Nachdem ich den traurigen Abschied überstanden hatte, gings endlich los! Meine 3 Tage in New York waren unglaublich toll und ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich wirklich da gewesen bin. AIFS (Organisation) hat mich in New York wirklich gut auf das Leben mit einer Gastfamilie aus einer anderen Kultur vorbereitet und ich hätte keinen besseren Start haben können. Nach den 3 Tagen in New York war dann jeder auf sich alleine gestellt, aber der Weiterflug hat alles super geklappt und meine Gastfamilie hat mich super nett aufgenommen und ich fühle mich echt wohl hier! Ich habe hier mein eigenes Bad und mein eigenes Zimmer. Nachdem ich weitere 3 Tage hier in Oakdale (Connecticut) zum einleben hatte, stand der erste Schultag bevor. Ich war so aufgeregt am Montag Morgen als meine Nachbarin mich abholte und wir zusammen zur Schule fuhren. Als ich meine Schultasche in das Schließfach tun wollte, fing auch schon das erste Problem an, wie öffnet man es wieder? Es hat 4 Tage gedauert bis ich den Dreh raus hatte, aber die Schüler sind total nett und offen und haben mir gerne geholfen. Keiner konnte wirklich fassen, dass ich aus Deutschland komme und wollten alles wissen über die Kultur, das Schulsystem und das Leben dort. Ich war so aufgeregt dass ich gar nicht viel antworten konnte weil ich so überwältigt von der großen Schule und den Leuten dort war. Aber alle Lehrer haben mich herzlich aufgenommen und empfinden es als eine große Bereicherung, einen deutschen Austausch-Schüler in ihrer Klasse zu haben. Die Mentalität der Leute hier in Amerika ist so anders und meiner Meinung nach viel besser; die Leute gehen auf einen zu und reden einfach drauf los ohne sich vorher groß Gedanken zu machen und sind immer freundlich und unglaublich hilfsbereit. Die Schule ist sehr groß und jeder Gang sieht gleich aus, so dass ich nach jedem Fach einen anderen Schüler fragen musste, ob er mir den nächsten Raum zeigen kann, aber so konnte man gleichzeitig neue Leute kennen lernen, weil man automatisch ins Gespräch kam. Jeden Schultag habe ich von 11:16-11:46 Lunch wo ich mein Pausenbrot (das jeden Morgen meine Gastmutter für mich zaubert) essen kann. Das ist die einzige richtige Pause am Tag, was am Anfang gewöhnungsbedürftig war weil ich es aus Deutschland ganz anders kannte. Die Schule hier ist aber gar nicht zu vergleichen mit der in Deutschland, hier versuchen die Lehrer wie ein Freund für dich zu sein und nehmen sich Zeit den neuen Stoff uns beizubringen. Die Inhalte die wir behandeln sind viel einfacher hier als in Deutschland, also kann ich mich in der Schule relativ gut entspannen und muss nicht so viel lernen. Nach 2 Tagen in der Schule bin ich von der Stufe 10, in die Stufe 11 gekommen damit es ein wenig anspruchsvoller für mich wird und ich mich nicht so langweile. Jedes Fach geht hier 80 Minuten lang und ich fühle mich manchmal so, als wäre ich in AG’s und nicht in echten Schulfächern weil es total Spaß macht! Jeden Tag von Montags bis Freitags habe ich von halb 3 bis halb 5 Volleyball, das Training hier ist hart aber macht total viel Spaß. Ein weiterer Unterschied zu Deutschland ist der Sport hier. Sport hat hier einen total hohen Stellenwert und wird als sehr wichtig angesehen. Ich habe hier schon so viele tolle Leute kennen gelernt, dass ich den ganzen Tag so abgelenkt bin, dass ich gar nicht viel Zeit habe an zu Hause zu denken. Am Wochenende waren wir einen Tag am Strand und im Meer (hier ist es total warm, um die 30°C) und ich habe mich gefühlt als wäre ich im Urlaub. Es war total schön dort!


Über die Autorin/den Autor:  Ein Jahr besucht Hannah Keyen aus dem Werler Stadtteil Büderich im US-Bundesstaat Connecticut die Highschool, lebt eine Autostunde von New York entfernt bei Gasteltern. Von ihren Erlebnissen in Amerika berichtet die 15-jährige Schülerin im Anzeiger-Blog. Alle Beiträge der Autorin/des Autors: