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So, this is it…

My year is over. Das hier ist mein letzter Eintrag aus Amerika. Und ja, ihr müsst mir jetzt einen „Oh mein Gott, ich glaube immer noch nicht, dass ich wirklich hier war“ – Eintrag erlauben. 😉
Ich kann wirklich nicht glauben, dass alles jetzt schon vorbei sein soll. Bin ich nicht gestern erst angekommen? War es nicht erst gestern, dass ich mich von meinen Lieben in Deutschland verabschiedet habe?
Viele Leute haben mich in dieser Zeit gefragt, was ich hier überhaupt mache. Warum ich es mir antue, 10 Monate in einem völlig fremden Land zu leben, ohne jemanden zu kennen.
Und, ja, auf den ersten Blick hört es sich wirklich nur nach harter Arbeit an. Aber es ist so viel mehr.

Austausch ist Lernen. Es ist nicht ein simples Lernen, wie es in der Schule unterrichtet wird. Es ist lernen zu zuhören, zu reden, und zu denken. Lernen, Menschen nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen und  eine Geschichte zu hören, bevor man sich ein Urteil bildet. Es ist Lernen, welche Leute deine Freunde sind, und welche Leute du als Freunde haben willst.
Lernen, wer man selbst ist und lernen, deinen eigenen Gefühlen zu vertrauen, und diese erst einmal zu finden. Lernen, welche Dinge dir wichtig sind, und welche dir egal sind.

Austausch ist Toleranz, Akzeptanz, Freundschaft, und Liebe. Lernen wie man gibt, genauso, wie man nimmt. Lernen, dass alles sich zum Guten wenden wird, wenn man nur daran arbeitet und glaubt. Lernen, dass Mama und Papa manchmal doch Recht haben.

Austausch ist Lernen, Menschen als Menschen zu behandeln, und nicht als Massenprodukt.
Lernen, etwas zu erreichen, lernen, erfolgreich zu sein, und lernen, zurück zu stecken und trotzdem stolz auf sich selbst zu sein. Lernen, dass man nicht unbedingt immer Erster sein muss, um sich wie ein Sieger zu fühlen.

Es ist Lernen sich ein zu gestehen, dass man etwas besser hätte machen können. Es ist Lernen, dass große Partys nicht unbedingt das Beste sind, dass Einsamkeit nicht besser in einer Gruppe wird, und dass es manchmal okay ist, an einem Samstagabend alleine zu sein. Lernen, dass Langeweile nur eine Faulheit der Gedanken ist.

Austausch ist Lernen, wie man Koffer packt, und wie man ein Zimmer mit viel zu viel Zeug füllen kann. Lernen, dass jeder Moment kostbar ist, und dass Zeit so viel wertvoller ist, als wir jemals zuvor gedacht haben. Lernen, dass Leute dich mehr mögen, als sie dir jemals sagen werden, und dass es auch deine Verantwortung ist, Anderen zu zeigen, wie sehr du sie schätzt. Es ist Lernen, doppelte Dankbarkeit zu zeigen, zu lachen, und anderen Leuten ein Lachen zu schenken.

Austausch ist Lernen, „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Es ist Lernen, Leute so sehr zu vermissen, dass man sie nicht vergisst, aber nicht so sehr, dass es einen davon abhält, selber in die Zukunft zu blicken.
Lernen, sich selbst und auch andere zu motivieren. Dass man für seine Träume kämpfen muss, und dass es okay ist, manchmal nicht mehr weiter zu wissen.
Lernen, dass der Satz ‚wahr machen‘ so viel mehr bedeutet, als der Satz ‚wahr gemacht‘, und dass auch anwendet.

Austausch ist Lernen. Lernen, wie man lebt.

 

Ich hatte ein unglaubliches Jahr hier. Ich bin nicht mehr dieselbe Person, die ich war, als ich vor 10 Monaten in Deutschland ins Flugzeug gestiegen ist, und ich bin so stolz auf alles, was ich in dieser Zeit erreicht habe. Mein Jahr war wunderbar, mit allen Höhen, aber auch allen Tiefen.
Kalifornien ist mein Zuhause geworden, und so sehr ich mich auch auf euch alle freue, ein Teil von mir wird trotzdem immer dort bleiben.

 

Dickes Küsschen und einen letzten Gruß aus Cali

 

Nachdem wir unseren League Champ Titel geholt hatten, ich abends, als ich nach Hause kam, total überzeugt war, ich könnte bestimmt nicht schlafen, weil ich so aufgedreht bin, und dann natürlich doch innerhalb von fünf Minuten geratzt habe, wurde am nächsten Morgen das wohl verdiente Wochenende begrüßt. Ich bin hier echt ständig wochenendreif. Sogar am Wochenende. Ich weiß auch nicht, ich bin hier so viel unterwegs, dass ich echt zu nichts mehr komme. Wenn ich wieder in Deutschland bin, brauche ich erstmal Urlaub vom Austauschjahr. 😉
Okay, zurück zum Wochenende. Nachdem ich nach langem Mal wieder richtig schön ausschlafen konnte, sind Jim und ich gegen Mittag nach San Diego aufgebrochen, um Shannon, Greg und Elsie zu besuchen. Barbara war in Seattle bei der Kommunion ihres Neffen. Da wäre ich ja auch gerne mitgeflogen, aaaber ich hatte ja Freitag League Finals. Das ging dann doch vor. 😉
Bei Shannon und Greg angekommen, habe ich erstmal eine Runde Baby gefüttert. Ich sag ja, ich bin da bald ein Pro drin. Man muss nur immer aufpassen, wenn man ihr Milch gibt, dass sie das Schlucken nicht vergisst. Das passiert Klein Elsie nämlich schon mal, wenn sie zu gierig ist, und dann verschluckt sie sich oder die ganze Milch läuft ihr aus dem Mund. Jaa. Beides nicht so toll.
Danach haben Shannon und ich das Baby den Männern übergeben und sind nach San Diego rein gefahren, um in Little Italy Lunch zu essen. Die haben da die leckersten Nudelgerichte ever. Yummy. Am späten Nachmittag sind Jim und ich auch wieder zurück gefahren, und ich hatte mich eigentlich auf einen schönen, ruhigen Abend gefreut… aber es kam alles anders. Wir waren noch keine fünf Minuten wieder zuhause, als ich eine SMS von Hannah kriege. Unsere Schulband spielt abends ab 7pm, ob ich mit ihr hingehen möchte. Dazu muss man sagen, dass unsere Schulband echt toll ist, die haben auch schon sehr oft Auftritte in San Diego und so gehabt, und spielt eigentlich öfter auswärts als bei uns in Fallbrook. Also wollte ich das natürlich nicht verpassen, habe mich dann in Rekordzeit fertig gemacht, und Hannah hat mich um kurz vor sieben abgeholt. Das Konzert war dann soo toll. 🙂
So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr, vor allen Dingen, weil hier ja sonst Party mäßig nicht wirklich was los ist. Nach dem Konzert hat Alyssa’s Cousin mich mitgenommen und bei Alyssa abgesetzt, da ich da übernachtet habe, weil wir am nächsten Tag shoppen gehen wollten. Jaa, komplizierte Geschichte, ich weiß. 😉 Also war ich sonntags schön shoppen und –zack- war mein Wochenende auch schon wieder vorbei. Da seht ihr mal, wie schnell das hier immer geht. Und ich habe vielleicht 5 Stunden dieses Wochenendes zuhause verbracht. Hachja. Diese armen, gestressten Austauschschüler immer. 😉
Obwohl diese Woche dann eigentlich gar nicht so schlimm war, da ziemlich viel passiert ist. Erstmal waren da ja noch die CIF Swimming Finals, und dann, natürlich, das Highlight des ganzen Schuljahres: Prom! 🙂 Dates wurden noch auf den letzten Drücker organisiert, Tickets gekauft, Partybusse und Limos gebucht, Tische fürs Dinner reserviert und, und, und… Ich konnte mich aus dem ganzen Stress aber gepflegt raushalten, da ich weder in einem Bus mitfahren, noch zum Dinner gehen würde. Ich hatte nämlich das Glück, am Promtag auch noch CIF Finals zu haben, und war deshalb froh, überhaupt gehen zu können. Ich habe also bis Samstagabend gar nichts mit Prom zu tun gehabt, wenn man mal davon absieht, dass ich mir das Gejammer der Anderen angehört habe und in Floral Design geholfen habe, die Gestecke fertig zu machen. Die sind echt schön geworden. Und sahen total professionell aus, dabei haben wir eigentlich nur ein paar Blümchen in eine Schale gesteckt… 😉
Am Donnerstag waren dann erstmal CIF Prelims. Eigentlich dachte ich ja, ich würde die 100 Brust schwimmen, aaaber die haben die Zeiten wohl irgendwie nachträglich nochmal angehoben und da hab ich es um drei oder vier Zehntel verpasst. Naja. Machste nichts. Ich hatte dann schon Angst gar nicht zu schwimmen. Echt, ich glaube, da wäre ich richtig fertig gewesen. Wofür hab ich mich denn vier Monate jeden Tag wie eine Bescheuerte abgerackert? Aber ich hatte Glück und bin in die Lagenstaffel rein gekommen. Yay! Staffeln sind sowieso besser als alles andere.
CIF ist dann aber doch noch eine Nummer größer als Leagues. In den Prelims gab es ungefähr 30 Teams; am Samstag in den Finals durften aber nur noch 15 schwimmen. Um weiterzukommen, musste jedes Team mindestens zwei Einzel – und einen Staffelstart unter den ersten 12 platzieren. Das fand ich ja ganz schön mies. Stell dir mal vor, da schwimmst du mega gut, wirst auch platziert, und dann ist aber keine Staffel gut genug, um weiterzukommen, und damit hast du auch Pech gehabt und darfst nicht mehr schwimmen. Aber naja. Regeln sind Regeln und Fallbrook hat es ja auch geschafft.  Meine Lagenstaffel wurde als Zehnter platziert. 🙂 Ich glaube, unser Trainer war schon sehr zufrieden mit uns.
Am Freitag hatten wir dann unsere letzte offizielle Swim  Practice. Und ich muss gestehen, dass ich da eigentlich ganz froh drüber bin. Jeden Tag 2 ½ Stunden schwimmen wurde mir jetzt langsam doch zu viel. Und die Leute sehe ich ja auch alle noch in meiner sechsten Stunde.
Und dann, dann war der heißersehnte Samstag wieder da. Nachdem ich morgens aufgestanden bin, habe ich mir als aller erstes eine Liste gemacht, mit den Sachen, die ich alle für Prom bzw. zum fertig machen, einpacken muss. Nach den CIF Finals bin ich nämlich direkt zu Shannon, um mich schnell zurecht zu machen, und dann zum Prom zu düsen. Und ich konnte schon praktisch vor mir sehen, wie ich meine Schuhe zuhause stehen lasse oder so. Also besser eine Liste.
Um kurz vor zwölf stand ich dann abfahrbereit mit zwei Taschen und einer Tüte vor der Tür und habe auf Aimee und ihre Mutter gewartet, die mich mitgenommen haben. Ich sah aus, als würde ich in den Urlaub fahren, so bepackt wie ich war. Und noch immer hatte ich nichts das kleinste Gefühl von Prom Day. Und dabei hatte ich mir das immer als DEN Tag vorgestellt… Das bisschen Traurigkeit war dann aber auch schon wieder verflogen, als wir am Pool ankamen. Immerhin konnte ich überhaupt gehen.
CIF Finals waren dann wirklich…wow. Allein schon die Aufmachung und alles. Ich kam mir vor, als würde ich auf Europameisterschaften oder so schwimmen. Am Anfang wurde natürlich erstmal wieder die Nationalhymne gesungen. Mit der im Wind wehenden Flagge. Hachja. Ich glaube, diesen Nationalstolz werde ich in Deutschland ein bisschen vermissen. Auch wenn es hier manchmal doch ein bisschen übertrieben wird. 😉 Danach mussten meine Mädels von der Lagenstaffel und ich in so ein Zelt zum Aufwärmen gehen, da wir als erstes dran waren. Das war richtig wie im Fernsehen. Da durfte dann auch keiner mehr rein, außer den Athleten, die im nächsten Lauf dran waren und die Trainer. Und wir haben gewartet, bis wir endlich aufgerufen wurden. Oh man. Ich war so nervös, ich dachte, ich sterbe vor Aufregung. Und dann war es auch schon so weit, „unser“ Eingangslied wurde gespielt und alle Teams gingen der Reihen nach aus dem Zelt raus, zu den Blöcken. Ich kann schon gar nicht mehr sagen, was für ein Lied gespielt wurde, das ist irgendwie alles nur wie durch einen Schleier an mir vorbei gezogen. Ich habe nur mitgekriegt, wie erst unsere Schule, und dann unsere Namen aufgerufen wurden, uns alle zugejubelt haben, und ich innerlich über die Aussprache meines Nachnamens gelacht habe. Bäennewärt. Dann war Chelsea auch schon auf dem Block, und bevor ich überhaupt meine Schwimmbrille richtig aufsetzten konnte, war sie auch schon wieder da (ich sag euch, die ist geflogen, oder so), und ich war dran. Als ich rein gesprungen bin, habe ich nur noch gesehen, dass die Person neben mir ein bisschen eher ins Wasser gesprungen ist, und ich wollte die unbedingt einholen. Jaa. Das hat auch geklappt. Ich weiß auch nicht, wie ich das geschafft habe. 😉
Am Ende sind wir dann Dritter geworden. Woho! Ich war so stolz auf uns. Besonders, da wir irgendwie als Zehnter rein gegangen sind, und dann an allen vorbei geschwommen sind. Jetzt habe ich eine Plakette mehr in meiner Medaillen- aus – Amerika Sammlung. 🙂
Danach habe ich nur darauf gewartet, dass die Aufstellung für die Freistilstaffel  bekanntgegeben wird. Bei der war ich nämlich Ersatz und unser Trainer wollte sich alle Optionen offen halten und hat deshalb erst eine halbe Stunde vorher gesagt, wer jetzt wirklich schwimmt. Ich nicht. Zum Glück. Da konnte ich dann Barbara anrufen, schon mal duschen gehen, und meine Fußnägel lackieren. 😉
Um sechs Uhr trudelten wir dann auch endlich mal bei Shannon ein, und wir beide haben uns sofort ins Bad verzogen, um meine Haare zu machen. Das war auch eine Prozedur. Erstmal ist dieser blöde Lockenstab nicht heiß geworden und wir saßen davor und warten…und warten… und warten… Bis wir dann irgendwann mal den Fön in der Steckdose ausprobiert haben, und der auch nicht anging. Da hätten wir also noch lange gewartet. Die andere Steckdose im Badezimmer ging aber zum Glück. Dann haben wir also angefangen, Locken zu machen. Erst unterster Haarschicht, eine Tonne Haarspray drauf, mittlere Haarschicht, eine Tonne Haarspray drauf, oberste Haarschicht, eine Tonne Haarspray drauf… oberste Haarschicht nochmal, zwei Tonnen Haarspray drauf. Meine doofen Haare aber auch. Die wollten einfach nicht lockig bleiben. Menno. Naja, wir haben es dann erstmal gut sein lassen und mein Make up gemacht. Danach wollten wir dann nochmal meinen Pony zurecht machen.
Und ich stand da also im Bad, Lockenstab in den Haaren, und auf einmal wird mir so schwindelig. Das ist mir echt noch nie passiert. Mir ist richtig schlecht geworden, vor meinen Augen ist alles verschwommen, und irgendwie sind meine Ohren ganz taub geworden. Ich habe nur gedacht, was ist denn jetzt los. Ich hätte ohne Shannon’s Hilfe noch nicht mal mehr die zwei Schritte zum Bett geschafft, ohne umzukippen. Oh man. Das ging echt gar nicht. Ich habe meinen Prom schon vor mir dahin schwinden sehen. Aber komischerweise, als Shannon mir dann ein Glas Wasser und ein großes Stück Pizza gebracht hat, und ich ein bisschen ruhig auf dem Bett saß, da war nach ein paar Minuten wieder alles gut. Ich weiß auch nicht, was das war. Krieg ich jetzt schon Schwächeanfälle hier. Ich sag ja, ich brauche erstmal Urlaub, wenn ich wiederkomme. 😉
Der Rest des Fertigmachens verlief dann aber ohne Probleme, und nach ein paar Fotos sind wir dann um kurz nach acht doch endlich mal aufgebrochen und haben uns auf den Weg zur U.S.S Midway gemacht. Jap, ein Schiff. Unsere Schule hatte Prom auf einem Schiff. Und nicht nur auf irgendeinem Schiff. Auf einem der größten Kriegsschiffe, die damals im 2. Weltkrieg eingesetzt wurden. Heute ist das Riesenteil ein Museum, und wer es sich leisten kann, der kann natürlich auch seinen Prom da feiern (und den Schülern $65 für ein Ticket abknöpfen…). Ich kam mir so klein vor daneben, das ich schon fast Angst hatte, rein zu gehen. Ich musste auch noch alleine gehen, weil meine Gruppe schon drinnen gewartet hat. Humpf. War etwas akward, dann alleine die Treppen hoch zu dackeln, besonders weil alle anderen mindestens zu zweit waren. Am richtigen Eingang wurde dann neben einer Taschenkontrolle sogar noch ein Alkoholtest gemacht. Da habe ich mir auch nur gedacht, jetzt geht’s  aber los hier. Die Gruppe vor mir musste dann auch ins Röhrchen pusten; und tatsächlich, zwei von denen hatten wohl wirklich getrunken. Die wurden dann zur Seite genommen, und die Eltern wurden angerufen. Tja, das war es dann wohl mit Prom, meine Herren. Selber schuld. Ich musste noch nicht mal pusten, sondern bin einfach so durchgegangen. Aber ich hätte mir ja eh keine Sorgen machen müssen. 😉 Drinnen habe ich dann zum Glück meine Gruppe direkt gefunden und nachdem wir ein paar Bilder gemacht haben, sind wir erstmal nach ganz oben ans Deck gegangen. Das war vielleicht toll. Auf der einen Seite war das Meer, auf der anderen Seite Downtown San Diego und über dir ein klarer Sternenhimmel. So toll. 🙂 Nur ganz schön kalt und windig war es da oben. Deswegen sind wir dann auch relativ schnell wieder runter gegangen. Ich wollte meine schönen, hart erarbeiteten Locken ja jetzt nicht innerhalb von fünf Minuten im Wind zerstören lassen.
Wieder unten, haben wir uns die ganzen alten Flugzeuge und alles angeguckt (wie gesagt: Museum) und kamen dann auf die tolle Idee, uns in eins rein zu setzten. War theoretisch sogar möglich, da nicht verboten. Praktisch war das Ganze dann aber schon etwas schwieriger. Hat schon mal jemand versucht, mit einem bodenlangen Kleid in ein hüfthohes Flugzeug einzusteigen? Nein? Würde ich auch sehr von abraten. Holly hat es nämlich als erstes versucht, und als sie ihr Bein über die Seite geschwungen hat, hörte man nur ein kurzes ratsch, und da war das Unglück auch schon passiert. Ihr Kleid ist an einem Nagel hängen geblieben und  gerissen. Die Arme hat mir so leid getan. Sie hatte echt Mühe, die Tränen zurück zu halten. Also sind wir erstmal mit ihr auf die Toilette gegangen, auch um den Schaden genauer zu beobachten, und was finden wir da auf der Waschbeckenablage? Nadel und Faden! In allen möglichen, verschiedenen Farben. Daneben noch Sprühdeo (gibt es hier also doch!), Haarklammern, Wattepads, Haarbänder, Make – up Entferner, Haarspray, kleine Parfümproben… Alles, was frau an einem solchen Abend brauchen könnte. Wir konnten es erst gar nicht glauben. Wer immer die Idee hatte, ich liebe ihn dafür! Wir hatten sogar Glück, und die hatten Faden in der einigermaßen richtigen Farbe da. Außerdem war  nur die untere Lage eingerissen, und man hat es hinterher, besonders in dem Licht eh nicht gesehen. Hier haben sich jetzt meine neu erlernten Nähkünste gleich mal bezahlt gemacht und ich habe eine Viertelstunde meines Prom’s damit verbracht, Holly’s Kleid zu nähen. Ist am Ende sogar richtig gut geworden, und wie gesagt, man hat es eh kaum gesehen. Und sie war mir so dankbar, dass sie sich bestimmt noch dreißig Mal an diesem Abend bei mir bedankt hat. Und dann Montag nochmal. 😉
Nach der ganzen Aufregung brauchten wir erstmal was zu essen. Und auch da gab es reichlich von. Donuts, Lemoncake, Chocoladestripes, Fruchtspieße und, und, und… Nach der Stärkung sind wir dann mal zur Tanzfläche gegangen, und was war? Nichts war. Gähnende Leere. Das ging ja mal gar nicht. Also haben wir dann spontan die Tanzfläche eröffnet, und –zack- kurze Zeit später war sie proppenvoll. Und wir haben es angefangen. Da haben wir uns noch den ganzen Abend mit gerühmt.
Wir hatten dann aber erstmal genug vom Tanzen, besonders da es einfach viel lustiger war, als wir noch alleine waren, und alle uns doof angeguckt haben, und sind auf Entdeckungstour gegangen. Da dachte man, man hätte alles gesehen, aber von wegen. Es gab noch viel mehr! Wir hatten unter anderem sogar Pokertische, natürlich ohne echten Einsatz, dafür aber mit professionellen Leuten hinter dem Pokertisch. Ich kam mir mit meiner nicht vorhandenen Spielererfahrung aus Vegas natürlich ganz cool vor und habe es doch gleich auch mal eine Runde ausprobiert. Zwei Minuten, alle Coins weg. Und vorher noch eine große Klappe gehabt. Oops. Da wurde ich dann natürlich noch den halben Abend mit aufgezogen. Jaja. Wenn man seinen Mund zu weit aufreißt… 😉 Ich konnte dann aber glücklicherweise ganz schnell von mir ablenken, als ich die Flugsimulator entdeckt habe. Ja, richtig gelesen. Flugsimulator. Und ja, wir befanden uns immer noch auf Prom. Hannah, Holly, Sarah, Daniel, Mike und ich sind dann da rein gegangen. Die anderen wollten nicht, und haben lieber davor gewartet. Das war schon cool. Ich saß mit Hannah ganz vorne und wir haben die ganze Zeit so getan, als würden wir das Flugzeug fliegen, und jedes Mal, wenn wir fast irgendwo „vorgeflogen“ sind, haben alle anderen gerufen: „Watch out!“ War schon lustig. Nach unser Flugtour sind wir nochmal eine Runde raus gegangen, und haben mit Schrecken festgestellt, dass es schon 10.30 Uhr war. Über die Hälfte war schon vorbei und wir hatten vielleicht fünfzehn Minuten getanzt. Ging ja so nicht. Also haben wir unser wieder zur Tanzfläche begeben. Pünktlich zur Bekanntgabe der Prom Queen und Princess und des Prom Kings und Prince. Für die konnten wir die Woche vorher in der Schule schon abstimmen. Das Schlimme ist nur, dass unsere Schule einfach so groß ist, dass man noch nicht mal den ganzen Promcourt kennt. Ich kannte drei Leute richtig, und die anderen alle nur vom vorbeigehen. Und bei einem Typen war ich mir sicher, den noch nie vorher gesehen zu haben. Ehm?
Prom Queen und Prom Princess sind dann auch die beiden Mädchen geworden, für die ich gestimmt habe. Prom King ist Sam geworden. Unser super Wasserballer und  Schwimmer. Und Prom Prince wurde Mr. Unbekannt. Ich weiß immer noch nicht, wer das genau sein soll. Und ich habe ihn auch diese Woche noch nicht wieder in der Schule gesehen… Vielleicht versteckt er sich ja während Lunch immer… 😉
Die restliche Zeit haben wir dann eigentlich nur noch getanzt und um kurz nach Mitternacht war Prom dann auch schon wieder vorbei. Aber es war toll. We had a blast, wie man hier so schön sagt.
Jetzt denkt man, ich könnte am nächsten Morgen schön ausschlafen, aber von wegen. Um kurz vor elf hat Alyssa mich schon abgeholt, und wir sind erst in die Kirche (natürlich, aber immerhin blieb mir damit die 8 Uhr Messe erspart) und danach zum RODEO gefahren. Yap, Rodeo. Amerikanischer geht es ja wohl schon fast nicht mehr. Wir hatten sogar extra richtige Cowboyhüte. 🙂 Und dann noch Jeans und ein kariertes Hemd. Die perfekten Cowgirls! An dem Rodeo Platz haben wir dann auch noch Alyssa’s Cousine getroffen, und nachdem Lucia sich dann auch einen Cowboyhut zugelegt hatte, haben wir uns auf der Tribüne einen guten Platz gesucht. Dann konnte es losgehen. Aber bevor das richtige Rodeo losging, kam natürlich erstmal wieder, wie auch nicht anders zu erwarten, die Nationalhymne. Ich sag euch, ich höre in zehn Monaten hier die Nationalhymne öfter, als ich sie in den ganzen 16 Jahren in Deutschland gehört habe. Aber diesmal war es richtig cool. Die hatten nämlich Marines da, also Leute von der Marine. Das ist eh schon mal gut, weil die alle immer so gut aussehen. 😉 Und dann sind die halt erstmal einmarschiert, und dann haben wir gewartet und die Marines gewartet….und nichts passierte. Bis dann auf einmal neben mir so ein kleiner Junge meinte: „The flag comes out of the sky!!“ Ich dreh mich um, und dachte natürlich erstmal, die Fahne würde da an einem Mast hängen oder so, und der Junge hätte das nur nicht so ganz begriffen… aber die kam wirklich aus dem Himmel. Mit einem Paraglider, der die Fahne hinter sich her gezogen hat. Das war echt das Coolste, was ich je gesehen habe. Der ist dann auch noch perfekt in der Arena gelandet und die Marines sind alle ganz schnell hingerannt. Und ich dachte erst, die rennen da hin, um den Paraglider zu beglückwünschen oder so. Aber von wegen. Die wollten die Fahne auffangen, bevor die in den Dreck fällt. Um den armen Flieger hat sich keiner mehr gekümmert. Da tat der mir ja ein bisschen leid. Aber er hat dann auch noch einen Fahnenzipfel abbekommen. 🙂 Dann wurde die Hymne gesungen; die Marines sind wieder raus gerannt, und dann konnte das Rodeo losgehen. Es hat mit Bullenreiten angefangen und oh my goodness. Es war einfach nur hilarious! Also der Teil, in dem die Cowboys auf den Bullen saßen, und die Bullen wie wild geworden durch die Arena rannten, war etwas beängstigend, aber die Kommentatoren waren sooo lustig. Der eine saß außerhalb der Arena, und der andere mittendrin, in einem knallblauen Kostüm, und einem riesigen, gelben Hut auf dem Kopf. Und was die da teilweise von sich gegeben haben. Ich konnte nicht mehr vor Lachen. 🙂
In einer Pause, als die Bullen irgendwie getauscht wurden, hat Mr. Crazy Cowboy dann gefragt, wer denn alles aus Kalifornien kommt. Das waren natürlich fast alle. Dann hat er noch gefragt, wer von außerhalb Kaliforniens kam.. auch noch ein paar. Und dann fragte er als letztes, wer denn von außerhalb der USA käme…Stille, Stille, Stille… und dann schrei ich auf einmal los. „Hey, Hey, that’s me! I’m from Germany!!“ Ehm, jaa. Peinlich. Vor allen Dingen, weil ich drei Jahre gebraucht habe, bis mir mal eingefallen ist, dass ich ja gar nicht aus den USA komme. Und dann fängt Mr. Crazy Cowboy da an zu erzählen, dass er ja auch schon mal in Deutschland war. Im Schwarzwald. Und die ganze Zeit gucken mich alle Leute an. Ich wäre am liebsten in der Tribüne verschwunden. Ein Gutes hatte das Ganze aber dann doch noch. Weil ich armes Ding in Deutschland wahrscheinlich ja nie wieder Cowboys zu Gesicht bekomme (ich weiß jetzt auch warum – in Deutschland gibt es zu viele Bäume. Deswegen haben wir keine Cowboys. Weil Bäume=Keine Wiese=Keine Kühe=Keine Cowboys. So sieht’s aus. ;)), durfte ich am Schluss „backstage“ und eine Runde mit den Cowboys reden. Ich hab mich so special gefühlt. 🙂
Danach bin ich super happy wieder zuhause angekommen, und um sieben Uhr tot ins Bett gefallen. Um SIEBEN. Aber ich war echt fertig mit der Welt. Und dabei war doch am nächsten Tag wieder Schule. Aber immerhin konnte ich mich auf den Dienstag freuen. Da war an unserer Schule nämlich die Awards Verleihung. Und, glaubt es, oder nicht, ich hatte eine Einladung bekommen. Also habe ich mir für Dienstagmorgen den Wecker extra eine Viertelstunde eher gestellt, damit ich mir meine Haare noch ein bisschen machen kann… und was passiert? Ich höre den Alarm nicht. Um fast halb sechs hat Barbara dann hochgerufen, dass sie jetzt fährt, und davon bin ich dann mal wach geworden. Um halb sechs! Normalerweise bin ich um diese Zeit am frühstücken und schon fast auf dem Weg zum Bus. Ich hab echt fast einen Anfall gekriegt. Also bin ich aus dem Bett gesprungen, in mein Kleid und meine Schuhe geschlüpft, Zähne geputzt, meine Schminksachen in meine Schultasche geschmissen, und mit wehenden Fahnen aus dem Haus gerannt. Ohne Frühstück, ohne Lunch, ohne alles. Was ein super Start in den Tag. Den Bus habe ich aber glücklicherweise noch erwischt, und in der Schule habe ich mir dann erstmal einen Muffin geholt und mich von Hannah schminken lassen. Die war so lieb. 🙂 Nach meiner ersten Stunde bin ich dann etwas nervös zum Bob Burton Center, unserem „Theatersaal“, gegangen. Da haben dann glücklicherweise Hannah und Alyssa schon auf mich gewartet und wir haben uns zusammen drinnen einen Platz gesucht. Als ich dann auf das Programm schaute, wusste ich auch schon, was mein Award sein würde. Foreign Exchange Student Recognition. How lame is that, please? Aber naja, habe ich hinterher immerhin eine schöne Urkunde, habe ich mir gedacht. Das war auch direkt der erste Programmpunkt, und als ich dann mit den vier anderen Austauschschülern aufgerufen wurde, bin ich davon ausgegangen, eben dem Direktor die Hand zu schütteln, meine Urkunde in Empfang zu nehmen, und mich wieder auf meinen Platz verdrücken zu können. Von wegen. Als alle fünf Austauschschüler dann nämlich vorne standen, fing er  an zu erzählen, was für einen tollen Job wir doch für die Völkerverständigung leisten würden und so weiter und so fort. Und meine Idioten brüllen die ganze Zeit dazwischen „Yeah, Vivien!“ Bis unser Direktor dann irgendwann wohl genug hatte, und meinte, wir könnten ja auch einen der Austauschschüler aus erster Hand erzählen lassen. Dabei hat er uns der Reihe nach angeguckt. Hat natürlich keiner geglaubt, dass er wirklich einen nach vorne holt, und dann auch noch unvorbereitet.
Hat er aber doch. „Vivien Bannewart. Warum erzählst du uns nicht ein bisschen was?“ Ehem. Ja ne. Ist klar. Ich glaube doch eher nicht. Ich bin dann aber brav ans Mikro gedackelt. Und stand da, und räusperte mich… und räusperte mich nochmal. Das war echt die peinlichste Situation, in der ich je gewesen bin. Meine halbe Schule, die Hälfte der Lehrerschaft, Eltern, Großeltern…alle starrten mich an. Und ich habe keinen Ton rausgebracht. Oh man. Knallrot war ich dabei bestimmt auch noch.
Irgendwann habe ich dann einfach angefangen zu reden. Dass das ja jetzt etwas unplanmäßig war. Und dass ich, wenn ich informiert gewesen wäre, natürlich eine perfekte Rede vorbereitet hätte. Mit einem Seitenblick auf unseren Direktor…  Da haben dann schon mal ein paar ein bisschen gelacht.
Und dann weiß ich gar nicht, was passiert ist, aber auf einmal war ich einfach am reden. Darüber, was für eine tolle Erfahrung das ganze Jahr war, was für wunderbare Menschen ich hier kennen lernen durfte, wie sehr ich alles vermissen werde, und wie dankbar ich bin, dieses Jahr hier verbringen zu dürfen und mich alle so toll aufgenommen haben. Irgendwann, als ich gesehen habe, dass meine Mädels alle am heulen waren, fingen mir dann auch an Tränen übers Gesicht zu laufen. Ich konnte fast gar nicht mehr sprechen. Ich habe nur noch irgendwas gesagt von wegen, dass ich mich im Namen aller Austauschschüler bei der Fallbrook High School bedanke, und dann bin ich ganz schnell von der Bühne gestolpert. Wie peinlich mir das alles in dem Moment einfach nur war. Unten bin ich dann erstmal Hannah in die Arme gefallen, die mir ein Strauß Blümchen übergeben hat. Da ist mir dann mal aufgefallen, dass alle Leute am klatschen waren. Immer noch. Das hat echt einige Zeit gedauert, bis endlich mal alle aufgehört haben. Und ich habe mir nur gedacht, jetzt hört doch endlich auf, damit wir weitermachen können, und alle schnell wieder vergessen, dass ich da gerade wie ein Trottel auf der Bühne stand und vor mich hin gestammelt habe. Das war aber wirklich das Verrückteste, was mir hier passiert ist… Wirklich. Mich erstaunt immer noch, das ich überhaupt einen Ton rausgebracht habe. Nicht nur das, ich habe sogar richtig was erzählt. Und das auf Englisch und ohne Vorbereitung, vor etwa 500 Leuten… Wenn ich das jetzt so aufgeschrieben sehe, hört sich das so toll an, dass ich fast anfange, stolz auf mich zu sein. Aber der ganze restliche Tag war für mich irgendwie gelaufen. Ich bin da die ganze Zeit nicht drüber weggekommen, dass unser Direktor mich da echt einfach ans Mikro gestellt hat, ohne mir vorher mal was zu sagen. Ich glaube es, ehrlich gesagt, immer noch nicht. Obwohl es schon irgendwie schön war, wie dann hinterher ganz viele Leute zu mir kamen, und meinten, dass das ja so toll und ergreifend gewesen wäre. 🙂 Trotzdem brauche ich das definitiv nicht nochmal.
Am Nachmittag bin ich dann erstmal zur Erholung von meinen Gasteltern in „Fluch der Karibik“ und hinterher zum Chinesen eingeladen worden. Das brauchte ich auch, haha. 😉

Damit verabschiede ich mich auch erstmal wieder.
Bis zum nächsten Mal! Und ein ganz dickes Küsschen nach Deutschland!
  

PS.: Der Titel ist übrigens das Motto unseres Proms gewesen. Ich glaube, das habe ich oben vergessen, zu erwähnen… 🙂

Hier bin ich auch schon wieder. Das ging doch jetzt wohl mal richtig flott, oder? Ich bin so stolz auf mich. Hach. Haha, nein, eigentlich schreibe ich auch nur jetzt schon wieder, weil mir das Ganze sonst über den Kopf wachsen würde und der nächste Eintrag dann zehn Seiten lang werden würde, damit ich auch alles erzähle. Wird wahrscheinlich jetzt schon ziemlich lang. Lalala.
Das letzte Mal habe ich ja ausschließlich von Vegas erzählt, also fange ich am besten einfach mal da an, wo ich aufgehört habe.
Denn das Wochenende, an dem ich wieder zurück kam, war ja auch noch Ostern. Und meine Gastfamilie geht, ganz traditionell, zu Ostern immer zur Mitternachtsmesse. War für mich natürlich super nach dem vielen Schlaf in der Nacht davor. Nicht. Aber man will seine (Gast-)Familie ja glücklich machen; also bin ich um kurz vor 10 schick angezogen mit ihnen losgefahren. Die Messe, zu der wir gegangen sind, war in einem Mönchskloster, also wurde auch der ganze Gottesdienst von den Mönchen vorbereitet und durchgeführt. Sie fing auch schon um halb 11 und nicht erst um Mitternacht an, war dafür aber auch knappe drei Stunden lang. Könnt ihr euch das vorstellen? Drei Stunden Kirche?! Ich konnte es auf jeden Fall nicht. Und dann auch noch mit meinem akuten Schlafmangel. Da war das Einschlafen ja praktisch schon vorprogrammiert. Allerdings war es nicht so schlimm wie erwartet und hat sich auch nicht so sehr in die Länge gezogen (oder ich habe die Hälfte verschlafen, das weiß man natürlich nicht ;)). Zu Beginn der Messe sind alle Messeteilnehmer mit dem Pfarrer voran aus der Kirche ausgezogen, um draußen das Osterfeuer anzuzünden. Das war allerdings nicht wie diese großen Osterfeuer in Deutschland sondern nur so ein ganz kleines Feuerchen. Da standen wir dann erstmal alle drum herum und haben gesungen. Ich liebe die Kirchenlieder hier ja. Die sind so viel toller als in Deutschland. Teilweise richtig modern. Ich hab inzwischen sogar schon einige auf meinem I-phone, weil ich sie einfach so schön finde. 🙂
Danach hat jeder eine Kerze bekommen, und nachdem der Priester die große Osterkerze angezündet hatte (hat ihm wegen des Windes drei Versuche gekostet), wurde das Licht dann an alle weitergereicht, bis hinterher alle mit einer brennenden Kerze wieder in Kirchen eingezogen sind. Das war der schönste Teil der Messe. Der Rest bestand aus Sage und Schreibe sieben Lesungen. Und nach jedem haben die Mönche ein Lied gesungen, aber so langsam und eintönig… da sind mir jedes Mal die Äuglein zugefallen und ich muss wohl immer ziemlich zusammengezuckt sein, denn das Liederbuch ist mir zweimal auf den Boden gerutscht. Peinlich…
Nach der Messe kam dann der beste Teil des Abends/ der Nacht. Das „Mitternachtsmahl“. Cookies und Brownies und Kuchen und was weiß ich nicht noch alles. Da habe ich dann auch noch Alyssa getroffen und wir saßen zusammen auf einem Mäuerchen und haben Sterne geguckt. Sogar zwei Sternschnuppen haben wir gesehen. Ich hoffe mal sehr, dass meine zwei Wünsche in Erfüllung gehen. 🙂
Um drei Uhr lag auch ich dann endlich mal im Bettchen und kam auch bis 12 Uhr am nächsten Tag nicht mehr raus. Am Ostersonntag kamen dann noch Shannon und Greg und ein bisschen andere Familie vorbei und wir haben nett zusammen gesessen und gegessen. Zum Glück gab es kein Lamm. Das war ja so meine Befürchtung, wo hier ja alles so traditionell gehalten wurde an Ostern. Aber meine Gastmama mag zum Glück auch kein Lamm, da blieb mir das erspart. Ich glaube, da hätte ich mich auch sonst geweigert. 😉 Elsie war leider noch nicht aus dem Krankenhaus raus, also war es ein relativ ruhiges, gemütliches Ostern. Genau das richtige für mich zum Ferienende nach der anstrengenden Woche. 🙂
Die nächsten 2 ½ waren dann ziemlich vollgestopft mit Schule, Tests, Swimm Meets und, und, und.
Passend dazu wurde das Wetter auch immer besser und ich war fast jeden Tag nach der Schule noch am Strand oder so irgendwo unterwegs. Ich hoffe, dass verzeiht etwas die lange Wartezeit. Ich muss mein Leben hier ja auch ein bisschen genießen und kann nicht nur vor dem Laptop hängen. 😉
Dazu kam noch, dass sich bei mir nach den Osterferien total das Feriengefühl eingestellt hat. Ich kann euch sagen, sehr kontraproduktiv, wenn man noch über zwei Monate Schule vor sich hat. Vielen anderen ging es allerdings genauso wie mir. Das lag zum einen am Wetter und daran, dass eine Woche Osterferien einfach zu kurz waren und noch keiner wieder bereit war, zurück in die Schule zu gehen, zum anderen an unserem total verdrehten Stundenplan. Genau die Woche nach den Ferien hatten wir an unserer Schule, genauso wie an allen Schule in dieser Region, nämlich Star Testing.
Das ist sowas wie die PISA Studie, aber eben nur für Kalifornien, und, natürlich, mal wieder Multiple Choice. Getestet wurde in Geschichte, Englisch, Mathe und Naturwissenschaften. Und dass dann jeweils für vier Stunden. Vier Stunden kleine Kreise ausmalen, yay! Danach hatten wir dann noch jeweils zwei Periods, die jeweils eine Stunde lang waren und das war dann unser Schultag. Und jetzt frag mich nochmal einer, warum ich das Gefühl hatte, ich würde in die Sommerferien entlassen werden. 😉

Den Dienstag nach Ostern ist dann aber noch was ganz Tolles passiert. Elsie ist nach Hause gekommen! Das war besonders toll, weil es genau an Shannon und Gregs Hochzeitstag war. 🙂
Jetzt ist der kleine Pups endlich daheim, hält die frischgebackenen Eltern ordentlich auf Trab und war sogar schon einmal hier in Bonsall zu Besuch. Das war auch was. Shannon und Greg sind mit Elsie über Nacht geblieben und sahen aus, als hätten sie vor das Land zu verlassen. Sooo viel Kram und alles nur für so ein kleines Baby. Ich habe die Kleine jetzt auch schon ein paar Mal auf dem Arm gehalten. Beim ersten Mal hatte ich echt so Angst, dass ich irgendwas falsch mache oder so und ihr weh tue. Und jetzt habe ich sie letztes Wochenende sogar schon mit der Flasche gefüttert.  Aber das ist echt so ein süßer Knuff. Wenn man lacht, dann fängt sie auch immer an zu Grinsen, oder wenn man ihr einen Finger gibt, dann hält die den immer richtig fest und lässt gar nicht mehr los. Man sollte gar nicht glauben, dass so ein kleines Wesen so viel Kraft hat. 😉 So richtig gesund ist Elsie aber immer noch nicht. Sie hat nach wie vor so schlimme Verdauungsprobleme; macht also keine Bäuerchen und so weiter. Dadurch ist ihr Bauch total angeschwollen und hart,  da sich da die ganze Luft drin ansammelt. Arme Kleine. Aber auch das geht immer weiter bergauf. Und glücklicherweise nimmt sie auch fleißig zu, und desto kräftiger sie wird, desto schneller kommt sie über diese Probleme hinweg. Ich finde es irgendwie immer noch unglaublich, dass so ein kleines Geschöpf überleben kann, obwohl es schon so viel durchmachen musste. Eigentlich sollte Elsie erst letztes Wochenende auf die Welt kommen und jetzt ist sie schon sieben Wochen alt. Ein kleines Wunder. 🙂
Und noch eine gute Nachricht: Ich darf jetzt sogar Fotos reinstellen. Habe Shannon und Greg extra um Erlaubnis gefragt und solange ich keine Fotos von ihren ersten Tagen, als sie noch im Krankenhaus war, reinstelle, ist das kein Problem. Also gucke ich jetzt mal, dass ich ein paar schöne Babyfotos kriege. 🙂

Ansonsten waren meine Wochenenden hier immer ordentlich ausgefüllt. Ein Wochenende war ich mit Barbara in Sea World. Das war auch was. Wir sind morgens schon um 11 Uhr losgefahren und kamen erst abends um 9 Uhr oder so wieder. Ich habe jetzt einen neuen Traumberuf. Delphintrainerin. Haha, nein Spaß. Aber mich faszinieren diese Tiere wirklich total. Ich würde total gerne mal mit Delphinen schwimmen. So richtig im offenen Meer und nicht in einem Minischwimmbecken in Sea World. 😉 Vielleicht habe ich ja noch Glück…ein paar Wochen am Pazifik habe ich ja noch. Neben den Delphinen gab es auch noch Seerobben, Eisbären, Pinguine, und natürlich Orkas zu sehen. Letztere sind ja riesig! Wir saßen in der zweiten Reihe und wenn die dann direkt vor dir aus dem Wasser gesprungen sind… holla die Waldfee… so einen möchte ich dann doch nicht in freier Wildbahn treffen. 😉 Am späten Abend haben wir dann noch einen Skyride über die Bay gemacht. Das war vielleicht schön. Mit dem Meer unter uns und den Lichtern von San Diego, die sich bis ins Unendliche zu erstrecken schienen (Achtung, Kitschalarm! ;)). Zum krönenden Abschluss waren Barbara und ich dann noch in der River Rafting Wasserbahn. Und beim Anstehen meinte einer schon, dass man da drin wirklich patsche nass wird. Wir im natürlich nicht geglaubt, fröhlich ins Bötchen reingesetzt und losgetuckert. Alles war gut…bis zur ersten Kurve. Danach war vorbei. Ich war echt klatschnass hinterher. Meine Haare, mein T-shirt, meine Hose. Alles triefte nur so. Oh man. Dann haben wir uns gedacht, naja, nasser können wir ja jetzt nicht mehr werden, also noch eine Runde gefahren. Und noch eine. Und danach war mir zu kalt. 😉 Es ist aber auch nie einer so nass geworden wie ich. Das dumme Boot hat sich nämlich immer gedreht und jedes Mal, wenn wieder so eine Ladung Wasser kam, saß ich genau so, dass ich alles abgekriegt habe. War ja klar. Immer auf die armen Deutschen. Menno. Nein Spaß. 😉 Als wir dann um 22 Uhr endlich mal zu Hause waren, haben wir uns erstmal noch zum aufwärmen mit heißer Schokolade aufs Sofa gesetzt und Psych geguckt. Eine meiner neuen Lieblingsserien. Das ist echt einfach nur hilarious! Ich weiß gar nicht, ob es das in Deutschland überhaupt gibt…könnt ihr ja mal nachgucken. 🙂
Mein nächstes Wochenende war auch schon wieder mehr als verplant. Am Freitagabend haben wir Mädels vom Schwimmteam eine Überraschungsparty für Chelsea, die ebenfalls „zu uns“ gehört, geschmissen. Also war ich nach der Schule ungefähr 15 Minuten zuhause und konnte mich ein bisschen fertig machen, dann kam auch schon Aimee und hat mich abgeholt. Gefeiert haben wir in dem Haus von Chelsea’s Papa. Der hatte seine Tochter zu einem Geburtstagsessen ausgeführt und in der Zeit haben wir dann das ganze Haus dekoriert. Fünf Minuten bevor Chelsea und ihr Papa wiederkamen, hat ihr Papa kurz eine SMS geschrieben und wir haben uns alle neben der Tür versteckt, das Licht ausgemacht, und versucht mucksmäuschenstill zu sein. Als die Tür dann aufging sind wir alle rausgesprungen, haben mit unseren Geburtstagströten getrötet und Chelsea mit Konfetti besprüht. Die Arme hat sich so erschrocken, die wusste erstmal gar nicht, was los war. 😉
Wir haben dann fast den ganzen Abend Just Dance gespielt. Tolles Spiel, nur mal so am Rande. Um 22 Uhr ist uns dann eingefallen, dass wir ja eigentlich noch im Nachbarschaftspool eine Runde schwimmen gehen könnten. Also alle Mädels ab in die Bikinis und dann nur mit Handtüchern durch die halbe Nachbarschaft gelaufen. Gut, dass es schon dunkel war. Dann hat aber eine von Chelseas Freundinnen, die wir alle nicht kannten, an die Haustür eines Nachbarn geklopft. Und wir anderen haben es erstmal gar nicht mitbekommen, bis auf einmal dieser riesige Hund aus der Tür rauskam, und direkt hinterher so ein alter, griesgrämig guckender Mann stand. Oh man. Da sind wir dann aber alle flott geworden. Der Hund hat uns aber logischerweise gehört, also haben wir uns einfach hinter dem nächsten Auto versteckt und gewartet, dass die wieder reingehen. So wie es jeder normale Mensch machen würde, wenn an seiner Tür Klingelmäuschen gespielt wurde. Herr Griesgram hatte aber wohl einen besonders griesgrämigen Tag und hat erstmal angefangen, die Straße rauf-und runter zu laufen. MIT seinem Riesenhund. Und ich habe mir nur gedacht, wenn der uns jetzt entdeckt, dann ruft der bestimmt die Polizei und dann würde ich doch ernsthaft zwei Monate eher nach Hause geschickt werden. Neeeein! Ich habe echt Stoßgebete zum Himmel geschickt, dass der seinen Hund nimmt und sich wieder in sein Haus verzieht. Und der liebe Gott hat sie wohl gehört, denn kurz vor unserem Versteck hat Herr Griesgram wirklich aufgegeben und hat umgedreht. Tja. Jetzt zeigt sich, wofür jeden Sonntag in die Kirche gehen gut ist. 😉 Danach sind wir zum Glück auch ohne weitere Zwischenfälle zum Pool gekommen und haben eine schöne Stunde plantschend verbracht. Das Wasser war sooo schön warm. Wir dachten echt, dass es super kalt sein würde, aber das war eher so Badewannentemperatur. Sehr angenehm. 🙂
Am nächsten Morgen, also am Samstag sind meine Gastschwester, Greg und Elsie zu Besuch gekommen. Elsie blieb dann mit Barbara und Jim zuhause und ich bin mit Shannon und Greg zum Bernardo Winery Fair gefahren. Das war schon sehr süß. Früher wurde dort eben Wein hergestellt und diese ganzen alten Gebäude und auch viele der Gerätschaften sind noch erhalten. Überall mittendrin sind dann Stände, an denen man alles kaufen kann. Von Küchenschürzen über Lampen bis hin zu Handtaschen. Alles halt. Und natürlich, da es ja ein Winery Fair ist, gab es auch einige Stände, an denen man Wein probieren und auch kaufen konnte. Greg hatte schon auf dem Hinweg die ganze Zeit rumgewitzelt, dass Shannon und er sich direkt am Anfang erstmal mit Wein voll laufen lassen, und ich sie dann zurückfahren kann. Ja, gerne doch. Haben sie aber natürlich nicht gemacht. Ein Fläschen Wein wurde aber trotzdem gekauft und, böse, böse, ich habe auch ein paar Schlückchen getrunken (ich hoffe niemand von meiner Organisation liest das…wenn doch, bitte verzeiht mir und lasst mir meinen letzten Monat hier noch ;)). Ich kam mir richtig schlecht vor. Und dabei habe ich echt nur ein, zwei Schlucke probiert. Oh man. Ich werde noch voll die Moralapostel, wenn ich wiederkomme. 😉
Nach dem Winery Fair war ich für vielleicht zehn Minuten zuhause und habe geholfen, Elsie zu wickeln. Ich bin jetzt bald Pro in Sachen Baby! 😉 Danach ging es zum Bunco mit den Mädels vom Schwimmen. Wir haben uns alle im Garten unseres Trainers getroffen, erstmal gegessen, und dann gewichtelt. Hier wird aber ein bisschen anders gewichtelt, als in Deutschland. Wenn einer sein Wichtelgeschenk genommen hat, und ein anderer denkt, oh, das könnte mir aber auch gefallen, dann darf er das Geschenk klauen. Allerdings darf jedes Geschenk nur einmal geklaut werden, und der Beklaute darf sich dann natürlich auch ein neues Geschenk aussuchen. In meinem Paket waren Süßigkeiten, ein Fallbrook Swim Pulli und… Duschgel. Nee, ne. Gut, dass ich nicht noch zwei Flaschen Duschgel hier rumstehen haben. Ich weiß gar nicht, warum die Leute immer alle Duschgel verschenken müssen. Wie soll ich denn jetzt in einem Monat drei Flachen Duschgel aufbrauchen? Und das ist auch noch alles so teures Zeug, das will ich auch nicht hier lassen. Da wird wohl ab jetzt immer extra viel benutzt. 😉 Nach dem Wichteln kam dann der „Bunco“ Teil unserer Bunco Party. Bunco ist nämlich ein Würfelspiel. Ja, habe ich vorher auch noch nie was von gehört. Alle anderen aber natürlich schon. Hachja, die unwissende Deutsche wieder. Also basically hat man vier Tische, an denen je vier Leute sitzen. Jeder Tisch bekommt drei Würfel, die dann jeder Teilnehmer alle auf einmal würfeln muss. Man spielt immer zusammen mit der Person, die einem gerade gegenüber sitzt; es gibt also keine festen Partner. So viel zur Ausgangssituation. In der ersten Runde muss man dann zusammen mit seinem Gegenüber mit den drei Würfeln, die man hat, drei Einsen würfeln; natürlich vor den zwei Gegnern am eigenen Tisch. Wenn man es schafft, dass alle drei Würfel eine Eins zeigen, hat man ein „Bunco“ und gewinnt automatisch die Runde. Ansonsten würfelt man solange bis ein Paar zwanzig Mal die Eins gewürfelt hat. Dann ziehen alle Gewinnerteams einen Tisch weiter; haben aber in der nächsten Runde dann einen anderen Partner. In Runde Nummer zwei gilt das gleiche System; nur muss man diesmal Zweien würfeln, in Runde drei dann Dreien und so weiter und so fort. Das Ganze kann beliebig lange gespielt werden. Am Ende gab es Preise für die meisten Gewinne, die meisten Buncos und auch für die meisten Verlierer. Okay, dass hört sich jetzt an wie ein langweiliges alte Leute Spiel (nichts gegen ältere Personen an dieser Stelle), aber wenn man da dann mit zwanzig Mädchen oder so sitzt und alle am Kreischen sind, weil sie unbedingt die richtige Zahl würfeln wollen und irgendwann anfangen, mit den Würfeln zu reden… ja, dann macht das schon Spaß. 😉

Meine nächste Woche hat dann größtenteils nur noch aus Schwimmen bestanden. Es geht nämlich auf das Ende der Saison zu und in dieser Woche war so zu sagen das Highlight. League Prelims und Finals. Die Viertelfinals blieben uns ja zum Glück erspart, weil wir ja vorher alle Duelle gewonnen haben, aber bei den Halbfinals, also den Prelims, mussten wir dann auch wieder ran. Und meine Güte, war ich aufgeregt. Das war echt schon nicht mehr schön. Ich glaube, so aufgeregt und nervös war ich noch nie vor einem Wettkampf. Ich hab mir nur immer gedacht, was passiert, wenn du jetzt eine schlechte Zeit schwimmst, und uns dann am Ende diese Punkte zum Sieg fehlen. Paaaanik!!
 Es waren zwar erstmal nur Halbfinals, aber in denen musste man sich schon für das Finale qualifizieren. Nur die besten Zwölf kamen weiter. Und ich bin sowohl in meinen 200 Lagen und den 100 Brust reingekommen. Yay! In der Lagenstaffel waren wir sowieso drin. Da sind wir echt beast, auch wenn das jetzt eingebildet klingt. 🙂 Das Halbfinale haben wir dann auch mit über 100 Punkten Vorsprung gewonnen und alle durften auch wieder im Finale schwimmen, waren also unter den ersten Zwölf. Das war am Dienstag. Am Mittwoch haben wir dann erstmal Fotos gemacht. Da kam richtig ein professioneller Photograph und hat erst von allen zusammen ein Foto gemacht, dann von den jeweiligen Teams, also Jungs, Mädchen, Varsity, JV… Und dann noch Einzelfotos für die, die eins haben wollten. Wollte ich natürlich. Ich bin ja schließlich nur einmal hier. 🙂 Die sind sogar echt gut geworden. Jetzt bin ich stolze Besitzerin eines Teamfotos, eines Varsity Girls Fotos und ein paar kleinen Vivi-Fotos. 🙂 Und dann haben wir noch ganz viele Fun Pictures machen lassen. Die werde ich allerdings nicht kaufen. Allein die Bilder jetzt haben alle zusammen schon über $30 gekostet. Ehm. Sehe ich so aus, als hätte ich zu viel Geld? 😉
Am Freitag wurde es dann ernst. League Finals. Ich konnte am Abend vorher schon nicht einschlafen und morgens kaum was frühstücken, weil mir echt schlecht vor Aufregung war. Von den vier Stunden Schule, die wir dann noch hatten, habe ich so gut wie nichts mitgekriegt. Und dann ging es auch schon los, in den Bus, auf zu unserem wichtigsten Meet dieser Saison. Unsere Saison. Und meiner Saison, irgendwie. Das einzige Jahr, an dem ich im Schwimmteam bin und wir gewinnen nach über dreißig Jahren endlich wieder das Banner und den Pokal… und ich wäre dabei gewesen, hätte sogar geholfen. Wie toll wäre das denn bitte? Und es war in dem Moment, als wir uns aufwärmten, noch nicht mal mehr ein ferner Wunschtraum, wie am Anfang, sondern zum Greifen nahe. Nur noch dieses eine Meet gewinnen, und wir hätten alles gewonnen. Das sollte doch nicht so schwer sein, oder? Oder? Denn dann waren da auf der anderen Seite wieder diese Zweifel. Wie oft waren wir schon so nah dran gewesen, alles zu gewinnen, und hatten es dann doch nicht geschafft…. Allerdings nie so nah wie jetzt. Ich weiß echt nicht mehr, was ich in der Zeit vom Aufwärmen bis zu unsere Lagenstaffel gemacht habe, doch auf einmal mussten wir schon zum Start… und dann war es so schnell wieder vorbei; ich hatte das Gefühl, ich wäre fast gar nicht geschwommen. Das war dann schon mal unser erster „Erster Platz“. Wie gesagt, in dieser Staffel sind wir beast. 😉 Und dann…dann ging es irgendwie immer so weiter. Nicht immer erster Plätze, aber vierte, fünfte, sechste Plätze. Das war schon die ganze Saison unsere Stärke. Wir haben nicht diese zwei, drei Schwimmer, die super gut sind, und der Rest des Teams suckt, bei uns waren irgendwie alle immer im oberen Mittelfeld. Was auch automatisch hieß, dass wir alle brauchten, um zu gewinnen. Was uns als Team noch stärker hat zusammen wachsen lassen. Währen des Finales hatten wir bis zum Ende keine Ahnung über den Punktestand, es konnte also praktisch jeder Erster geworden sein. Doch als dann die Ergebnisse bekannt gegeben wurden, und es beim sechsten Platz anfing, wurde kein Fallbrook aufgerufen…bis zum zweiten Platz. Da wurde dann eine Pause eingelegt. Und dann: Und auf dem zweiten Platz, mit etwa 100 Punkten Abstand zum ersten Platz ist… San Pasqual!! (Und das heißt, dass Fallbrook High School den Titel gewonnen hat.) Der Satz ist dann allerdings schon in unserem Jubel untergegangen. Das war echt soooo ein tolles Gefühl. Dann wurde für uns noch die Nationalhymne gespielt, und ich habe natürlich erstmal angefangen, mit Jacquie und Gaby zu heulen. Meine erste und einzige Season mit diesem wunderbaren, tollen Team war mit dem League Finals irgendwie schon am Ende angekommen. Es würden zwar noch die CIF Finals kommen, aber der Höhepunkt war definitiv das hier. So viel wollte und konnte ich da aber auch gar nicht drüber nachdenken, zumindest in dem Moment noch nicht (das hab ich dann lieber abends im Bett gemacht und in mein Kissen geweinerlt, haha ;)). Dafür war ich viel zu aufgeregt und glücklich und keine Ahnung. Wir waren wirklich alle so aufgedreht, wir sind alle nur noch rumgesprungen und haben uns alle zigmal umarmt. Auf der Busfahrt nach Hause war natürlich Party angesagt. 🙂 Der Busfahrer ist extra mit uns durch Fallbrook gefahren und alle Leute, die uns gesehen haben, haben uns erstmal zugejubelt. Das war schon toll. Ich kann immer noch nicht glauben, dass das jetzt alles vorbei sein soll und ich NICHT nächstes Jahr wieder dabei bin, so wie ich es eigentlich sein sollte. Und ich höre jetzt besser auf, davon zu schreiben, sonst fange ich hier gleich wieder an zu heulen und ruiniere hinterher noch meine Tastatur. Was natürlich fatal wäre, dann gäbe es nämlich keine Blogeinträge mehr. 😉

Was ich hier, nicht nur beim Schwimmen, aber eben besonders dort, gelernt habe, ist, dass man alles, wirklich alles schaffen kann, wenn man nur wirklich daran glaubt, und es schaffen will. Das es ganz egal ist, was andere Leute sagen, ob sie daran glauben, oder nicht, denn das Wichtigste ist, dass man selbst daran glaubt. Vor einem halben Jahr hätte keiner daran geglaubt, dass wir am Ende League Champs sein werden. Vor 1 ½ Jahren hat keiner daran geglaubt, dass ich wirklich nach Amerika gehen würde. Und doch ist beides wahr geworden. Was zeigt, dass es sich lohnt, für seine Träume und Ziele zu kämpfen und nicht aufzugeben. 🙂  

   PS.: Prom und CIF Bericht kommt im nächsten Blog, ich wollte es nur nicht noch mehr in die Länge ziehen. 😉

… stays in Vegas!

Tja, sorry, da habt ihr jetzt wohl alle Pech gehabt. Ich kann leider nichts erzählen.
Und dann bin ich jetzt auch mal wieder weg. Tschüßelchen!

 

Haha, nein, das war natürlich nur Spaß. Ich werde euch natürlich alles erzählen. Oder naja… zumindest fast alles. 😉
Soo, fangen wir doch der Einfachheit halber mal ganz am Anfang an. Also wirklich gaaanz am Anfang. Gehen wir doch zurück zu dem Sonntagnachmittag, an dem Familie Schuster in Kalifornien gelandet ist. Das alles war nämlich schon mal eine Geschichte für sich. Das Flugzeug mit meiner wunderlieben besten Freundin (und Eltern) sollte um 13.30 Uhr landen – meine Gastmutter und ich also ganz schlau kombiniert, dass es dann bestimmt noch eine Stunde dauert, bis die ihre Koffer haben und durch den Zoll sind. Tja, um 15.00 Uhr hatte dann aber immer noch keiner angerufen. Da habe ich mich dann mal ans Telefon begeben. Und siehe da: „Ja, also, wir haben gerade den Leihwagen geholt und fahren jetzt los.“ Ich frage mich nur immer noch, wann ich denn mal angerufen worden wäre, wenn ich es nicht selbst getan hätte. 😉
Meine Gastmama und ich sind dann also nach Corona zu einem vorher vereinbartem Treffpunkt gedüst. Und haben gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Und… Haha, nein Spaß. Erst hat das Handy noch fünfmal geklingelt, und DANN haben wir weiter gewartet. Ich habe verzweifelt versucht, die englische Wegbeschreibung von Barbara ins Deutsche zu übersetzen, was dann ungefähr so aussah: „You need to go the Fifteen South. Ach, ehm, ihr müsst auf die Fifteen South. Ach Quatsch, Fünfzehn Süd mein ich.“ – „15 Süd?!?“ – „Ja!“ – „Die ist…gerade vorbei gerauscht.“ Ops. 😀
Nach gefühlten Jahren und (leider nicht gefühlten) zehn vertelefonierten Dollars kam dann doch ein silberner Jeep auf den Parkplatz gerauscht und –tada- da stieg doch tatsächlich Familie Schuster aus.
Da gab es dann erstmal jede Menge Umarmungen, ein, zwei Erinnerungsbilder (wir haben übrigens alle eine Sonnenbrille auf dem Bild auf. Sieht ein bisschen aus als wären wir von der Mafia oder so.) und eine verwirrte Vivien, die nicht wusste, ob sie jetzt Englisch oder Deutsch reden sollte. Ich hab mich dann für eine Mischung aus beidem entschieden. Hat auch ganz gut geklappt, bis auf ein paar neu erfundene Wörter. Sonnengläser. Ja, genau! Dabei hab ich so schlau übersetzt. Menno. 😉
Naja, nachdem ich mich dann verabschiedet hatte und mein Koffer in den Jeep geladen war, ging es wieder los. Oder nein, warte, erst haben wir noch was gegessen (zum Glück) und dann ging es wieder los. Ins zehn Minuten entfernte Hotel. Schön, kurz, nicht weit weg. Denkste! Nach einer halben Stunde, an zwanzig Tankstellen nach dem Weg fragen und dem Herum gurken in verlassenen Industriegebieten war immer noch kein Hotel in Sicht. Wobei das alles ganz eindeutig die Schuld der Straßenkarte war. Die war so klein, da hat ganz Kalifornien auf eine DIN-A4 Seite gepasst.
Irgendwann sind wir doch am Hotel angekommen – oh Wunder – und sind dann auch relativ schnell alle ins Bettchen gehüpft. Vorher hab ich aber noch meine Kinderriegel bekommen. DANKE! 🙂
Als ich am nächsten Morgen den Vorhang aufgezogen habe, dachte ich, ich traue meinen Augen nicht. Grauer Himmel, nasse Straßen. Ne, oder?! Was sollte das denn bitte, South California. Da sind schon mal Gäste aus Deutschland da und du hast nichts besseres zu tun, als es regnen zu lassen. Wie unfreundlich war das denn bitteschön von dir?  
Aber glücklicherweise hatten wir ja eh nicht vor, noch lange in Kalifornien zu verweilen und sind nach einem kurzen Frühstück im Starbucks (mit getoastetem Bagel – das letzte Mal) wieder ab auf den Highway in Richtung Las Vegas, Nevada gedüst.
Die Hinfahrt war… Erinnert ihr euch noch, als ich von der Fahrt nach San Francisco erzählt habe, als links und rechts nur Wiese und Kühe waren? (Ich sehe deutlich vor mir, wie gerade alle denken, Oh man, jetzt will die auch noch, das wir uns Sachen merken, die sie vor Monaten mal in einem Satz erwähnt hat. ;)) So war auf jeden Fall auch die Hinfahrt nach Vegas. Nehmt nur die Kühe weg und ersetzt die Wiesen durch trockene Büsche, Felsen und Sand. Tada, unser Ausblick auf der 3 – Stunden Fahrt nach Las Vegas! Sounds like fun,right? 😉

Irgendwann tauchte dann urplötzlich, mitten aus dem Nichts, ein riesiges Shoppingcenter auf. Man bedenke: Wir waren mitten in der Wüste; weit und breit was kein Haus zu sehen! Aber jaa, ich wette, die ganzen Schlangen und Skorpione freuen sich, wenn sie einen WalMart in der Nähe haben. Und einen McDonalds, natürlich. Das war, Sage und Schreibe, sogar der Einzige auf dem ganzen Weg. Ja mei, was ist denn mit den Nevadanern (??) los?
Aber ich war wieder beruhigt, als Mc Donalds wieder vermehrt auftauchte, als wir die ersten Ausläufer von Vegas erreicht haben.   Und auf einmal ragten dann auch direkt vor uns diese riesigen Hotels in die Luft. Jetzt waren wir wirklich in Vegas angekommen. 🙂
Unser Hotel haben wir dann sogar ohne verfahren gefunden. Da waren wir schon sehr stolz auf uns. Nachdem wir unser Auto dann einem der netten Männer am Eingang übergeben haben, standen wir bestimmt erstmal eine Viertelstunde in der Schlange zum Einchecken und haben auf unsere Zimmerkarten (nennt man die Teile so?) gewartet. War aber eigentlich gar nicht so schlimm. Es gab nämlich im Hotel schon jede Menge zu gucken. Allein die ganzen Leute, die da rumrannten, und die ganzen verschiedenen Sprachen, die man gehört hat. Ich wäre am liebsten von einem zum anderen gelaufen, um zu fragen, wo die her sind. Und dann gab es da natürlich auch noch die Spieltische und Automaten. Vegas ist wirklich eine Spielerstadt. Neben den privaten 1,000 Casinos hat auch jedes Hotel noch sein eigenes Casino. Oder jedes Casino sein eigenes Hotel, wie man es nimmt. 😉
Nachdem wir unsere Zimmer dann eingerichtet hatten, feststellten, dass es keinen Minikühlschrank gibt und ausgiebig die mysteriöse Doppeltür von unserem Zimmer zum Zimmer nebenan inspiziert hatten (gab es wirklich, kein Witz!), haben Carolin und ich uns erstmal eine Runde an den Pool gelegt (und unerlaubter Weise die Handtücher aus dem Zimmer mitgenommen. Lalala…). Zu was anderem waren wir in dem Moment nicht in der Lage. Das war aber auch warm da. Und das sagt eine (fast) Kalifornierin! 😉
Später am Tage sind wir zwei noch losgezogen und haben ein bisschen die Gegend um unser Hotel erkundet. Wir sind sehr weit gekommen. Ungefähr bis zum übernächsten Hotel. Und da wurden wir dann leider, leider, von einem riesigen, dreistöckigen Shoppingcenter wie magisch angezogen. Aber der kurze Fußweg dahin war schon was. Erstmal das ich mal wieder zu Fuß wohin gelaufen bin. 😉 Und dann diese ganzen Leute; und überall hört man Musik, an jeder Ecke ist ein Minisee oder ein Springbrunnen. Urlaubsfeeling pur!
Das Shoppingcenter, das wir entdeckt hatten, gehörte übrigens einem Hotel. Jap, das haben wir auch gedacht. Wie viel Geld die alle mit ihren Casinos einnehmen müssen, wenn die so was bauen können. Man sollte doch mal ernsthaft über eine Hoteleröffnung in Vegas nachdenken. 😉
Von innen war das Ding sogar noch größer und nach einem Stockwerk haben Carolin und ich dann aufgegeben und uns mit Winni und Susanne zum Essen im Hollywood Planet getroffen. Das ist vielleicht ein cooles Restaurant. Also jetzt nicht so vom Essen her. Obwohl die French Fries da sehr lecker waren…  Anyways. Das eigentlich Coole sind die originalen Filmkostüme von allen möglichen Schauspielern, die da an den Wänden hängen. Da isst man und hat über sich ein Outfit von Tom Hanks hängen. Hat schon was. 🙂

Am Tag Nummer zwei haben wir mal wieder bei Starbucks gefrühstückt. Wir hatten ja sogar einen im Hotel. Allerdings war das unser letzes Frühstück da, WEIL leider keine Bagels getoastet wurden. Da konnte man da natürlich nicht mehr hingehen.  Danach haben wir uns draußen angemeldet, damit wir unser Auto aus der Garage gefahren bekommen (Luxus!). Da waren so viele Leute vor uns, wir dachten, dass würde ewig dauern. Aber von wegen. Nach noch nicht mal zehn Minuten stand unser Auto fix und fertig und abfahrbereit vor uns. Die hatten da einen Arbeitseinsatz, die Leute. Sogar gerannt sind sie, und das bei der Hitze. Da hat unser „Fahrer“  von uns auch erstmal Trinkgeld bekommen. 🙂
Dann ging es wieder los; diesmal allerdings mit ordentlicher Karte und einer Wegbeschreibung; weiter nach Amerika rein. Ich fand es so aufregend. Bis jetzt habe ich mich ja wirklich nur im allerwestlichsten Teil aufgehalten. Und jetzt war ich auf einmal mitten in Nevada. Und es sollte sogar noch weiter gehen. Unser Ziel war nämlich der Hoover Dam; der von 1931 bis 1936 gebaut wurde und nach dem amerikanischen Präsidenten Herbert  Hoover benannt wurde. Der Bau hat damals über 100 Arbeitern das Leben gekostet. Wundert mich ehrlich gesagt nicht, wenn man sich die Bilder anguckt, wie die da nur an einem Seil befestigt an dem riesigen Dam hängen und unter ihnen entweder Wasser oder, noch schlimmer, Steine und Felsen sind…
Allein die Fahrt dahin war schon ein Erlebnis. Nachdem wir Boulder City und Lake Mead passiert hatten, ging es dann nämlich über eine schmale Straße zum Damm. Also, eine WIRKLICH schmale Straße. Busse durften da schon nicht mehr fahren, und es gab Reifen – und Bremsenkontrollen. Ich war dann auch froh, als wir die Straße hinter uns hatten. Rechts ging ein Berg meterweit hoch, links meterweit runter. Und dazwischen war eine superschmale Straße. Umm. Scary?!
Wir sind aber heile drüber gekommen…und dann hatten wir auf einmal diesen riesigen Damm vor uns. Also wirklich, der ist RIESIG. Ich kann das gar nicht beschreiben. Da komm man sich auf einmal so winzig vor.
Das kann man auf den Bildern gar nicht so rüber bringen. Das Foto ist übrigens von der Arizona Seite aus gemacht worden. Der Damm ist nämlich genau auf der Grenze von Nevada und Arizona gebaut. Der Fluss, in dem der Damm ist, ist aber der Colorado River. Da soll nochmal einer klar kommen, bei den ganzen Staaten. 😉 Auf jeden Fall kann ich jetzt sagen, ich war auch schon mal in Arizona. 🙂
Und es war soooo heiß da. Ich war dann auch echt froh, als wir wieder im „kühlen“ Vegas waren. So eine Hitze habe ich echt noch nie erlebt. Papa, wie habt ihr das damals mit euren Motorrädern gemacht? Ich wäre gestorben!
Nachdem wir wieder zurück in Vegas waren (natürlich mit einmal verfahren), haben Carolin und ich uns erstmal ein Eis bei Ben&Jerry’s geholt und uns dann eine Runde an den Pool gelegt. Ich weiß, es hört sich dumm an, sich jeden Nachmittag an den Pool zu legen, wenn man nur so ein paar Tage hat, aber es ging einfach nicht anders, weil man nach ein paar Stunden draußen rumlaufen echt einfach nur noch fertig mit der Welt war.
Nach ein bisschen Erholung und einer Dusche ging es dann aber wieder weiter. Erstmal Abendessen, und dann haben wir unser Abendprogramm gestartet. Nachdem wir wieder am riesigen Caesar Palace vorbeigelaufen sind, kamen wir am Bellagio vorbei und was fängt an, gerade als wir vorbei gehen? Die berühmte Wassershow! Wieder etwas, das man nicht in Worte fassen kann. Einfach nur sooo schön. Und dann noch diese passende Musik dabei. Hach. Ich hätte da ewig stehen und mir das einfach nur angucken können und wäre wunschlos glücklich gewesen. 🙂
Doch natürlich war auch diese Show irgendwann vorbei und nach gefühlten 100 weiteren protzigen Hotels waren wir dann am Ziel unseres abendlichen Spaziergangs angekommen: New York. Jaja, wenn man in Vegas ist, hat man hinterher die ganze Welt gesehen. 😉 Es gab sogar die Freiheitsstatue und eine kleine Brooklyn Bridge. Und im Hotel war New York nachgebaut. Also mit dem Broadway und der Wallstreet und allem. Richtig toll!
Außerdem gab es in dem Hotel; bzw. um das Hotel herum eine Achterbahn. Ganz banal genannt Rollercoaster. Und Carolin und ich dachten uns, ach, das hört sich doch gut an, fahren wir mal eine Runde. Jaa. Erstmal saßen wir fast ganz hinten, haben also nichts gesehen; nur das es immer steiler nach oben ging. Aber wir hatten keine Ahnung, wann es runter gehen würde… bis es dann auf einmal einfach runter ging. Zack, durch den ersten Looping, da war schon der zweite; noch eine Spirale und dann immer wieder hoch, runter, hoch, runter. Oh man. Was eine Achterbahnfahrt. Und das in einem Hotel! Wir haben es aber beide unbeschadet überlebt und danach waren Carolin und ich auf jeden Fall wieder wach. Und bereit, noch ein bisschen die Läden auf dem Strip zu erkunden. 🙂
Ins Hard Rock Café sind wir zwar nicht mehr gegangen; dafür aber in einen M&M Laden. Denkt ihr gibt es nicht? Doch, gibt es. Ein ganzer Laden, voll mit M&M’s. Schlafanzüge, Handtücher, Bettwäsche, Rucksäcke…sogar kleine Spielautomaten, aus denen dann M&M’s kamen, wenn man gewonnen hat, gab es. Unglaublich. Und dann natürlich eine riesige Wand voll mit M&M’s in allen nur vorstellbaren Farben… 
Ich kam mir vor wie in einem Zauberwald; nur das hier nicht alles voll mit magischen Wesen war, sondern mit M&M’s. 😉 Ich hab dann noch ein ganz süßes Lätzchen für klein Elsie gekauft und dann haben Familie Schuster und ich uns auch wieder auf den Weg ins Hotel gemacht. Und in jeder anderen Stadt hätte ich wegen diesem langen Rückweg wahrscheinlich die Krise gekriegt, aber in Vegas…ich glaub, da kann man gar keine schlechte Laune haben; mit all den fröhlichen Menschen, der Musik, den ganzen Leuten am Straßenrand, die irgendwelche Tricks aufführen oder einfach nur singen oder ein Instrument spielen. Das ist das Tollste an Vegas, finde ich. 🙂

Am Tag Nummer drei sind wir diesmal (ohne Frühstück) losgezogen. Zum shoppen. Outlet Mall, wir kommen!! Nachdem wir uns mal wieder einmal verfahren haben, mussten wir dann aber doch erstmal zu Starbucks und frühstücken. Da gab es zum Glück getoastete Bagel, der Tag war gerettet, und frisch gestärkt haben Carolin und ich uns dann von ihren Eltern getrennt und sind alleine losgezogen in die große, weite Shoppingwelt. Drei Stunden Powershopping, ein riesiger Berg von Tüten, und ein Paar müde Füße später saßen wir dann wieder im Auto auf dem Weg zurück ins Hotel. Pool, wir kommen! 😉 Und, Trommelwirbel, wir haben uns auf dem Rückweg NICHT verfahren!! Ta ra ta tata ta!! Ich war so stolz auf uns, hihi.
Sonst ist an diesem Tag nicht mehr viel passiert. Abends waren wir noch essen, und dann wollten wir uns eigentlich die Piratenshow vor unserem Hotel angucken; waren auch schon extra früh da, damit wir gute Plätze haben; haben fast eine Stunde gewartet…und dann? Die Show fällt heute leider wegen des starken Windes aus. Na supi. Und dafür hat man sich dann seine eh schon kaputten Shoppingfüße platt gestanden. Als Entschädigung haben die „Piraten“ dann aber in der Lobby des Hotels noch gewartet und man konnte Fotos mit denen machen. 🙂
Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, war das erste, was ich mit Schrecken festgestellt habe, dass es schon Donnerstag war. Schon mein vorletzter Tag in Vegas. Och manno!
Heute hatten wir uns vorgenommen, uns mal ein bisschen was von Vegas anzugucken. Und woraus besteht Vegas größtenteils? Genau, aus Hotels. Also haben wir eine nette, selbstorganisierte Tour durch fast alle Hotels gemacht. Ich will gar nicht wissen, wie viel Geld die jedes Jahr verdienen müssen, damit die sowas bauen können. So toll aufgebaut alles.
Und dann ist Vegas ja in so „Themenbereiche“, sage ich jetzt mal, aufgeteilt worden. Also gab es das italienische Viertel mit einem nachgebauten Venedig mit Gondeln und allem; dann war da das französische Viertel mit einem kleinen Eifelturm und dem Arc du Triumphe, das New York Viertel, von dem ich ja schon erzählt habe, das ägyptische Viertel mit der Sphinx und Pyramiden und, und, und… Und dann gab es natürlich noch die Hotels, die einfach nur protzig waren. Die waren aber langweilig. 😉
Zum Abend hin haben wir mal wieder nach einem passenden Restaurant gesucht und nachdem man uns gesagt hatte, dass das Eifeltower Restaurant eine Wartezeit von etwa einer Stunde hat, haben wir uns mal vorsichtig in der Nähe nach etwas anderem umgeguckt. Dabei sind wir an der Sugar Factory vorbeigekommen und wollten schon dran vorbei laufen, bis wir auf einmal gesehen haben, dass die ja nebenan auch ein Restaurant haben. Mit freien Tischen. Juhu! Also haben wir dieses Teil, das uns rufen sollte, wenn ein Platz im Eifeltower Restaurant frei wird (sieht ein bisschen aus wie ein Walkie Talkie und blinkt halt, wenn die Kellner im Restaurant einen freien Tisch haben. Damit sich nicht eine mega lange Schlange bildet und alle Leute ungeduldig werden. Clever, clever. ;)) und haben dann lecker gespeist. Hinterher sind wir dann natürlich auch noch in die eigentliche Sugar Factory gegangen. Da gibt es wirklich alles an Süßigkeiten; in allen nur erdenklichen Farben und Formen. Was ein Paradies! Und man konnte Lollis selbst designen. Das haben sogar schon Katy Perry und Britney Spears und was weiß ich nicht wer noch gemacht. Ist das nicht irgendwie cool? Da läuft man mit einem Lolli rum, den Katy Perry persönlich designt hat. Verrückte Welt. 😉
Ich hätte auf jeden Fall den halben Laden leer kaufen können und hätte auch nur zu gerne ein Stück Schokoladenpizza probiert, wenn das nicht alles so verdammt teuer gewesen wäre. Aber ein Mini Stück Pizza für $10? Ehm, nein danke, ich verzichte.
Nachdem wir dann genug vom Süßigkeiten Gucken hatten, haben wir uns auf den Weg zurück ins Hotel gemacht, um mal wieder unser Glück bei der Piratenshow zu versuchen. Und, tada, diesmal hatten wir sogar Glück. Sonst wäre ich aber auch sehr verärgert gewesen. Das war ja immerhin schon mein vorletzer Tag und wollte nicht, ohne diese Show gesehen zu haben, wieder zurück fahren.
Aber es war ja alles gut und die Show fand statt. Es wird basically die Geschichte von den Sirenen und Odysseus erzählt, nur ein bisschen abgeändert. Die Sirenen haben so schön gesungen, das der Odysseus doch glatt von seinem Schiff gesprungen ist und zu dem der Sirenen rüber geschwommen ist. Da hat er dann aber ganz schnell gemerkt, dass die Sirenen zwar schön singen und gut aussehen, dass aber auch die einzigen guten Eigenschaften an ihnen sind. Doch da war es dann schon zu spät und die Obersirene Skylla hatte den armen Odysseus schon an Schiffsmast gefesselt. Doch Rettung nahte von Odysseus Freunden, die natürlich nach ihrem Kapitän gesucht haben und mit ihrem Schiff über den halben Ozean gepaddelt sind. Als die Sirenen Odysseus aber nicht freigeben wollten, wurde das Feuer eröffnet (im wahrsten Sinne des Wortes; ich hab mich so erschrocken, als die erste Kanone gefeuert wurde). Und womit kann man eine Frau am meisten treffen? Genau, wenn man ihren Kleiderschrank in Flammen setzt (auch das wieder sehr realistisch mit echtem Feuer. Puh, ist das in der ersten Reihe heiß geworden ;)). Das haben die Sirenen sich natürlich nicht gefallen lassen und selber losgefeuert bis das Schiff von Odysseus Kameraden gekentert ist. Mist aber auch. Aufgeben kam aber natürlich trotzdem nicht in Frage und man hat dann eben auf Nahkampf umgestellt. Bis man dann gemerkt hat, dass man ja genauso gut nett zueinander sein kann. Am Ende haben dann alle zusammen auf dem Schiff der Sirenen getanzt und waren glücklich und zufrieden mit sich und der Welt. Ende. 🙂 Das Ganze war dann natürlich noch mit viel Musik und Tanz unterlegt. War schon ganz toll gemacht. Obwohl, wenn ich mir so vorstelle, dass das auch kleine Kinder geguckt haben…und wie die Sirenen da manchmal getanzt haben…ehm, ja. Aber kann mir ja auch egal sein. 😉 
Danach sind wir alle hundemüde ins Bett gefallen. Diese ganze Lauferei in der Hitze ist aber auch anstrengend. Vor allen Dingen, wenn man Laufen gar nicht mehr gewohnt ist. So wie ich; die jede kleinste Strecke mit dem Auto fährt.
Am nächsten Morgen waren wir aber wieder putzmunter und ich war bereit, meinen letzten Tag in Vegas anzutreten. Erstmal sind Schusters nach dem Frühstück noch eine Runde bei Abercrombie shoppen gegangen. Jaja, in Deutschland kriegt man diese Sachen ja nicht. Pech gehabt. 😉
Dann kam sozusagen der beste Teil unseres Aufenthaltes. Wir hatten alle ein bisschen Hunger und sind dann in ein Restaurant gegangen, in dem wir auch schon mal Abends essen waren. Und in amerikanischen Restaurants kriegt man ja immer umsonst ein Glas Wasser auf den Tisch gestellt; auch wenn man noch was anderes trinkt. Naja… Carolin hat von ihrem Essen das Basilikum runter gesucht und dabei ist ihr Ausversehen was auf ihr Oberteil gekleckert. Ausgerechnet auch noch das neue von Abercrombie. Und Winni, der eh schon nicht so guter Laune war, weil Carolin ihr Essen auseinander genommen hat, meinte dann doch ernsthaft: „Jetzt nimm das Wasser und mach das sauber; dafür ist das doch da.“ Ich lag echt fast auf dem Boden vor Lachen. Carolin aber auch; aber sie wollte ihren Vater nicht noch wütender machen und hat dann wirklich mit ihrer Serviette in das Wasserglas getunkt, um sich den Pulli sauber zu machen. Oh man. Okay, so aufgeschrieben hört es sich jetzt nicht so lustig an, aber wir haben echt den ganzen Tag drüber gelacht. Ich weiß nur immer noch nicht, ob das jetzt wirklich ernst gemeint war… 😉
Nach dem Mittagessen sind Carolin und ich dann alleine losgezogen. Zum Adventure Dome. Der Adventure Dome ist wie ein Freizeitpark, nur das er eben, wie alles hier, in einem Hotel ist; dem Circus, Circus. Ist ein ziemlich bekanntest Hotel, allerdings ein bisschen weiter weg und nicht mehr in dieser supernoblen Gegend. Im Circus, Circus angekommen, haben wir uns erstmal eine Runde verlaufen. Das war aber auch groß da. Aber nach ein paar Mal fragen, standen wir dann doch endlich vor dem Adventure Dome. Nach knapp drei Stunden nonstop Achterbahn fahren sind wir wieder zurück ins Hotel und haben, clever wie wir sind, schon mal angefangen, unsere Koffer zu packen (auch wenn ich die Einzige war, die am nächsten Morgen geflogen ist. Aber war ja egal). Danach wollten wir eigentlich Abendessen gehen, aber da wir ja mittags was hatten, waren wir noch gar nicht so richtig hungrig. Also haben wir überlegt, was wir machen könnten, als uns auf der Straße ein Typ über den Weg gelaufen ist, der $10 Rabatt Tickets für Madame Tussaud verteilt hat. Da war dann klar, was wir machen! 🙂 Ich war ja noch nie bei Madame Tussaud und war begeistert wie ein kleines Kind. Direkt am Eingang haben wir dann schon ein Bild mit Will Smith bekommen und als nächstes stand Johnny Depp vor uns. Aber die sehen ja alle so echt aus, diese Wachsfiguren. Dann war in dem einen Raum auch noch so ein Zwielicht, da konnte man kaum noch unterscheiden, wer jetzt Mensch und wer Wachsfigur ist.
Zum Abschluss unseres bzw. meines Aufenthaltes sind wir nochmal ins Planet Hollywood gegangen; das Restaurant gegangen, in dem wir auch schon am ersten Abend waren. Nach einem leckeren Burger, und den besten Pommes, die ich hier bis jetzt gegessen habe, bin ich das letze Mal den inzwischen schon vertrauten Weg zum Hotel zurückgegangen und habe mir, wie ich dachte zum letzten Mal, nochmal die ganzen verrückten Leute an den Spielautomaten angeguckt. Dann war eigentlich geplant, das wir relativ schnell ins Bett gehen, da ich ja am nächsten Morgen schon früh wieder raus musste. Daraus wurde dann aber irgendwie nicht so wirklich was. Angefangen hat alles mit dem Wasser, das Carolins Eltern uns noch gegeben haben. Carolin hat ihres erst gar nicht getrunken, ich hab es aber sofort aufgemacht. Und da fing es auch schon an. Ich musste über jeden kleinsten Mist lachen, und konnte gar nicht mehr aufhören. Carolin meinte dann, sie wollte jetzt auch mal das Wasser probieren… und dann ging gar nichts mehr. Wir haben echt zwei Stunden oder so in unserem Zimmer gesessen und durch gelacht. Im Nachhinein weiß ich noch nicht mal mehr, worüber, weil da eigentlich nichts lustiges war. Ich sage euch, es lag am Wasser. Ich will gar nicht wissen, was da drin war! 😉
Der Schlag kam dann am nächsten Morgen, als um sechs Uhr der Wecker klingelte. Da kam Freude auf. Noch im Halbschlaf bin ich dann mit Winni und Carolin, die mich noch verabschiedet hat, durch die Lobby zum Airport Shuttle gelaufen, in der Erwartung, sie leer vorzufinden. Von wegen. Da saßen doch tatsächlich noch die gleichen Gestalten wie am Abend vorher vor den Automaten und waren munter am zocken. Sahen nur schon reichlich zerknautscht aus, die Lieben. Aber das war ja auch kein Wunder. Ich frag mich nur, wo die das Geld her haben… 😉
Nachdem ich mich dann von Carolin verabschiedet hatte, ist Winni mit mir zum Flughafen gefahren. Ich durfte ja nicht alleine fliegen, und deswegen ist er mitgekommen.
Am Flughafen angekommen wollten wir dann als erstes unseren Koffer einchecken, doch eine Frau meinte zu uns, das müssten wir ja gar nicht, den könnte ich als Carry On mitnehmen. Ich hab mich gefreut, keine $25 bezahlen zu müssen und Winni war glücklich, dass wir so noch Zeit für Frühstück hatten. Bööööser Gedankenfehler. Irgendwann sind wir dann zum Einchecken gegangen. Dabei wird ja auch das Handgepäck, sprich in diesem Fall mein Koffer, durchleuchtet. Als ich den Koffer auf das Band gelegt habe, fiel es mir dann auch schon siedend heiß ein. Verdammt, ich darf doch gar keine Flüssigkeiten in meinem Handgepäck haben! Da war es dann aber schon zu spät und die Kontrolldame hatte es schon entdeckt. Ruck zuck stand dann auch schon ein Security Mann daneben und hat rumgebrüllt wem der Koffer gehört. Als ich mich dann ganz schüchtern gemeldet habe, wurde mein armer Koffer vom Band auf einen Tisch geschmissen, aufgerissen und wie verrückt durchfühlt. Und ich habe mir nur gedacht, Mist aber auch, die Sachen kriegst du doch nie wieder so da rein. Ich habe dann versucht zu erklären, dass ich gar nicht mehr an mein Shampoo und alles gedacht habe und das mir das Ganze furchtbar leid tut. Was definitiv nicht geholfen hat, war, dass Winni die ganze Zeit an meinem Koffer rumgefummelt hat. Da ist der Security Mensch ja ganz ösig geworden und meinte, am einfachsten wäre es für ihn, einfach den ganzen Koffer wegzuschmeißen. Da hab ich dann aber Panik gekriegt. Meine ganzen schönen Klamotten in den Müll? Soweit kommt es hier ja noch. Zum Glück kam gerade in dem Moment eine Security Frau vorbei und mir wurde dann erlaubt, meinen Koffer wieder nach unten zu bringen und richtig einzuchecken. Puh, war ich erleichtert.  Aber ich werde jetzt immer ganz genau darauf achten, dass ich keine Flüssigkeiten mehr im Handgepäck habe. Da kam man sich ja vor wie ein Terrorist. Als hätte ich geplant,  das Flugzeug in die Luft zu sprengen. Mit meiner neuen Flasche Herbal Essences Extra Curly. Genau.
Jaa, das war dann noch mein letztes Abenteuer in Vegas. Keine zwei Stunden später hatte ich dann wieder kalifornischen Boden unter den Füßen und nach einer weiteren Stunde war ich wieder zu Hause in Bonsall. Es war wirklich so ein Nach- Hause-Kommen Gefühl. Schon komisch irgendwie, wenn man bedenkt, dass es ja eigentlich gar nicht mein richtiges Zuhause ist und ich hier vor ein paar Monaten noch fremd war… Okay, ich will jetzt nicht wieder sentimental werden. Das spare ich mir für meinen „Oh mein Gott, ich habe nur noch einen Monat hier“- Blog auf. 😉

An Schusters: Ich wollte mich nochmal bei euch für die tolle Woche bedanken! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe, dass ihr wirklich gekommen seid!! 🙂 Danke für die schöne Zeit.

Und an alle meine Lieben in Deutschland ein ganz dickes Küsschen. Jetzt ist es wirklich nicht mehr lange, bis ich euch alle wieder habe. Zählt die Tage!  

 
PS.: Alles, was nach Vegas passiert ist, kommt in der nächsten Woche in einem Extra Blog. Wenn ich das hier jetzt auch noch reinpacken würde, würde das etwas den Rahmen sprengen. 😉

 

Oh mein Gott. Oh. Mein. Gott. Ich glaub es immer noch nicht so wirklich. Aber es ist wahr. Ich bin Tante!! Well, Gasttante, aber naja. Das ist ja fast das Gleiche. 😉 Das war vielleicht eine Aufregung.
Ich weiß gar nicht, wo ich mit erzählen anfangen soll. Also angefangen hat es ja eigentlich letzte Woche Donnerstag. Da sind Shannon und Greg ins Krankenhaus gefahren, weil Shannon geblutet hat. Aber eigentlich hat zu dem Zeitpunkt keiner damit gerechnet, dass das Baby kommen könnte. War ja auch viel zu früh mit noch nicht mal ganz 34 Wochen. Und im Krankenhaus sollte sie die Nacht über eigentlich auch nur zur Vorsicht bleiben. Gut, dass sie da geblieben ist! Um 2 Uhr am Morgen ist nämlich auf einmal der Herzschlag vom Baby auf 50 runter, blieb da kurz, und dann war er ganz weg.
Da wurden dann aber alle flott. Innerhalb von fünf Minuten war Shannon im OP und Greg wusste gar nicht, wie ihm geschah und stand plötzlich alleine da.
Zwei Stunden später war Klein- Elsie dann auf der Welt. Greg durfte dann die schon durchgeschnittene Nabelschnur nochmal durchschneiden und ein, zwei Fotos machen und dann musste Elsie ganz schnell in Intensiv Care, weil sie noch nicht richtig alleine atmen konnte und außerdem ganz dringend Blut brauchte. Das ganze Blut, das Shannon verloren hat, war nämlich gar nicht von ihr, sondern von Elsie!
Aber jetzt ist alles den Umständen entsprechend gut mit Mama und Kind. Und  mit dem Papa auch. 🙂
Bis ich dann mal von Elsie erfahren habe, war sie schon acht Stunden auf der Welt und ich saß gerade in English, als ich die SMS von Shannon bekommen habe.  Im ersten Moment dachte ich, ich hätte mich verlesen, dann überlegt, ob das wohl ein schlechter Aprilscherz sein soll; bin zu dem Ergebnis gekommen, dass Shannon das nicht machen würde… und dann hab ich angefangen, auf meinem Platz auf- und ab zu bouncen, die ganze Zeit „oh my gosh“ zu murmeln, und auf das Ende der blöden Stunde warten. Ich glaube, das waren die längsten zehn Minuten meines Lebens. Kaum, dass es dann endlich geklingelt hat, bin ich aufgesprungen und hab erstmal da angerufen.  Am Telefon hab ich nur das Kurzformat der ganzen Geschichte gehört; Barbara war nämlich in der anderen Leitung. Die Arme war noch nicht mal da, weil sie ihre Mama in Pennsylvania besuchen war und erst diese Woche Montag wiedergekommen ist. Ich war irgendwie sooo aufgedreht danach und habe dann meine Eltern in Deutschland angerufen und ins Handy gerufen: „Ich bin Tante!“ Und mein Papa fragt erstmal ganz verwirrt „Was bist du?“ – „Tante!!“ – „Tante?!“ Ich hab mich echt ein bisschen veräppelt gefühlt. War ich mir doch ziemlich sicher, dass Tante das deutsche Wort für „aunt“ ist. Und mein eigener Vater verunsichert mich da so. Ich habe ernsthaft an mir gezweifelt. 🙂 Als ich Freitagabend nach Hause kam, hatten Shannon und Greg schon ein paar Fotos per Mail geschickt (moderne Technik sei Dank). Bis ich Elsie dann aber live sehen konnte, vergingen noch zwei Tage. Am Samstag sind nämlich erstmal Gregs Eltern ins Krankenhaus gefahren. Und ich saß mit den Mädels mal wieder bei Café Primo. Ich liebe dieses Café. Auch wenn es auf die Dauer ganz schön ins Geld geht, wenn man da fast jeden Samstag zwei bis drei Cappuccinos trinkt. Aber naja. 🙂
Und Sonntag konnte dann auch endlich die stolze „Tante“ die kleine Elsie sehen. Obwohl es ja am Anfang gar nicht so klar war, ob ich wirklich in diesen speziellen Raum für die Frühchen darf. Da gibt es nämlich so eine Regelung, dass nur die beiden Eltern und vier andere Personen, die auf eine Liste geschrieben werden müssen, in den Raum dürfen. Und das waren in diesem Fall natürlich die vier Großeltern. Aber die nette Krankenschwester hat mich dann doch mit Greg rein geschmuggelt.
Wir durften aber nur gucken, weil Elsie geschlafen hat. Die ist soooo süß, die Kleine! Ganz winzig, aber total viele Haare, mit ein paar ganz kleinen Löckchen. So zum Knuddeln 🙂 Nach fünf Minuten kam dann aber die persönlich Pflegerin von Elsie und hat mich rausgeschmissen. Too bad. Aber ich war glücklich für den Rest des Tages. Shannon und ich haben uns dann den ganzen Rest des Nachmittags Fotos von Elsie angeguckt und analysiert, was sie von wem hat. Ich hoffe, sie kriegt so richtig schöne Locken! Das wäre doch süß. 🙂 Ich werde allerdings keine Fotos von dem Baby hier hochladen; zumindest noch nicht, solange Elsie noch im Krankenhaus ist. Tut mir leid. 😉
Elsie hat aber in ihrer einen Woche, die sie auf der Welt ist, schon ganz schöne Fortschritte gemacht.
Die meisten Schläuche sind jetzt ab, sie hat etwas zugenommen, und lernt langsam, selber zu schlucken und zu saugen. Wenn wir Glück haben, dann ist sie vielleicht bis Ostersonntag schon zu Hause. Das wäre so toll. 🙂 Aber erstmal hatten wir gestern die Babyshower. Ist so ähnlich wie die Bridal Shower, nur halt bevor man ein Baby bekommt, und nicht bevor man heiratet. Dass das Baby zu dem Zeitpunkt schon eine Woche auf der Welt ist, war natürlich nicht so geplant. Da aber schon alle Einladungen verschickt waren und wir schon das Meiste vorbereitet hatten, haben wir die Shower trotzdem bei uns zuhause gefeiert. Der größte Teil der Party vergeht eigentlich damit, der Mama (normalerweise in spe) beim Geschenke auspacken zu zugucken. Dann werden noch ein paar kleine Spiele gespielt, natürlich wird nett gegessen, und dann ist das Ganze eigentlich auch schon wieder vorbei. Wie gesagt, der Hauptgrund ist der ganze Krams, den man fürs Baby geschenkt bekommt. Und das war wirklich eine ganze Menge. Windeln (ist das das richtige Wort?) haben die beiden Eltern jetzt erstmal für ein paar Monate, und Shannon meinte, dass Elsie wahrscheinlich schon jetzt mehr Klamotten hat, als sie.

Nachdem ich jetzt das Wichtigste erzählt habe, gehe ich mal ein bisschen zurück in der Zeit. Um genau zu sein zwei Wochen. Da war nämlich das Exit Meeting von meiner Partnerorganisation hier mit allen Austauschschülern in dieser Region. Ganz am Anfang habe ich ja mal von dem Orientation Meeting geschrieben und das war jetzt quasi das Abschlusstreffen. Auch wenn wir alle fanden, dass es reichlich früh war. Wir wollen uns auch auf jeden Fall nochmal treffen und vielleicht eine Poolparty bei Dave und Debbie machen. 🙂 Es ist schon komisch, wie sehr einem Leute ans Herz wachsen können, die man nur ein paar Mal gesehen hat. Aber diese ganze Austauschjahr Sache verbindet irgendwie unglaublich. Klar, man kann auch mit anderen Leuten darüber reden, aber so wirklich verstehen einen doch nur die, die gerade das selbe „durchmachen“. Oder besser erleben. Durchmachen hört sich so negativ an. Als ob wir dazu gezwungen werden. 😉 Und unsere beiden Betreuer muss man einfach lieb haben. Als Debbie das Meeting eröffnet hat und dann erzählt hat, wie schnell das Jahr doch vergangen ist, und das wir jetzt bald schon wieder alle nach Hause fahren, hatte ich echt fast schon Tränen in den Augen. Und Vanessa saß neben mir „Wenn sie nicht aufhört, davon zu reden, fang ich gleich an zu heulen“. Ich war echt froh, dass wir wussten, dass wir uns ja alle nochmal sehen würden. Sonst wäre das bestimmt in eine große Heulerei am Ende ausgeartet.
Aber es ist wirklich komisch, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ich weiß noch genau, wie ich hier am Anfang saß und mir nicht vorstellen konnte, hier jemals zehn Monate zu bleiben. Und jetzt wünschte ich, ich hätte nochmal so viel Zeit. Auch wenn ich mich schon jetzt tierisch auf meine Lieben zuhause freue. Bittersweet.
Eine wichtige Erfahrung, ohne die ich Kalifornien nicht hätte verlassen können (oder ich wäre zumindest sehr enttäuscht gewesen), habe ich vorletzte Woche dann aber endlich gemacht. Mein erstes Erdbeben! 🙂 Ich war total aus dem Häuschen. Ein Erdbeben hab ich ja noch nie erlebt.
Ich bin mitten in der Nacht wach geworden, als mein Buch von meinem Nachttisch gerutscht ist. Und dann habe ich gemerkt, dass alles gewackelt hat. War schon ein bisschen creepy. Aber bevor ich irgendwie panisch werden konnte, war auch schon alles wieder vorbei. Dass das ganze wirklich ein Erdbeben war, habe ich dann auch erst am nächsten Morgen erfahren. Ein ganz kleines allerdings nur. Ich fand es auch eher aufregend als beängstigend. Es war ein bisschen wie das Geschaukel auf einem Schiff. 😉

Springen wir wieder nach vorne in der Zeit zu dem ersten Dienstag, nachdem Elsie geboren war.
An unserer Schule wird ja auch viel außerschulisches gemacht, und es wird eben unter anderem auch Wert darauf gelegt, dass die Schüler gewisse moralische Sachen und so lernen (wie einmal das mit dem Mobben). Und in der Woche hatten wir Juniors und die Seniors zwei Tage eine jeweils einstündige Assembly zum Thema Drunk Driving. Genannt wurde das ganze Programm „Every 15 Minutes“. So oft stirbt nämlich in den USA jemand aufgrund eines betrunkenen Fahrers. Am Dienstag fing das Ganze erstmal harmlos an. Es wurde in so einer Art Theaterspiel so ein Szenario dar gestellt. Eine Person ist halt betrunken Auto gefahren, in ein anderes Auto rein gekracht und sowohl die beiden Personen in dem anderen Auto als auch die Beifahrerin der betrunkenen Person waren tot.
War sogar richtig mit Feuerwehr – und Krankenwagen und Polizeiautos und allem, aber trotzdem etwas unrealistisch, da es auf dem Sportplatz stattgefunden hat. Besonders, weil es den Tag vorher geregnet hat und  die ganzen Polizisten da im Schlamm rumgerannt sind und man richtig sehen konnte, wie sie versucht haben, den größten Pfützen auszuweichen.
Am Mittwoch waren wir dann aber zum Glück in unserer warmen Turnhalle. 🙂 Das war dann schon etwas heftiger. Als endlich alle saßen, ging erstmal urplötzlich das Licht aus, und dann hat ein Mädchen im stockdunkeln, nur mit einer Taschenlampe in der Hand folgenden Text vorgelesen:

I went to a party,
And remembered what you said.
You told me not to drink, Mom,
so I had a sprite instead.

I felt proud of myself,
The way you said I would,
that I didn’t drink and drive,
though some friends said I should.
I made a healthy choice,

And your advice to me was right.
The party finally ended,
and the kids drove out of sight.

I got into my car,
Sure to get home in one piece.
I never knew what was coming, Mom,
something I expected least.

Now I’m lying on the pavement,
And I hear the policeman say,
the kid that caused this wreck was drunk,
Mom, his voice seems far away.

My own blood’s all around me,
As I try hard not to cry.
I can hear the paramedic say,
this girl is going to die.

I’m sure the guy had no idea,
While he was flying high.
Because he chose to drink and drive,
now I would have to die.

So why do people do it, Mom
Knowing that it ruins lives?
And now the pain is cutting me,
like a hundred stabbing knives.

Tell sister not to be afraid, Mom
Tell daddy to be brave.
And when I go to heaven,
put ‚ Mommy’s Girl‘ on my grave.

Someone should have taught him,
That it’s wrong to drink and drive.
Maybe if his parents had,
I’d still be alive.

My breath is getting shorter,
Mom I’m getting really scared
These are my final moments,
and I’m so unprepared.

I wish that you could hold me Mom,
As I lie here and die.
I wish that I could say, ‚I love you, Mom!‘
So I love you and good-bye.

Ich fand den Text auf seine Art und Weise schön, besonders aber hat er sehr nachdenklich gemacht. Das Mädchen, das den Text vorgelesen hat, hat selbst dabei angefangen zu weinen, weil sie ihre Schwester an einen betrunkenen Autofahrer verloren hat. Nach dem Vorlesen ging das Licht wieder an und als ich mich umgeguckt habe, habe ich gesehen, dass fast alle Tränen in den Augen hatten.
Ich ehrlich gesagt auch. War aber auch ergreifend. Danach wurde es aber noch schlimmer. Da hat dann ein Junge gesprochen, nur ein paar Jahre älter als wir, der von einem betrunkenen Autofahrer angefahren wurde, und jetzt im Rollstuhl sitzt. Sogar die ach – so – harten Footballspieler haben da angefangen zu weinen.
Meine Güte, die sollten mal aufhören, immer so emotionale Sachen in der Schule zu bringen. Vor allen Dingen, weil hinterher die Hälfte der Schüler für den Rest des Tages verheult rumgelaufen ist.

Um jetzt aber nochmal von ein paar fröhlicheren Sachen zu berichten, erzähle ich mal ein bisschen vom Schwimmen. Seit ich das letzte Mal geschrieben habe, ist ja doch ein bisschen Zeit vergangen und wir hatten noch zwei weitere Meets. Die waren jetzt wirklich wichtig und zählten als Qualifikation für die Finals. Uuuuund wir haben beide Meets gewonnen! 🙂
Okay, mit dem einen haben wir gerechnet, aber mit dem von diesem Freitag überhaupt nicht.
Da war die Freude hinterher natürlich umso größer. Ich bin so stolz auf meine Mädels. 🙂
Wenn wir die nächsten drei Meets jetzt auch noch gewinnen, dann sind wir auf jeden Fall schon mal mit einer guten Ausgangsposition in den Halbfinals und müssen auch nicht extra noch im Viertelfinale schwimmen. Auf einmal scheint auch die Chance, am Ende wirklich im Finale zu stehen und eine gute Chance auf den Sieg zu haben, gar nicht mehr so klein zu sein. Aber selbst wenn wir nicht gewinnen; einfach dieser ganze Teamzusammenhalt ist so toll. Man merkt immer mehr, wie wir richtig zusammenwachsen. Hach, das wird so traurig werden, wenn ich diesen ganzen Leuten goodbye sagen muss…
Ups, ich wollte ja von fröhlichen Sachen berichten. Hinterher denkt noch jemand, ich werde depressiv hier drüben. 😉 Also…ach ja, meine April 1st Story muss ich euch noch erzählen. Ich wurde nämlich ordentlich in den April geschickt und habe es bis zum Ende nicht gemerkt, gutgläubig wie ich bin. Erinnert ihr euch noch an Justin, Alyssa’s Cousin? Der geht ja auch auf meine Schule und seine Mutter arbeitet im Sekretariat. In der ersten Pause, also während Nutrition, kam Justin dann zu mir und meinte, ich müsste ganz dringend mal ins Sekretariat gehen, seine Mütter müsste bezüglich meiner schulischen Leistungen hier was besprechen. Und hat dabei bitterernst geguckt. Ich hab mir aber noch nicht wirklich Sorgen gemacht, bin dann erstmal dahin, und dann hat Peggy (Justin’s Mutter) mir allen Ernstes erzählt, sie müssten mich leider schon vorzeitig nach Hause schicken, da meine Noten zu schlecht wären. Ich war erstmal total verwirrt, und hab dann gesagt, ich wäre doch nirgendwo schlechter als ein C, und das ist doch nur die Mindestanforderung. Da hat mir Peggy dann erzählt, dass das vor einer Woche geändert wurde und alle Austauschschüler jetzt straight A’s haben müssten. Sie hat mir sogar einen Ausdruck dazu gezeigt. Und ich hab es ihr natürlich total abgekauft und war schon total fertig mit den Nerven. Bis Justin dann auf einmal aus der Ecke gesprungen kam und gerufen hat „April Fools!“ Oh man. Wie dreist, mir so einen Schrecken einzujagen. 😉

Damit höre ich auch auf für heute. 🙂 Ich glaube nicht, dass ich mich vor Ostern nochmal melde, weil ich nur noch eine Woche Schule habe und dann Spring Break ist. Und da geht es ab nach San Francisco und Vegas mit der liebsten Carolin! Danach werde ich natürlich ausführlich berichten. 🙂

Bis dahin, ein ganz dickes Küsschen nach Deutschland. Ich freu mich schon wieder auf euch!  PS.: Es tut mir wirklich leid, dass ich anscheinend so viele Grammatik – und Rechtschreibfehler mache. Aber mir fällt es inzwischen wirklich schwer, auf Deutsch zu schreiben und dann auch noch so motivierende Aussagen wie „die Blogeinträge sind ja sprachlich auch nicht mehr so das Wahre“ zu hören, hilft ehrlich gesagt nicht wirklich. Wen es zu sehr stört, der brauch es ja einfach nicht mehr zu lesen. Dankeschön. 😉

Ich bin sauer. Also wirklich, wirklich sauer. Das kann ja wohl alles nicht wahr sein! Da hab ich mich erst so gefreut, und jetzt?
Da komm ich also vorletzte Woche Donnerstag aus der Schule, und da ich alleine zuhause war, hab ich mir gedacht, dass ich mich jetzt schön gemütlich ins Bett kuschele, die Milka Schoki von Mama und Papa esse und Germany’s Next Topmodel auf MyVideo gucke. Genau so, wie davor die Woche auch.
Voller Vorfreude den Laptop hochgefahren, den Sendenamen eingetippt, auf Play geklickt und dann… „Dieses Video ist in ihrem Land nicht verfügbar!“ Whaaat? Ich dachte erst, ich les nicht richtig.
Letzt Woche ging es doch noch! Und jetzt auf einmal nicht mehr? Was soll das denn bitte? Nur weil man in einem anderen Land ist, heißt das doch nicht, das man als kleiner Austauschschüler nicht trotzdem noch seine Lieblingsshow gucken möchte. Das ist doch gemein. Blödköpfe da bei ProSieben. Das hat mir echt den ganzen Tag verdorben. Ich guck das doch so gerne! Kann mir das vielleicht einer aufnehmen und jede Woche schicken? 😉

Naja, bin zum nächsten Morgen hatte ich meine Trauer dann aber doch wieder überwunden. Hier gibt es ja immerhin noch Glee und Pretty Little Liars. Obwohl mir dann der schreckliche Gedanke gekommen ist, dass, wenn ich hier keine deutschen Sendungen im Internet  gucken kann, in Deutschland auch keine amerikanischen Sendungen gehen. Das wäre ja Weltuntergang!
Den Gedanke hab ich dann lieber schnell zur Seite geschoben und mich einem weiteren Tag Sadie Hawkins Dance Drama gewidmet. Der Countdown lief ja…
Nach Lunch kam ein Mädchen heulend zu Floral Desing, weil sie jemanden gefragt hatte, der schon eine Partnerin hat. Und dabei hatte sie ihm doch extra ein Blech Brownies gebacken. Ja mei.
Aber anstatt die Brownies dann wieder mitzunehmen, hat sie ihm die auch noch da gelassen. So doof wär ich noch. Erst sagt der Typ nein und dann geb ich ihm als Belohnung noch die Brownies. Tss. Da wären die bei uns doch besser aufgehoben gewesen 😉
Wir haben jetzt übrigens nicht mehr nur Ziegen, sondern auch noch Lämmer und kleine Schweinchen bei uns an der Schule. Weil unsere Agrarklasse da ein Projekt macht oder so. Die sind sooo süß. 🙂 Bald kommen auch noch Kälber. Aber die werden nur bis Juni hier aufgezogen und dann verkauft. Und was dann mit denen passiert, kann man sich ja denken 🙁 Die armen kleinen Dinger. Allein die Vorstellung, klein Pig hinterher auf meinem Teller zu haben. Ugh. Ich glaube, ich werd Vegetarierin. Hannah und ich haben schon gesagt, dass wir die Kleinen entführen und dann bei Hannahs Opa auf die Farm geben. Und da werden sie dann glücklich und zufrieden leben, bis sie alt sind. Schöne Vorstellung. 
Shannon, meine Gastschwester, hat uns schon ihre Hilfe angeboten. 🙂 Das war auch was. Da komm ich am frühen Freitagabend endlich, endlich von Practice nach Hause und dachte mir, jetzt backst ich mir noch schön ein Blech Cookies. Ich schließe also nichts Böses ahnend die Haustür auf…und dann höre ich auf einmal ein Poltern von oben. Da wird einem schon etwas mulmig, wenn das Haus eigentlich leer sein sollte und auf einmal kommen da Geräusche von oben. Aber erst dachte ich ja noch, das war mal wieder die Katze. Bis ich die dann unter dem Klavier sitzen gesehen habe.
Ich also ganz vorsichtig zum Lichtschalter getapert (der ist so verdammt weit von der Haustür weg und Jim vergisst immer, dass Licht an zu machen, wenn er fährt) und das Licht eingeschaltet.
Da kam wieder das Poltern. Und ich spring erstmal senkrecht in die Luft, renn wieder zurück zur Haustür, Hand auf der Türklinke, nehme dann meinen ganzen Mut zusammen und rufe „Hello?“.
Ich hab mir gedacht, wenn jetzt irgendwer Fremdes gleich die Treppe runterkommt, bin ich wenigstens schnell draußen und kann schreiend zum Nachbarn rennen.
Und dann: „Oh, hey Vivien, I didn’t even hear you coming in.“
Shannon. Oh man. Ich kam mir im Nachhinein so dumm vor. Besonders weil mir der schwarze BMW auch schon vor der Haustür hätte auffallen müssen. Wie lächerlich es ausgesehen haben muss, als ich wie von der Tarantel gestochen wieder zur Tür gerannt bin. Gut, dass das keiner gesehen hat. 😉
Shannon war bei uns, weil bei denen im neuen Haus gerade die Fenster gemacht wurden, und da wohl irgendwelche Chemikalien freigesetzt werden, die schädlich für Klein Clara sind. Ich nenn das Baby jetzt in Gedanken immer Clara, weeil der Name in einem der Babynamen Bücher von Shannon und Greg stand und alle den ja sooo außergewöhnlich fanden. Alle, außer ich. Und irgendwie ist dann der Name Clara in meinem Kopf hängen geblieben. 😉  Aber der Name wird es wahrscheinlich nicht. Schade eigentlich. Ich hoffe nur, die Beiden entscheiden sich nicht für Abigail. Dann krieg ich aber die Krise. Den Namen bring ich immer mit den Hexenverfolgungen in Salem zusammen. Nicht schön.
Nachdem ich mich dann von meinem Pseudoeinbrecher Schrecken erholt hatte, hab ich dann auch noch meine Cookies gekriegt. Yummie. 🙂 Dann haben Shannon und ich noch Sleepless in Seattle geguckt. Hach, der Film ist so süß 🙂 Und dann haben wir auf einem Moviechannel Love Actually gefunden. Könnt ihr euch vorstellen, das Shannon den noch nie gesehen hat? Ging ja mal gar nicht. Also haben wir dann im März einen Weihnachtsfilm geguckt. War aber trotzdem schön. Irgendwann um 22 Uhr oder so hat Greg dann angerufen, dass das Haus immer noch überall nach dem Chemikalienzeug riechen würde, und er jetzt mit Schlafsachen und allem zu uns kommen würde. Und nett, wie er ist, hat er uns auf dem Weg noch Starbucks mitgebracht. Hehe.
Am Samstagmorgen hatte irgendwie keiner Lust, Frühstück zu machen, also sind Shannon und ich Donuts holen gegangen. Der Besitzer von diesem kleinen Laden ist so cool. Der kennt mich jetzt schon, und hat mich gefragt, ob es in Deutschland auch Donuts gibt. Und als ich dann meinte, Donuts zwar schon, aber nicht so Läden, wo es nur Donuts gibt, da war er ganz entsetzt. Jetzt will er nach Deutschland übersiedeln und da Donutshops einführen. Find ich gut. Den Ersten bitte direkt neben meiner Haustür. Einer von Nachbar links, rechts, oder gegenüber wird schon ausziehen. 😉
Als mein Schwesterherz dann irgendwann mal wieder weg war, wollte ich mir eigentlich einen ruhigen Nachmittag machen. Aber Pustekuchen. Um kurz vor drei krieg ich eine SMS.
„You and I and Haley. At 3.30. Café Prima.“ So viel zu meinem ruhigen Nachmittag. Immer diese Spontanität der Amerikaner. Wenn man etwas Wochen vorher plant, kann man fast sicher sein, das es ins Wasser fällt. Jim war dann so lieb und hat mich in die Stadt (ins Städtchen, hust) gefahren und dann haben wir drei schön gemütlich bei Café Prima Mint Cookie Mocca getrunken. My favorit 🙂
Ich liebe dieses Café sowieso. Das ist so schön urmelig. Und vom Fenster aus kann man schön die Leute auf der Straße beobachten. Das ist unser neues Lieblingsspiel. Leute beobachten und sich dann deren Geschichten ausdenken. Da kann man Stunden mit verbringen. 🙂
Um halb acht waren wir dann schon fast bei mir zuhause, da sieht Haley auf einmal, das in dem Kino an der Ecke „Beastly“ läuft. Ich also Jim getextet und wir drei gerannt wie die Blöden, um den Anfang auch ja nicht zu verpassen. Wir sind pünktlich zur Werbung gekommen. Supi. In den Kinos gibt es hier übrigens einen Filmansager. Ernsthaft. Der stellt sich dann, bevor der richtige Film anfängt, vorne hin und erzählt, dass jetzt der-und-der Film gezeigt wird und der ab so-und-so vielen Jahren freigeben ist…und wenn man Fragen hat, kann man gerne zu ihm kommen. Und dann setzt er sich vorne in die erste Reihe und guckt den Film mit an. Ich würd mal sagen, ich habe meinen Traumjob gefunden. Haha, just kidding 😉 Der Film war dann toll. So eine Art modernes „The Beauty and the Beast“. Mit meinem neuen Lieblingsschauspieler Alex Pettyfer. 🙂 Am Sonntag hab ich dann wirklich nichts gemacht. Noch nicht mal Abends Dinner bei Alyssa’s Familie, haha.

Montag war dann der so ziemlich verrückteste Montagmorgen, den ich je hier hatte. Normalerweise ist Montag ja late start, also fängt Schule eine Stunde später an. Den hab ich mir schon mal geknickt. Dafür hat Hannah mich um 7 Uhr abgeholt, und wir sind dann zusammen zu Holly. Da gab es dann zum Glück erstmal Frühstück. Und daaann ging es los ans große up dressen.
Wir hatten nämlich mal wieder eine Mottowoche bei uns an der Schule. Ich liebe Mottowochen. 🙂
Diesmal war es die „Battle of the Genders“-Week. Kampf der Geschlechter. Sehr passend mit unserem Emanzipationstanz am Samstag darauf. Und Hannah, Haley, Delany, Holly und ich haben uns vorgenommen, uns jeden Tag entsprechend fertig zu machen. Da mein Kleiderschrank aber mit irgendwelchen speziellen Sachen etwas rar ausgestattet ist und ich auch keine Lust hatte, mir für einen Tag neue Sachen zu holen, haben wir am Montagmorgen schon unsere ganze Woche durchgeplant. Montag fing es an mit Little Kid, Dienstag war Toy Story (Cowgirl ;)), Mittwoch Beauty and the Geek, Donnerstag Go Green (St. Patrick’s Day) und Freitag dann Pink and Blue. Pink logischerweise für die Mädchen und blau für die Jungen. 😉
Wir hatten schon so einen Spaß, uns die Klamotten raus zu suchen. Und wären dann sogar noch fast zu spät zur Schule gekommen, bei dem ganzen Sachen anprobieren.
Am Donnerstag wurde hier dann der St. Patrick’s Day gefeiert. Ist zwar ein irischer Feiertag und hier in Kalifornien gibt es auch eigentlich nicht viele Iren, aber gut. Hauptsache, noch einen Feiertag vor Ostern einschieben 😉 Während Lunch wurden dann Muffins mit grünen Zuckerguss Kleeblättern drauf verteilt, und in jedem Lockergang hat es grünes Konfetti geregnet. Schon sehr süß 🙂
In unserer Floral Design Class haben wir ein kleines St. Patrick’s Blumengesteck gemacht. Ich stell da bald mein ein Foto von rein. 🙂
Und am Freitag war dann das große Finale der „Battles of the Gender’s“ Woche. Da gab es dann auch endlich mal wieder eine Pep Rally in unserer riesen Sporthalle.  Alle Mädchen in Pink auf die rechte Seite, alle Jungen in Blau auf die linke Seite. Und dann ging es los. Jungs gegen Mädchen sind in verschiedenen Spielen gegeneinander angetreten. Da war was los. Dance Competition, Wettessen,  Sing Contest…alles dabei. Aber natürlich war am Ende unentschieden. Also gab es den Cheer- Wettbewerb, den wir auch schon in der Homecoming Week hatten. Nur dass es diesmal Jungen gegen Mädchen, und nicht Seniors gegen Juniors waren. Da ging dann gar nichts mehr. Ich musste mir echt die Ohren zuhalten, als die Mädchen gecheert haben. Hab aber natürlich trotzdem ordentlich mit geschrien 😉 Uuuund natürlich waren die Mädels am Lautesten. Wuhu!! 🙂
Haben wir zwar nichts wirklich von, aber egal. Der Spaß ist Belohnung genug 🙂

Um nochmal kurz von meinen Swim Meets zu berichten. Da gab es jetzt auch schon wieder zwei von. Das eine war letzte Woche Donnerstag in Canyon Crest und wir waren so, so schlecht. Es war schon nicht mehr schön. Unser Trainer meinte auf der Hinfahrt noch, das würde ein einfacher Sieg werden. Aber nichts da. Die haben uns so platt gemacht, das war nur noch peinlich. Wir hatten irgendwie wohl alle durch die Bank weg einen schlechten (seeehr schlechten) Tag. Und dazu war es dann auch noch kalt und windig. Bah. Außerdem hatte ich echt Angst, da von den Startblöcken zu springen. Die haben so gewackelt, da dachte man echt, die kippen jeden Moment mit dir um, wenn du dich auch nur das kleinste Bisschen zu viel bewegst. Also haben sich eigentlich alle immer nur so rein plumpsen lassen. 😉
Heute hatten wir aber wieder ein Meet und das war um Längen besser. Homemeet, gutes Wetter, Imbissstand, und Leute zum Anfeuern da. Perfekt. 🙂
Nachdem wir uns dann alle aufgewärmt haben, hat unser Trainer noch was ganz Besonderes mit uns gemacht. Visualizing. Ich stand am Anfang genauso dumm da, wie ihr, keine Sorge. 😉
Eigentlich ist das Ganze wie so eine Art Meditation, in der man sich in Gedanken in sein Rennen hinein versetzt. Erstmal legen wir uns alle auf den Boden, und dann fängt Sean, unser Trainer, an zu erzählen. Erst sind wir an einem Ort, entweder an einem, wo wir schon immer mal hin wollten, oder wo wir jetzt gerne wären. Und wenn wir uns das dann alles ganz genau vorgestellt haben, sehen wir plötzlich eine Tür. Und diese Tür führt in einen Raum, in dem unsere ganzen glücklichen Momente und Erinnerungen sind. Wir sollen in dem Raum rumgehen und diese ganzen positiven Gefühle in uns aufnehmen. Dann gehen wir durch eine andere Tür wieder aus dem Raum raus und auf einmal stehen wir auf dem Startblock. Der Pfiff kommt, wir springen ins Wasser. Und auf einmal wissen wir einfach, das wir gewinnen werden und das wir gut sind. Wir schwimmen unser Rennen; sind so gut wie noch nie. Danach kehren wir wieder in den Raum mit den Erinnerungen zurück. Dort steht eine Kiste, die wir beim ersten Mal übersehen haben. Wir gucken hinein und sehen all unsere noch unerfüllten Träume und Wünsche. Und genauso, wie wir im Wasser wussten, dass wir dieses Rennen gewinnen würden, wissen wir auf einmal auch, dass wir all diese Träume und Wünsche in der Kiste auch erfüllen können – wenn wir nur an uns glauben.
Ich hab noch nie etwas erlebt, was so sehr geholfen hat, sich auf sein Ziel zu konzentrieren, wie das.
Ehrlich. Danach waren echt alle so richtig motiviert und…aufgeputscht (deutsche Wörter, kommt zu mir!). Wir waren so gut. Also richtig, richtig gut. Jeder hatte mindestens eine neue Bestzeit und auch sonst haben wir so gut wie jedes Rennen gewonnen. Und am Ende insgesamt dann mit über 50 Punkten Vorsprung. Dabei meinte Sean vorher noch, das unsere Gegner heute besser wären, als die vom letzten Mal. Als das letzte Rennen zu Ende war, lagen sich auf einmal alle total euphorisch in den Armen und waren am Jubeln. 🙂 Das war heute auch unser erstes richtig wichtiges Meet für die Finals im Mai, also war die Freude umso größer. Ich liebe mein Swim Team einfach. 🙂

Nächste Woche Freitag ist schon wieder ein Meet, das zweite wichtige. Ahh, ich bin jetzt schon aufgeregt! Drückt uns die Daumen! 🙂

Dickes Küsschen nach Deutschland

 

PS.: Der Countdown läuft. Noch 3 Monate!

Schande über mich. Ich habe gerade mit Schrecken festgestellt, dass mein letzter Eintrag schon zweii  Wochen her ist. Ups. Wo ist denn die Zeit nur wieder geblieben?
Ich hab wirklich einen Schreck gekriegt, als ich am Dienstag feststellen musste, dass schon März ist. MÄRZ! Das gibt es doch gar nicht.
Und so langsam krieg ich irgendwie Panik, weil ich das Gefühl habe, dass mir hier die Zeit davon läuft. Ich will doch noch sooo viel machen, habe aber nur noch soo wenig Zeit. Versteht mich nicht falsch. Ich freue mich auch schon wieder total auf Deutschland. Oder besser gesagt auf meine Familie und Freunde in Deutschland. Aber andererseits kann ich mir nicht vorstellen, mein ganzes Leben hier zurück zu lassen. Ich bin doch gerade erst richtig hier angekommen. Und jetzt muss ich schon fast wieder weg…

Und im Moment hab ich noch nicht mal wirklich Zeit, was zu machen, weil mein Leben zum größten Teil aus Schule und Schwimmen besteht. Swim Season hat  nämlich Ende Februar angefangen.
Aber erstmal waren vorletzten Dienstag die Try Outs. Oh man, ich war echt soo aufgeregt vorher.
Weil die alle so verdammt gut sind und die Anforderungen fürs Varsity Team auch so hoch sind.
Wir mussten erst 50 m (oder besser gesagt Yards) Freistil schwimmen und wer schlechter als eine bestimmte Zeit war, der konnte gleich wieder gehen. Der kam dann weder in Varsity noch in Junior Varsity.
Die Leute, die es dann geschafft hatten, mussten dann 100 Freistil auf Zeit schwimmen und alle, die schlechter als 1,08 Minuten waren, sind in Junior Varsity gekommen.
Wir sind immer zu viert geschwommen und ich war von den Leuten, mit denen ich zusammen geschwommen bin, die Schnellste. Aber dann hat es irgendwie Verwirrung mit der Zeitnahme gegeben und keiner wusste mehr, welche Zeit zu welcher Person gehörte. Och nö.
Also mussten alle nochmal schwimmen. Und da hat dann auch mit der Zeitnahme alles geklappt und tada, ich hab nur eine Minute gebraucht. Varsity, ich komme 😉
Am nächsten Tag fing dann auch direkt das Training an. Jeden Tag von 2 – 4 Uhr. Und das ist so, so, so verdammt anstrengend! Wenn ich dann endlich mal um fünf Uhr zuhause bin, mach ich meistens nur noch Hausaufgaben, esse, dusche und fall um 8 Uhr tot ins Bett.
Aber auch wenn es anstrengend ist, macht es trotzdem total viel Spaß. Besonders, weil wir Mädels echt ein richtiges Team sind. Ich find diese Gemeinschaft einfach so toll.
Wenn einer mal am Beckenrand steht und einfach nicht mehr kann(was durchaus öfter mal vorkommt), dann ist da immer sofort jemand, der einen motiviert und sagt, komm, du schaffst das schon; ich weiß, dass du das kannst.
Man merkt richtig, dass die alle wirklich gewinnen wollen. Und sowas reißt total mit. 🙂
Dieses Wochenende hatten wir dann auch sofort unser erstes Swim Meet. Und am Freitag ist unser Coach noch mit uns in die Sporthalle gegangen, wo die ganzen Banner von den CIF Gewinnen hängen. Und Girls Swimming hat das letzte Mal den Titel 1990 geholt. Also genau vor zwanzig Jahren. Und danach nicht mehr. Boys Swimming, Boys Waterpolo, Girls Waterpolo….aber nie wieder Girls Swimming. Was unser Coach dann dazu gesagt hat, war echt toll. Das hier ist sein letztes Jahr als Trainer und als er damals hier angefangen hat, war das vor genau zwanzig Jahren, als die Mädchen den Titel geholt haben. Und das es für ihn alles bedeuten würde, wenn wir jetzt, zu seinem Abschluss, das gleiche wieder schaffen würde, und er uns das auch zutraut, mehr als den anderen Mannschaften vorher… Ich find das so klasse, wie er hinter uns steht und uns immer wieder unser Ziel vor Augen hält. Es motiviert ungemein, zu wissen, dass man auf was hinarbeitet. Steigert allerdings auch den Druck.
Ich war schon vier Tage vor dem ersten Wettkampf nervös. Fast schon peinlich. Ich bin schon keine-Ahnung-wie-oft auf Wettkämpfen gestartet und benehme mich, als wäre es das erste Mal.
Aber irgendwie war es das ja auch. Zumindest das erste Mal in Amerika. Und ich wollte mich ja auch nicht blamieren 😉
Am Samstagmorgen sind mein Hostdad und ich dann schon um sieben Uhr morgens losgefahren (Anfangszeiten unterscheiden sich also schon mal nicht von Deutschland, haha), und haben es sogar geschafft, pünktlich da zu sein. Ich glaube, das war das erste Mal, dass wir uns gar nicht verfahren haben.
Also, ich dachte ja schon, ich war morgens nervös. Doch direkt vor meinem ersten Start… Oh mein Gott, mir war echt ein bisschen schlecht. Aber dann war es gar nicht so schlimm. Eigentlich war ich sogar recht zufrieden mit mir. 50 Brust in 0,35 Minuten. Well done, I think 😉 Und ersten Platz gab es auch!
Bei der 3 mal 200 Meter Lagen Staffel gab es wieder den Ersten. Aber ich glaub, das war zum größten Teil dem Anfeuern der Mädels zu verdanken. Sonst wäre ich bestimmt schon nach 50 Metern gestorben oder so. Haha, nein Spaß. Ich hab mich erstmal so über meine Zeit gefreut, als ich die dann hinterher gehört habe (2,33). Bis mir dann wieder eingefallen ist, das wir ja hier Yards haben. Dang it.
Das letzte für den Tag war noch die 3 mal 100 Brust Staffel. Da gab es leider nur den zweiten Platz. Aber war trotzdem gut. Jetzt hab ich schon meine ersten drei amerikanischen Medaillen! Und diese Woche sind schon wieder zwei Meets… Wenn das so weitergeht, kann ich hier bald auch anfangen, einen Schuhkarton damit zu füllen 😉
Als Jim und ich dann nach Hause gekommen sind, haben wir gar nicht mehr viel gemacht. Nur noch Dinner gegessen und dann die Incredibles geguckt.
Und ich hab das Päckchen von meinen Eltern bekommen. Danke nochmal dafür!
Jetzt bin ich mit deutscher Schoki versorgt. Und alle waren ganz begeistert von den deutschen Badekappen 🙂

Am Sonntag hab ich erstmal laaange geschlafen.
Keine Barbara = keine Kirche = endlich mal nicht vor 8 Uhr aufstehen. Was ein Traum. 🙂
Dann sollte es eigentlich Sonntag regnen, aber das hat es dann doch nicht. Also hat Alyssa mir um halb 1 eine SMS geschickt, dass sie auf dem Weg sind, mich abzuholen und zum Wild Animal Park fahren. Gut, das ich davon so früh was erfahre. Ich war doch grad mal mit Frühstück fertig! Da musste ich mich aber dann ganz schön beeilen. Dafür hatte Alyssa, als ich ihr die Tür aufgemacht hat, einen Mint Cookie Mocca in der Hand. Extra für mich frisch von Café Prima geholte. Hach.
Damit war mein Tag dann schon perfekt.
Nach einer Stunde Fahrzeit waren wir dann auch mal im Park angekommen (Ich find es immer noch unglaublich, dass Entfernungen hier so gar keine Rolle spielen) und das erste Tier, an dem wir vorbeigekommen sind, war eine Riesenente. Die hatte auch nen Namen, aber der ist mir entfallen. Auf jeden Fall wollte Alyssa’s Mum unbedingt ein Foto von mir, wie ich diese Riesenente fütter.
Aber, ich sag euch, das Vieh war böse! Jedes Mal, wenn ich nicht hingeguckt habe, hat das in meine Finger gebissen. Und dann hab ich auf dem Foto natürlich dumm geguckt. Also das ganze Prozedere wieder. Und dann guck ich einmal vernünftig und wurde auch nicht gebissen und freu mich schon voll… dann war die Riesenente abgehauen. Haben meine Finger wohl nicht so gut geschmeckt ;D
Überhaupt hatten die viele Enten in dem Park. Überall sind die rumgelaufen. Bei den Flamingos: Enten. Bei den Affen: Enten. Bei den Löwen: Enten! Ich hab für die nur gehofft, dass sie flott sind, wenn die Löwen denn mal aufwachen. Als wir da waren, haben alle drei geschlafen. Die beiden Damen unter einem Baum und der Herr Löwe auf einem alten, weißen Truck. Hat ihm sichtlich gefallen 😉
Ohh, und die beiden Elefanten Babys waren sooo süß! Die haben gekämpft oder so. Immer ein paar Meter auseinander gegangen, aufeinander zugerannt und –bum- mit den Köpfen zusammengeprallt. Und der eine ist immer hingefallen. So knuddelig! 🙂
Aber das war wieder so viel Lauferei. Ich bin laufen doch gar nicht mehr gewöhnt, kehr. Berg hoch und Berg runter und Berg hoch und Berg hoch…und noch einen Berg hoch. Ich will mein westfälisches Flachland wieder 😉
Nachdem wir dann noch die Souvenir Shops abgeklappert hatten und ich einen super süßen Elefanten Magnet erstanden habe (auch wenn ich die Stofftiere da einfach nur adorable fand! :)), sind wir dann noch zu Alyssa’s Oma zum Dinner gefahren. Und ich wurde mal wieder einfach so mitgenommen. Mir ist da ja schon fast unangenehm, dass ich da ständig mit zum sonntäglichen Familiendinner komme…
Aber Justin (Alyssa’s Cousin) meinte, seine Oma ist über jeden, der mehr kommt, froh, solange derjenige dafür sorgt, dass am Ende weniger Essen übrigbleibt. Also, dafür kann ich sorgen. 🙂

Damit war mein Wochenende auch schon wieder vorbei und heute war ich wieder in der Schule. Früh aufstehen: Yuppie. Rausgucken und sehen, dass es regnet: Doppel Yuppie. Als ich dann auch noch festgestellt habe, dass ich meinen Regenschirm im Locker in der Schule vergessen habe, hab ich ernsthaft erwogen, wieder ins Bett zu gehen. Aber andererseits wollte ich Schule, besonders Lunch dann auch nicht verpassen. Das bedarf jetzt einer kleinen Vorgeschichte. Normalerweise gibt es im Schuljahr hier ja zwei Dances. Einmal zu Homecoming und dann natürlich noch den Prom. Und, wie es die gute, alte Sitte so will, fragen meistens die Jungen die Mädchen nach einem Date.
Irgendwann haben sich die Mädchen dann aber gedacht, dass das ja eigentlich unfair ist und sie genauso das Recht haben, sich ihr Date selbst auszusuchen, wie die Jungs. Da aber irgendwie trotzdem kaum ein Mädchen den Jungen für Prom oder Homecoming fragt, wurde vor ein paar Jahren der Sadie Hawkins Dance eingeführt. Eigentlich genauso wie jeder andere Dance. Einzige Regel: Mädchen fragen Jungen.
Und da lassen sich dann einige die tollsten Sachen einfallen. Von selbstgebastelten Plakaten und selbstgebackenen Kuchen, über Luftballons am Himmel (blöde Idee, der Name des zu Fragenden ist halb weggeflogen, bevor er es gesehen hat) und Gedichten, die als Notes vom Counselling Office während der Stunden verteilt werden, bis hin zu Mädchen, die aus bunten Pappkartons springen und ihren Liebsten fragen.
Die Pappkartons waren heute an der Reihe. Ich dachte erst, ich sehe nicht richtig, als ich mit Hannah an der Wiese vorbeilaufe und da drei Pappkartons stehen und einer sich auch noch ein bisschen bewegt. Von einer Freundin der drei Mädchen wurden dann die drei Jungs eingesammelt und zum passenden Pappkarton geführt (Wäre peinlich gewesen, wenn da was verwechselt worden wäre. Á la  „Hupps, dich wollt ich gar nicht…“). Dann mussten die Jungs den Pappkarton aufmachen und –tada- rausgesprungen kamen die Freundinnen. Verrückte Amis.
Was diese Damenwahl auch noch zur Folge hat sind ganz schön heftige Zickenkriege.
„Du wusstest genau, dass ich ihn fragen wollte“ – „Ich war aber schneller als du!“ Und so weiter und so fort. Letze Woche ist das sogar in einen Kampf ausgeartet. Das fand ich dann schon etwas… übertrieben. Obwohl es jetzt nicht wirklich gefährlich für jemanden wurde. Das ganze bestand eher aus Haare ziehen und jede Menge Gekreische. Und der arme Junge, um den es ging, stand daneben und hat sich wahrscheinlich gewünscht, er hätte einfach gesagt er bleibt an dem Tag zuhause im Bett.

Das war es auch mal wieder für heute, ich geh jetzt weiter Germany’s Next Topmodel gucken. Ich hab mich ja so gefreut, als ich gesehen hab, dass auf MyVideo die ganze Folge drauf ist. ProSieben.de funktioniert hier ja nicht…
Ich glaub, ich sollte jetzt immer, bevor ich nen deutschen Blog schreibe, irgendeine Sendung auf Deutsch gucken. Dann geht das ein bisschen einfacher mit der Satzstellung und allem 😉

Einen ganz dicken Kuss nach Deutschland!

Und wie mich ein paar schon dran erinnert haben: Der Countdown läuft.
Noch 3 Monate, 2 Wochen und 1 Tag! 🙂

Hallöchen, ich bin es schon wieder. Man, man, man. Ich werde richtig gut hier. So regelmäßig habe ich Einträge sonst nur in meinem ersten Monat hier geschrieben.
Dir hab ich mir übrigens letztens mal alle durchgelesen. Schon irgendwie süß, wie ich mich damals über die großen Milchkanister und die Tütenpacker  im Supermarkt gewundert habe. Jetzt ist das alles Normalität. Wenn ich in etwas mehr als vier Monaten wieder in Deutschland einkaufen gehe, stehe ich bestimmt an der Kasse und warte, dass einer kommt und meine Sachen einpackt.

Okay, kommen wir zu meinem Wochenende. Da ist nämlich jede Menge passiert.
Als ich Freitag von der Schule nach Hause kam, hab ich nur eben schnell meine Sachen zusammengepackt und dann kam schon Alyssa und hat mich abgepickt…ehm, abgeholt. 😉
Bei der habe ich nämlich das ganze Wochenende verbracht. Wir hatten das schon ewig mal vor und –tada- diesmal hat es geklappt. Unser super-duper-Alyssa-Vivien-fun-weekend! 🙂
Freitagabend sind wir dann erstmal zum Panda Express gefahren und haben lecker Chinesisch gegessen. Ich liiebe Panda Express. It’s so good! (Jaja, ich weiß schon, wo die Kilos herkommen ;D)
Danach sind wir ins Kino und habe…den Justin Bieber Film geguckt! Haha, nein, haben wir natürlich nicht. Aber wir waren pünktlich zum Beginn der Opening Night da. Oh. Mein. Gott. Bestimmt 100 kreischende, schreiende Mädchen (und Frauen) versuchten alle gleichzeitig ins Kino zu stürmen. Halleluja. Wir haben dann lieber draußen gewartet bis alle drin waren. Alles andere wäre auch Selbstmord gewesen. Seriously. Man hätte meinen können, Justin Bieber höchstpersönlich wäre anwesend…
Nach 2 Stunden I’m Number Four (mit Alex Pettyfer. Hach.) ging es dann nach Hause und ab ins Bettchen. Wir hatten ja Samstag was vor.
Erstmal haben Alyssa und ich Samstagmorgen French Toast gemacht. (Pass auf  Mama, wenn ich wieder komme, bin ich die Superköchin :P). Toast, gebadet in einem Mix aus Ei, Milch und Cinnamon. Yummie. Okay, so aufgeschrieben hört es sich irgendwie nicht so lecker an… Aber es ist gut! Auf den Toast kann man dann noch Puderzucker, Butter, oder Syrup machen. Perfect!
Nach dem Frühstück ging es dann los zum Coronado Beach. Coronado ist eine Insel, ungefähr drei Meilen von der Küste San Diego´s entfernt, und über eine Brücke zu erreichen (Deutsche Satzstellung ist seehr komisch. Oder ich hab da was falsch gemacht…).
Die Insel ist soo schön! Die haben den tollsten Strand, den ich je gesehen habe. Überhaupt, die ganze Insel ist toll.
Aber, wie gesagt, erstmal muss man über die Brücke. Kein Problem. Normalerweise. Wenn man sich nicht gerade den Tag aussucht, an dem die Air Force ihren 100. Geburtstag feiert und alles auf die Insel will, um den besten Blick für die Flugshow mit den ganzen Militärflugzeugen zu haben.
DANN kann es nämlich passieren, dass man zwanzig Minuten auf der Brücke festsitzt und teilweise gar nichts mehr geht. Wir waren auch eine der Letzten, die noch auf die Insel kamen. Kurz nach uns wurde Coronado geschlossen, weil der Ansturm zu groß war.
Auf der Brücke ist dann aber was passiert…wir hören auf einmal nur, wie es immer ein Knattern immer näher kommt und auf einmal fliegt eine Formation von acht Hubschraubern DIREKT vor uns über die Brücke zwischen den Pfeilern durch. Wirklich, wenn die ein bisschen tiefer geflogen wären, hätten sie die Autos mitgenommen. Wow. War schon beeindruckend. Ich glaub wir hatten einen besseren Blick auf die ganzen Flugzeuge, als die Leute, die wirklich zur Flugshow wollten 😉
Nach einer weiteren halben Stunde auf der Mainstreet der Insel hatten wir dann doch endlich den Strand erreicht. Sooo schön 🙂 Aber das Wasser war verdammt kalt. Wir haben Muscheln gesammelt und ich bin dann irgendwie so ein bisschen auf den Felsen rumgeklettert, um zu gucken, ob dazwischen schöne Muscheln sind. Und plötzlich kam so eine Monsterwelle und ich stand bis zum Bauch im Wasser (Merke: Pazifik ist nicht Nordsee. Zumindest Wellenmäßig). Man, war ich froh, dass ich nur meinen Bikini an hatte und nicht auch noch meine Hose. So war ich wenigstens schnell wieder trocken.
Nachdem ich dann noch ein paar weitere Male die Wellen unterschätzt hatte, hatte ich dann irgendwann genug und hab mich an den Strand gesetzt. In sicherer Entfernung von Felsen und Wasser. Ich saß keine zwei Minuten da, als ich auf einmal von zehn Chinesen/Japanern umringt war, die wie wild auf mich eingeredet haben. Waas? I’m sorry, I just speak English, German and a little bit French. NO Chinese. Irgendwann hab ich dann verstanden, was sie wollten. Ein Foto. Ich sollte ein Foto von ihnen machen. Ahh. Warum nicht gleich so? Hab ich natürlich gerne gemacht.
Beim Gehen meinte dann noch eine Frau, ich würd so aussehen, wie sie sich so eine richtige Kaliforniern vorstellt. Haha. Dankeschön, liebe Frau. Ich bin aber leider aus Deutschland 😀
Nach dem Strand haben wir uns dann das Hotel Del angeguckt. Das ist soo pretty. Direkt am Meer und alles total schick und schön und hach. Genau, als wir da waren, hat ein Paar seine Hochzeit im Hotelgarten gefeiert. Soo schön! Noch ein Ort, wo ich gerne heiraten würde 🙂
Vorne am Eingang hielten alle zwei Minuten die dicken Bonzenautos. Einer von den Fahrern hat Alyssa doch ernsthaft gefragt, ob sie seine Tasche ins Hotel tragen kann. Excuse me? Sehen wir aus, wie Angestellte oder so? Tss. Und als wir das dann klargestellt haben, wurde der Herr auch noch sauer. Wo gibt’s denn so was? Aber das war auch kein Amerikaner. Amerikaner sind immer so höflich. Und hilfsbereit. Ehrlich, das fällt total auf; im Gegensatz zu Deutschland.
Hier werden immer Türen aufgehalten, und wenn man jemanden anrempelt entschuldigt man sich tausend Mal, auch wenn man gar nicht Schuld war. Man bedankt sich jedes Mal beim Busfahrer, wenn man aussteigt. Und man fängt mit irgendwelchen Leuten mitten auf der Straße Gespräche an, nur weil man zusammen an der Ampel wartet. Das liebe ich echt an Amerika. 🙂
Okay. Zurück nach Coronado. Nach unserem Del Besuch sind wir dann noch lecker mexikanisch Essen gegangen und haben uns auf dem Rückweg in so einem süßen, kleinen Coffeeshop Kaffee geholt.
Ich hatte Mint Cookie Mocca. Das ist soo lecker. Und jetzt hab ich entdeckt, dass Café Prima in Fallbrook den auch hat. Yay! (Gibt’s das in Deutschland wohl auch…?)
Auf dem Rückweg sind wir dann auch flotter über die Brücke gekommen und waren pünktlich zum Bonfire wieder zuhause. Ich liebe Bonfires. Es gab wieder Smoore’s. Und diesmal hab ich keinen Marshmallow verbrannt 😉
Sonntag haben wir erstmal ausgeschlafen und nach einem Frühstück bei IHOP ging es dann wieder Richtung San Diego zum Zoo. Ich war schon ewig nicht mehr im Zoo. Ich war richtig excited.
Der Zoo in San Diego ist total schön. Man fühlt sich richtig wie im Dschungel, mit all den Bäumen und Palmen und den ganzen Blumen drum herum. Und den 27°C im Februar, haha.
Aber es ist eine ganz schöne Lauferei. Bergauf, bergab, bergauf, bergab. Der Zoo ist nämlich auf Hügeln gebaut… Gutes Workout, haha.
Und am Ende mussten wir natürlich nochmal den großen Hügel hoch laufen, weil wir den Baby Hippo vergessen hatten. Kehr. Ging ja nicht. Also noch Mal hoch. Aber es hat sich gelohnt. Der Kleine ist sooo süß. Adorable 🙂 Und so klein; besonders wenn man die große Mama daneben sieht.

Jaa, das war mein Wochenende. Und Montag war dann der große Tag, auf den alle schon seit Weihnachten gewartet haben… VALENTINSTAG! Juche. Amerikaner sind da schon ein bisschen verrückt. Die letzten Weihnachtsmänner waren noch nicht aus den Läden raus, da wimmelte es schon von roten Herzen und pinken Stofftieren. Ein Monat ohne einen Feiertag? Unvorstellbar. Von Valentinstag rutscht man jetzt direkt weiter nach Oster und dann ist ja schon fast der 4. Juli. Und dann kann man schon wieder mit Halloween anfangen. 😉
Am besagten Valentinstag (als ich kleiner war, hab ich immer ValenDIENStag verstanden, und hab mich dann irgendwann gewundert, als es auf nem Donnerstag war…), wurden bei uns an der Schule Valentinsgrüße verteilt. Eine Rose und eine kleine Süßigkeit. Ich hab natürlich überhaupt nicht damit gerechnet, einen Gruß zu bekommen. Von wem auch? Tja, dann wurden die Grüße aber in meiner vierten Period verteilt und wer wurde nach vorne gerufen? Vivien (Baaaennwardt. Den Nachnamen kriegt hier irgendwie keiner richtig hin). Oh mein Gott. Ich bin natürlich erstmal rot geworden…Klar. Weil ich auch die Einzige war, die einen Gruß gekriegt hat und keinen Boyfriend hat.
Und dann kam das Beste. Ich hol also meine Rose, gucke sofort auf den kleinen weißen Zettel, der dran hängt, weil ich natürlich neugierig war, und was lese ich? Nichts. Gar nichts!
Ich dachte, ich sehe nicht richtig. Da kriegt man schon mal einen Valentinsgruß und weiß noch nicht mal von wem. Man, man, man. Wahrscheinlich werde ich nie rauskriegen, wer ihn geschickt hat. Bei 3,000 Schülern. Seufz.
Aber so viel Zeit, mich drüber zu ärgern hatte ich gar nicht. Nächsten Dienstag sind nämlich die Try Outs für das Schwimmteam und da unser Trainer von uns Leuten in der sechsten Period erwartet, dass wir alle ins Varsity Team kommen, war das Training dementsprechend hart diese Woche.
Gut, dass es wenigstens nur drei Tage waren. Hat aber gereicht, um mir nen mega Muskelkater zu verpassen.
-Kurz zur Erklärung: Hier gibt es Varsity und Junior Varsity Teams. Die Varsitiy Leute sind die richtig Guten und die Junior Varsity halt die nicht ganz so Guten. Und dann gibt es manchmal noch ein extra Team für die Freshman (9. Klasse), weil sich da oft sehr viele anmelden.-
Mein Nähprojekt in Fashion&Design nimmt auch langsam Formen an. Ich bin da schon ein bisschen stolz drauf. Vor einer Woche hatte ich nur ein großes Stück Stoff und jetzt kann man schon erkennen, was es wird. Wenn ich so weitermache, dann bin ich in zwei Wochen fertig. Dann stell ich mal ein Bild von mir und meinem ersten, selbstgenähten Teil hier rein.

Nächste Woche bin ich schon ein halbes Jahr hier. Meine Güte. Und die Zeit vergeht immer schneller. Eine Woche ist wie ein Tag und ein Monat ist wie eine Woche. So unglaublich.
Irgendwie will ich gar nicht dran denken, in vier Monaten schon wieder nach Hause zu fahren. Auch wenn ihr mir hier alle furchtbar fehlt. Am besten wäre es, wenn ich euch einfach nur alle rüber holen könnte. 😉

Schluss für heute, ich melde mich bald wieder. 🙂
Einen ganz große Umarmung für euch alle

Hallo ihr Lieben! Ich bin gerade so stolz auf mich! Mein letzter Blogeintrag ist erst eine Woche hier und –dada- hier ist schon der Nächste. Bin ich gut, oder bin gut?
Aber diesmal hab ich auch nicht soo viel zu erzählen… okay, das denke ich mir jedes Mal vorher und am Ende hab ich dann doch wieder einen halben Roman.
Das ist immer mein Problem. Erst kann ich mich nie dazu aufraffen, anzufangen, und dann finde ich kein Ende, weil ich immer abschweife. So wie jetzt gerade zum Beispiel wieder (und jetzt musste ich gerade ernsthaft überlegen, wie man „jetzt“ schreibt…ups).
Also, fangen wir mal richtig an. Letzte Woche. Da ist eigentlich nicht mehr so viel passiert, außer, dass ich meinen Stundenplan geändert habe (mal wieder). Ich bin jetzt aus meiner fünften Period raus. Das war ja dieser Helferjob im Career Center. Dafür hab ich nun Floral Designing.
Ich wusste gar nicht, dass es solche Fächer überhaupt gibt. Aber doch, hier gibt es sie.
Genauso wie zwei Gewächshäuser, von denen ich bis letzte Woche Freitag nichts wusste. Diese Schule ist einfach zu groß 😉 Und ich hab noch was entdeckt. Das glaubt ihr mir nicht. Also, haltet euch fest. Was meckerte mir fröhlich entgegen, als ich das erste Mal zu meiner neuen Klasse kam? ZIEGEN! Ich dachte erst, ich seh nicht richtig. Unsere Schule hat Ziegen. Wo gibt’s denn sowas?!
Aber die sind soo süß. Die haben gerade Babys bekommen 🙂 Hier kriegt grad sowieso irgendwie alles Babys. Vorverlegter Frühling oder so?
Und ich reagier auf einmal auf irgendwas allergisch. Wenn wir beim Schwimmen Trockentraining haben und aufs Field Hockey Field gehen, bin ich immer am Niesen und Schnupfen…das ist schon nicht mehr schön. Und meine Augen tränen immer so. Irgendwann schwimmen mir meine Kontaktlinsen nochmal davon. Män.
Okay, zurück zu den Ziegen. Ich helf jetzt immer, die zu füttern. Dreimal die Woche, zweimal während Lunch und einmal nach der Schule. Da krieg ich dann jedes Mal so ein Bauernhof-Urlaubsfeeling. Als ob ich wieder aufm Hansenhof in Bayern wäre, hihi.
Floral Designing scheint auch ganz interessant zu werden. Jetzt gerade machen wir so kleine Valentinsgestecke. Mit einer Rose, so ein bisschen Grün und zwei Hershey Kisses. Die kann man dann zum Valentinstag kaufen und am 14. Februar werden sie verteilt.
Wie die Christmasgrüße in Mean Girls. „Und keines für Gretchen Wieners. Tschüss.“

Freitagabend sind dann die Mädels zu mir gekommen und wir hatten eine Disney Movie Night. Jeder sollte seine zwei favorit (deutsches Wort?!), alten Disney Filme mitbringen und dann haben wir ausgelost, welche drei wir gucken. Und ich hab die Zettel geschrieben, aber nie wirklich auf den Namen geguckt, sondern nur aufs Logo. Ich krieg ja wohl noch die Namen von Disney Filmen auf die Reihe. Tja. Dachte ich. Cap und Capper, hab ich mir gedacht, ist wohl im Englischen genauso wie im Deutschen und hab es einfach nur zu Cap and Capper geändert. Von wegen.
Hannah hat dann gezogen und guckt auf den Zettel. „Cap and Capper? What is THAT?!“
Ja…war dann doch nicht genauso wie im Deutschen. Hier heißt der Film „The Fox and the hound.“
Aber ich fand Cap and Capper hörte sich schon sehr amerikanisch an ;D
Neben „The Fox and the Hound“, alias Cap und Capper, haben wir noch „The Lion King“ und „The Beauty and the Beast“ geguckt. Und Popcorn selbst gemacht. Das war ein Spaß. Fünf Mädchen standen vor der Popcornmaschine und haben bei jedem „Popp“ laut gekreischt. Nur gut, dass meine Gasteltern nicht da waren. Aber die wussten wahrscheinlich schon, warum.
Als mein Gastpapa um halb zehn von der Arbeit nach Hause kam, ist in „Der König der Löwen“ gerade Mufasa gestorben und wir saßen zu fünft auf einem Sofa und hatten alle Tränen in den Augen. Weil wir den Film ja auch nicht alle schon tausend Mal geguckt hatten und genau wussten, was passiert. Da konnten wir uns dann erstmal ein paar dumme Sprüche anhören…

Samstagmittag hat Alyssa mich dann abgeholt und ich bin mal wieder mit zu den Pferdis gefahren. Ich hab inzwischen so Spaß dran, einfach nur quer durch die Walachei zu reiten und die Gegend anzugucken, ohne sich an Autos oder sonst wen stören zu müssen. Hachja. Das hat schon was.
Abends war dann wieder so ein „Oh mein Gott, das ist so amerikanisch“-Thing.
Ich hatte meinen ersten Smoor!! Als ich Alyssa’s Bruder erzählt habe, dass ich noch nie einen hatte, war der total entsetzt und hat ,ruck zuck, draußen im Garten ein kleines Lagerfeuer gemacht.
Da saßen wir dann alle ums Feuer herum und haben unsere Smoors gegessen. Noch so ein Bilderbuch – Marmeladenglas Moment.
Achja, kurz zu Erklärung. Ich denke, die wenigsten wissen, was ein Smoor ist. Wusste ich vorher auch nicht. Also, ein Smoor besteht aus zwei Kräckern, einem Stück Schoki und einem Marshmallow. Das Marshmallow hält man solange übers Feuer, bis es weich ist. Und dann packt man die Schoki und das Marshmallow zwischen die Kräcker, drückt alles zusammen und- beißt rein. Delicious!
Es kann nur sehr schnell passieren, dass das Marshmallow mal Feuer fängt, wenn man es zu nah an die Flammen hält. Ist, glaub ich, an dem Abend jedem einmal passiert. Nur haben die alle ganz professionell und lässig gegen das Marshmallow gepustet und die Flamme war verschwunden.
Nur als Fräulein Bannewart’s Marshmallow Feuer fängt, fängt sie natürlich an, mit ihrem Marshmallow am Stock durch den ganzen Garten zu hüpfen und wedelt wie verrückt damit herum.
Dabei dann noch rufen „It’s burning! Oh shit, it’s BURNING!“, und man hat die Lacher auf seiner Seite. Menno. Nur weil ich das nicht schon, seit ich sechs bin, mache. Aber alle anderen sind mehr sehr gut gelungen. Und die sind so leeecker! Ich hoffe, ich finde irgendwo Marshmallows in Deutschland 🙂
Sonntag war dann Super Bowl Sunday. Sowas wie Champions League Finale in Deutschland, nur für Football. Die beiden besten Teams Amerikas haben gegeneinander gespielt.
Aber da es bei Football erstens eh genug ist, wenn man die letzten 15 Minuten guckt, und zweitens keiner aus Kalifornien dabei war, hat das hier keinen so sehr interessiert. Außer Jim. Aber der konnte oben im Schlafzimmer gucken. Unten war für den nicht so wirklich Platz 😉
Barbara hat nämlich eine Tea Party veranstaltet. Sie hatte das schon ewig mal vor, aber irgendwie hat es nie geklappt. Aber jetzt. Und da eh nur Frauen eingeladen waren, war es auch egal, dass Super Bowl war. Ich, als gute Gastschülerin (haha), hab dann natürlich fleißig mitgeholfen, alles pick-o-bello herzurichten. Hat uns einen ganzen Sonntagmorgen gekostet. Aber hinterher sah das Haus und besonders der Tisch echt gut aus.
Um 14 Uhr kamen dann so langsam alle eingetrudelt und dann haben wir… Tee getrunken. Und so kleine Snacks gegessen. Yummie. Und, natürlich, ganz viel geredet. War schon irgendwie witzig, die ganzen Geschichten von den „Älteren“ zu hören. Besonders von ihrem ersten Freund und dem ersten Date. Sooo süß! Hachja. Die guten, alten Zeiten 😉
Um 17 Uhr hat Alyssa mich dann aber schon wieder abgeholt und wir sind zu ihrer Oma gefahren (irgendwie ist das hier nie ein Problem, wenn man einfach mal unangemeldet Leute irgendwo mit hinbringt, wo man selbst nur zu Besuch ist). Da gab es dann selbstgemachte Enchiladas, den Rest vom Super Bowl Spiel und… ein Quad. Woho! Alyssa’s Bruder hat nämlich eins, und er und der Cousin von denen fahren da öfters mal. So auch am Sonntag. Und wer saß bei einer Runde hintendrauf?
Ich! Das war ein Spaß. Mit Helm auf dem Kopf ging es dann die Hügel da hoch- und runter gehüpft. Hui. Fast wie fliegen. Als wir (also der Cousin und ich) dann wieder kamen, guckten mich alle ganz erwartungsvoll an. Als ob sie erwartet hätten, mir wäre schlecht geworden oder so. Tss. Mein erstes Wort war: „Nochmaaal!“ 😉
Aber an dem Abend wurde es dann nichts mehr. Zu dunkel. Was ein Mist. Doch ich werde bestimmt nochmal wiederkommen, wenn die mal wieder fahren. Da hab ich jetzt Blut geleckt.
Womit ich mir auch gleich selbst das Stichwort gebe (ganz unbeabsichtigt, natürlich). Blut. Am Dienstag war bei uns an der Schule Blutspende. Da kam so ein großer Truck mit vier oder fünf Blut-Abnehm-Stationen drin und wenn man mindestens 17 war und mehr als 110 pounds gewogen hat, durfte man spenden. Da ich ziemlich sicher beide Kriterien erfülle (wir sprechen hier übrigens von Pounds, und nicht von Kilos. Soo viel hab ich dann doch nicht zugenommen ;)), hab ich am Montag online ein Appointment während Lunch gemacht.
Maan, war ich am Dienstagmorgen aufgeregt. Ich hab extra Orangen zum Frühstück gegessen und ganz viel Wasser getrunken… und ich hatte trotzdem Angst, dass mein Blut irgendwie nicht gut genug ist oder so 😀 Um kurz nach 12 bin ich dann mit Hannah zum Truck rüber, hab meine Bestätigung gezeigt, bin auf die Waage (waren natürlich mehr als 110 pounds, hätte ich der auch gleich sagen können), und dann lag ich auch schon auf einer von diesen Ärzteliegen und hab auf darauf gewartet, dass ich an die Reihe kam. Während ich gewartet hab, hab ich mir dann den Flyer durchgelesen, welche Risiken man eingeht, wenn man Blut spendet. Ugh. Hörte sich alles nicht so nett an. Deswegen haben die den Flyer wahrscheinlich auch nur da drinnen ausgelegt. Da war es dann eh schon zu spät. Bevor ich mir aber zu viele Gedanken machen konnte, kam schon die Frau, die mich auch schon gewogen hatte, mit dem Beutel und der Spritze an. Oh mein Gott. Hiilfe!
Aber im Endeffekt war es gar nicht schlimm. Nur wie ein sehr langes Blutabnehmen. Und die Frau hat sich voll gefreut, weil sie meine Adern so leicht gefunden hat.
Zum Ende des Lunches standen Hannah und ich dann wieder draußen…und fühlten uns auf einmal beide nicht so gut. Holla die Waldfee, war mir auf einmal schwindelig und komisch.
Aber das kann wohl nach dem Spenden schnell mal passieren, weil man so „viel“ Blut auf einmal abgibt. Nach ein paar Minuten, einem Glas Wasser und einem großen Stück Pizza war aber schon wieder alles gut 🙂 Und man hat hinterher noch nicht mal die Einstichstelle gesehen. Nicht so wie bei meinem Flue Shot.

Mensch, jetzt ist das ja schon wieder so lang geworden. Ich weiß auch nicht, wie das immer wieder passiert… Aber ich hoffe, ihr lest trotzdem schön fleißig.
So lange ist es ja jetzt gar nicht mehr, dann bin ich schon wieder da 🙂

Herzallerliebste Grüße aus dem Golden State und ein ganz dickes Küsschen an meine Lieben in Deutschland 

Ein sonniges Hallo aus Kalifornien, meine Lieben! Na, wie ist das Wetter so in Deutschland?
Ich hörte es schneit…und regnet…und ist kalt. Also, hier scheint die Sonne, es sind angenehme 25°C und…okay, ich hör auf 😉 Auf jeden Fall ist es schön hier.

Letzte Woche war bei uns dann auch mal das Semester zu Ende und das hieß, die Finals standen vor der Tür. Das sind sowas wie Abschlussprüfungen, die am Ende jedes Semesters geschrieben werden und die, je nachdem ob es ein „Haupt“- oder „Neben“-fach ist, 20% – 30% mit in die Note eingehen.
Also sollte man schon aufpassen, dass man sie nicht total verhaut. Deshalb hab ich mich auch die Tage vorher schön brav hingesetzt und hab gelernt.
Am Mittwoch war dann erster Final Tag. Wir hatten immer zwei Periods jeden Tag, die dann aber je 2 Stunden gingen. Und am Mittwoch waren dann 1 & 4 Period. Also für mich Mathe und Englisch.
Gleich zwei wichtige Fächer. Ugh. Aber war eigentlich nicht so schlimm.
In Englisch hatten wir beim Leseverstehen einen Auszug aus Pippi Langstrumpf; hier heißt die aber nicht Langstrumpf sondern Longstocking. Und ich war die ganze Zeit am Überlegen, wann Astrid Lindgren denn mal ein Buch über eine Longstocking geschrieben hat. Haha, jaja, ich weiß, dumm ;D
Irgendwann ist es mir dann aber auch mal aufgefallen.
Um 12 Uhr  war dann der erste Final Tag auch schon vorbei und ich hab den Rest des Tages damit verbracht, für US-History zu lernen. Das war ganz schön viel. Amerikanische Geschichte von 1700-1920. Zwei Notebooks. Und theoretisch konnte alles, was wir je gemacht haben, dran kommen.
Im Endeffekt war es dann aber gar nicht so schlimm. Beim Civil War wusste ich ein paar Sachen nicht, oder war mir nicht sicher, dafür hatten wir am Ende ein paar Zusatzfragen über den ersten Weltkrieg, nur halt nicht auf Amerika bezogen, sondern auf Europa. Tja, da konnte ich natürlich glänzen. Wusste ich alles…obwohl, wenn manche nicht wissen, dass der Vertrag, der am Ende geschlossen wurde, der Versailler Vertrag ist, ist das schon ein bisschen traurig. Vor allen Dingen, weil die anderen Antwort Möglichkeiten so lächerlich waren. Unter anderem Rabbit Treaty. Hasen Vertrag. Halloho?!
Und manche haben es wirklich angekreuzt. Schon irgendwie…sad.
Meine nächste Period war dann meine Helferklasse im Career Center. Da gab’s natürlich keine Finals; dafür durften wir zwei Stunden rumsitzen. Supidupi. Ich hab ein kleines Nickerchen gemacht.
Am Freitag, dem letzten Tag der Finals, hatte ich dann Fashion und Swimming. In Fashion haben wir nur einen Test gehabt und mussten unsere Arbeitshaltung einschätzen.
Danach dachte ich mir, achja, jetzt Schwimmen, schön einfach. Zwei Mal 100 Yards auf Zeit und dann hab ich das auch geschafft. Von. Wegen.
Also erstmal sind wir wirklich zwei Mal 100 Yards geschwommen. Und ich hab mich erst voll gefreut, als ich die Zeit gehört hab, bis mir dann wieder eingefallen ist, dass 100 Yards ja nicht so lang sind wie 100 Meter. Dang it. Aber so schlecht war ich, glaub ich, trotzdem nicht. Mein Trainer meinte nach den 100 Brust wieder „Good Job!“ Hach. Der lobt so selten, da freut man sich dann jedes Mal nen Keks, wenn er es doch mal macht.
Danach dachten alle, wir könnten uns jetzt umziehen und wären fertig. Die Jungs waren sogar schon halb in ihren Umkleiden (ist das das richtige Wort?) verschwunden, da hat unser Trainer auf einmal zwei vollbeschriebene Tafeln aus der Ecke geholt. Unser Trainingsprogramm für die letzen 1 ½ Stunden. 5,000 Yards. What?! Ich war so Tod danach. Ehrlich. Swimming war damit mein anstrengendstes Final 😀

Ohh, erinnert ihr euch noch an diesen Test, den ich hier mitschreiben musste? Ich glaub, da habe ich hier auch mal von erzählt. Da hab ich letzte Woche die Ergebnisse gekriegt!
In Mathe und English war ich outstanding! Kam mir vor wie in Harry Potter, als die ihre ZAG’s bekommen haben ;D  Okay, da musste ich jetzt mal eben mit angeben 😉

Kommen wir zu interessanteren Sachen: Dem Wochenende.
Am Samstag war Whale Watching mit den ganzen anderen Austauschschülern angesagt.
Ich fand es voll toll, die alle mal wiederzusehen. Ist ja jetzt schon eine ganze Zeit her gewesen.
Als erstes ist mir erstmal aufgefallen, wie gut jetzt alle Englisch sprechen. Das erste Mal hatten alle noch einen so schweren Akzent und jetzt hört man da fast gar nichts mehr.
Ich hoffe, bei mir ist das auch so, haha.
Vanessa, Julia, Rachel, Leon und ich sind zusammen mit unserem Betreuer Dave im großen Van nach San Diego gefahren, waren dann aber schon viel zu früh da. Also sind wir noch eine Runde durch den Balboa Park gegangen und genau, als wir kamen, haben die Vietnamesen aufs Neue Jahr angestoßen. Da haben wir ihnen doch auch erstmal ein Frohes Neues gewünscht. Kommt ja auch nicht jedes Jahr vor, dass man zwei Mal ins Neue Jahr kommt 😉
Danach sind wir noch ein bisschen durch San Diego Downtown gedüst. Erwähnte ich schon Mal, dass ich San Diego liebe? Die Stadt ist einfach nur soo toll und schön und hach. Und direkt am Meer.
Ich will dahin ziehen, wenn ich groß bin 🙂
Nach unserer Stadttour ging es dann aber wirklich zum Hafen. Da haben wir dann auch die ganzen anderen Austauschschüler getroffen und sind, nachdem wir unsere Tickets geholt haben, aufs Schiff gegangen.
Die erste halbe Stunde sind wir aus der Bay rausgefahren und die ganze Zeit war links von uns eine Airbase des amerikanischen Militärs. Sprich alle fünf Minuten sind irgendwelche Hubschrauber oder Düsenjets über uns drüber gedüst.
Aber als wir aus der Bay raus waren, wurde das dann zum Glück besser. Hätte sonst ein bisschen das Feeling zerstört. Begeistert Wale gucken und dabei ständig ohrenbetäubenden Lärm über sich? Nein, ich denke, dass passt nicht so ganz.
Kurze Zeit später haben wir dann auch schon die ersten Wale gesichtet.
Das ist vielleicht ein tolles Gefühl. Auf einmal waren da zwei nur ein ganz kleines bisschen von unserem Boot entfernt. Sooo toll! Die kommen immer zwei – bis dreimal kurz hintereinander auf zum Atmen, um dann für etwa zehn Minuten tiefer abzutauchen.
In den zehn Minuten stand dann also das ganze Boot an der Reling und hat geguckt, wo die Wale denn wohl wieder hochkommen. Da gab es dann auch schon mal den ein oder anderen Fehlalarm, wenn jemand den Wal in einer Welle gesehen hat.
Apropos Wellen. Das Schiff hat ganz schön geschaukelt. Besonders im offenen Meer. Kam ich mir doch fast wieder so vor wie auf Klassenfahrt in der Nordsee 😉
Nach 3 ½ Stunden Wale gucken, waren wir dann aber doch froh, als es wieder zurück ging.
Es wurde nämlich verdammt kaaalt. Sobald die Sonne hier weg ist, geht die Temperatur schlagartig so weit runter. Und dann steht man da mit seinem kurzen Hemd. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Nachdem dann alle wieder sicheren Boden unter den Füßen hatten, sind wir, also die Leute, die mit Dave gekommen sind, noch schön in San Diego essen gegangen. Meatball Sandwich mit Käse überbacken. Yummie!
Und DANN hatte Dave noch eine Überraschung für uns. Erstmal sind wir gefahren und gefahren, bis keiner mehr wusste, wo wir eigentlich waren und wir auf einem dunklen Parkplatz standen.
Alle guckten sich verwundert an… Bis wir dann in einen Laden reinkamen und in Funny Frish Chips reingelaufen sind. Oh. Mein. Gott!! German Chips!! Und wo deutsche Chips sind, sind natürlich auch noch andere deutsche Sachen. Dieser Laden hatte alles. Wirklich ALLES, was es in Deutschland gibt, aber hier nicht.
Haribo, Milka, Rittersport, Nimm2, Bounty, Mars, Prinzenrolle, Brötchen, Vollkornbrot…sogar Braunschweiger und Maggie gab es da. Ahhh! Es war wie in einem Traum!
Okay, alle in Deutschland werden jetzt wahrscheinlich nicht verstehen, wie man wegen ein bisschen Schokolade und Brot so ausflippen kann. Aber wenn man fast ein halbes Jahr ohne gelebt hat, doch, dann kann man das. Ich weiß jetzt auf jeden Fall schon, wo ich öfter mal bin.
Auch wenn die Sachen verdammt teuer sind. $3 für eine Tüte Haribo. Und nicht mal die große Tüte.
Aber als verzweifelter Austauschschüler bezahlt man fast jeden Preis 😉
Ich glaub die Verkäufer haben uns ein bisschen für verrückt gehalten, als wir durch den Laden gesprungen sind und total begeistert waren, haha.
Da haben wir dann aber noch was ganz interessantes erfahren: Warum die Schoki hier einfach nicht so gut schmeckt wie in Deutschland. Also. Die wird hier mit Cornsyrup gemacht. CORNSYRUP!!
Pfui Teufel. Ist ja kein Wunder, dass das nicht schmeckt.
Auf dem Rückweg saßen dann vier deutsche Austauschschüler mit Haribo und Ritter Sport im Auto und waren glücklich.
And so they lived happily ever after. Ende. Haha, nein, Spaß. 😉

Soo, ich mach dann auch mal Schluss. Ich muss noch an meinem History Vortrag arbeiten.
Wir fangen jetzt mit dem zweiten Weltkrieg an und zur Einführung wurden wir jetzt in Zweiergruppen eingeteilt und mussten dann einen „world leader“ ziehen.
Und jetzt ratet mal, wenn mein Partner gezogen hat. Jaa, genau, Hitler natürlich. Ich hoffe, da kommen jetzt keine dummen Sprüche oder so… ABER ich hab den Namen ja nicht gezogen 😉

Ein dickes Küsschen an euch Lieben in Deutschland. Ihr fehlt hier!