Mi 29 Aug 2012
In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit
von Anna_Soerries in Blogs
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Nicht in einem schmutzigen, nassen Loch, in das die Enden von irgendwelchen Würmern herabbaumelten und das nach Schlamm und Moder roch. Auch nicht etwa in einer trockenen Kieshöhle, die so kahl war, dass man sich nicht einmal niedersetzen oder gemütlich frühstücken konnte. Es war eine Hobbithöhle, und das bedeutet Behaglichkeit. – „Der kleine Hobbit“ – J.R.R. Tolkien
Und nachdem ich die jetzt mit eigenen Augen gesehen habe, will ich auch so eine haben!
Als meinen letzten Ausflug in Neuseeland habe ich mit Hobbiton ausgesucht. Ein letztes Mal Mittelerde besuchen und auf den Spuren des Hobbits und der Gefährten (ob nun in „Der Herr der Ringe“ oder in „Der kleine Hobbit“) wandeln.
Nach den Filmarbeiten von „Herr der Ringe“ wurde die Kulisse zum größten Teil abgebaut. Wegen schlechten Wetters wurde nicht alles abgebaut und nachdem die Farmbesitzer immer mehr Interessenten hatten, die sich das Filmset ansehen wollten haben sie mit New Line Cinema einen Vertrag abgeschlossen, um Touren anbieten zu können. Im letzten Jahr fingen dann die Dreharbeiten für die drei Hobbit-Filme an und so wurde alles wieder aufgebaut. Dieses Mal wurde nichts wieder abgebaut, sodass ich ein wunderschönes Set besuchen konnte!
Es ging vorbei an winzigen und größeren Hobbithöhlen. Es kam immer darauf an, aus welcher Perspektive und mit welchen Schauspielern gedreht wurde, damit die Größenverhältnisse stimmen. Der große Partybaum unter dem Bilbo seinen 111. Geburtstag gefeiert hat, steht in der Mitte des Ortes und ist wirklich beeindruckend. Bilbo und Frodos Höhle darf man leider nicht betreten, da sie aber am höchsten Punkt des Ortes liegt und der wichtigste Auenland-Ort in den Büchern (und Filmen) ist, ist es die schönste Höhle von allen. Natürlich nur von außen, denn die Höhlen sind nichts weiter als Außenfassaden. Die Innendrehs wurden alle in Wellington gemacht. Von Bilbos Höhle gibt es in zwei Innenvarianten: Eine große, damit Bilbo normal darin aussieht und eine kleine, damit Gandalf viel zu groß wirkt. Die große dient nun Peter Jackson in seinem Haus in Wellington als Gästezimmer.
Es ist wirklich beeindruckend, wie viel Lieb zum Detail dem Set gegeben wurde. Obwohl man die meisten Details in den Filmen gar nicht sieht! An den Fensterrahmen sind feine Schnitzereien, das Holz wurde extra auf Hobbitgröße gehackt. Es gibt Gemüsegärten, die auch jetzt noch gehegt und gepflegt werden. Und dann ist da noch das Projekt mit dem „Grünen Drachen“. Der „Grüne Drache“ ist die Kneipe in Hobbiton. Wir durften wegen Bauarbeiten leider nicht nah dran, aber der Blick über den Teich hat schon einiges gezeigt. Zum Kinostart vom ersten Hobbit-Film soll der „Grüne Drache“ eröffnet werden, als echte Kneipe, mit Auenlandbier. Das hat übrigens nur 1% Alkohol. Man wollte den Schauspielern zwar Bier geben, aber keine Alkoholleichen beim Dreh haben.
Nach diesem Tag im Hobbit-Land bin ich schon sehr auf den Film gespannt, auf alle drei Filme. Und ich kann andauernd sagen: Da war ich schon!
Gerade sitze ich in meinem Bus von Tauranga nach Auckland (absoluter Luxus, er hat freies Wifi). In ein paar Stunden sitze ich im Flieger nach Sydney. Das war Neuseeland für mich. Für’s erste, denn ich werde ganz bestimmt nochmal hierher kommen.
