31.08.2013

Einen wunderschönen guten Abend!
Nach den zwei vergangenen verregneten Tagen begrüßte uns heute morgen endlich mal wieder die Sonne.

Wie immer fütterten wir morgens die Schweine, Schafe, Ziegen und die Kuh, aßen Frühstück und leinten danach die Ziegen und Schafe an in den Boden gerammte Pfähle, damit sie weiter grasen konnten. Aufgrund des guten Wetters geschah dies jedoch mit deutlich besserer Laune.

Wegen eines neugeborenen Kindes machte sich unsere Gastmutter „Mother Rhoda“ früh mit einem Matatu, einer Art Kleinbus, auf nach Nairobi, nachdem sie sich zuvor schick gemacht hatte. Als sie im Matatu saß, fiel ihr allerdings ein, dass sie noch einen Hahn mitnehmen wollte. So rief sie uns noch einmal an und wir fingen einen der zwei Hähne und brachten ihr diesen (lebendig).

Danach machten wir uns fröhlich ans Wäsche waschen, natürlich von Hand. Dabei bestaunten die Kenianer unsere mitgebrachte Waschseife, die laut Aussage deutlich besser sei als die Kenianische. Das Waschen erwies sich als etwas schwieriger als gedacht und als am Schluss die Arbeitssachen gewaschen wurden, nahm das Wasser trotz Vorwäsche und Auswechseln des Wassers immer wieder den rot-braunen Farbton der Erde an.

Doch schließlich waren wir kurz vor dem Mittagessen fertig und begaben uns mit unseren Guides Rose und Dennis auf die geplante Wanderung. Erster Halt war wieder einmal das Dorf Kibugu, in dem sich eine Vielzahl von kleinen Geschäften an der Straße sammelten. Dort stärkten wir uns bei einer Coca Cola mit Muffins und Toastbrot (unser Mittagessen) und setzten unser Wanderung fort. Wir gingen über Stock und Stein durch viele schöne Felder. Die Landschaft ist sehr hügelig und so ging es rauf und runter und auf einem Hügel angekommen konnte man weit in die Täler schauen. Vereinzelt sah man dort Hütten oder Arbeiter, meist aber Tee-, Mais-, oder Kaffeefelder. Die Wege waren, wie immer, nur aus Erde und vereinzelt noch so matschig, dass wir kleine Umwege gehen mussten. Unterwegs kamen wir an einer Kirche vorbei, aus der laut Musik drang. Trotz der kleinen Kirche hörte es sich an, als ob über 100 Menschen singen würden. Als wir einen Blick hinein wagten und sofort eingeladen wurden, sahen wir jedoch nur etwa 15 bis 20 Leute, die sehr ausgelassen und vor allem laut sangen und tanzten. Das machte uns schon einmal Vorfreude auf morgen.

Nach weiterer schöner Landschaft gelangten wir zu unserem Ziel. Ein ca. zehn Meter hoher Wasserfall, der sich laut tosend seinen Weg in die Tiefe suchte. Wir näherten uns diesem von oben, überquerten ihn und kletterten einen schmalen Weg an der Seite herunter. Dort angekommen sprangen wir über mehrere Steine bis wir schließlich ganz nah am Wasserfall waren und die enorme Gewalt, den Wind, sowie die Gischt zu spüren bekamen.

Es war ein herrliches Gefühl, an dieser sehr naturbelassenen Stelle eine Zeit lang zu verweilen, auch, weil an diesem Wasserfall weder andere Besucher noch Berge von Müll zu finden waren. Nachdem wir uns eine Zeit lang erholt hatten und auf den herausragenden Steinen des Flusses herum gesprungen waren, machten wir uns wieder auf den Heimweg.

In unserem Dorf angekommen, machten wir wieder die üblichen Arbeiten, die anstanden: Ziegen einsammeln und in den Stall bringen, Schweine füttern und beim Kochen helfen. Da wir morgen, wie schon gesagt, in die Kirche gehen wollen, ging unser Guide Rose noch zum Friseur.

Abends unterhielten wir uns noch über verschiedenste Themen, wie Freunde, HIV, Erben und Schule. Dabei war unsere Familie sehr erstaunt, dass HIV in Deutschland kaum verbreitet ist, während wir uns über den Satz „Vor der Ehe kann Geschlechtsverkehr zu HIV und anderen Krankheiten führen“ aus einem kenianischen Schulbuch wunderten.

Und so geht endlich mal wieder ein sonniger Tag zu Ende!

Jan und Jan-Hendrik


Über die Autorin/den Autor:  To change this standard text, you have to enter some information about your self in the Dashboard -> Users -> Your Profile box. Alle Beiträge der Autorin/des Autors: