Fr 13 Jul 2012
Die kleine Stadt im Zentrum
von Hendrik_Hein in Blogs
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Nun bin ich endlich in Alice Springs. Die wirklich winzige Stadt hat gerade mal 27.500 Einwohner wobei da bestimmt nochmal die hälfte an Touristen drauf kommt. Das Gefühl als ich aus dem Flugzeug stieg und diese Stadt betrat war komisch. Es fühlte sich ganz anders an als die ganzen kleine Städtchen die ich bisher auf meiner Reise gesehen habe.
Ich glaube, was mich an dieser Stadt so irritiert ist die Kultur. Nicht nur, dass es hier überhaupt mal eine Kultur gibt sondern eher was für eine. Überall sieht man Aborigini Malereien und Kunst. Egal ob Hauswände, Souvenir-Shops, Mülltonnen oder die Touristen Info, alles ist irgendwo mit gesprenkelten Farbpunkten versehen oder es sind einfache, kindlich wirkende Bildern von Eidechsen oder anderen Outbacktieren zu entdecken. Man merkt genau wem diese Stadt gewidmet ist. Auf jeder noch so kleinen Grünfläche lungern die eher unfreundlich wirkenden Ureinwohner Australiens rum.
Rein äußerlich wird hier sehr viel für die Aborigines getan. Auf der anderen Seite habe ich mit einigen Locals gesprochen, welche mir sagten, dass man sich eher ignoriert und eher parallel als zusammen lebt. Sehr traurig da es zeigt, dass das ganze Aussehen der Stadt eher für die Touristen gemacht wurde. Auf der anderen Seite kann ich es sehr gut nachvollziehen, denn, wie schon gesagt, erscheinen die vielen kleinen Grüppchen eher abweisend und so als ob sie öfters Probleme machen. Auch lassen sich überall Alkohol Dosen neben den „Alcohol Prohobitet Zone“ Schildern finden. Ein weiteres Beispiel ist, dass Goon hier auf 2L pro Person beschränkt ist und, dass es erst nach 18 Uhr zu erwerben ist. Trotzdem stehen immer ca. 20 Aborigines vor den lokalen Pubs. Weiterhin hört man immer wieder Geschichten von Backpackern die des nachts verprügelt und ausgeraubt wurden oder die im Schlaf im Auto überrascht wurden. Jedes Haus und natürlich auch die Hostels haben einen hohen Zaun drum herum und wenn man nachts das Fenster auflässt kann man immer mal wieder laute Stimmen hören die sich auf einer anderen Sprache beleidigen und anschreien. Zumindest klingt das so.
Dennoch sieht man auch in den vielen Galerien und auch in einigen Läden, dass es viele integrierte Aborigines gibt. Auch hoffe ich, dass sich mein bisheriger Eindruck im Uluru-Kata Tjuta Cultural Centre zum besseren hinwendet und, dass ich endlich mal mit einem der Aborigines sprechen um auch mal einen Eindruck von einem Aborigine zu bekommen. Immer schon habe ich Australier gefragt, was sie von denen halten und es kamen im nur Vorurteile zurück.
- Großes Flugzeug, kleiner Flughafen
