Mo 13 Aug 2012
Schritt für Schritt
von Kathi Schachler in Blogs
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Heute morgen war mir schon echt mulmig zumute, als ich durch die Eingangstür zum Wohnheim ging. Was kommt da auf mich zu? Wie wird meine Gruppe sein? Komme ich mit den Leuten klar? Fragen über Fragen schwirrten in meinem Kopf herum, aber wie sich herausstellte ganz ohne Grund!
Bevor die Schule beginnt, verbringe ich, genauso wie die restlichen BFDler, noch eine Woche in meiner Wohngruppe. Jedem von uns wurde eine Wohngruppe zugeordnet, in der einmal in der Woche am Nachmittag und einmal im Monat am Wochenende gearbeitet wird.
Kaum hatte ich die Klingel von meiner Gruppe gedrückt, wurde mir auch schon die Tür geöffnet. Flur, Wohnzimmer, Küche + Esszimmer, Abstellkammern und die verschiedenen Bewohnerzimmer – gang schön viele Eindrücke. Aber nach einer herzlichen Begrüßung durch die Mitarbeiter und langsamen Annäherungen der Kinder, war ich mir sicher, dass ich hier gut zurecht kommen werde. Eine Fahrradtour, den Mitarbeitern einfach über die Schulter gucken, Fußball spielen, Gespräche führen – all das machte es mir leichter, einen Draht zu den Kindern zu finden. Aber es wird noch etwas Zeit brauchen, bis ich mir hundertprozentig sicher bin bei den Dingen, die ich tue.
Die letzte Woche hat mir echt geholfen und mich perfekt vorbereitet auf diese Zeit:) Auch wenn ich mir nicht immer sicher war, was mir die Übungen bringen werden, nun weiß ich es: ich kann definitiv selbstsicherer mit den neuen Situationen umgehen und dank der vielen Erzählungen unserer Teamerinnen war man super darauf vorbereitet, auf mögliche Herausforderungen.
Selbsterfahrungen, wie das gegenseitige Anreichen von Nahrung, Rollstuhlfahren und sogar mal Blind sein (unvorstellbare Geflüh, wenn man nichts sehen kann!), geben mir echt die Möglichkeit mich in das was ich tue, besser hinein zu fühlen. Auch wenn es in diesen Momenten für viele Lacher sorgte, als man sich gegenseitig den Joghurtlöffel in den Mund steckte 😀 , kann ich nun verstehen, wie es sich anfühlt und inwiefern es sogar unangenehm werden kann.
Ihr merkt es, ich freue mich immer noch auf meine Arbeit, auch wenn man jeden Tag neue Herausforderungen zu knacken bekommt:) Schritt für Schritt finde ich mich in meine Arbeit ein!
