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"Halfterm" ist die englische Bezeichnung für Schulferien und lässt sich leicht erklären: Das Schuljahr in England lässt sich in drei Einheiten, "Terms", unterteilen, von denen jede 12 Wochen umfasst. In der Mitte jedes Terms, also alle sechs Wochen, gibt es eine Woche frei, also "Halfterm".

Meine letzter Halfterm ist gerade vorbei, was ich zum Anlass genommen habe, meinen Blog mal wieder zu reloaden (Anglizismenalarm!)  Da das englische Wetter seinem Ruf im Moment durchaus gerecht wird und wir uns mit einer Woche Wind und Dauerregen rumschlagen mussten, habe ich recht ruhige Ferien zu Hause verbracht und es gibt nicht sonderlich viel von der Insel zu berichten.

Am Anfang der Woche bin ich mit Martha, einer anderen deutschen Austauschschülerin, die in Sussex, einer benachbarten Grafschaft, wohnt, nach London gefahren. Ziel unseres Ausflugs war das Museum of London, eine weitere Attraktion, die ich nur wärmstens weiterempfehlen kann. Die riesige Ausstellung erzählt die Geschichten der Hauptstadt Englands von der Steinzeit über die Antike und das Mittelalter bis hin zu mehreren Varianten einer möglichen Zukunft. Zwar gibt es im Museum of London nicht so viele Spiele und Experimente zum Selbstausprobieren, dafür beherbergt das Museum eine umfangreiche und sehr interessante Ausstellung zum „Great Fire of London“, ein kleines Kino und mehrere Bildschirmpräsentationen. Ich habe übrigens herausgefunden, dass das Feuer, welches im Jahre 1666 mehre Tage in London wütete, tatsächlich von einem Bäcker ausgelöst worden war, der fahrlässigerweise das Ofenfeuer in seiner Bäckerei am Abend nicht vorschriftsmäßig gelöscht hatte. Zur Verantwortung gezogen wurde aber ein Franzose, da es damals Spannungen zwischen England und Frankreich gab. Kurz nach seiner Hinrichtung fand man allerdings heraus, dass er erst nach dem Ausbruch des Feuers nach London gekommen war.

Letzten Samstag hat es mich noch einmal mit Martha und Bryan nach London verschlagen. Schließlich mussten wir den seltenen Anblick der Sonne, der sich uns an diesem Tag bot, ausnutzen! London ist nicht nur ausgestattet mit Hunderten von Attraktionen für triste Regentage, sondern auch mit wunderbaren Orten zum Spazierengehen. Mit Freuden haben wir festgestellt: Im St. James’s Park (grenzt an den Buckingham Palace) ist der Frühling bereits ausgebrochen! An allen Ecken sprießen bunte Blumen aus der Erde, die Bäume tragen bereits Blüten und überall wuseln putzige Eichhörnchen umher. Der Park ist sehr weitläufig und wunderschön und hat einen großen See von dessen Brücke man sowohl den Wohnort der Queen als auch das London Eye sehen kann.

Das war es erstmal wieder von mir, denn ich muss noch die englisch Hausaufgaben meiner Freunde in Deutschland machen (das ist natürlich nur ein Scherz)   😉

 

Liebe Frühlingsgrüße!

Wenn man so nah an London wohnt wie ich darf natürlich der ein oder andere Besuch Englands Hauptstadt nicht fehlen. London hat eine Menge in Sachen Shoppen, Sightseeing und Kultur zu bieten. Die Oxford Street, über vierzig Musicals und Theaterstücke und unzählige Museen locken, nicht zu vergessen das London Eye und Co.

Die obligatorische Touristentour, den Einkaufsbummel durch die Innenstadt und auch die ein oder andere Vorstellung im Theaterhaus, unter anderem der König der Löwen, das Phantom der Oper und Jersey Boys, sind auf meiner To Do Liste bereits abgehakt.

Nun wurde es Zeit, das breite Kulturangebot der Großstadtmetropole zu nutzen, um sich etwas weiter zu bilden. Und was liegt da näher als das weltberühmte Natural History Museum? Die Ausstellung ist schließlich nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für viele Schulklassen, sondern auch der Zwilling des Museum of Natural History NYC, Schauplatz der Komödie „Nachts im Museum“! Ich muss zugeben, seit ich den Film im Kino gesehen habe, hat es mich gereizt, selber mal ein Naturkunde Museum zu besichtigen.

Zusammen mit Meret machte ich mich also am vergangenen Sonntag auf nach London. Schon von Außen betrachtet ist das Museum sehr eindrucksvoll: Das Gebäude ist gigantisch, hat Hunderte von Fenstern, vier Türme und eine geschätzte fünfzehn Meter breite Treppe die zum gewaltigen Haupteingang führt. Auf den ersten Blick erinnert es mehr an eine berühmte Kirche als an ein Museum…

Das Beste an Londons Museen ist der Eintritt. Er ist nämlich frei! Und schon nach fünf Minuten anstehen und dem flüchtigen Kontrollblick in die Tasche ist man drin. In vielen Museen, wie zum Beispiel der National Gallery, die übrigens auch einige Werke von Van Gogh und meinem Lieblingskünstler Monet beherbergt, ist es leider verboten zu fotografieren; das Natural History Museum ist da glücklicherweise eine Ausnahme und so machten wir uns nicht nur mit Skizzenblock und Bleistift sondern auch mit unseren Kameras bewaffnet auf eine Reise durch die atemberaubende Welt der Tiere und Menschen in all ihren bisherigen Epochen. Die Spannweite der Themen und Ausstellungsstücke ist enorm! Von Dinosaurier- und anderen Tierskeletten, über uralte und teilweise drei Meter lange Fossilien, Experimenten zum Selbstausprobieren und lebende Insekten bis hin zu dem maßstabsgetreuen Modell eines Blauwals! (Ich kann euch sagen: Es ist schon ein seltsames Gefühl neben so einem Giganten zu stehen.)

Das ganze Museum ist in verschiedene Zonen eingeteilt, so beherbergt beispielsweise die „Blue Zone“ Modelle von Meerestieren, Fischfossile, Krebse, Muscheln, vieles mehr und alles ist natürlich mit begleitenden Texten, Videos, Mitmachspielen oder Audiokommentaren ausgestattet, sodass man spielerisch auf verschiedene Weisen lernt- ganz ohne dass man es merkt!

Wahrscheinlich würde ich Stunden brauchen, um alles dem Museum gerecht werdend zu beschreiben, dabei habe ich selbst nur einen Teil der Ausstellung gesehen. Daher beschränke ich mich darauf, den Besuch des Natural History Museums wärmstens an alle zukünftigen Londontouristen weiter zu empfehlen. Besonders für Familien mit Kindern ist das Museum ein echtes Highlight und wer sich nur im Entferntesten für Sachkunde, Tiere und Geschichte interessiert kommt auf jeden Fall auf seine Kosten!

Das nächste Museum auf meiner Liste ist das Victoria und Albert Museum, welches soweit ich weiß einige antike Skulpturen und dergleichen zu bieten hat… Ihr dürft also gespannt sein.

 

Bis dahin liebe Grüße aus dem zurzeit ziemlich verregneten England!

Hallo an alle Sauerkrautnasen zu Hause 😉 Ich hoffe, ihr habt akzeptables Wetter in Deutschland. Hierzulande kommt man sich momentan tatsächlich vor wie in einem schwarzweiß Film: Wolkenverhangener Himmel, Dauerregen und alles ist duster und grau… Gut, genug der britischen Wetterkonversation, weiter geht’s im Text 😀

 

Es kommt immer mal wieder vor, dass sich die liebe Organisation, mit der ich in England bin, mit ihren Schülern in Verbindung setzt. Und das sieht dann so aus:

(Keine Begrüßung)

 NO VISITS BY GERMAN FAMILY/FRIENDS DURING THE PROGRAM. Please feel free to again forward that message.. It says so both in English and in German in the contract.

Students may NOT receive visitors from Germany: NO EXCEPTIONS.

Please let the other local reps know that should you be informed of any kids in breach of this contract rule, you’ll be excluding them from the program and send them home! (Die Mail war gerichtet, an meinen Local Co-ordinator)

This rule really is in place in ALL exchange programs we offer and despite the fact England is very close to Germany and everyone can fly over rather inexpensively, the nat family/friends may not do so!

The only option the kids have is to return to Germany during x-mas vacation which we don’t think makes much sense but they may do so or to have their parents visit after the program. It is a plain and simple lie they weren’t told and it’s neither your nor our job to make them read what they sign…

I’m sorry they just don’t seem to understand this or all try to find their ways around it?!!!

It seems we’re doing nothing but explaining to them all the time that it’s a plain program rule for all into exchange students no matter where they go, which they all signed in their contracts, and that there will not be an exception to it for nobody never ever.

(Keine Verabschiedung)

 

Diese Nachricht ist original so von meiner Organisation gekommen; ich habe nichts verändert und ich muss zugeben: Mit jeder dieser E-mails wird mir Into unsympathischer. Soll das etwa der Völkerverständigung dienen? Sie nehmen es sich nicht nur heraus, am laufenden Band ihre Regeln zu ändern und sagen dabei jeglicher Etikette den Kampf an (Formulierungen wie "never ever" („garantiert nie“), das Schreiben in Großbuchstaben und der Missbrauch von Satzzeichen…) nein, sie beschimpfen ihre eigenen Austauschschüler, Kunden wenn man so will, als Lügner! It is a plain and simple lie they weren’t told- zu gut Deutsch: Wenn die Schüler behaupten, niemand hat sie von dieser Regel in Kenntnis gesetzt, lügen sie. Vielen Dank für die Blumen! (Kleine Bemerkung am Rande: Mir hat niemand von dieser Regel erzählt. Es wurde sogar zu Anfang das Gegenteil behauptet.)

Sowohl die Umgangsform als auch das Verhalten an sich sind höchst unprofessionell und unhöflich. Außerdem widerspricht man sich von Seiten der Organisation andauernd selbst. Dazu muss gesagt werden, dass es zu Into Germany eine englische Partnerorganisation, Into Uk, gibt. Diese beiden Institutionen scheinen nicht miteinander zu kommunizieren. So wusste beispielsweise Into Germany nichts davon, dass Into UK uns per Mail für den Rest des Austausches das Reisen in England komplett verboten hatte. Auf unsere Beschwerde hin setzte man sich mit Into UK in Kontakt und später hieß es dann, die Mail sei ein „Versehen“ gewesen und alles bliebe beim Alten. Into UK hatte sich allerdings nicht die Mühe gemacht, das „Missverständnis“ selber aufzuklären, bis heute gibt es keine Stellungnahme, und wie man eine E-Mail „aus Versehen“ tippen und abschicken kann ist mir auch ein Rätsel.

Als Austauschschüler fühle ich mich von Into UK in England nicht willkommen geheißen und komme mir eher wie ein Gefangener vor als wie ein zahlender Kunde.

Die obige Mail reiht sich ein in eine lange Liste von weiteren Fauxpas, die sich die Organisation in dieser kurzen Zeitspanne bereits erlaubt hat. Wie viele andere Schüler hier in England hatte ich tiefes Vertrauen und große Hoffnungen in Into und muss ganz ehrlich sagen, dass ich ziemlich enttäuscht bin, hatte die Organisation doch zuerst einen so guten Eindruck auf mich gemacht. Selbst im Internet war nicht viel Negatives zu finden, was mich im Nachhinein sehr wundert und aus diesem Grund wollte ich diese Chance nutzen, einiges klarzustellen. Daher mein Tipp an alle, die ein Austauschjahr in Erwägung ziehen: Wenn ihr euch im Internet über die Organisationen informieren möchtet, lest auch negative Kritiken und wägt das Für und Wider sorgfältig ab.

Take care!

Katja 🙂

Hallihallo 🙂 ich weiß, der Frühling naht bereits, aber es war mir wichtig, der Vollständigkeit und Chronologie halber, diesen (zugegeben sehr verspäteten) Artikel, nachträglich noch hochzuladen. Und für manche, die ihn nicht in der Zeitung gelesen haben, könnte er ja doch noch interessant sein…

Liebe späte Weihnachtsgrüße!

 

Auch in England ist eingekehrt, worauf sich die Bewohner der Insel schon seit Wochen vorbereitet haben: die Weihnachtszeit. Straßen, Bäume und Einkaufspassagen wurden dekoriert, langsam aber sicher schlichen sich die Weihnachtslieder ins Radioprogramm und an allen Ecken wurden englische Weihnachtsspezialitäten angepriesen. Typisch für die englische Festtafel sind zum Beispiel die allseits beliebten „Mincepies“. Zwar werden diese kleinen Teigtaschen zu Deutsch Hackfleischpasteten genannt, auf der Verpackung im Supermarkt prangt allerdings groß das Schild „Vegetarisch“. Später wurde ich von einer Schulkollegin darüber aufgeklärt, dass es sich bei der Füllung lediglich um Rosinen handelt. Diese durften auf unserer „Mentorchristmasparty“, einer kleinen Weihnachtsfeier in unserer Mentorgruppe in der Schule, verspeist werden. Außerdem gab es die für ein englisches Weihnachten unersätzlichen „Cracker“, farbenfrohe Knallbonbons, die bunte Papierkronen enthielten. Diese sehen nicht sehr weihnachtlich aus, werden aber zumindest von den Engländern in den Weihnachtswerbungen brav getragen.

Während sich meine Mitschüler noch im „Pantomime“, einer von den Lehrern für den letzten Schultag organisierten Show vergnügten, machte ich mich schon voller Vorfreude und mit gepacktem Koffer auf den Weg Richtung Heimat.

Zunächst lief alles wie geplant: Der Zug kam aufgrund des Frostes etwas zu spät und brauchte über eine Stunde nach London, doch da ich den öffentlichen Verkehr in England kenne, hatte ich genug Zeit eingeplant. In Charing Cross angekommen, tauchte ich ab in den Londoner Untergrund. Wenn man den U-Bahn Plan erst einmal durchblickt hat, kann man sich ohne Probleme frei durch ganz London bewegen- allerdings sollte man nicht nur darauf achten, dass man in die Richtige Linie einsteigt, sondern auch dass man in die gewünschte Richtung fährt. Auch ich musste das an diesem Tag lernen, doch nachdem ich ein paar Umwege durch London gemacht hatte, erblickte ich an der „Victoria Underground Station“ wieder das Licht der Welt. Unglücklicherweise musste ich dort auch erkennen, dass es angefangen hatte, zu schneien und wie viele wissen sind die Inselbewohner zwar an Regen gewöhnt, vertragen sich allerdings nicht mit Schnee.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch machte ich mich auf die Suche nach meinem Bus und kam zu meiner Erleichterung ohne Probleme- nur etwas verspätet, in Luton an. Auch mein Hotel fand ich auf Anhieb und am nächsten Tag kam ich problemlos bis durch die Sicherheitskontrolle des Flughafens. Im Wartebereich angelangt kam der erste Dämpfer meiner Vorfreude: Vier Stunden Verspätung. Später wurde die Wartezeit noch auf 4,5 Stunden korrigiert und kurz nachdem ich aus dem Fenster gesehen und mit Schrecken den Schnee entdeckt hatte, der wieder fiel, wurde ich nach guten fünf Stunden Wartezeit davon in Kenntnis gesetzt, dass mein Flug abgesagt worden war.

Die Enttäuschung war groß, doch es galt keine Zeit zu verlieren. Vom ersten Infopoint wurde ich zu Gate 9 weitergeleitet, dort lotste man mich nach endloser Wartezeit aus dem Gebäude. Am Informationsstand meiner Fluggesellschaft angekommen durfte ich mir weitere drei Stunden die Beine in den Bauch stehen, immer noch mit der Hoffnung, einen späteren Flieger zu erwischen. Umso niederschmetternder war die Nachricht, der nächstmögliche Flieger ginge am Mittwoch, also vier Tage später. Mittlerweile war es duster draußen und ich musste mir wohl oder übel Gedanken über meine nächtliche Bleibe machen. Die Unterhaltung mit der hilfsbereiten Airlineangestellten sah in etwa so aus:

 

         „Dann muss ich also die Nacht in Luton verbringen?“

         – „Ja.“

         „Wo soll ich denn übernachten?“

         „Wir haben im Hotel in Hemstead Zimmer für unsere Fluggäste reserviert.“

         „Und wie komme ich dahin?“

         „Also da musst du schon alleine hinfinden.“

         „Haben sie denn eine Karte oder können sie mir den Weg erklären?“

         „Woher soll ich denn wissen, wo dieses Hotel liegt?“

 

Dies sollte der Beginn meiner ganz eigenen englischen Herbergssuche in London Luton werden.

Die nächste Person, die ich um Hilfe bat, war ein Busfahrer, doch er konnte mich nur davon in Kenntnis setzten, dass bei diesem Wetter keine Busse führen und der Weg nach Hemstead zu lang zum Laufen wäre. Der einzige Taxifahrer weit und breit, den ich als nächstes ansprach, servierte mich mit einem „Sorry, love. I’m having my break now.“ ab und verschwand im Flughafengebäude. Nach einer Stunde Taxisuche war ich sowohl nass als auch durchgefroren und machte mich frustriert mit meinem Koffer auf den Weg zurück zu meinem Hotel. Dort hieß es leider nur „Wir sind ausgebucht.“ und auch ein Taxi wollte man mir nicht rufen. Bei der Witterung würde sowieso kein Taxi kommen und selbst wenn führe man mich nicht bis nach Hemstead.

Leicht panisch verließ ich das Hotel. Es war inzwischen Nacht und sowohl mit begrenztem Bargeld als auch begrenzter Hoffnung machte ich mich auf die Weitersuche. Als ich das nächste Hotel gefunden hatte, rechnete ich schon gar nicht mehr mit einer positiven Antwort- und wurde nicht enttäuscht. Auch hier waren alle Zimmer belegt.

Anstatt mir einen Schlafplatz im Stall anzubieten, beschloss der freundliche Spanier an der Rezeption allerdings, mir zu helfen und nachdem er für eine gute halbe Stunde herumtelefoniert hatte, hatte er sowohl ein Hotelzimmer in einem weiteren Hotel als auch ein Taxi für mich organisiert.

So kam es, dass ich letztendlich in dieser kalten Vorweihnachtszeit doch noch ein Dach über dem Kopf hatte.

Und am nächsten Morgen sah die Welt schon ganz anders aus: Noch bevor ich angezogen war, bekam ich einen Anruf von der Hotelrezeption und sprach plötzlich mit meiner Patentante, die zusammen mit ihrem Freund und meiner besten Freundin unten im Hotel auf mich wartete! Dreizehn Stunden Autofahrt hatten die drei zu diesem Zeitpunkt schon hinter sich. Am Abend zuvor hatten sie alles stehen und liegen gelassen; ohne zu zögern und ohne überhaupt zu wissen, ob die Fähre führe, hatten sie sich ins Auto gesetzt und waren in Richtung England aufgebrochen, um mich nach Hause zu holen. Solch ein Einsatz beeindruckte nicht nur mich: „Your aunt is a very tough lady!“, bemerkte auch mein Gastvater am Telefon.

Nach einer sechzehnstundenlangen Rückfahrt, auf der wir eine Menge Spaß hatten, konnte ich endlich meine Familie in die Arme schließen.

Ein riesiges Dankeschön an meine Weihnachtsengel, Ulla, Michael und Johanna!

Hallo an Alle!

Zum Thema Gastfamilie muss erst einmal gesagt werden, dass man in England dafür bezahlt wird, Gastschüler aufzunehmen. Das Vorurteil, englische Familien nehmen Gastschüler wegen der Bezahlung auf, stimmt leider in den meisten Fällen. Bei der ganzen Sache handelt es sich daher eher um ein „Mietverhältnis“, was es nicht sehr leicht macht, sich in das neue Umfeld zu integrieren. Wie selbst verständlich müssen Zugtickets für Ausflüge und das Essen im Restaurant selbst bezahlt werden- falls man überhaupt das Glück hat, zu solchen Events eingeladen zu sein.

Da ich trotz Vorbereitungswochenende von meiner Austauschorganisation in keinster Weise auf solch eine Situation vorbereitet wurde, war es zu Beginn eine ziemliche Enttäuschung. Stattdessen verbrachte man die Zeit lieber damit, Schnick-Schnack-Schnuck mit den zukünftigen Austauschschülern zu spielen und uns von morgens bis abends einzubläuen, dass man im Austauschjahr nicht trinken, rauchen, kiffen oder stehlen sollte.

Gleich zu Beginn erfuhr ich, dass ich bereits die zehnte Gastschülerin bin und meine Gastfamilie tatsächlich unter anderem wegen dem Geld Austauschschüler beherbergt. Dazu kamen andere Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, dass ich Geld bezahlen soll, wenn ich von meinen Gasteltern Lunch haben möchte, da im Preis nur Frühstück und Abendbrot enthalten sind, die mich zusätzlich verunsichert haben. Nach und nach habe ich dann mitbekommen, dass es bei anderen Gastschülern nicht anders aussieht. Ein Mädchen beispielsweise wurde von ihrer Gastmutter darum gebeten, sich ihr eigenes Brot für das Wochenende zu kaufen und ein Junge berichtete davon, dass er sich nicht die Haare föhnen sollte, um Stromkosten zu sparen. Außerdem durfte eine Freundin von mir weder das Internet noch den Drucker der Familie benutzen und konnte weder duschen gehen noch ihre Handtücher waschen wann sie wollte. Nach drei Monaten verließ sie schließlich die iranische Gastfamilie, die sich noch nicht einmal die Mühe gemacht hatte, in ihrem Beisein Englisch zu sprechen.

Inzwischen habe ich mich an das distanzierte Verhältnis zu meiner Gastfamilie gewöhnt und damit abgefunden, dass ich als „Gastschüler“, eben nur ein „Gast“ bin. Außerdem ist die Familie, bei der ich wohne, sehr nett und ich habe oft das Gefühl, dass ich mehr Glück hatte, als andere Schüler.

Hier eine kleine Info zu den Mitgliedern meiner Gastfamilie.

Meine Gasteltern: Meine Gastmutter heißt Marie. Sie ist ungefähr im Alter meiner Mama und arbeitet als Personal Managerin in einem privaten Jungeninternat, genauso wie mein Gastvater Simon, der dort als Catering Manager angestellt ist. Simon kommt aus Nordirland und hat einen recht schrägen Akzent, gibt sich aber immer Mühe langsam und deutlich mit mir zu reden. Er ist ein riesiger Chelsea Fan und kann wie Marie super kochen. Sie schauen fast jeden Abend zusammen Kochsendungen wie „Masterchef“. Außerdem liebt Simon Radfahren (er ist sogar mal ein Stück der Tour de France mitgefahren!) und geht gerne mit den Hunden spazieren.

In der Regel muss Marie früher zur Arbeit, deswegen macht Simon für die Jungs und mich jeden Morgen Frühstück, was er auch immer gebührend ankündigt (z.B.: „Ladiiiiiiies and Gentlemen! Simon-Productions proudly present: The arrival of Brrrrreakfaaaast!!“ ) Er ist wirklich ein schräger Vogel und total witzig. Vor ein paar Wochen hat einer meiner Gastbrüder mir erzählt, dass er denkt, jedes Wort, an das er ein „hausen“ hängt wird automatisch deutsch und somit wäre er der Meinung, das deutsche Wort für „Scheiße“ sei „Schitzenhausen“. Natürlich hat mein Gastvater diese Anschuldigung sofort von sich gewiesen und klargestellt: Nein, Schitzenhausen ist nicht das deutsche Wort für Scheiße. Es ist das deutsche Wort für Klo. Ganz einfach: SHITzenHOUSEn!

Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass meine Gasteltern zwei wirklich nette Menschen sind, die aber kein Elternersatz für mich sind.

Zu meinen lieben Gastbrüdern: Um ehrlich zu sein, hatte ich auf eine Gastschwester oder zumindest gleichaltrige Gastgeschwister gehofft. Somit war ich nicht allzu begeistert, als ich erfahren habe, dass ich zwei jüngere Gastbrüder im Alter von- inzwischen- 15 (Alex) und 13 (Ben) bekommen sollte. Wie befürchtet hatten wir nicht viel gemeinsam und haben uns daher mehr oder weniger ignoriert. Die erste Zeit war besonders hart für mich. Da die Jungs von ihrer frühesten Kindheit daran gewöhnt sind, Austauschschüler im Haus zu haben, haben sie einfach so weitergelebt wie bisher und waren nicht im Ansatz aufgeregt über meine Ankunft. Ich habe noch heute das Gefühl, das Alex etwas genervt davon ist, immerzu fremde Leute im Haus zu haben, was ich aber nachvollziehen kann. Meine beiden Gastbrüder sind zwar nett, machen aber meistens ihr eigenes Ding. Sie spielen gerne XBox und treffen sich oft mit Freunden. Alex schaut gerne „Misfits“, ein britisches Comedy-Drama,.

Ben liebt backen. Ich habe noch nie einen 13-jährigen Jungen gesehen, der mit so viel Leidenschaft, Cupcakes mit Zuckerguss zu verziert! Er backt mindestens einmal pro Woche und seine Werke sehen schon richtig professionell aus (und schmecken sehr gut!). Simon hat es gestern Abend auf den Punkt gebracht: Wir werden alle fett! Das stimmt wirklich. Ich glaube, Ben ist unfairer Weise der einzige, der hier nicht zunimmt…

Mir fällt grade ein, dass ich bei meiner Familienbeschreibung die Hündchen ganz vergessen habe: Scruffy (zu deutsch: dreckig) und Ruby (Rubin). Sie sind beide goldig! Sruffy ist groß, schwarz und zottelig. Er trottet mir manchmal den ganzen Tag hinterher. Oft wartet er vor meiner Zimmertür auf mich, wenn ich zum Essen gerufen werde! Ruby ist klein und weiß und besitzt die nervige Angewohnheit, deine Hände abzulecken, wenn du aufhörst, sie zu streicheln. Sie ist zwar sehr penetrant, dabei aber immer zuckersüß.

Alles in allem denke ich, dass ich mit meiner Gastfamilie sehr zufrieden sein kann, auch wenn ich mit höheren Erwartungen in dieses Jahr gestartet bin.

Logbucheintrag 5, 1.Dezember 2010, Tonbridge

 

Schneechaos in England. Busse und Züge fahren nicht mehr, auf den Straßen ist kaum ein Vorankommen. Wer sich vor die Tür wagt, sackt sofort bis zu den Knien im Schnee ein. Das Schneegestöber ist so dicht, dass man die Hand vor Augen nicht sieht. Alle Schulen sind geschlossen!

 

Nein, natürlich nicht ;D !

In Wahrheit schwirren hier pünktlich zum 1. Dezember ein paar Flöckchen fröhlich durch die Luft und es liegen etwa drei cm Schnee. Trotzdem ist es für die Engländer eine Ausnahmesituation und hierzulande herrschen tatsächlich oben genannte Zustände, was den Straßenverkehr angeht.

Da es hier normalerweise kaum schneit, ist man nicht auf solches Wetter eingestellt. Es fahren keine Straßenkehrmaschinen, es wird nicht gestreut und öffentliche Verkehrsmittel fallen schon bei dem leichtesten Frost aus. So kommt es, dass ich obwohl ich einen Schulweg von zehn Minuten habe, heute zu Hause bleiben kann.

Es ist wirklich witzig, die Reaktion der Engländer auf den Schnee zu beobachten. Schon seit Wochen wird darüber gerätselt, wann es wohl das erste Mal schneit (das könnte auch an der Leidenschaft der Engländer für Wetterkonversationen liegen, die ich nur bestätigen kann) und nun sind alle total aus dem Häuschen. Oberstufenschüler spielen im Schnee wie kleine Kinder!

Heute durfte ich Glückspilz übrigens gleich zwei Geschenkchen auspacken, da ich sowohl von meinen Gasteltern als auch von Meret einen Adventskalender geschenkt bekommen habe. Die Ausbeute des ersten Tages: Ein Rubbellos von meiner Hostfamily (Leider haben weder ich noch meine zwei Gastbrüder etwas gewonnen) und eine heiße Schokolade von Meret. Genau das Richtige für einen frostigen Dezembereinsteig!

Nun dauert es nicht mehr lange, bis mein Flieger nach Deutschland geht und ich über die Weihnachtsferien nach Hause komme. Doch vor dem lang ersehnten Wiedersehen mit Freunden und Familie stehen mir noch eine englische Adventszeit und einige „mock exams“ (zu Deutsch: Attrappenklassenarbeiten) bevor, von denen ich berichten werde.

Da ich hier aufgrund der Schule immer sehr viel Stress habe (wer hätte gedacht, dass vier Fächer so viel Arbeit machen können?), komme ich kaum dazu, alles aufzuschreiben, was ich gerne berichten würde und auf meinem Laptop häufen sich halbfertige Einträge, die ich bis dato noch nicht hoch laden konnte. Es tut mir leid, wenn meine Beiträge verspätet und in falscher Reihenfolge erscheinen; ich versuche, mich zu bessern 😉

Bis dahin wünsche ich euch allen einen weißen Dezember!

Liebe Grüße,

Katja

Hallo zusammen 🙂 Wollt ihr wissen, wie ich in meinen letzten Half-term-ferien verbracht habe? Ich bin von Kent nach Cornwall gereist!

 

Zusammen mit Meret, einer anderen Austauschschülerin aus der Schweiz, habe ich dort Anika besucht. Ihre Gastfamilie hat sich einfach so dazu bereit erklärt, zwei fremde Mädchen für zwei Nächte zu beherbergen, und war super lieb.

Die Anreise war allerdings anstrengender als gedacht: Um sechs Uhr musste wir aufstehen, um uns fertig zu machen. Dann liefen wir- noch im Dunkeln- in die Innenstadt und nahmen den Bus von Tonbridge nach Tunbridge Wells. Dort angekommen frühstückten wir ausführlich und nahmen anschließend den National Express Bus nach London, wo wir in der Victoria Coach Station nach einer Stunde Wartezeit in einen anderen Bus umstiegen. Alles in allem sieben Stunden später kamen wir dann endlich in Exeter an. Von da aus holten uns Anika und ihre Gastmutter, Julie, mit dem Auto ab, denn wir Glücklichen hatten noch weitere 1,5 Stunden Fahrt vor uns. Am frühen Abend waren wir dann aber tatsächlich in Launceston, Cornwall. Zwar geschafft, jedoch sehr stolz darauf, dass wir diese lange Reise ganz alleine gemeistert hatten.

Leider waren es nur zwei Tage, die wir dort verbrachten, aber wir erlebten eine Menge: Am ersten Tag besuchten wir das Museum und die Burgruine in Launceston. Obwohl die Kühe standen (alte cornische Bauernregel), war es leider ziemlich regnerisch und windig. Wir hatten trotzdem eine interessante Zeit und eine Menge schöner Fotos sind entstanden.

Danach fuhr Julie uns zu einem Fairground, einer Mischung aus Museum und Jahrmarkt, zusammengestellt aus alten Kirmesattraktionen, die größten Teils noch benutzbar waren. Die Ausstellung war wunderschön und hatte richtiges Jahrmarktsflair.

Besonders das Auto Skooter Fahren war ein „Mordsspaß“ und weil Julie mich so süß ermunterte, stellte ich mich sogar meinen Ängsten und traute mich in die Geisterbahn. Sie war winzig und es waren noch nicht einmal echte Menschen darin, um mich zu erschrecken; ich habe trotzdem geschrieen wie am Spieß und wurde nachher von allen ausgelacht, die vor der Geisterbahn standen (danach war ich für eine Woche heiser).

Am zweiten Tag fuhren wir nach Plymouth, der Stadt, die ich zuvor nur aus dem Englischbuch kannte. Wir entdeckten sogar die Statue des berühmten Sir Francis Drake- albernerweise saß eine Möwe auf dem Kopf des großen Eroberers.

Später brach ich dann meine von Sweeney Todd inspirierten Vorsetze und as eine „Pasty“- um auf Nummer Sicher zu gehen, allerdings nur die vegetarische Variante. Köstlich!

Am Abend zeigte Julie uns die Küste Cornwalls. Um Fotos vom Meer und dem Sonnenuntergang zu machen, sind wir auf einen Berg geklettert. Die Aussicht war atemberaubend! Leider vergaßen wir darüber die Zeit und als wir nach einem langen Abstieg wieder unten angekommen waren, war die arme Julie völlig aufgelöst und den Tränen nahe, weil sie gedacht hatte, wir hätten uns verlaufen…

Der Schock war allerdings schnell vergessen und zusammen mit Julie machten wir uns auf zu einem Schloss namens Camelot.

Camelot- sicher klingelt es jetzt bei dem ein oder anderen. Angeblich ist es tatsächlich die letzte Ruhestätte König Arthurs, sogar die Tafelrunde haben wir darin gefunden! Julie meinte allerdings, dass alles sei nur Touristenköderei. Trotzdem war das gigantische Schloss wunderschön und sehr beeindruckend. Sogar den Besitzer haben wir getroffen- allerdings ohne es zu bemerken. Erst als Julie uns nachher darauf hinwies „That was the owner.“ war die Aufregung groß, denn die Bilder an der Wand verrieten, dass er bereits Bekanntschaft mit Berühmtheiten wie Tom Cruise und John Travolta gemacht hatte. Wie sein Umgang allerdings vermuten lässt, ist der Herr überzeugter Scientologe und weil Julie nicht die einzige war, die sich etwas gruselte, zogen wir bald wieder von dannen.

Zu Hause warfen wir noch einen Blick auf den atemberaubenden Sternenhimmel. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Sterne gesehen, es war einfach magisch! Leider ließ dieses Naturwunder sich nicht mit der Kamera festhalten. Man muss wohl selbst aufs Land reisen, um den funkelnden Himmel durch die klare Luft zu bewundern.

Vor dem Zubettgehen haben Julie und Anika noch Applecrumble („Apfelkrümel“) gemacht. Es schmeckte wie Apfelkuchen mit Streuseln und war einfach… yummi!

Am nächsten Tag ging es leider schon wieder zurück…

Meret, Anika und ich hatten einen fantastischen Urlaub zusammen, der leider viel zu früh zu Ende ging, denn wir hatten im Gesamten nur eine Woche schulfrei. Und am nächsten Montag ging die Schule wieder los…

Inzwischen stehen wir schon wieder kurz vor den nächsten Ferien, die am 18. Dezember beginnen, und die ich mit meinen Lieben in Deutschland verbringen werde. Ich freue mich auf euch!

Tonbridge ist eine Stadt im Süden Englands und liegt ca. 45 Kilometer süd-östlich von London. Sie beherbergt rund 32000 Einwohner und- für die nächsten Monate- mich.

Viel mehr gab das Internet während meiner vorhergehenden Recherche nicht her. Abgesehen davon, dass die Stadt eine eigene Burg, Tonbridge Castle, erbaut im 11. Jahrhundert, besitzt. Somit gab es einiges zu erkunden, als ich schließlich dort ankam.

Meine Gastfamilie zeigte mir zuerst ihr zu Hause, gelegen in einer winzigen Sackgasse angrenzend an eine Hauptstraße. Das schlicht aber gemütlich eingerichtete Haus gefiel mir auf Anhieb gut, doch der Raum, der für die nächsten zehn Monate mein Schlafzimmer sein sollte, erinnerte mich viel mehr an eine Besenkammer oder einen Kleiderschrank. Letzterer passt noch nicht einmal hinein. Ich hatte allerdings die Möglichkeit, meine Kleidung im Flur zu verstauen und den anfänglichen Schock machten die Kochkünste meines Gastvaters wieder wett. Mein erstes „Dinner“ mit der englischen Gastfamilie bestand nicht etwa wie befürchtet aus Bohnen, „Blackpudding“ und Braten mit Pfefferminzsoße, nein: Auf dem Tisch stand eine riesige Platte angerichtet mit „Couscous“ und Gemüse. Es schmeckte vorzüglich, womit neben dem schlechten Wetter auch das Gerücht über schlechtes Essen bereits nach wenigen Tagen auf der Insel entkräftet war.

Bald darauf wurde ich von meinem kleinen Gastbruder, Ben, durch die Innenstadt Tonbridges geführt und bekam auch Tonbridge Castle zu sehen. Die Burg ist zwar halb Ruine, jedoch trotzdem wunderschön und an einem Fluss gelegen. Sie entspricht so ziemlich dem Landschaftsbild, welches ich von England hatte. Dahinter liegt ein herrlicher Park, in dem es von frechen Eichhörnchen nur so wimmelt (in meinen ersten Tagen hier hat mir doch tatsächlich eines der Tiere eine Bretzel geklaut!). Auch neben Park und Burg hat die Innenstadt eine Menge für mich zu bieten: Es gibt zahlreiche neu und secondhand Buchläden, die es zu durchstöbern gilt, außerdem eine große Bücherei, in der ich mich bereits an meinem zweiten Tag anmeldete und eine Menge Cafes und Restaurants (inklusive Starbucks, Subway und McDonald’s) sorgen für das leibliche Wohl wenn man mit Freunden unterwegs ist. Wie ich etwas später herausfand gibt es auch einen Kodakladen, in dem ich meine Werke für „Photography“ ausdrucken kann.

Das Haus meiner Gastfamilie liegt zu Fuß etwa 20 Minuten von der Einkaufsstraße und 15 Minuten von meiner neuen Schule, der Hillview School for Girls, entfernt. Wie der Name schon sagt, liegt diese auf einem Hügel und die Aussicht ist wahrlich fantastisch: Man schaut über die Häuser der Stadt hinweg hinunter in ein Tal voller Felder und Wäldchen.

Was der Name außerdem verrät, ist, dass es sich um eine Mädchenschule handelt. Aus diesem Grund war ich reichlich verwirrt, als ich an meinem ersten Schultag, dem ich voller Vorfreude und Aufregung entgegengesehen hatte, eine Gruppe von Jungen durch das Gebäude schlendern sah. Auf meine Frage hin erklärte mir ein Mädchen, dass die „Sixth Form“ an dieser Schule gemischt sei. So wie das „A Level“ das englische Abitur ist, entspricht die „Sixth Form“ in etwa der Oberstufe in Deutschland, wobei sie nur die Stufen zwölf und dreizehn beinhaltet. Anders als die jüngeren Schüler tragen die „Sixth Former“ in der Regel keine Uniformen mehr. Dafür müssen die meisten- je nachdem auf welche Schule sie gehen- einen „Dresscode“ einhalten, der beispielsweise besagt, das Anzüge und Kostüme in grau oder schwarz getragen werden müssen. Glücklicherweise muss ich solch eine Vorschrift nicht befolgen und kann so zur Schule gehen, wie ich es auch in Deutschland getan hätte.

Obwohl ich in Deutschland erst in die elfte Klasse gegangen wäre, besuche ich hier schon Jahrgangsstufe zwölf. Da die Kinder in England bereits mit vier Jahren eingeschult werden, bin ich allerdings trotzdem älter als all meine Klassenkameraden und werde immer mit ganz großen Augen angeschaut, wenn ich erzähle, dass ich schon meinen Führerschein habe. Auch die Tatsache, dass Jugendliche in Deutschland bereits mit sechzehn Jahren Bier und Wein trinken dürfen, löst bei den Engländern, die bis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr keinen Alkohol konsumieren dürfen, großes Erstaunen aus.

Zu meinem Glück kann man während des ersten Monats problemlos seine Fächer um wählen und Kurse wechseln, sodass ich am Ende „Drama“ durch „Maths“, welches ich zuvor hatte streichen müssen, ersetzen konnte. Hier ein Wort zu meinen Fächern.

Maths: Der englische Matheunterricht unterscheidet sich nur durch einige Kleinigkeiten von dem in Deutschland. Wie alle anderen Fächer an meine Schule werden die Schüler von zwei Lehrern in unterschiedlichen Räumen unterrichtet, die unabhängig voneinander Hausaufgaben aufgeben. Der größte Teil der Stunde, die übrigens 120 Minuten umfasst, wird mit einer interaktiven Powerpointpräsentation ausgefüllt. Während der restlichen Zeit rechnen die Schüler Aufgaben aus ihrem Buch. Es wird übrigens nicht erwartet, dass man sein eigenes Material mitbringt. Kariertes Papier, Taschenrechner und Lineale werden von der Schule zur Verfügung gestellt.

English (Language over Literature): Um meine Englischkenntnisse besser erweitern zu können, habe ich nicht englische Literatur sondern Englische Sprache und Literatur gewählt. Anders als erwartet handelt es sich dabei jedoch nicht wirklich um ein einziges Fach. Sprache und Literatur sind strikt getrennt und werden abwechselnd von einer Englischlehrerin und einer Literaturlehrerin unterrichtet. Im Grunde genommen haben die beiden Bereiche rein gar nichts miteinander zu tun, da sich noch nicht einmal aufeinander aufbauen. Auch hier kommen einige Powerpointpräsentationen zum Einsatz; oft werden auch die Schullaptops zur Internetrecherche zu Hilfe genommen. In „Language“ beschäftigen wir uns zurzeit mit Konversation, das Thema in „Literature“ lautet Märchen.

Media Studies: In diesem Fach befasst man sich insbesondere mit Film- und Printmedien. Es wird einiges analysiert, wie zum Beispiel Filmtrailer, Fernsehprogramme, Magazincover und Filmposter. Dass dabei eine Menge an „Terminology“ (Fachausdrücken) angewendet werden muss, macht es besonders für mich zu einem der schwierigsten Fächer. Begriffe wie „Cinematography“, „Iconography“ und „Socio-Demographics“ beispielsweise sind mir auch nach einigen Wochen noch ein Rätsel. Doch nicht nur deswegen ist Media Studies ein unglaublich arbeitsaufwendiges Fach. Es fallen außerdem jede Woche ein bis zwei Aufsätze über das gerade Erlernte an, in denen wir nicht nur die Medien selbst sondern auch die Institutionen und die Zielgruppe analysieren müssen. Die Bewertung umfasst eine Spannweite von 0-12 Punkten; über 7 Punkte komme ich persönlich aber nur selten heraus. Nichtsdestotrotz ist das Fach äußerst interessant und lehrreich, das Analysieren macht Spaß und hilft einem, die Tricks Hollywoods zu durchschauen.

Photography: Fotografie hat sich während meiner ersten Wochen an der Hillview School for Girls zu meinem Lieblingsfach entwickelt. Das liegt nicht nur daran, dass ich begeisterte Hobbyfotografin bin, sondern auch am Unterrichtsinhalt, der eine Menge Praxis einschließt, und nicht zuletzt an der Lehrerin. Mrs. Hepburne Scott hat sich von Anfang an rührend um mich gekümmert und dafür gesorgt, dass ich alles verstehe, denn auch Fotografie enthält eine Menge Fachausdrücke. Im Gegensatz zu meinen anderen Kursen, die in etwa 30 Schüler umfassen, besteht die Fotografieklasse nur aus zehn Schülern. Somit ist die Gruppe recht überschaubar und wir können oft in den „Darkroom“, um Filme und Bilder zu entwickeln, die wir zuvor selbst aufgenommen haben. Wir haben sogar schon einen Ausflug nach London gemacht und „Kew Garden“ besichtigt. Kew Garden ist ein riesiger Park voller überdimensionaler Gewächshäuser, von denen eines Tropenpflanzen beherbergt. Dementsprechend erlebt man einen wahren Schockklimawandel wenn man es betritt. Außerdem gibt es in Kew Garden einige Aquarien und Terrarien, die die Atmosphäre unterstützen. Ich habe sowohl Fotos mit meiner neuen eigens für das Fach angeschafften Digitalkamera als auch mit einer Schulfilmkamera aufgenommen. Der Film ist bereits entwickelt und bald mache ich mich daran, die Bilder auf Fotopapier zu bringen.

Tagesausflüge wie der nach Kew Garden sind anscheinend keine Seltenheit, denn bald schon steht ein Theaterausflug an und im Frühling nächsten Jahres werde ich mit meiner Media Studies Klasse wahrscheinlich ein Wochenende in Paris verbringen, worauf ich sehr gespannt bin. Der einzige Nachteil sind die Kosten: Pro Tagesausflug 15 Pfund, rund 300 Pfund für den Paristrip, außerdem Materialkosten und die neue Kamera für Fotographie und da ich mich dazu entschieden habe, die Arbeiten mitzuschreiben, musste ich zusätzlich 30 Pfund für jedes Exam bezahlen. Da fließt einem das Geld nur so davon, aber es lohnt sich!

Alles in allem unterscheidet sich die Schule in England sehr von der in Deutschland und ich bin froh, dass ich dieses völlig neue Schulsystem weiter erforschen kann. Bei meiner Gastfamilie habe ich mich inzwischen recht gut eingelebt und in Tonbridge finde ich mich ohne Probleme zurecht. Die Nähe zu London habe ich auch schon das ein oder andere Mal ausgenutzt, wovon ich in späteren Beiträgen ausführlicher berichten werde.

Hallo zusammen! Ersteinmal bitte ich vielmals um Verzeihung, dass mein zweiter Blogeintrag so lange hat auf sich warten lassen. Es gab einige Probleme mit meinem Laptop und das Internet in meiner Gastfamilie funktioniert erst seit gestern. Nach über einem langen Monat ohne Netzanschluss kann ich nun aber (endlich!) wieder online sein und freue mich darauf, von jetzt an regelmäßig zu bloggen und euch auf dem Laufenden zu halten 🙂

 

London

 

Am 28.08 war es soweit: Vom Frankfurter Flughafen hoben ich und eine Gruppe anderer Austauschschüler ab in Richtung England. Kurze Zeit später in London angekommen wurden wir nicht nur von unseren „into-Fahnenschwenkenden“ Campbetreuern sondern auch strahlendem Sonnenschein begrüßt. Der perfekte Einstieg in einen viertägigen Kurzurlaub.

Obwohl annähernd alle Campteilnehmer sowie -leiter aus dem deutschsprachigen Raum stammten, war es eine der Regeln, auf Englisch und zur Not mit Händen und Füßen miteinander zu kommunizieren. Ein Vorgeschmack auf die nächsten zehn Monate.

Auf dem Programm standen zahlreiche Touristenattraktionen, eine dreistündige Bussightseeingtour und natürlich Shopping in der Oxford Street. Noch am ersten Abend fuhren wir das erste Mal mit der berühmten Londoner U-Bahn- by tube- trotz eines vorhergegangenen Besuches in Englands Hauptstadt eine völlig neue Erfahrung für mich. Wie es im „Underground“ allerdings wirklich zugeht, das sollten wir erst in den folgenden Tagen in der „Rush hour“ erleben…

Bevor wir nach dem wohl außergewöhnlichsten Tag unseres Lebens, der von stundenlangen Autofahrten, zermürbenden Aufenthalten am Flughafen, dem Abschied von den Liebsten und einem Flug ins Ungewisse gezeichnet war, in die Kissen sanken, statteten wir noch Big Ben und dem am Südufer der Themse prangenden London Eye einen Besuch ab. Die Westminster Bridge ist sicherlich einer der schönsten Orte, um London bei Nacht zu bewundern: Big Bens goldener Palace of Westminster erstrahlt in seinem vollen Glanz, die Brücken werden mit altmodischen Straßenlaternen erhellt und das London Eye sowie die umliegenden Gebäude leuchten farbenfroh; all das reflektiert von der glitzernden Oberfläche der Themse auf der das ein oder andere Boot umherschippert. Mit diesem traumhaften Bild ging der erste Tag zu Ende.

Am Anfang unseres zweitens Tages erkundigten wir London mit dem Bus. Ein höchstamüsanter junger Herr versorgte uns während der Fahrt nicht nur mit spannenden Fakten über Londons Sehenswürdigkeiten und seine Geschichte, sondern auch mit Klatsch und Tratsch über die Queen. Zum Beispiel berichtete er, wie sich einst ein Fanatiker der englischen Königin in ihre Gemächer schlich und sie dort überraschte. Was tat die gute Frau anstatt die Wachen oder die Polizei zu rufen? Sie bat den Herrn zum Tee! Natürlich.

Zwischen solch dubiosen Geschichtchen hatten wir die Möglichkeit, den Bus zu verlassen und das ein oder andere Wahrzeichen Londons, unter anderem den Buckingham Pallace und Saint Paul’s Cathedral, genauer unter die Lupe zu nehmen und Schnappschüsse zu machen.

London ist- mit seinen 7.500.000 Einwohnern- nicht nur die bevölkerungsreichste Stadt der EU, sondern außerdem sehr multikulturell. Auch das erfuhren wir während unserer Sightseeingtour. Die zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Theater und Museen machen es zu einer Weltstadt. Daher reisen Menschen von allen Kontinenten an, um hier zu leben und nur knapp über 70 Prozent der Einwohner stammen tatsächlich aus England.

Außerdem versorgte uns unser Busbegleiter mit interessanten Storys über die berühmt berüchtigten Massenmörder, Sweeney Todd und Jack the Ripper, die in vergangen Jahrhunderten in London ihr Unwesen getrieben haben sollen. Während der Barbier Todd sich damit vergnügte, seinen Gästen die Kehle aufzuschlitzen und diese zu Pasteten verarbeiten zu lassen, entwendete Jack the Ripper seinen Opfern die Nieren und schickte sie als Verspottung zur Polizei. Wer von solchen Horrorgeschichten nicht genug kriegen kann, ist übrigens im London Dungeon, einer Kombination aus Museum und Gruselkabinett, bestens aufgehoben…

Und wer von euch hätte das gewusst? Der große Brand von London, der die Stadt 1666 beinahe komplett zerstörte, war von einer Pastete aus gelöst worden! Angeblich.

Auf den „lehrreichen“ Teil des Tages folgte die Shoppingtour: Wir hatten vier Stunden Zeit, um die Oxford Street unsicher zu machen und am Abend war so mancher um einige Pfund erleichtert.

Der dritte und letzte Tag unseres Abenteuers begann mit einer Tour auf dem London Eye. Dieses gigantische Riesenrad besitzt 32 fast vollständig aus Glas geformte Kapseln, in denen jeweils bis zu 25 Personen Platz finden und braucht etwa eine halbe Stunde pro Umdrehung. Zu unserem Glück war das Wetter noch immer fantastisch und die Sichtverhältnisse optimal, sodass wir einen gute dreißig Kilometer weiten Überblick über London hatten. Der Nachteil ist, dass bei strahlendem Sonnenschein eine brütende Hitze in diesen Glaskapseln entsteht und so waren wir alle- zwar durchgeschwitzt aber- froh, als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten.

Das Programm ging weiter mit einer kleinen Bootstour auf der Themse, von der Westminster Bridge bis zur Towerbridge, einem beeindruckendem Bauwerk. Auch hier wurden natürlich unzählige Schnappschüsse inklusive Intogruppenfoto gemacht. Danach ging es für alle, die noch nicht genug gekriegt hatte, ein weiteres Mal zur Oxford Street zum Shoppen.

Den krönenden Abschluss des Tages machte ein Besuch an dem Ort, wo man in London die meisten Stars und Filmhelden treffen kann, bei Madame Taussauds, dem Wachsfigurenkabinett, das von der königlichen Familie über Elvis und Robert Pattinson bis hin zur kleinen Tinker Bell aus Peter Pan alles zu bieten hat.

Doch der nächste Tag sollte der aufregendste von allen werden: Das erste Treffen mit unseren Gastfamilien stand an. Die zermürbende Wartezeit von elf Uhr in der Früh bis zum Nachmittag in der Vorhallte des Hotels stellte sich als Zerreißprobe für die Nerven heraus. Dann endlich kam der Bus, der uns zu unserem neuen zu Hause bringen sollte…

Hallo Deutschland!

Mein Name ist Katja Hemkentokrax und das hier ist mein Blog, der über die Ereignisse der nächsten zehn Monate berichten wird.

Was das Besondere an diesen zehn Monaten ist?

Nun ja, Sprache, Kultur, Verköstigung, Mentalität, Schulsystem, Witterung, um nicht zu sagen: Alles!

Bereits vor zwei Jahren habe ich mich mit dem Gedanken befasst, ein Schuljahr im Ausland zu verbringen, in die weite Welt hinaus zu ziehen, meinen Horizont zu erweitern.

Doch wohin sollte die Reise gehen? Und mit welcher Organisation?

Im Internet bestellte Broschüren und Handbücher zum Thema „Schüleraustausch“ sollten Abhilfe schaffen. Nachdem ich mich durch einen Berg eben dieser gearbeitet hatte, stand die Wahl bald fest. „Tea, Chips & handsome Princes“ sollte das Motto meines Austausches werden. Ein Jahr auf der berühmten britischen Insel, deren Landschaftsbild gezeichnet ist von Burgen, Schlössern und Tudorhäusern und die dennoch Vorreiter in so manchen Mode- und Musiktrends ist.

Warum England?

Diese Frage ist schnell beantwortet. Ich interessiere mich sehr für die Englische Kultur, war schon immer verzaubert vom Klang des britischen Englischs und da ich leidenschaftlicher Hobbyfotograf und vor allem –schreiberling bin, lassen weite grüne Landschaftsbilder, alte Burgruinen und neblige Täler mein Herz besonders höher schlagen.

Außerdem war das englische Schulsystem von Anfang an eine Verlockung für mich. Es gibt für die Sixth Form (Oberstufe) keine Pflichtfächer und man hat nur wenige Kurse, die dafür umso intensiver unterrichtet werden. So viel sei an dieser Stelle verraten: Meine vorläufige Wahl beläuft sich auf Englische Sprache und Literatur, Fotografie, Medienwesen und Theater und entspricht somit voll und ganz meinen Interessen.

In Deutschland kursieren eine Menge Gerüchte über England, denen es selbstredend ebenfalls auf den Grund zu gehen gilt.

Ist das Wetter allzeit schlecht und dennoch Hauptkonversationsthema der Briten?

Schmeckt das Essen grässlich und trinkt man täglich Schwarztee?

Wie „besessen“ sind die Engländer wirklich von ihrer Queen?

Sind die Inselbewohner so höflich wie man es ihnen nachsagt?

Und ist Wetten der heimliche englische Nationalsport?

All diesen Rätseln werde ich mich im Laufe meines Aufenthaltes hier widmen.

Nicht zuletzt möchte auch diese Frage geklärt werden: Was hält man hierzulande von uns Deutschen? Und welche Rollen spielen beim englischen Stereotyp eines Deutschen Gartenzwerge, Sauerkraut und Fußball?

Für die große Expedition ins Ungewisse war schnell eine passende Organisation gefunden und nach einem gelungenen Vorstellungsgespräch konnten die Vorbereitungen beginnen. Umfangreiche „Application forms“ für die Organisation, die neue Schule und last but not least die angehende Gastfamilie mussten im Internet angefertigt werden. Auch um ein zweitätiges Vorbereitungsseminar und den obligatorischen Anruf bei meiner zukünftigen Familie kam ich nicht herum.

Die letzten Wochen in Deutschland vergingen wie im Flug und die Spannung stieg stetig. Am Ende der Sommerferien war es dann soweit: Vom Frankfurter Flughafen aus sollte das große Abenteuer beginnen. Vier Tage in London und im Anschluss fast ein ganzes Jahr in Tonbridge standen mir bevor.

Womit ich meine Tage in der englischen Hauptstadt verbracht habe, wie es mir zwischen English Breakfast und Tea Time ergeht und was ich im Land des Linksverkehres noch alles erleben werde, davon soll dieser Blog berichten.

Ich hoffe er wird auf offene Ohren und eine interessierte Leserschaft stoßen und verabschiede mich fürs erste mit einem fröhlichen „Bye, bye!“