An diesem Wochenende hat genau die richtige Veranstaltung für mich stattgefunden: „Doors Open 2012“ in Toronto! Über 100 Gebäude konnten besichtigt werden und viele davon sind normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Das hörte sich spannend für mich an und so habe ich mir aus der langen Liste mehrere interessante Sachen rausgesucht. Dabei musste ich an mein erstes Wochenende hier in Toronto denken. Da habe ich zweimal an einem „Janes Walk“ teilgenommen- Stadtführungen, über die ich auch hier im Blog geschrieben habe. Ich glaube, damals war die Auswahl noch nicht einmal halb so groß, aber ich habe die verschiedenen Spaziergänge überhaupt nicht einordnen können – weder thematisch noch örtlich. Inzwischen habe ich einen groben Überblick und bin orientiert, wenn mir jemanden einen Stadtteil, eine Subway Station oder Orientierungspunkte wie Gebäude oder große Straßen nennt. Und ich scrolle mich inzwischen fast täglich durch englische Internetseiten und das Übersetzen fällt immer leichter – nein, es wird besser 😉 Leicht ist es leider noch immer nicht.

Auf jeden Fall habe ich mich am Samstag und Sonntag ins Vergnügen gestürzt und es genossen, die Stadt durch „Doors Open“ weiter kennenzulernen. Eine Übung für mein Englisch war es auch, da ich an vielen Orten mit Volunteers (freiwillige Helfer) und anderen Besuchern ins Gespräch gekommen bin. Eine witzige Situation für mich, da ich auch häufiger schon bei Veranstaltungen als Volunteer geholfen habe. Ein Highlight war für mich „Osgoode Hall“. Ich war dort schon einmal und habe vor allem die Bibliothek bewundert – sie sieht ein bisschen aus wie bei Harry Potter. An diesem Wochenende konnte ich mir aber auch die Gerichtssäle ansehen und die waren richtig beeindruckend! Außerdem konnte man Richter spielen und eine Robe anziehen – musste ich selbstverständlich ausprobieren. Die „City Hall“ (das Rathaus von Toronto) habe ich natürlich auch besucht. Neben einem Ausblick aus der 27. Etage fand ich vor allem die Arbeitsplätze interessant. Einen Blick in das Büro des Majors, Rob Ford, habe ich auch geworfen. Dann habe ich noch ein Hotel in der King Street (One King Street) besucht. Das war früher einmal eine Bank und der Tresorraum mit der dicken Stahltür befindet sich noch immer im Keller. Wohin auch damit?? Dann waren da noch die Roger’s Filmstudios. Das war auch sehr witzig, da wir live bei einer Stau- & Wetter – Moderation zuschauen durften und uns vor die „Wetterwand“ stellen konnten und uns dann selbst im Fernsehen gesehen haben. War wieder einmal interessant zu sehen, wie es im Fernseher ausschaut und wie die Realität aussieht.

Ein Highlight war dann noch die Fire Station in der Nähe der „Beaches“ in Woodbine. Wir (eine Praktikantin, die ich hier kennengelernt habe, und ich) sind dort eher zufällig vorbeigekommen und Doors Open war für den Tag eigentlich auch schon beendet, aber die Feuerwehrmänner hatten Zeit und so gab’s noch eine Extra-Führung. Die Fahrzeuge waren schon beeindruckend, zumal sie kantiger sind und imposanter aussehen als in Deutschland. Also erstmal rauf auf den Fahrersitz! Hätte direkt mal eine Runde um den Block (mit!!)fahren wollen! Dann sind wir noch in den Turm gestiegen oder besser gesagt: „in die Uhr“. An dem viereckigen Turm hängt nämlich an jeder Seite eine Uhr und nachts werden sie von innen beleuchtet. Dort oben standen wir dann – zwischen alten Holzbalken und modernen Scheinwerfern und zwischen vier Uhren. Und eine Etage tiefer konnte ich mal wieder einen schönen Blick über die Stadt und auf den Lake Ontario genießen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Über die Autorin/den Autor:  Saskia Wolf (33) lässt sich beurlauben, um Kanada zu erleben. Sie möchte das Land nicht nur als Touristin für wenige Tage besuchen, sondern nimmt sich fast vier Monate Zeit, um das Land, die Menschen und ihren Alltag kennenzulernen - und mehr als nur einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Darum hat sie sich entschieden, privat bei einer Gastfamilie zu wohnen. Die überwiegende Zeit wird sie in Toronto leben, wo sie unter anderem ein Praktikum für eine deutsche Zeitung absolvieren wird. Zum Abschluss fliegt sie nach Vancouver. Über Eindrücke und Erlebnisse in Toronto wird sie im Blog berichten, denn schließlich ist der Aufenthalt dort immer noch ein kleines persönliches Abenteuer. Alle Beiträge der Autorin/des Autors: