Nun bin ich schon seit 2 Wochen dabei die ziemlich touristische Ostkueste hochzureisen. Mit Conrad einem Briten und Tobias eine Franzosen ging es in Byron Bay los.

Unser Plan war gemütlich, mit aller Zeit der Welt dort zu halten wo es und gefällt.

Nachdem wir das schöne Byron Bay und die Arts Factory verlassen haben machten wir uns auf Richtung Norden. Als erste Station war Gold Coast angepeilt, welches sich als eine eher langweilige Stadt voller Hochhäuser und Prunk entpuppte. Vom Strand aus sah man nichts anderes als die teuren Penthäuser und Villen. Anschließend ging es weiter nach Brisbane, einer Stadt wo die meisten Backpacker drum her rum fahren. Wir hätten es besser auch machen sollen oder zumindest das Auto vor der Stadt parken sollen. Aber nein wir sind tollkühn pünktlich zur Rushhour  rein gefahren. Irgendwie wollte nur mein Auto nicht mehr so recht. Auf dem Motor hätte man ein Spiegelei braten können und sobald man stoppen musste ging der Motor aus und nur mit viel Glück und Mühe wieder an. Besonders im Kreisverkehr führte das immer wieder zu einem ausgesprochen grausamen Hupkonzert. Am nächsten morgen mussten wir schon um 7 Uhr das Auto vom Parkplatz wegbewegen. Danach ging es zu Fuß durch die Stadt, bis zum Botanik Garden, vorbei am Universitätseigenem Subway und vorbei an all den alten Gebäuden. Abends ging es also wieder raus aus Brisbane. Zur Rushhour versteht sich! Aber diesmal haben wir bis nach 19 Uhr gewartet. Trotzdem war es immer noch voll auf den Straßen.

Endlich aus Brisbane raus gab es nichts mehr was uns hätte aufhalten können… dachte ich. Doch plötzlich machte der Motor komische Geräusche und das ganze Auto fing an sich zu schütteln. Nichts wie runter vom Highway und rauf auf die nächste Tankstelle. Dort fanden wir auch bald einen Hobby Mechaniker der uns nach einer kleinen Rundfahrt und einem Bier als Bezahlung erzählen konnte, dass wir die Zündkerzen auswechseln sollten. Also stand der Plan für den nächsten Tag fest. Zündkerzen kaufen und zum Mechaniker werden. Es kostete mich einen halben Tag aber das Ergebnis ist wunderbar! Das Auto fuhr wieder und brachte uns nach Noosa und zum Rainbow Beach, wo ich einige wunderschöne Sonnenaufgangsfotos schießen konnte.

Dann sollte es weiter nach Hervey Bay gehen. Doch da machte das Auto wieder nicht mit. Um ein wenig von dem Stress abzuschalten und vielleicht ein bisschen Geld zu machen gingen wir also nach einem kostenlosen Mittagessen in einer Dönerbude, in eine Shopping Straße. Wir setzten uns mit unseren Gitarren und einer Mundharmonika hin und machten Musik. Nach 10 Minuten kam dann jemand um die Ecke und erzählte uns das es verboten sei und dass man dazu noch hohe Strafen zahlen muss. Also machten wir uns enttäuscht auf den Rückweg.

Also ging es am nächsten Tag weiter nach Hervey Bay. Wir hatten uns in den Kopf gesetzt eine Selbstgeführte Fraser Island Tour zu machen. Mit oder ohne Auto. Meiner meinung nach ist Fraser Island eine Goldgrube. Die einzige Moeglichkeit die Insel zu besichtigen ist, sich fuer viel Geld einen 4WD zu mieten und dann fuer noch mehr Geld Sprit zu kaufen. Das wollten wir uns nicht gefallen lassen und haben uns kurzerhand entschieden die Insel auf eigene Faust, ohne Tour und ohne Auto zu besichtigen. Wandern stand auf dem Programm.

In der Nacht wurden wir um 2 Uhr morgens von 2 sehr freundlichen Polizisten geweckt. Meine erste Vermutung, als ich die Scheinwerfer hinter uns sah war, dass wir nun 200 Dollar Strafe zahlen muessen, weil Campen dort verboten war. Um Geld zu sparen haben wir uns einfach auf eine Gruenflaeche irgendwo in einer Wohngegend gestellt. Die Polizei bekam wohl einen Anruf, dass wir Canabis geraucht haben… vermutlich haben sie einfach den Dampf vom Nudelwasser verwechselt. Nun ja nachdem wir der Polizei dies erklaert hatten wuenschten sie uns noch eine gute Nacht und entschuldigten sich fuer die Stoerung. Ziemlich verduzt legten wir uns dann schlafen.

Mit Zelt, Badesachen, Wechselsocken und Kamera ging es also frueh morgens los. Die erste Station war der Faehrhafen in Hervey Bay. Dort so sagte uns unsere Reisebibel (der Lonely Planet) waere die beste Stelle um ueber zu setzen. Doch die Touristeninformation dort erklaerte das die Faehre nun schon seit einem Jahr nicht mehr faehrt. Also ging es weiter zum naechsten Ort. Dort klappte dann auch alles und fuer 50 Dollar lies man uns auf die wunderschoene Insel Fraser Island. Dort angekommen wurde noch schnell etwas Wasser gekauft und eine Karte.

Den rest des Tages verbrachten wir dann damit über die Urwaldartige Insel zu wandern. Neben den vielen Sandigen Wegen, Voegeln und Dingoes hoerte man auch immer wieder das laute Brummen eines 4WD. Unser Tagesziel war Lake McKanzie. Um 15 Uhr kamen wir dort an, schmissen uns in unsere Badesachen und genossen das herrlich kuehle Nass. Anschliessend gab es Fertigspagetti in einer der Picknick Areas. Diese sind genauso wie die Tentsites umzaeunt, wegen der hohen Dichte an Dingoes. Dingoes sind sehr neugierige hundeaehnliche Tiere, die immer nach Essen suchen. Auf den letzten Metern folgte uns sogar einer, schaute uns dann aber nur verduzt an und zog seiner Wege.

Nachmittags ging es dann noch zum Lake Basin, einer alten Aborigne Kulturstaette. Der 8 km weit entfehrnte See, bot eine herrlich ruhig Atmopsphaere und wenn man genau hinschaute sah man auch hin und wieder eine Babyschildkroete. Waehrend der Daemmerung ging es dann wieder zurueck.

Am naechsten Morgen wurde schnell das improvisierte Zelt abgebaut und weiter gewandert, einem 15 km entfernten Anlegepunkt. Dort angekommen mussten wir noch 2 Stunden auf die Faehre warten bis wir endlich wieder zum Auto zurueck.

In den nächsten 2 Tagen fuhr ich dann ca. 900 Killometer bis nach Airlie Beach von woaus es auf die Withsunday Inseln ging. Mit einem Speedboot und bei schlechten Wetter fuhren wir also 10 Stunden lang durch die Inselgruppe, schnorchelten und hatten ein wunderschönes Mittagessen am White Heaven Beach.

Nun bin ich Bowen am Paprika pflücken. Ein ziemlich harter Job, mein Rück tut ständig weh und jede Bewegung überlegt man sich zwei mal. Trotz strömenden Regen wird gearbeitet. Nun fragt man sich: Wieso mache ich so etwas? Wegen des Geldes natürlich. Man verdient ca. 1000 Dollar pro Woche was ziemlich gut ist. In 3 Wochen geht es dann weiter Richtung Cairns.

Fotos findet ihr in meinem Facebook Album


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