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Nach Silvester haben wir uns in Tasmanien für drei Tage ein Auto gemietet und den schönen Staat noch einmal auf eigene Faust erkundet: der erste Stopp war der Freycinet National Park, den wir auf einem 11km langen Wanderweg ein wenig erkundet haben. Neben schönen Seen, Stränden, Aussichtspunkten und vielen Wallabies im Gebüsch haben wir auch die berühmte Wineglass Bay gesehen.
Danach ging es über die Bay of Fires, eine große Bucht mit vielen kleinen Buchten aus roten Felsen, die einen tollen Kontrast zum türkisen Meer darstellen, nach Launceston.
Auch die Fahrten waren jeweils wunderschön, denn Tasmanien ist einfach ein Bilderbuchland: Hinter jeder Kurve konnten wir eine weitere tolle Aussicht auf die vielen bunten Felder und Wiesen, Hügel, Täler und Wälder werfen, durch die sich mal ein Flüsschen schlängelte.
Und als sich dann noch Regenbogen über die Täler spannten, konnte es malerischer gar nicht sein!
Nach einem Stopp im Lake St. Claire – Cradle Mountain National Park, in dem es sehr hohe, moosbewachsene Bäume gibt und die Erde überall mit Farnen bedeckt ist, sind wir am letzten Morgen, bevor wir das Auto wieder abgeben mussten, noch zu einem hübschen Wasserfall gefahren.
Und dann war unsere Zeit in Tasmanien auch schon vorbei und wir sind nach Melbourne, die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria und die zweitgrößte Stadt Australiens, geflogen.
Anders als in Sydney habe ich mich in Melbourne nicht sofort auf den ersten Blick verliebt: es hat zwei Tage gedauert, bis ich die tolle Atmosphäre dort so richtig erkannt habe. Mit vielen kleinen Cafés, tollen Läden und vielen schönen Parkanlagen, in denen wir den australischen Sommer so richtig nutzen konnten, ist diese Stadt eindeutig eine Genießer-Stadt.
Im Moment ist dort das Australian Open und die ganze Stadt ist im Tennisfieber: auf allen größeren Plätzen werden die Spiele übertragen und es gibt unter den vielen Trams, von denen es mehr gibt als Busse, sogar eine eigens eingerichtete Tennistram, für alle Leute, die ein Ticket haben.
Da wurden auch wir angesteckt und so sind wir an unserem letzten Tag in Melbourne dorthin gegangen und haben uns von der guten Stimmung mitreißen lassen.

5 Tage, 3 Staaten, 2 Zeitzonen

Danach haben wir uns einen Campervan gemietet, diesmal für fünf Tage, und in einem großen Bogen wollten wir auf eines der absoluten Höhepunkte unserer Australienreise zusteuern: die Great Ocean Road: eine der berühmtesten Panoramastraßen der Welt, die als Denkmal für die im Krieg gefallenen Soldaten erbaut wurde.
Am ersten Tag sind wir zum Grampians Nationalpark gefahren und dort zuerst durch Felsschluchten auf einen hohen Aussichtspunkt gewandert. Den Sonnenuntergang haben wir bei den „Balconies“ verbracht: zwei Felsvorsprüngen, die wie zwei Balkone über den umliegenden Hügeln und Tälern schweben!
Am nächsten Tag ging es für uns auf weite Fahrt: Ins Outback! 6 Stunden ging es mehr oder weniger durchs Nichts, in die Minenstadt Broken Hill, die sogar schon wieder in New South Wales liegt.
Doch die Fahrt war bei Weitem nicht so langweilig, wie man denken könnte: zum ersten Mal kam es mir wirklich so vor, als wäre ich in Australien! Sogar wilde Emus haben wir auf der Fahrt entdeckt.
Am nächsten Tag ging es wieder 5 Stunden durchs Outback nach Adelaide, diesmal über den Barrier Highway. Es war wirklich toll: überall Steppe oder trockene rot-braune Erde und die Zugschienen führen scheinbar ins Endlose, durch einen Ozean von roter Erde. Noch nie habe ich so viel Erde und Land auf einmal gesehen!
Dann haben wir die Grenze nach South Australia, dem 3. Bundesstaat unserer Tour, in dem wir die Uhren eine halbe Stunde zurückstellen mussten, überquert und die Hauptstadt Adelaide angesteuert.
Weil wir in Adelaide zum ersten Mal länger als 15 Minuten aus dem Auto gestiegen sind, ist uns auch dort erst klargeworden wie heiß es ist! Trotzdem hat uns die Stadt recht gut gefallen, auch wenn die meisten Geschäfte schon geschlossen hatten (es war ja schließlich schon kurz nach 17 Uhr ;-)).
Am nächsten Morgen sind wir von Adelaide aus dann – nach einem kurzen Zwischenstopp in Mount Gambier mit Schwimmbadbesuch – tatsächlich auf die Great Ocean Road.
Wir sind gerade pünktlich zur Abendsonne an der Hauptsehenswürdigkeit, den 12 Aposteln, einer bis zu 60m hohen Felsformation aus Kalkstein, die in der Abendsonne orangerot leuchtete, angekommen und als wir davorstanden, kam es mir so vor, als wäre ich in einem Poster.
Da wir allerdings, um noch den Sonnenuntergang dort zu sehen, einige tolle Sehenswürdigkeiten auslassen mussten, haben wir am nächsten Tag noch einmal von vorne angefangen und sind zunächst durch den an der Küste liegenden Port Campbell Nationalpark gefahren und haben dort Felsbrücken (wie die London Bridge), Höhlen und andere bizarre Formen bestaunt, die durch die Kraft von Meer und Wind geschaffen wurden. Wir waren in einer Bucht zwischen hohen Felsen, die so gerade und glatt waren, als hätte sie jemand einfach mit einer Säge abgetrennt, schwimmen und konnten im Cape Otway Nationalpark noch einmal Koalas beobachten, die am Straßenrand in den Eukalyptusbäumen hingen und schliefen.
Unser kleiner Road-Trip war, genauso wie die gesamte Zeit in Australien, viel zu schnell vorbei.
Morgen ist der letzte Tag hier und es ist wirklich schwer zu glauben, dass ein Land noch schöner sein soll als dieses: nicht nur die Landschaften (vom tropischen Regenwald über Traumstrände bis hin zur Wüste gibt es hier wirklich alles), sondern auch die Tiere, besonders die knuffigen Koalas, die hüpfenden Kängurus und die lachenden Kookaburras, werde ich sehr vermissen – und ganz besonders natürlich die netten Menschen und Freunde, die wir hier gefunden haben.
Aber ich bin aufgeregt und gespannt, was auf uns wartet, wenn wir am Montagmorgen in unser nächstes Abenteuer fliegen…

Unsere Weihnachtsvorbereitungen fingen dieses Jahr schon im November an. Denn aufgrund der langen Zustellzeiten der Post mussten wir schon früh mit dem Kartenschreiben und Geschenkeeinkaufen beginnen.
So kam es, dass wir bei 30° C und blauem Himmel über youtube Rolf Zuckowskis „Winterkinder“ gehört haben, um ein bisschen weihnachtliche Stimmung beim Kartenbasteln und –schreiben zu schaffen – jedoch leider ohne Erfolg.
Am 29. November waren alle Päckchen und Karten verschickt und wir sind nach Sydney gekommen – in die weihnachtlich geschmückte Großstadt mit großen Tannenbäumen und Lichterketten überall. Sogar das Wetter war annähernd wie in Deutschland – recht kühl und regnerisch (der kälteste Sommer seit 50 Jahren in Sydney), sodass teilweise sogar vorweihnachtliche Stimmung aufkam.
Noch nicht einmal auf einen Adventskalender mussten wir verzichten: Unsere Eltern und Freunde ließen uns über das Internet jeden Tag ein Türchen öffnen, hinter dem sich ein schöner Text, Spruch, Wunsch und / oder Musik verbarg.

Nach unserer Zeit in Sydney sind wir nach Tasmanien geflogen, wo wir etwa 30 km südlich von Hobart wieder bei einem Ehepaar, Pam und Geoff, für Verpflegung und Unterkunft arbeiten.
Weil sie selbst die Feiertage mit ihren erwachsenen Töchtern in ihrem Ferienhaus in Orford verbringen, haben sie uns das Haus, die Hühner, den Hund und ein Auto für diese Zeit anvertraut.
Zwei Tage vor Heiligabend wurden wir mit einer Heckenschere auf ein großes Feld geschickt, um uns einen schönen Teebaum-Ast als „Tannenbaum“ auszusuchen. Nach 20 Minuten kamen wir mit einem schönen Ast zurück (allerdings von einem Melaleukabaum, unsere botanischen Kenntnisse müssen wir noch verfeinern), für den uns Pam Weihnachtsschmuck bereitgestellt hat.

Und – wie immer – viel schneller als gedacht war dann schon Heiligabend. Wir sind aufgewacht und der Himmel war blau und die Luft sehr warm. Nach einem Frühstück draußen auf der Terrasse mit dem schönen Meerblick haben wir gefrühstückt und danach noch einmal bei englischen Christmas Carols Vanillekipferl gebacken und die letzten Vorbereitungen für die Geschenke des jeweils anderen getroffen.
Spätnachmittags haben wir dann unser Festmahl, ein ganzes Brathähnchen und Kartoffelgratin, in den Ofen geschoben und später bei einem Glas Weißwein und Kerzenlicht in der Abendsonne genossen.
Um 20 Uhr haben wir die Heiligabendmesse unten im Dorf besucht, bei der viele (uns dank der Weihnachts-CD schon bekannte) englische Christmas Carols gesungen und besinnliche Weihnachtstexte vorgelesen wurden, sodass wir uns in der kleinen, hübsch geschmückten Kirche wirklich weihnachtlich fühlten.

Als wir nach der Messe zurück kamen, haben wir Kerzen angezündet, leise die Weihnachts-CD eingelegt und Bescherung gemacht: Nach und nach haben wir all die Geschenke, die wir mit der Zeit bekommen hatten und schon zwei Monate neugierig beäugt hatten, geöffnet und uns über die ganzen Aufmerksamkeiten erfreut.
Von unserer Gastfamilie wurden wir mit reichlich Süßigkeiten beschenkt, besonders die für Australien berühmten Tim Tams (die es auch leider nicht in Deutschland gibt) durften nicht fehlen. 😉

Am nächsten Morgen haben wir als erstes mit unseren jeweiligen Familien geskyped. Ich hatte es mir vorher viel schwieriger und trauriger vorgestellt, aber ich war viel zu froh sie zu sehen… 🙂

Nach knapp zwei Stunden skypen gab es dann Frühstück, und zwar mit allem, was wir uns nur wünschen konnten und schon seit 16 Wochen nicht mehr hatten: Rührei mit angebratenen Speckstreifen, Käse, Mortadella, Marmelade, Nutella, Aufback-Brötchen und –Croissants, frisch gepresstem Orangensaft und sogar frischen Erdbeeren! 🙂
Wir haben so viel gegessen, dass wir uns den Rest das Tages buchstäblich nicht mehr bewegen konnten und den ganzen Tag entweder auf der Couch oder den Sesseln verbracht haben, bis wir uns duschen mussten, um pünktlich um 19 Uhr bei Rose und Graham zum Essen zu sein.
Die hatten wir eine Woche vorher auf einer Pizza-Party kennen gelernt. Da sie Freunde von unserer Gastfamilie sind, haben wir uns kurz unterhalten und als sie gehört haben, dass wir alleine Weihnachten feiern würden, haben sie uns ganz spontan zu ihrer Dinner-Party mit ihrer Familie und ihren Freunden eingeladen.
Dort war es wunderschön: sie leben in einem Haus mit einer noch atemberaubender Aussicht auf das Meer als wir sie schon von unserem Haus aus haben, und die ganze Familie war unheimlich lieb zu uns. Zum Essen gab es zur Vorspeise (typisch australisch) King Prawns und als Hauptgericht Truthahn, Schinken, Kartoffeln und Lachs.
Wir haben einen netten und witzigen Abend dort verbracht, bevor wir am nächsten Morgen in Richtung Norden nach Orford aufgebrochen sind, um Geoff und Pam und ihre Töchter zu besuchen. Ihr Ferienhaus ist sehr nah am Meer, sodass wir erst einen Strandspaziergang und später noch eine Fahrradtour am Meer und an den Klippen entlang gemacht haben.
Wir haben einen schönen Abend dort verbracht mit Geoff, Pam und ihren Töchtern und deren Familien und haben nach dem Abendessen noch zusammen gesessen und uns unterhalten und Gesellschaftsspiele gespielt.
Und als wir am nächsten Tag wieder zurückgefahren sind, waren die sommerlichen Weihnachtsfeiertage dann schon endgültig vorbei.

In der zweiten Woche haben wir Sydney mal aus einer anderen Perspektive erleben dürfen: nämlich aus der Vorstadt Clovelly.
Dort haben wir (für vier Stunden Arbeit pro Tag) bei einer Familie leben dürfen, die aus der Mama Kate, dem Vater Andrew und den beiden Kindern Lily (5 Jahre) und Owen (9 Monate) besteht.
Sofort wurden wir warmherzig in dem kleinen Häuschen mit Garten aufgenommen und nach einem kurzen Small-Talk in unser Zimmer geschickt, um uns etwas einzurichten und auszuruhen.
Beim gemeinsamen Abendessen haben wir Kate und Andrew dann etwas näher kennengelernt: Kate ist Schriftstellerin und möchte, wenn die Kinder etwas älter sind, als Dozentin an der Universität Anglistik lehren.
Andrew ist seit etwa 20 Jahren Pilot bei Qantas und fliegt die großen Maschinen über Asien oder Amerika nach London oder Frankfurt. Er hat uns einiges über seinen Beruf verraten und das war wirklich spannend.
Clovelly ist die perfekte Wohngegend: ein ruhiger Vorort ohne die Großstadthektik 10 Minuten zu Fuß vom Strand und dennoch nur 20 Minuten im Bus von der Innenstadt entfernt.
So sind Lisa und ich nach 4 Stunden Gartenarbeit (hauptsächlich Unkraut jäten) wieder in die Stadt gefahren. Eigentlich hatten wir ein Picknick in den Botanic Gardens geplant, aber da es wieder regnete, haben wir unsere Pläne geändert und sind zum „Susannah Place“ gegangen. Dies ist ein typisches Arbeiter-Wohnhaus, das 1844 in The Rocks erbaut wurde und seitdem über 100 Familien als zu Hause gedient hat.
Dort haben wir nicht nur die verschiedenen Einrichtungs- und Lebensstile aus verschiedenen Jahren kennenlernen dürfen, sondern auch noch mehr über die Geschichte des ältesten Stadtviertels Sydneys erfahren.
Am nächsten Tag nach der Arbeit und einem Spaziergang um die Botanic Gardens herum am Opernhaus vorbei (bei endlich gutem Wetter!) haben wir The Rocks noch einmal in ganz anderer Stimmung erlebt: Beim „The Rocks at Night Market“, der jeden Freitag von 17-22 Uhr stattfindet.
Danach sind wir über die Harbour Bridge und zurück spaziert und konnten The Rocks und das Opera House bei Nacht und von oben bewundern.
Das gute Wetter am Samstag haben wir genutzt, um den Strandspaziergang zu einem der berühmtesten Strände der Welt zu machen.
Vorbei an einem riesigen Friedhof direkt am Meer ging es etwa eine halbe Stunde am Meer entlang zum Bondi Beach – der trotz des guten Wetters und des Wochenendtages zum Glück nicht so bevölkert war wie wir befürchtet hatten.
Also haben wir uns ein Weilchen hingesetzt, die Wellen beobachtet und die Surfer, die darauf ihre Künste bewiesen haben und haben uns kurz im Meer erfrischt, bevor wir nach Clovelly zurück gefahren sind, um für unsere Gastfamilie zu kochen. Dies war nämlich der letzte gemeinsame Abend mit Andrew, da er am Sonntag arbeiten musste und nach London geflogen ist.
Wir haben den Sonntag genutzt, um uns etwas auf Weihnachten einzustimmen: In der ältesten Kirchengemeinde, der St. Philip’s Church, haben wir einen Christmas Carol Service besucht und so viele englischsprachige Weihnachtslieder kennengelernt (und uns danach durch verschiedene Leckereien, die rumgereicht wurden, getestet!).
Montag hatten wir einen arbeitsfreien Tag, den wir für einen Ausflug in die Blue Mountains mit der berühmten Gesteinsformation „Three Sisters“ nutzen wollten. Dass es an dem Tag regnete, haben wir nicht weiter ernst genommen (es regnete ja fast jeden Tag), sodass wir nach 2 Stunden Zugfahrt und 10 Minuten Busfahrt an dem Aussichtspunkt, von dem aus man eigentlich die Three Sisters sehen sollte, böse überrascht wurden: Eine dicke, dicht-graue Nebelwand versperrte uns die Sicht auf alles. Das einzige, was wir sehen konnten, war unsere Hand vor Augen.
Und ganz plötzlich war am Dienstag schon der letzte Tag in Sydney angekommen: Ein letztes Mal sind wir nach der Arbeit (die, wie in den letzten Tagen auch, hauptsächlich daraus bestand, auf den kleinen Owen aufzupassen) in die Innenstadt gefahren.
Abends haben wir uns in die Opera Bar gesetzt und bei einem Glas Wein noch einmal die Sicht auf das wunderschön beleuchtete Opernhaus und die Harbour Bridge genossen, bevor wir den letzten Bus zurück nach Clovelly genommen haben. Denn schon nach nur vier Stunden Schlaf wurden wir um fünf Uhr morgens von unserem Taxi abgeholt, das uns zum Flughafen gefahren hat, von wo aus wir nach Hobart in Tasmanien geflogen sind…

Nachdem wir erst ein paar Nächte auf der recht einsamen Insel „Stradbroke Island“ gezeltet haben, dann für zwei Tage in Brisbane Großstadtluft schnuppern konnten, haben wir nochmal ein paar Tage mit unseren Freunden Tyson und Claire von der Sunshine Coast in Byron Bay verbracht.
Dort haben wir uns an den schönen Stränden entspannt und mit ihnen frühmorgens den Sonnenaufgang vom östlichsten Punkt des australischen Festlandes, dem Cape Byron, genossen, bevor wir uns endgültig von ihnen verabschieden mussten.

Es folgte eine Nacht im Bus, mit einem kurzen Zwischenstopp in Newcastle. Und als wir am nächsten Morgen im Bus über die Harbourbridge fuhren und links das Opernhaus sahen, konnten wir es nicht ganz fassen: Wir waren in Sydney, einem der Highlights unserer Australienreise!
Zunächst ging es für eine Woche in das Base Hostel in der Innenstadt, nicht weit von Darling Harbour. Direkt am ersten Tag haben wir zu Fuß die Stadt erkundet, sind zum Opernhaus gelaufen und am Hafen entlang zu dem ältesten Viertel Australiens, The Rocks, wo die ersten Strafgefangenen ihre Lager errichteten.

Als wir am nächsten Tag eine kostenlose Führung durch die Stadt mitgemacht haben, haben wir nicht nur den Ort gesehen, an dem die Koloniegründung durch Errichten einer Flagge vollzogen wurde (nun eine Bushaltestelle), sondern auch erfahren, dass The Rocks von der australischen Regierung abgerissen werden sollten, da es früher als das Viertel der Kriminellen galt.

Nachdem wir Freitagabend feiern waren, haben wir samstags die Märkte von Sydney besucht. Zunächst ging es auf den Glebe-Market im Südwesten von Sydney, einem kleinem, netten Vintage-Markt mit Schmuck, Taschen, Musik und Kleidung. Danach ging es (zu Fuß) in den Südosten: Nach Paddington, auf einen etwas teureren Markt, auf dem es handgearbeiteten Schmuck und Textilware zu kaufen gab.
Nach den Märkten ging es mit der Fähre vom Circular Quay nach Manly und zurück, sodass wir den Sonnenuntergang über der Skyline Sydneys bewundern konnten.
Um 21.00 Uhr gab es als Highlight des Tages noch ein Feuerwerk im Darling Harbour – wie jeden Samstag vor Silvester, damit das große Feuerwerk über dem Opernhaus perfekt gelingt.

Den Montag haben wir im Taronga Zoo verbracht – in keinem anderen Zoo der Welt kann man Giraffen vor dem Opernhaus und der Harbourbridge speisen sehen, und alleine dieser Anblick war das Geld schon wert.
Und auch sonst hat uns der Zoo sehr gut gefallen (sogar trotz des schlechten Wetters) und wird jeden anderen Zoo, den wir bisher besucht haben oder noch besuchen werden, in den Schatten stellen – alleine schon wegen der atemberaubenden Sicht auf die Skyline Sydneys, wenn man um die nächste Kurve bog.

Abends ging es dann für uns in die Oper. Morgens früh hatten wir uns Standing Tickets für das Ballett „Romeo und Juliet“ von Prokofiev, produziert von Graeme Murphy, gesichert.
Es war wie im Traum. Alleine mit den Karten in der Hand die Treppen zum Opernsaal hinaufzugehen, gab uns schon ein unbeschreibliches Gefühl. Aber das Ballett selbst war (auch wenn wir stehen mussten) verzaubernd und zog uns voll und ganz in seinen Bann.
Und als wir in der Pause in die Vorhalle gingen, stach uns sofort die beleuchtete Harbourbridge durch die Glasfront ins Auge.

Dienstag haben wir die Stadt auf ihre Shoppingtauglichkeit geprüft (leider zum Leidwesen unseres Kontostandes)  und uns mit Freunden, die wir auf der Fraser Island Tour kennengelernt haben, in ihrer Wohnung in Sydney zum Nikolaus-Pfannkuchen-Backen getroffen…
Mittwoch war schon unser letzter Tag in der Innenstadt: es hieß – mal wieder – Taschen packen und umziehen. Mit dem üblichen unsicheren und nervösen Gefühl in der Magengegend haben wir den Bus nach Clovelly genommen, zu einer WWOOFing-Familie, bei der wir für Unterkunft und Essen arbeiten dürften…

 

Genau 2 Monate sind wir heute schon in Australien.

Zwei Monate voller neuer Eindrücke und Erlebnisse.
Doch auch zwei Monate, in denen wir uns immer nach höchstens 8 Tagen verabschiedet haben und weiter gereist sind.
Das hat sich hier geändert.
Aus den geplanten "paar Tagen" bei Tony und Vikki in Eumundi sind mittlerweile schon drei Wochen geworden.
Da wir auf unserer Reiseroute nämlich ganz gut in der Zeit lagen, haben wir uns überlegt, uns hier in Eumundi und in der näheren Umgebung an der Sunshine Coast mal nach einem Job umzusehen.
In den ersten Tagen, die wir hier waren, sind wir quasi von Tür zu Tür gelaufen und haben nach Jobs gefragt – an vielen Ständen auf dem großen Markt, bei Erdbeerbauern, bei Ingwerbauern, bei verschiedenen Läden. Nach gefühlt unendlich vielen Absagen, meinte dann ein junger Mann, der Bagel verkauft, dass er vielleicht für uns etwas machen könnte. Letzte Woche hatten wir dort Probearbeiten und sind mit Kühltaschen, in denen Bagelsandwiches waren, durch Industriegebiete von Haus zu Haus gegangen und haben versucht, Bagel zum Lunch oder für die "Smoko" (die Zigarettenpause, die aber jeder, der nicht raucht, zum Essen nutzt) zu verkaufen.
Es war ziemlich anstrengend, da die meisten Leute schon ihre Lunchbox gepackt hatten und die Taschen ziemlich schwer waren, aber am Ende meinten die beiden Bagelboys, dass wir jetzt drei Tage die Woche bei ihnen arbeiten dürfen. 

Die restlichen Tage verbringen wir mit den netten Menschen hier, in denen wir schon Freunde gefunden haben. Besonders mit Tyson, der hier im Haus ein Zimmer mietet, und seine Freundin Claire verbringen wir viel Zeit. Mit ihnen sind wir zu Wasserfällen in die Hügel gefahren, waren am Meer schwimmen, surfen, sind ins Kino gegangen, shoppen gefahren und haben abends oft zusammen gekocht, DVDs geguckt und Spieleabende gemacht. Sogar die letzten Spiele der Rugby-WM haben wir, verbunden mit echtem australischem Barbecue, verfolgt.

Wir haben hier unser Lieblingscafé, schöne Orte, in die wir regelmäßig fahren, unsere eigene kleine Wohnung unten im Haus von Tony und Vikki, für die wir etwas Miete bezahlen, und einen Nebenjob. Die Eltern unserer Freunde sorgen für uns fast wie unsere eigenen Eltern und man fühlt sich bei ihnen jederzeit willkommen…

Für Backpacker-Verhältnisse ist das alles ziemlicher Luxus und so kommt es, dass wir uns schon oft vorkommen, als hätten wir wieder einen richtigen Alltag und nicht so, als würden wir wie Touristen durch Australien rasen.

Es ist ja nun schon einige Zeit her, dass ich von Australien berichtet habe, deswegen möchte ich das jetzt nachholen.
Nach den 8 Tagen auf der wunderschönen Magnetic Island, die sogar noch schöner war, als wir gehofft hatten, sind wir für drei Tage nach Airlie Beach gefahren, von wo wir eine Tour zu den Whitsunday Islands gemacht haben. Aus Kostengründen haben wir uns für eine 1-Tages-Tour entschieden, was aber bedeutete, dass wir leider nur zwei Stunden an dem strahlen weißen Whitehaven Beach verbracht haben.
Von Airlie Beach aus ging es dann wieder in Richtung Süden: nach 14 Stunden im Bus sind wir morgens bei unserer neuen WWOOFing-Familie angekommen, zwischen Tin Can Bay und Rainbow Beach. Leider erwartete uns dort aber nichts, wie wir es uns erhofft hatten, da man beide Orte nur mit dem Auto erreichen konnte und wir somit wieder relativ abgeschnitten waren.
So sind wir schon früher als geplant in Rainbow Beach angekommen und haben eine 3-Tages-Tour auf die Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt, gemacht.
Wir haben eine abenteuerliche Campingtour gebucht, bei der wir selbst mit großen allradbetriebenen Geländewagen über die Strandstraßen vor traumhafter Kulisse fahren durften – und alleine diese Erfahrung war das Geld schon wert.
Am ersten Tag hat es fürchterlich geregnet und gewittert und der Himmel war so grau, dass wir schon fast jede Hoffnung auf Besserung aufgegeben haben. Nach einer Wanderung zum Lake Wabby waren wir nass bis auf die Knochen, als wir Lunch gegessen haben.
Doch diese Erfahrung hat die Gruppe, mit der wir das Auto geteilt haben, zusammengeschweißt und unser Durchhaltevermögen wurde mit einem sonnigen Nachmittag und strahlend blauem Himmel am nächsten Tag belohnt.
In diesen drei Tagen haben wir nicht nur glasklare Seen, atemberaubende Aussichten über die Insel und unglaublich Naturwunder (wie zum Beispiel die Champagne Pools, kleine Seen, die durch Meerwasser, das über die Klippen spritzt, entstehen) genießen dürfen, sondern in unserer Gruppe auch viele nette Leute kennen gelernt. So haben wir gestern Abend nach unserer Rückkehr noch einmal zusammen im Hostel gekocht und erst nach dem gemeinsamen Frühstück heute Morgen werden sich unsere Wege trennen.
Für uns geht es weiter in Richtung Süden, nach Eumundi in der Nähe von Noosa.
Dort dürfen wir für ein paar Tage bei einem Bekannten bleiben, den wir auf Magnetic Island kennengelernt haben, und die bekannten Eumundi Markets besichtigen und unsere weitere Route planen.

Mittwoch vor 11 Tagen haben wir nach knapp 2 Tagen Flug zum ersten Mal australische Luft geschnuppert.

Von Cairns aus, wo wir gelandet sind, haben wir sofort einige Ausflüge unternommen. So haben wir einen Tag auf einer kleinen Insel im Great Barrier Reef verbracht, waren dort schnorcheln und haben im weißen Sand auf das glasklare Meer geschaut.

Am Tag danach ging es in den Regenwald. Als wir durch den Daintree River eine Bootstour gemacht haben, konnten wir Krokodile in ihrem natürlichen Lebensumfeld beobachten. Bevor es wieder zum Hostel ging, haben wir am Cape Tribulation, wo Regenwald auf Sandstrand trifft, einen Stop gemacht.

Nach den Tagen in Cairns haben wir uns um einen Platz in einer Familie vom WWOOFing-Programm bemüht. Dieses Programm ermöglicht es, gegen einige Stunden Arbeit pro Tag Unterkunft und Verpflegung gestellt zu bekommen, sodass man viel Geld sparen kann, was nach den ersten Tagen und Touren in Australien auch nötig war 😉
So leben wir nun bei einem Paar etwas südwestlich von Cairns, in einem Häuschen mitten im Regenwald, bewässern die zahlreichen Obst- und Gemüsepflanzen, jäten Unkraut, waschen die Autos oder spazieren durch den Urwald.

Heute wurden wir nach Etty Bay, zu einem Strand etwa eine Stunde entfernt, gefahren, wo wir entspannen, schwimmen und das gute Wetter genießen konnten. 🙂

 

Am Dienstag geht es für uns weiter auf die Magnetic Island, wo es viele Koalas, einen tollen Nationalpark und schöne Strände geben soll…