So 16 Sep 2012
Meine erste Busfahrt im gelben Schulbus
von Hannah Keyen in Blogs
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Meine erste Busfahrt stand an: Normalerweise holt mich mein Gastvater
jeden Nachmittag von der Schule ab, aber an diesem Tag hatte er einen
Arzttermin, und das einzige was ich wusste war, dass ich irgendwo
irgendwie in so einen gelben Schulbus mit der Nummer 19 einsteigen
musste. Die Schulglocke hatte geläutet und da wusste ich noch nicht,
auf was für ein Abenteuer ich mich da eingelassen hatte.
Vor der Schule standen über 20 Schulbusse, die alle gleich aussahen,
aber keiner hatte die Nummer 19! Die Zeit ist gerannt, also fragte ich
eine Frau, die vor der Schule stand und so aussah, als wüsste sie im
Chaos Bescheid. Doch die war leider ziemlich im Stress und meinte nur
„hinter der Schule“. Also rannte ich dann hinter die Schule, aber immer
noch kein Bus 19 und so langsam wurde ich panisch, weil der Bus sicher
nicht auf mich wartete. Vor lauter Verzweiflung bin ich dann einfach in
den Bus 219 eingestiegen und habe gefragt, ob der Bus nach Oakdale
fährt. Leider war der Busfahrer neu und das war sein erster Tag… Er
wusste noch nicht einmal, wo er hinfährt! Der wollte mir auch nicht
wirklich weiter helfen. Er meinte nur, er müsse jetzt los. Ich
schilderte ihm mein Problem, dass ich aus Deutschland bin und dass ich
noch nie den Schulbus genommen habe und ob er das nicht irgendwo
nachgucken könnte. Der Busfahrer holte dann so ne Liste raus mit neun
Seiten, und auf der letzten Seite stand dann endlich mein Name mit
meiner Adresse. Ich war richtig (!!!) und total froh und überglücklich,
dass ich dann doch noch den richtigen Bus gefunden hatte.
Aber damit sollte die Geschichte noch nicht zu Ende sein. Da der
Busfahrer ja neu war, kannte er den Weg noch nicht – und er fuhr und
fuhr an meiner Straße vorbei! Ich schrie laut durch den ganzen Bus:
Haaaaalt, Stopp, da war meine Straße!!! Das einzige was er darauf
erwiderte war kühl: zu spät!
Nach ca. weiteren unendlich scheinenden 10 Minuten drehte er dann
endlich um und wir fuhren in meine Straße zu unserem Haus. Ich war so
glücklich, als ich dann nach einer Stunde doch auch mal endlich zu
Hause angekommen war. Jetzt weiß ich, was ich für einen Luxus habe,
dass ich jeden Tag nach der Schule von meinem Gastvater abgeholt werde.
