Mo 14 Mai 2012
Über Stock und Stein
von Anna_Soerries in Blogs
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Vor ein paar Tagen habe ich mich das erste Mal aufgemacht, um länger auf einer Wnaderung unterwegs zu sein, als nur ein paar Stunden.
In Fox Glacier habe ich eine Malaysierin kennengelernt, mit der ich den Copland Track gemacht habe. Der ist in der Nähe vom Gletscherort angesiedelt, 17km lang und dauert für einen Weg ungefähr 7Stunden. Nach dieser Strecke kommt man dann in einer Hütte an, in der man übernachten kann und am nächsten Tag den gleichen Weg wieder zurückgeht, den man gekommen ist.
Meine Wanderbegleitung hatte sich mit dem Department of Conservation unterhalten, die meinten, dass der Weg „einfach“ ist und „flach“, immerhin geht es nur etwas über 400m hoch. Die Broschüre sagt dann auch sehr viel aus…
(grob übersetzt)
Der Track startet mit der Überquerung des Rough Creek. […] Danach führen die orangenen Marker über einen gut geformten Weg durch den Wald.
(der tatsächliche Weg)
Es hat geregnet (laut Wettervorhersage sollte es ein schöner Tag werden). Die Überquerung vom Fluss hat uns das erste Mal nasse Füsse verschafft, wobei ich sagen muss, dass ich dort nur nasse Schuhe bekommen habe. Der schöne Waldweg war dann leider Gottes wunderschön aufgeweicht und durch einen Fehltritt sank mein Schuh dann mal bis zum Fussgelenk in den Schlamm. Der kleine Bach danach säuberte das Ganze dann wieder – und ich hatte nasse Füsse.
Der Track führt weiter durch die orangenen Zeichen durch offene Gebiete und Flüssüberquerungen. Das stimmt so ungefähr. Es geht dabei aber immer wieder hoch und runter und das nicht wirklich in angenehmen Weisen. Man darf über Steine klettern und Wurzeln als Stufen nutzen. Vom Nebenfluss vom Karangarua River zum Architect Creek gibt es steinige Flussbetten, Waldstücke und grasbewachsene Lichtungen.
Die genannten Brücken sind zweimal Hängebrücken, die im Grunde genommen nur aus Stahlseilen bestehen bei denen Maschendrahtzaun überspannt worden ist. Das bedeutet, dass man sehr lange, sehr hoch über einem Fluss gehen muss und jeden seiner Schritte sehen kann. Für jemanden mit Höhenangst ist das nicht gerade optimal. Zudem darf man auch eine 500m lange Region durchqueren, in der die Gefahr von Erdrutsch und Steinschlägen besteht. Und einen „Fluss“ überqueren, der eher ein Wasserfall ist.
Nach den Brücken steigt der Weg an zu anderen Creeks und durch ein Waldstück. Danach kommt eine Lichtung mit der Welcome Flat.
Eine nette Person hat sich die Mühe gemacht und hat Kilometerzahlen auf die orangenen Pfeile geschrieben. Man wird leider ziemlich demotiviert, wenn man einfach nicht weiter kommt. Es geht hoch, es geht runter und die Zahl bis zur Hütte wird nicht kleiner. Und dann kommt sie, die Lichtung. Das Wetter ist schön geworden und die Sonne scheint auf die umgebenen Berge. Nach einer Kurve kommt dann auch der Blick auf die Hütte und zur Linken liegen die Hot Pools. Natürliche heiße Quellen, die in mehrere Vertiefungen enden. Perfekt nach einer langen und anstrengenden Wanderung. Außerdem wunderbar, wenn man einen sternenklaren Nachthimmel hat. Im warmen Wasser liegen und die Milchstraße ansehen. Da wurde uns dann bewusst, warum wir den Weg gemacht haben.
Der Rückweg war dann auch wieder nass von oben, aber einfacher. Trotzdem hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Anstrengend, aber absolut atemberaubend (in jeder Art und Weise).
