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Sonntag.
Der Tag, an dem die Männer immer Brötchen holen, damit die Frauen eine Stunde länger schlafen können. So kenne ich die, diese teils unbeholfenen wirkenden Gestalten, die in sauberen Trainingsanzügen ungeduldig in der Schlange stehen, um Ihren Wunsch mitzuteilen.
So auch heute. Eigentlich gehöre ich mit dazu, zu diesen Männern. Nur bei mir ist das eine Selbstverständlichkeit seit vielen Jahren morgens die Brötchen zu holen.
An diesem Sonntagmorgen zeigt sich das Geschäft beleuchtet und mit beschlagenen Scheiben. Schön, frische Brötchen. Auch der Duft dieser erreicht langsam aber sicher meine Wahrnehmung. 3 oder 4 Leute mochten wohl vor mir sein. Ich nahm inzwischen meine Geldbörse aus der Jackentasche und wollte zum Kleingeld greifen, um meine Brötchen auch abgezählt bezahlen zu können. Dabei musste ich meinen Blick senken, und dieser fiel dann auf ein Paar Turnschuhe, wohl besser ehemalige Turnschuhe. Diese Schocken sahen aus, als wenn sie den ganzen Tag über durch ein Feld gelaufen wären. Mein langsamer Blick nach oben erreichte dann über eine ungebügelte Jeans und etwas anrüchige Jacke das Gesicht dieses Mannes und Kunden. Dieses erschien rötlich und porig durchblutet. Ein ungewollter Schnurbart saß bräunlich gefärbt unter der etwas klobigen Nase. Ein kleiner Eiterpickel versuchte in der Nasenfalte bisher noch vergeblich seinen Inhalt nach außen zu befördern. Leichter Alkoholgeruch mit der Geschmacksrichtung eines abgestandenen Bieres erreichte mein Riechorgan. Vor meinen Augen flimmerten Bakterien, bedingt durch den Anblick eines ca. 1 cm großen goldgelben schnoddrigen Gebildes an seiner Nase. War dieser Mann vielleicht erkältet?
Nun war er an der Reihe. Ich bekam von meinen vielen Eindrücken über ihn überhaupt nicht mit, wie viel Brötchen er kaufen wollte. Ich bekam nur noch mit, wie er mit einem wahnsinnig gelb braunen Nikotinfinger seinen Schnodder gekonnt unter seinem Kolben weg wegwischte, um dann sofort in sein Portmonee zu greifen, um ein paar Münzen herauszunehmen.
Er bezahlte abgezählt. Unnötig von mir zu erwähnen, dass bei diesem Vorgang unmöglich Münzen zu Boden fallen konnten, da sie sich durch das Klebezeug miteinander verbunden fühlten.
Die Verkäuferin nahm die Münzen an sich, sortierte sie und legte sie geordnet in die Kasse. Danach fragte sie den nächsten Kunden nach seinen Wünschen. Das war ich. Immer noch angeekelt, äußerte ich meinen Wunsch nach 4 Brötchen. Sie griff mit ihren Fingern, mit denen sie vorher das Geld abgezählt hatte, nach den Brötchen und stopfte sie in eine Tüte um sie mir zu überreichen. Nach dem Geschehen erreichte mich ein gewaltiger Brechreiz. Von vielen Bäckern im Städtchen war ich gewohnt , Brötchen mit einer Zange oder einem Handschuh zu erhalten. Dieser hygienische Vorgang kam heute Morgen nicht vor. Vielleicht aus Bequemlichkeit der Verkäuferin? Wird schon keiner dem Chef mitteilen. Diese Kunden kommen ja nur sonntags, die wissen auch wahrscheinlich gar nicht , das es eine Zange oder Handschuhe zum Einfüllen der Brötchen gibt.
Ich habe natürlich die Brötchen nicht genommen. Im Nachhinein habe ich mir überlegt, dass ich vielleicht ein Paket Einmalhandschuhe für die Kunden zum herausnehmen des Geldes zusammen mit einem Paket Tempotaschentücher auf die Theke hätte legen sollen. So würden wenigstens die Münzen einigermaßen sauber über die Theke gehen.
Wer gerne wissen möchte, bei welchem Bäcker sich dieser Vorgang getätigt hat, kann sich gerne an mich wenden.

Millionen von Nutzern nutzen Facebook. Jeder hat ein Nutzen davon. Aber welchen?
Ich möchte heute auf jene Art von Nutzern eingehen, die ich hier einfach mal Status – Poster – Nutzer nennen möchte. Ich habe lange überlegt, wie ich diese Menschen ein- oder zuordnen soll. Tote Nutzer – Depressions Nutzer – ADS Nutzer – Kranke Nutzer – Suizidgefährdete Nutzer – Wichtigtuer Nutzer – Mobbing Nutzer – Nötigungs Nutzer. Es gibt viele weitere Bezeichnungen. Aber das soll erst mal hier reichen.
Gut, wenn wir ehrlich sind, die meisten gehen darüber hinweg und tun dies als Gespinne und idiotisch ab. Viele wehren sich vehement und kommentieren dies als Scheiße. Hab ich auch anfänglich. Aber ich denke, so einfach ist das nicht.
Es steckt in den Kommentaren etwas dahinter, womit sich jeder schon mal beschäftigt hat. Sie identifizieren sich mit den Geschichten, werden an einen Verlust erinnert und versuchen ihr Gewissen zu säubern. Sie posten es! Genau so könnten sie beten. Viele weinen beim Lesen der tränenrührigen Zeilen, weil sie etwas in sich entdeckt haben, was schon lange weg war. Tot! Sie posten es wacker und schnell, weil sie kein Taschentuch für die Tränen haben. Schnell weg damit, jaja, dem Schreiberling wacker zustimmen und seinen Status aktualisieren. Wie auf dem Friedhof beim Besuch eines Verwandten oder Freundes. In sich ständig mit Fragen nach dem Warum? Blumen nieder gelegt und dann wacker ein paar Worte. Man unterhält sich nicht mit Toten, zumindest nicht auf dem Friedhof. Könnte ja einer mithören.
Und dann diese Drohung: Alle die ihre Mutter lieben, kopieren dies in seinen Status.
Wenn ich das nicht tue, hab ich dann meine Mutter nicht mehr lieb?
Ach du Scheiße, auch das noch. Komm also nicht drum rum. Was sollen auch dazu dann meine Freunde sagen? Schließlich hat meine Mutter mir das Leben geschenkt und ich habe keinen Grund mich dafür zu schämen, steht noch da.
Also weg damit, den Posterknopp gedrückt.
Ich versteh sie schon, diese Freunde mit den lieblichen, emotional anrührenden Texten, die vielen auf den Wecker gehen. Es ist irgendwas dran, am Text und am Texter.

Ich hab mal drei herausgesucht, von unzählig vielen täglichen ähnlichen.
Hier bitte nur lesen und nicht posten.
Mal ganz für sich allein.
Hier hört und schaut keiner zu.

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Kopiere diese Rose…
…wenn Du jemand im Himmel hast,
den Du nie vergessen wirst!
Ein Junge von 16 Jahren reist ins Ausland, als er zurückkam, wartete seine Mutter mit Tränen vor Freude am Flughafen. Sie umarmte ihn so stark sie konnte, weil sie ihn so vermisst hatte. Darauf sagte ihr der Sohn: „Mami ich weiß, dass du mich magst, aber du blamierst mich wenn du mich so vor allen umarmst als wäre ich noch ein Kleinkind!“ Das verletzte die Mutter sehr, da sie dachte ihr Sohn wäre nicht froh sie zu sehen….6 Jahre später reist der Junge wieder ins Ausland, dies mal ist er 21 Jahre, doch die Mutter begleitet ihn trotzdem zum Flughafen um sich zu verabschieden. Doch diesmal umarmte sie ihn nicht, sondern drehte ihm den Rücken zu und sagte ihm weinend zu ihm: „Pass auf dich auf mein Sohn“
Als der Sohn zurückkam, war die Mutter nicht mehr am Flughafen. Als er nach Hause kam sah er einen Brief mit einem Blumenstrauß von seiner Mutter. Voller Neugier öffnete er den Brief und las ihn durch, als er fertig war, brach er weinend zusammen, weil es gerade seinen schlimmsten Zeitpunkt seines Lebens war. Im Brief stand: Mein Sohn, als ich dich vor 6 Jahren umarmt habe, weinte ich vor Freude, doch wenn du dieses Zeilen liest bin ich bereits in dem Friedhof, in einem Sarg, da ich an Krebs gestorben bin…Ich weinte als ich dir den Rücken bei deiner zweiten Abreise zudrehte, da ich dich nicht blamieren wollte doch trotzdem wusste, dass es das letzte mal war, dass ich dich sah…Ich liebe dich sehr und bin immer in deiner Nähe…In Liebe, deine Mama ♥
Alle die ihre Mutter lieben, kopieren dies in seinen Status.
ich habe keinen Grund dafür mich wegen meiner Mutter zu schämen, da sie die Person ist die mir das Leben schenkte ♥♥♥
Wenn ich um 00:01 Uhr bei dir klingeln würde,
mit Tränen in den Augen, würdest du mir helfen?
Wenn ja, drücke auf „gefällt mir“
und kopiere diesen Text in deinen Status
und sehe wieviele wahre Freunde du hast

Weltspartag am 28.Oktober 2011
Banken und Sparkassen rufen auf zum Weltspartag:

Bringt uns Euer Geld, bringt Eure Kinder mit ! Wer das meiste gespart hat, bekommt auch eine Eintrittskarte in den Tierpark. Macht den Spartag zum Feiertag! Wir formen Euch einen Kapitalstock für später.
Wir stapeln und sortieren das Geld ordentlich, damit Euch der Staat es ohne große Formalitäten wieder wegnehmen kann. Ein Wahnsinnsüberraschungseffekt, weil Sie nicht wissen, aus welchen vielen Gründen er das kann. Vor allen Dingen legen wir einen Teil davon an, für unsere Aufsichtsräte und diversen Feiern unserer für sie so verantwortlichen Banker und Politiker.

Kommen und staunen Sie später, was mit ihrem gesparten Geld wird.
Legen Sie ihr wohl verdientes erarbeitetes Geld bloß nicht unter das Kopfkissen oder in einen Sparstrumpf. Dort ist es nicht sicher, denn Einbrecher, Bekannte, oder sogar Familienmitglieder könnten das Versteck entdecken und das Geld zu uns bringen um von den Zinsen zu profitieren.
Es lohnt sich nicht, es lohnt sich nur für uns.
In diesem Sinne wünschen wir allen Sparern am Weltspartag ein volles Täschchen.
Kommen Sie zu uns, entleeren Sie sich!
Staunen können Sie später!

Viele Menschen stehen morgens auf, sehr beschwerlich und mit Rückenschmerzen. Natürlich suchen sie nach einer Begründung, und diese Begründung lautet meistens: „Das liegt alles am Wetter“.
Ob die Geschehnisse um mich heute Morgen am Wetter lagen, das muss ich bezweifeln.
Vor einer Woche hatte ich mir einen hinterlegten Haustürschlüssel bei der Nachbarin abholen müssen, da ich unseren verlegt hatte und bis heute auch noch nicht wieder gefunden habe. Ich machte mich nun an diesem besagten Montagmorgen mit meinen beiden Hunden fertig, um die tägliche Morgenrunde zu drehen. Auf dem Rückweg sollten die leckeren Brötchen zum Frühstück mitgebracht werden. Jacke und Schuhe an, Hundehalsband um, Leinen, Kacktüten, alles klar, es konnte los gehen. Vielleicht brachte mir das nach ein paar Metern den Durchblick. Ich bemerkte, wie ich noch meine Lesebrille auf hatte, wollte zurück um mir die Brille zu holen, die mir auch das Autofahren ermöglichte. Mehrere Griffe in die Jacken und Hosentaschen deuteten nun aber darauf hin, dass sich sowohl meinen Haustürschlüssel und auch den Autoschlüssel in der Wohnung im Schlüsselkasten hatte hängen lassen. Schlicht vergessen. Was tun?
Ich sah die Nachbarin durch ihr Küchenfenster genüsslich frühstücken, aber es war ja nutzlos Sie zu bitten mir den aufbewahrten Haustürschlüssel zu geben. Der hing ja im Haus im Schlüsselkasten. Ich wollte ein Familienmitglied anrufen, dass Gott sei Dank nur 50 m Luftlinie entfernt wohnte. Ich konnte es aber nicht. Mein Handy lag auf der Ablage der Garderobe, und die befand sich selbstverständlich innerhalb des Hauses. So marschierte ich mit meinen beiden Hunden, denen der Druck des Geschäfte machens schon anzusehen war ,durch fremde Gärten und lieh mir unseren verwahrten Haustürschlüssel meines Sohnes. So ging es zurück, ins Haus, Brille, Schlüssel, und Handy geschnappt. Ich war wahnsinnig stolz in diesem Moment mir diese 3 Sachen hatte merken können. Die Hunde wurden immer ungeduldiger aber endlich kamen sie zu ihrem Recht nach einer 5-min-Autofahrt in den Feldern ihre Geschäfte regeln zu können. Alles erledigt. Die Rückfahrt sollte beim Bäcker vorbei gehen und von da mit den entsprechend knusprigen Brötchen nachhause zu fahren. Auch meine hungrigen Hunde sprangen ins Auto und los ging die kurze Fahrt. Ich stellte den Motor aus, ließ die Hunde heraus, und stellte fest, dass ich gar nicht beim Bäcker vorbeigefahren war. Hunde wieder rein, Türen zu, beim Bäcker 4 leckere Brötchen gekauft und zurück nachhause. Dort wartete mein Sohn, der den ausgeliehenen Schlüssel zurückhaben wollte. Ich stieg aus dem Auto nahm den Schlüssel, nahm auch gleichzeitig die Brötchentüte, nur dass ich sie am Boden heraushob und so die 4 Brötchen unter das Auto auf das Regenwasserpflaster vielen. Jetzt reichte es doch, oder? Irgendwie kam ich mir vor, als ob der Tag gelaufen war. Als ich mir dann noch zuhause die Leberwurst, die eigentlich für die Hunde zur Einnahme mit Tabletten gedacht war, aufs Brötchen schmierte, war bei mir der Ansatz vorhanden, mir doch jetzt ernsthafte Sorgen zu machen.
Sind diese Anzeichen, aus Vergessen und Ungeschicklichkeit einer sich schnell entwickelnden ernsthaften Erkrankung. Ich will das weiter beobachten, falls ich dies nicht vergesse. Vielleicht lag tatsächlich alles nur am Wetter.

Noch nie standen die Leute vom Ordnungsamt so im Rampenlicht wie in den letzten 2 Jahren. Geil, immer man drauf! Die haben ja ein dickes Fell die können es vertragen und haben’s auch verdient. Wie hat das eigentlich angefangen, und warum hegt der Bürger so einen Groll auf die Ordnungshüter?
Früher war das Amt weitgehend unbekannt. Präsentiert wurde es von einem Marktaufseher, der die Wochenmärkte in den einzelnen Stadtteilen beaufsichtigte. Ein Mitbürger, ohne dicken Hinweisaufdruck auf seiner Jacke. Es funktionierte. Heute haben sich die Orte der Aufsicht ausgeweitet. Mehr Personal wurde eingestellt, so präsenter, umso mehr Ärger gab und gibt es.
Um die Bürger zu schützen. Gefahren abzuwenden. Also immer mehr polizeiliche Aufgaben. Und das, so in den Köpfen der Bevölkerung, ohne jegliche große Ausbildung. Schulungen oder Wochenendseminare sollten ausreichend sein. Angestellte, arbeitend in einem Bereich, der für sie fremd ist, aber gezwungenermaßen ein Job ist. Klar, dass man da stolz sein kann. Ja, muss. Dicke Jacke mit Aufdruck und Abzeichen, die passenden elektronischen Geräte dazu und ein einigermaßen funktionierendes Mundwerk. Jetzt schon ganz nah dran an einem Polizeibeamten.
Das ging sogar soweit, dass anfänglich nach Einstellung vieler Ordnungshüter, gleichzeitig Dienstwagen angeschafft wurden, die mit einem Blaulicht ausgestattet waren. Das war den oberen der Stadt natürlich zu peinlich, außerdem rechtswidrig, und so wurden sie schnell wieder ausgetauscht in gelbe Blaulichter.
Nur das bläuliche Auftreten der Ordnungshüter ist geblieben. Macht! Macht die manches Unwissen überdeckt, in der Ausführung der Arbeit und in der Anwendung. Das bekommt natürlich der Bürger zu spüren, wohl wissend um die Hintergründe. Jagd auf Hundehalter, Jagd auf Fahrradfahrer, Jagd auf den ruhenden Verkehr, Jagd auf trinkende Jugendliche, usw. Alles Gefahren, vor die wir von diesen Ordnungshütern beschützt werden sollen. Die Verantwortlichen sitzen woanders, auf ihren Stühlen im Büro und planen zum Beispiel verantwortlich Veranstaltungen freiheitsliebender Bürger, ob sie nun wollen oder nicht. Ob es ihnen passt oder nicht. Da wird genau vorgeschrieben, wo der Grill zu stehen hat, die Zapfanlage. Ob Toiletten vorhanden sind, in ausreichender Zahl. Egal ob die Veranstaltung privat oder öffentlich ist. Ab 2015 wird ein Furz in der Öffentlichkeit als Ordnungswidrigkeit betrachtet und wird mit einem Ordnungsgeld belegt. Durchaus möglich und warum nicht? Eine Bevormundung ist das, Einmischung in innere Angelegenheiten. Tatsächlich? Hinterfragen sie dies mal.
Das ist Gesprächsthema in der Stadt meine Herren und Damen. Die Befürworter der Maßnahmen des Ordnungsamtes sehen diese Angestellten der Stadt als Polizisten. Durchaus ein psychologischer Trick in der Außenwirkung von diesem Amt. Es gibt aber nur einen Polizeiapparat. Der Apparat Ordnungsamt ist kaputt. Augenblicklich kann er nicht repariert werden. Er muss neu angeschafft werden.
Und jetzt, was jetzt? Quatsch, oder ist was dran? Brauchen wir tatsächlich ein aufgeblasenen gelben Blaulichtapparat? Oder geht es darum gar nicht?

Früher nannte man sie Ausrufer. Sie riefen in die Straßen der Stadt Neuigkeiten für die Bürger hinein. Newsletter mit einer dicken Glocke in der Hand. Dies mehrere 100 Male. Heute nennt man diese Bimmelmänner Stadtsprecher. Sprachrohr des Oberbürgermeisters und der Stadt. Es steht leise in der Zeitung, wird nicht mehr stimmgewaltig hinausposaunt. Es tut in den Ohren nicht mehr so weh, denn heute kann man die Stadtsprecher lesen.
Das ist auch gut so. Oft erfuhren sie nur Hohn und Spott für ihre Ausführungen. Heutzutage können sie sich hinter der Zeitung verstecken und bleiben weitgehend anonym.
Mir tun sie leid diese Glockenschwinger. Ein Beispiel!
Eines der vielen neuen Wahrzeichen in einer großen deutschen und gewichtigen Stadt, so kommt diese sich jedenfalls vor, wurde durch ein Unwetter teilweise etwas unter Wasser gesetzt. Viele können sich an den großen Regen erinnern. Der Schaden war gar nicht so beträchtlich, aber der Wichtigkeit wegen wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, um zu erfahren, wer der Verursacher des Schadens war. Das hat was gekostet. Klar, der Wichtigkeit wegen! Dann, etwas später verkündete der Stadtsprecher das Ergebnis voller Stolz in der örtlichen Presse: Das Gutachten hat ergeben, um alle Zweifel auszuschließen, dass der Regen Verursacher und Alleinschuldige des Desasters sei!
Deshalb tut mir der Glockenschwinger leid. Wer so eine Scheiße verkünden muss, steckt in derselben tief drin. Ein Gewissen kann er nicht mehr haben, weil er es einfach, wenn er eins hätte, mit diesem nicht mehr vereinbaren könnte. So macht er sich täglich zum Clown der Bürger und Leser der Stadt, die eigentlichen Verantwortlichen lachen sich einen Ast. Bis dieser abknickt!
Nämlich dann, wenn er sein Gewissen wieder finden sollte, der Glockenschwinger.

Tageslicht bahnt sich seinen Weg durch die leicht geöffneten Rollladen ins Schlafzimmer. Die Tür ist weit geöffnet, die Rollladen stoßen auf das fliegen Schutzgitter im Rahmen.
Die Vögel zwitschern, und ich drehe mich träumend auf die Seite, um meinen Schlaf langsam zu beenden und den Tag zu beginnen.
Ich höre, fast noch im Unterbewusstsein , den Vögeln zu, die ebenfalls ihren Tag zwitschernd beginnen. Doch ein Ton stimmt nicht unter diesem Singsang. Ich gebe mir Mühe diesen Ton herauszufinden, und tatsächlich wird dieser Ton lauter. Er kommt mir bekannt vor, aber in dieser Frühe habe ich ihn noch nicht erlebt. Er rückt immer näher, näher und näher. Er wird immer lauter, lauter und lauter.
Meine Finger verkrampfen sich in der Bettdecke, und ich sehe mit einem halben Auge wie sie weiß werden, kein Blut mehr durch strömt. Ich zwinge mich, liegen zu bleiben. Unbarmherzig und mit voller Kraft erwischt mich das Schrotthändlerlied. Die Melodie die durch das verrostete und scheppernde am Lkw hängende Megaphon ausgekotzt wird erreicht nicht nur mein empfindliches Gehör, sondern auch meine kaum in Zaum zu haltenden Nerven.
Ich springe wie ein prustender Zitteraal aus meinem Wasserbett, stoße mir meine Kniescheibe an der halb offenen stehenden Schranktür, und reiße die Jalousien hoch. Das Vogelgezwitscher verstummt, das Tütelütütü ist noch ein, zwei Sekunden in voller Lautstärke zu hören, ehe es leiser wird und nur noch sehr schwach wahrzunehmen ist.
Ich beschließe kurzfristig mir nicht die Zähne zu putzen, weil mir eh der Schaum im Mund steht. Ich stolpere die Treppe hinunter in die Küche, murmle etwas vor mich hin und fummle mit dem Brotmesser in der Luft herum. Der Kaffee läuft durch und ich versuche mich auf den Stuhl zu setzen. Ah, es hat geklappt. Gleich der erste Bissen bleibt mir im Mund stecken.
Da ist es wieder, das Geräusch welches mich seit Monaten verfolgt. Tag für Tag, Stunde für Stunde….Tütelütütü. Es ist zurückgekehrt, nur dass das Geräusch nicht von rechts kommt, sondern jetzt von links. Ich schaue aus dem Fenster und erkenne einen verrosteten Sprinter, er kommt wie die meisten aus dem Ruhrgebiet. Dieser hier von Recklinghausen. Ein altes Ofenrohr und ein halb zerquetschtes Fahrrad ragen aus der offen stehenden Hintertür heraus.
Er ist der Erste heute. Viele werden an diesem wie jeden Tag noch folgen. Sie fallen ein wie die Fliegen, terrorisieren das Bürgergehör, die schlafenden Berufstätigen, die alten Menschen, die Kleinkinder beim Mittagsschlaf, die Tiere in der Natur und zuhause.
Es sind Terroristen der Moderne und sie haben viele Anhänger. Sie werden durch unseren alten Schrott unterstützt. Kaufen sich hiervon neue nervende Megaphone. Ich werde nun zum Rebell und werde bis zum letzten Rost gegen dieses Schrottregime kämpfen. Tütelütütü !!

Hier bin ich gebor`n und laufe durch die Straßen!
Kenn die Gesichter, jedes Haus und jeden Laden!
Ich muss mal weg, kenn jede Taube hier beim Namen.
Daumen raus ich warte auf ne schicke Frau mit schnellem Wagen.
Ich möchte ihn am liebsten abbeißen den Daumen, abhacken, brechen oder durch den Fleischwolf drehen. Ganz langsam und genüsslich. Dabei muss es nicht der Daumen des Interpreten Peter Vox sein, obwohl er wesentlich dazu beigetragen hat. Vielmehr den verantwortlichen Redakteuren der verschiedensten Radiosender. Warum? Seit 2009 ist der Song auf dem Markt. Anfänglich hat er mir eigentlich gut gefallen. Mal was anderes in der Muckeszene. Aber dann ging es los. Wo andere Songs schon langsam aussortiert wurden, wurde das Haus am See kontinuierlich zum Wolkenkratzer. Ich gewann den Eindruck, dass Lokal- oder Regionalsender keinen anderen Einspieler als dieses Haus mehr hatten, und bis heute nicht haben. War der Song gerade aus dem anderen Ohr raus, kam er in das eine Ohr wieder rein. Oder schaltete ich den einen Sender weg, kam er garantiert Minuten später auf dem anderen. Meine Wut und mein Ärger nahmen zu. Setzte ich mich morgens ins Auto und machte das Radio an, jaaaaa, da war er wieder dieser Fox mit seiner Seebude. Anruf beim Sender ergab die Formaussage, dies seien die augenblicklichen Musikwünsche der Hörer. Mir geht es inzwischen gesundheitlich akustisch sehr schlecht. Mir zittern die Finger bei steigendem Blutdruck, wenn ich versuche das Radio einzuschalten. Ich könnte schreien, mit hochrotem fast platzendem Kopp wenn die ersten Takte wieder kommen. Ich verfluche dieses Haus und diejenigen die mich
damit ärgern. Die machen das absichtlich, genau wie das Gedudel der Schrotthändler.
Und am Ende der Straße steht ein Haus am See, …… ich würd mich freuen wenn ich´s nicht mehr seh (höre).

4 Wochen habe ich auf einen Freischaltcode gewartet, mehrere Mails geschickt mit der Bitte um Klärung. Nichts, keine Antwort. Die Hotline habe ich aus Kostengründen nicht genutzt. Sehe ich nicht ein, ich habe ja eine Flatrate.
Dann der Aufstand. Drohungen und namentliche Veröffentlichung der Firma. Immer noch nichts, immer noch keine Antwort. Ich wollte endlich diesen Code zum Einlösen meines Geschenk -Gutscheines haben. Über den eigentlichen Herausgeber dieses Gutscheines hieß es dann telefonisch: Schauen Sie doch einmal in ihrem Spam Ordner nach, die verantwortliche Firma hat Ihnen bereits vor 3 Wochen diesen Freischaltcode geschickt.
Muss das aber eine unseriöse Firma sein, die ihre eigenen Mails als Spam deklariert und somit sofort beim Adressaten verstecken lässt. Oder wie soll ich das verstehen?
Ich bekomme hundert Mails am Tag. Fünfzig davon kann ich nicht gebrauchen. Warum landen diese nicht im sogenannten Spam-Ordner?
Alles Einstellungssache, so die Spezialisten. Aber woher soll ich vorher wissen, was Spam ist und was nicht? Mein Telefon besitzt auch keinen Müllordner. Gespräche kann ich erst später blocken, wenn ich zumindest einen Anruf erhalten habe. Dann kann es bereits zu spät sein.
Also geht mir weg mit diesen Spams, mit denen ich nix anfangen kann. Und rät mir irgendeiner noch einmal, ich soll in meinem Spamordner nach schauen, dann ……