Mo 16 Jan 2012
Some ways you have to walk alone
von Anna_Soerries in Blogs
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Die Wege trennen sich. Seit Anfang November kenne ich Jana (meine Mitreisende, wie ich sie zuvor genannt habe), wir haben über einen Monat lang zusammen in Blenheim gelebt und sind dann zusammen auf Reisen gegangen. Die Zeit ist nun vorbei und eben wurde sie von unserer Gast- und Arbeitsgeberin mit dem Auto nach Christchurch gefahren, um da ihren Bus zum nächsten Ziel zu bekommen. Ich habe beschlossen, dass ich noch ein paar Tage bleibe, allerhöchstens eine Woche (was ich aber zu lang finde) und dann weiterziehe.
Trotz der Aussicht auf weitere Reisen bin ich grad schon ein wenig sentimental. Nach so langer Zeit wächst man zusammen. Man könnte jetzt behaupten, dass es nicht so lange war, immerhin begann die richtige Reisezeit erst kurz vor Weihnachten, aber wenn man so unterwegs ist, ist selbst eine Woche schon lang für einen gemeinsamen Weg. Man lernt sich ganz anders kennen, wenn man sein Leben in einen Rucksack packt. Man ist darauf angewiesen Menschen näher zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Ohne diese Personen wäre die Reise sinnlos. Ich fand es schon traurig als die ganzen Leute in Blenheim weitergezogen sind. Für Wochen waren wir da die Bewohner, haben alles zusammen gemacht, in guten wie in schlechten Zeiten (und es gab von beiden genug!) und dann löst sich das Ganze auf.Ich habe natürlich die Hoffnung, dass ich wenigstens ein paar der Gefährten entweder auf meiner weiteren Reise, oder wenn ich wieder zurück bin irgendwann wieder sehe. Ob nun die Deutschen oder alle anderen.
Aber was wird nun mit mir? Ja, das steht noch ein wenig in den Sternen. Als nächster Anlaufspunkt wird wohl Christchurch sein. Viel von der Stadt habe ich nicht gesehen, ich glaube mehr als den Botanischen Garten und den Park drumherum gibt es auch nicht mehr. Von dort aus geht eine Herr der Ringe-Drehorttour los, die ich mir gönnen möchte. Wenn schon denn schon. Danach geht’s wieder südwärts, genaues Ziel steht noch nicht fest!
Und um einen schwedischen Satz loszuwerden, den ich gelernt und mir endlich auch behalten habe (das meiste, was ich in anderen Sprachen mitbekommen habe, ist dummerweise schon wieder vergessen…): Vi vet inte vart vi ska men vi ska komma dit. (Wir wissen nicht wohin wir gehen, aber wir werden dorthin kommen.) Ich finde, dass das ein passendes Motto ist!
