Fr 6 Jul 2012
Kalbssteak zur Belohnung
von Thomas_Koehler in Blogs
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10. Folge: Das erste Schuljahr ist geschafft / Fünf Kommilitonen nicht mehr dabei Von Thomas Köhler Als mir vor einem Jahr gesagt wurde: „Die ersten beiden Semester vergehen wie im Flug“ , habe ich das natürlich geglaubt. Aber so schnell? Das mag jetzt kitschig klingen, aber es war, als sei es erst gestern gewesen, als ich mit der Schule anfing. Und es kommt mir nicht nur so vor, weil das Wetter genau so schlecht war wie heute. Ich glaube, es ist auch so, weil ich wirklich kaum Zeit hatte, um es ganz zu erfassen und zu betrachten, wie schnell man sich von Klausur zu Klausur, von Thema zu Thema und von Semester zu Semester arbeitet. Das war etwas, was ich sehr schnell merkte: Es ist wirklich sehr anstrengend. Es mag immer alles sehr einfach geklungen haben hier in den Texten. Doch war es das nicht immer. Auch wenn das Wetter nicht so gut war, war man versucht, einen Abend pro Woche mal nicht hinzugehen, eine Stunde später oder eher zu gehen. Der Zeitaufwand ist anstrengend, das kann man nicht schönreden, doch ist es mir das definitiv wert. Wir haben vor einem Jahr mit achtundzwanzig Leuten das Schuljahr begonnen, und nun sind wir – nach den Sommerferien – noch dreiundzwanzig. Die Gründe waren unterschiedlich. Der eine hatte keine Zeit und keine Lust mehr; ein anderer realisierte nach einem halben Jahr, dass er doch schon sein Fachabitur hatte und nun eigentlich umsonst mit uns die Schulbank drückte. Andere kamen mit dem Druck nicht klar und waren am Ende doch überfordert. Es ist schade, dass manche weg sind, doch so ist es in der Schule leider. Die verbleibenden Schüler in unserer Klasse sind aber motivierter denn je, denn im nächsten Schuljahr fängt der ernste und entscheidende Teil an. Die Hauptphase, oder auch H-Phase. Das Ende des Schuljahrs wurde sehr nett mit einer kleinen Grillparty mehr als gebührend gefeiert. Neben unserem Schulleiter, Herrn Küster, waren auch noch Herr Rothländer und Herr Schwarz, der mir ein sehr leckeres Kalbssteak spendierte, anwesend. So wie alle verbliebenen Schüler des Lüdenscheider Abendgymnasiums. Und da das Rahel-Varnhagen-Kolleg dieses Jahr 30 Jahre alt wird, wurde auch noch ein großes Schulfest in Hagen veranstaltet, zu dem alle Schüler eingeladen waren. Es gab Sportveranstaltungen und Turniere, Fressbuden, Getränke und Preisverleihungen für den Kunstwettbewerb der Schule. Ich konnte leider nicht hin, da mich die Arbeit zu viel einspannte. Doch nun haben erst einmal die Sommerferien für mich angefangen, und ich freue mich wie noch nie zuvor, mehr noch als in meiner ersten Schullaufbahn. Denn jetzt habe ich erst mal wieder Zeit. Zeit, die ich auch brauche, um endlich etwas auszuspannen und um mehr Zeit mit meiner Freundin zu verbringen. Die Ferien kommen mir aber auch gelegen, da ich eine neue Wohnung brauche und bis jetzt nicht wirklich dazu gekommen bin, mich umzusehen. Und ich wette, die sechs Wochen gehen viel zu schnell vorbei, um sie richtig zu genießen. Hoffen wir auf gutes Wetter, auf viel Entspannung und dass das nächste Schuljahr so lustig und lehrreich wird wie das Vergangene.
