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Schatz, heute wird der gelbe Sack abgeholt ist ein Satz, der in Deutschland wohl in aller Munde ist. Die Selbstversändlichkeit mit der bei uns recycled wird hat einen langen Prozess der Aufklärung hinter sich, der in Guatemala gerade erst beginnt. Täglich arbeiten über 10.000 Menschen auf der grössten Müllkippe der Stadt und sortieren Rohstoffe von Wert aus, nicht aus dem Bewusstsein heraus etwas gutes für den Planeten zu tun sondern um zu überleben. Die ungefilterten Abfälle von Kliniken und Haushalten sind nicht nur eine gesundheitliche Gefährdung während der Arbeit, sondern auch danach, denn die Hütten der Anwohner grenzen direkt an die Müllberge an. Während der Regenzeit kommt es aufgrund der mangelnden Verfestigung der Abfälle regelmässig zu Erdrutschen, die oft tödliche Folgen haben.
Dem versucht die CAFNIMA Abhilfe zu schaffen, mit einer Initiative die am Ursprung des Problems ansetzt und eine neue Perspektive für die Jugend schafft, deren Hoffnungen sonst wie bereits soviele zuvor unter den Müllbergen begraben werden.
Mit sehr viel Ehrgeiz und 8 Jugendlichen startete die CAFNIMA ein Pilotprojekt in Guatemala Stadt. Die „Campaña de Reciclaje con Rostro Humano“ oder zu deutsch die „Kampagne zum recyclen mit menschlichen Gesicht“ versucht ein Guatemala zu schaffen in der ein Bewusstsein für die Umwelt besteht und eine gerechte und sozial anerkannte Arbeit für zukünftige Generationen existiert. Anstatt unter menschenunwürdigen Bedingungen bis zu 12 Stunden am Tag den Müll zu sortieren, soll die Veranwortung geteilt und ein gewissenhafter Umgang mit den Ressourcen promoviert werden. Die Jugendlichen, die an dem Projekt teilnehmen haben bereits im vergangenen Jahr zahlreiche Weiterbildungen erhalten und eine der wenigen Recyclinganlagen in Guatemala besucht. Jeden Donnerstag Morgen fahren sie in den Vorort „Monte Maria“, um die von den Anwohnern sortierten Abfälle zu sammeln und anschliessend in der „Casita Amarilla“ zu klassifizieren. Die CAFNIMA verhandelte direkt mit den weiterverarbeitenden Firmen, um Zwischenhändler zu umgehen und für die gesammelten Ressourcen einen gerechten Preis und somit einen fairen Lohn für die Jugendlichen zu erhalten. Jedoch beschränkt sich ihre Arbeit nicht nur auf das Sammeln, sondern sie gehen in die Schulen und Vororte, halten Präsentationen und bilden weiter und dienen somit als Multiplikatoren, die nicht nur gutes für die Umwelt tun, sondern auch eine bessere Zukunft für ihre Mitmenschen und Familien schaffen wollen.

Das 1. Auto hat sein Outfit erhalten. Nachdem die Aufkleber angekommen sind und die Rallyekarte auf Folie gedruckt war, haben wir das 1. Auto beklebt. Gestern hat unser auswärtiger Mitfahrer Dirk aus Löhne seine Aufkleber, T-Shirt und Polohemd abgeholt. Er wird zu Hause seinen 24 Jahre alten Mercedes entsprechend ausstatten.Trotz der angespannten Lage in Syrien sind wir alle noch guter Dinge. Das Organisationskomitee beobachtet die Situation vor Ort und hat ggf. einen Plan "B" in der Hinterhand. Wir müssen zunächst einfach mal abwarten. Daher geht die Vorbereitung ganz normal weiter. Unsere Abreise ist in 32 Tagen am 29.04. mit dem "Vorstart" von Soest nach Oberstaufen. Hierbei hat uns das Team "Gelbes Band" aus Hamburg schon das "1. Hindernis" in den Weg gelegt: Sie haben eine große Nähmaschine in Nürnberg aufgetrieben, die von ihnen nicht transportiert werden kann. Daher werden wir mit unserem Bulli einspringen und bei der Anreise den Umweg über Nürnberg gerne in Kauf nehmen und die Nähmaschine dort abholen. Als Entschädigung ist uns dann ein "Sponsorbier" zugesagt worden. Das werden wir sicherlich dort, wo es schwer ist an Bier zu kommen, einfordern.

 

Zum Beginn dieses Blogs über die Allgäu Orient Rallye 2011 zunächst ein paar Hintergrundinformationen: 

Als 2. Vorsitzender der Soester Jürgen Wahn Stiftung e.V. hatte ich schon im Frühjahr 2010 von dieser Rallye gehört. Die Rallye machte nämlich im Mai 2010 schon einmal Station bei unserem Projekt in Syrien. Aber zunächst zur Rallye allgemein. 

Ziel dieser Rallye, die 2011 zum 6. Mal stattfindet, ist es, alte Autos nur über Landstraßen und ohne Maut und Fähre nach Jordanien zu bringen. Die Autos müssen entweder 20 Jahre und älter sein oder dürfen nicht mehr als 1111,11 Euro als Listenpreis (Schwackeliste) haben. Eine GPS-Navigation ist natürlich auch nicht zulässig. Die Autos werden dann in Jordanien an die Vereinten Nationen (World Food Programme (WFP)) übergeben. Dort werden sie ausgeschlachtet und der Erlös der Teile fließt humanitären Projekten zu. Es werden 111 Teams an der Rallye teilnehmen, das bedeutet 333 Autos bzw. Motorräder und 666 Personen. Die Medien haben diesen Event wahrgenommen und darüber berichtet.

Auf dem Brunch der Jürgen Wahn Stiftung (JWS) am 28.11.2010 war der Organisator der Allgäu-Orient-Rallye, Herr Wilfried Gehr, und das „STR-AMM“ Rallyeteam anwesend (www.allgaeu-Orient.de). Der Kontakt dazu kam über unseren Syrienkoordinator Dr. Hassan Daoud. In 2010 unterstützte die Allgäu-Orient-Rallye die Tagesstätte für behinderte Kinder der Jürgen Wahn Stiftung e.V. in Salamiyah (Syrien). Die Rallyefahrer mussten Rollstühle für die Tagesstätte für behinderte Kinder in Salamiyah (Syrien) mitnehmen. Diese Tagesstätte wurde mit Mitteln der Jürgen Wahn Stiftung errichtet und 2002 eingeweiht. Da die Organisatoren der Rallye und die Teams von unserer Arbeit sehr beeindruckt waren, beschlossen sie, diesen Ort als offizielles Etappenziel  in den Routenverlauf einzufügen. In diesem Jahr stehen der Bau und die Einrichtung einer Nähschule an. Dazu sollen die Teams jeweils eine Nähmaschine mitbringen und ggf. Finanzmittel sammeln. 

Spätestens jetzt war klar, dass wir bei dieser Fahrt mitmachen müssen. Da alle 111 Startplätze bereits am 7.7.2010 nachts um 3:33 Uhr innerhalb von 5 Minuten vergeben waren, half hier nur eine "green"-Card der Rallyeorganisation. Diese wurde uns gerne gegeben. Bis Weihnachten war das Team gefunden. Wir haben zwar keinen Schrauber dabei, sind aber guten Mutes, dass wir keine größere Panne an den alten Autos haben werden. Für das Kartenlesen sorgen 2 Landvermesser, kleinere Schäden am Fahrzeug werden durch 2 Handwerker erledigt, ein Journalist wird die täglichen Berichte verfassen und Heiko sorgt für den großen Überblick. 

Die 3 Autos sind ausgesucht und werden z.Z. noch einmal gewartet und für die lange Reise durchgecheckt. Am 30.April ist der Start in Oberstaufen. Dann geht es auf verschiedensten Wege nach Istanbul. Dort findet am 5.Mai der Neustart in den Orient statt. Wie man nach Istanbul kommt, ist jedem Team selbst überlassen. Unsere Route nimmt z.Z. konkrete Formen an. Aber je nachdem welche Aufgaben das Organisationskomitee für uns vorbereitet, müssen wir variabel sein. Wir werden hoffentlich für alles gewappnet sein. Es ist vorgesehen, täglich über den Routenverlauf zu berichten.  

Am kommenden Wochenende (12.04.) ist in Oberstaufen die offizielle Teampräsentation. Auszug aus der Einladungs-Email: (Man zitiert ja jetzt wieder korrekt)„Bei der Teampräsentation sollten sich möglichst alle Teams in maximal 3 Minuten auf der Bühne präsentieren. (wer, was, wie, Ziele, Ambitionen, Fahrzeuge, Sponsoren, Besonderheiten…).
Dabei sollen der Spaß und das Kennenlernen im Vordergrund stehen!
In den vergangen Jahren haben viele der Teams die Bühnenplattform genutzt und sich was Besonderes einfallen lassen, um in Erinnerung zu bleiben, die „Gegner“ „einzuschüchtern“ und präsent zu sein. Sicher habt auch Ihr tolle Ideen.“ Außerdem gibt es an diesem Tag die offiziellen Autotüraufkleber und die Startnummernschilder.
 

Da gibt es jetzt für mich noch einiges zu tun.