos schenkte! Es ist einfach wahnsinnig schön und es fühlt sich ein Stück weit so an, als wäre man schon mitten im Outback. Unser letzter Stopp war die London Bridge, die auch schon keine Brücke mehr ist, weil ein Teil schon weggebrochen ist.
Beide Touren waren absolut super, die Tourguides waren nett und lustig und ich kann sie nur weiterempfehlen! Bei beiden Touren, habe ich übrigens auch wieder Deutsche getroffen, was wirklich praktisch war, weil man dann wen zum Reden hatte. Die sind wirklich überall. 😉
Dann ging es wieder zurück nach Melbourne, wo ich Abends noch auf das Eureka Skydeck wollte, um Melbourne von oben zu sehen, da ich durch die beiden Touren einen freien Eintritt bekommen hatte. Aber ich muss sagen, das war irgendwie nichts Besonderes, das einzig Gute war, dass ich einen gepressten Penny für Nicole ergattern konnte, weil sie die sammelt.
Zurück im Hostel packte ich auch schon meine Sachen und ging ins Bett, weil ich hundemüde war und am nächsten Tag früh aufstehen musste, um meinen Bus zurück zum Flughafen zu kriegen.
Die fünf Tage haben mir unglaublich viel Spaß gemacht und verleihen mir riesige Vorfreude auf meine große Reise im Mai, da ich einfach wieder mal so viele nette unterschiedlich Leute kennengelernt habe, die die Reise um Einiges bereichern.
Das Wetter war ganz in Ordnung, dafür dass Viktoria auch erst vor kurzem von den Fluten betroffen war. Es war wenigstens nicht so schwül, wie in Queensland, was mich fast umgehauen hätte, als ich in Brisbane wieder aus dem Flugzeug stieg. Zwischendurch hat es mal geregnet, aber ansonsten mal eine Abwechslung zu dem ständig warmen und schwülen Wetter in Brisbane. Aber wir wollen uns ja nicht beschweren. 😉 Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich mir wahrscheinlich sowieso erstmal wieder den Hintern abfrieren und ich mag gar nicht an den Winter denken…
So das wärs erstmal wieder von mir..
Mein Respekt allen den, die meinen wieder mal viel zu langen Blog komplett durchgelesen haben. Aber wenn ich schreibe, dann sprudelt es alles so aus mir heraus. 😉
Viele liebe Grüße an alle die das hier lesen!
Helena