Do 31 Mai 2012
Klopfmassage für den Beckenboden
von Frank_Zacharias in Blogs
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Wellness ist in. Die Leute fahren meilenweit, um sich von Spezialisten einölen, massieren oder sonstwie verwöhnen zu lassen. Dabei ist die nächste Klopfmassage gar nicht weit: Einfach das Fahrrad schnappen und die Heerstraße zwischen Halver und B54 runterdüsen – das Gesäß wird herrlich stimuliert. Nur frischgebackene Mütter sollten damit ein paar Monate warten.
Nun ist es kein Geheimnis, dass sich unsere Straßen in einem, sagen wir ruhig: erbärmlichen Zustand befinden. Der Abstieg von einem touristisch erschlossenen 8000er ist vermutlich angenehmer als die Fahrt durch Halver-Ehringhausen. (Ortsunkundigen sei gesagt: Warten Sie mit einem Besuch lieber, bis die Straße Ende 2012, -13 oder -14 ausgebaut ist.) Wer sich aber schon als Autofahrer über die Buckelpisten aufregt, sollte sich den Spaß machen, auf nur zwei Rädern unterwegs zu sein.
Die Welt ist plötzlich eine andere.
Der Rennradfahrer, der einen auf der Volmestraße immer ärgert, weil er so weit links fährt, macht das nämlich aus einem guten Grund: Am rechten Randstreifen würde er aufgrund der vielen Fugenrisse und Flickarbeiten nach nur 20 Metern einen Bandscheibenvorfall erleiden. Wenn er nicht gleich in den Rabatten landet. Nun ist die Sturzgefahr mit einem Trekkingrad, sprich: mit breiteren Reifen, nicht ganz so groß. Doch fragt man sich unweigerlich alle 100 Meter: Warum gibt’s hier keinen Radweg?
Klar, ein paar davon gibt es: So führt die offizielle Route von der Ahelle bis Lüdenscheid über die Mintenbecke. Eine Tour, die ich mit gaaanz viel Zeit anpacken würde. Aber ich bin kein Radtourist, ich bin Berufspendler. Zeit ist kostbar und das heißt: Man muss die Schönheit von Volme- und Talstraße zu schätzen wissen. Wer den Wahrde-Abstieg zwischen Brügge und Ostendorf radeln will, bitte. Auch da gibt’s schöne Ecken. Aber später dazu mehr.
Bis dahin:
Lasst rollen, ihr Märker!
