Do 13 Okt 2011
Zum Zeitungsartikel: „Saufgelage“ ….
von ankedeimel in Blogs
4 Kommentare
Zu der aktuellen Problematik: Natürlich kann ich die Beschwerden der Anwohner absolut nachvollziehen und wenn ich direkt angesprochen werde, bin ich auch jederzeit gerne bereit zwischen Jugendlichen und Anwohnern zu vermitteln. Zu meiner Aufgabe als Streetworkerin gehört es aber auch, die Seite der Jugendlichen zu sehen. Aktuell gibt es einfach (leider) noch keinen Platz in Werl für die Jugendlichen, an dem sie einfach Jugendliche sein können, feiern können und das eben auch etwas lauter, wie wohl wir alle in unserer Jugendzeit. Aktuell ziehen die Jugendlichen von Schulhof zu Schulhof – so lange bis sie dort eben wieder „vertrieben“ werden. Natürlich ist die Vermüllung so eines Platzes am Tag nach einer „Party“ ärgerlich, als mögliche Erklärung möchte ich allerdings zu bedenken geben, dass bisher keinerlei Bindung der Jugendlichen zu diesen temporären Treffpunkten besteht und natürlich bekommen die Jugendlichen ja auch mit, dass sie dort eigentlich nicht gewollt sind, sondern – im besten Fall – toleriert werden. Diese Punkte motivieren die Jugendlichen nicht unbedingt, sich verantwortungsvoll um die Sauberkeit ihrer Interims-Treffpunkte zu „kümmern“. Dieses Problem hat die Stadt Werl ja auch schon längst erkannt, sodass es bald in Werl einen wirklichen Treffpunkt für die Jugend geben wird und ich bin zuversichtlich, dass die Werler Jugendlichen eine Beziehung zu diesem Platz haben werden (da sie ja bei der Planung und Umsetzung dabei sind) und verantwortungsvoll und ordentlich mit diesem Treffpunkt umgehen wird.

Gibt es denn dann auch eine „Aufsicht“ dafür, dass sich dann auch nur die betrinken die es „dürfen“?
Ich bin mit dem Thema vertraut und ich weiß das nicht mal ein drittel der Gruppe 16 ist.
Dürfen die sich dann durch den „neuen Platz“ auch besaufen oder wie darf ich das verstehen?
Ich glaube es gibt nicht grade viele Menschen in Werl die erstens nichts von der Gruppe wissen oder schon gehört haben und die Gruppe so positiv auffassen.
Ich meine das auch in keinster Weise bösartig aber das sollte man doch mal ernsthaft bedenken.
Mir scheint das eigentliche Problem im Alkoholkonsum zu liegen, und dass manch Jugendlichem gar nicht bewusst ist, dass er oder sie sich strafbar macht, wenn sie unter 16 Jahren Alk trinken. Egal wo! Natürlich ist mir auch klar, dass die jungen Menschen ihre eigenen Grenzen austesten wollen, zB wie viel sie nun „vertragen“ können oder eben nicht. Die Gruppe und das – vergleichende – Konkurrenzverhalten untereinander spielt bestimmt auch eine große Rolle. Ein eigener Platz, für den Arbeitseinsatz geleistet wurde, wird sicher auch besser „in Schuss gehalten“ als eine „Ausweichstelle“, von der man immer wieder „vertrieben“ wird. Aber immer wird die Eigenverantwortlichkeit jeder einzelnen Person im Vordergrund stehen müssen. Diese kann auch nicht an eine/n StreetworkerIn abgegeben werden. Die Freude am Zusammensein und der Spaß am Feiern sollen ja nicht verboten sein – nur muss man dabei auch immer mal an die Umgebung denken – dann klappt´s auch mit dem Nachbarn 🙂
Ich sehe nur folgendes Problem: es wird nur ein Treffpunkt für uns Jugendliche errichtet, bzw. errichten wir diesen Platz. Schön und gut, von der Grundidee auch ganz nett. Allerdings gibt es in Werl das Problem, das es sehr viele verschiedene Gruppierungen von Jugendlichen gibt, die unterschiedlicher nicht sein können: Rechtsextreme, „Skater“, „Alki’s“ und sogenannte „Kiffer“ (dies sind nur einige wenige Gruppen, es gibt deutlich mehr, aber nur diese sind von der Größe her nennenswert) . Und diese Menge an unterschiedlichen Charakteren wollen sie nun in einen bestimmten Bereich zwengen und sie dort isolieren? Das kann doch nicht funktionieren. Angenommmen sämliche Jugendlich tun sich zusammen und nutzen diesen Jugendtreffpunkt zu gleichen Teilen, würde es zu gewaltätigen Konflikten kommen. Eher warscheinlich ist, das nur eine Teil der Jugendlichen diesen Platz nutzen wird und der Rest weitermachen wird, so wie in vergangenen Tagen. Also: Wir brauchen mehr als einen Treffpunkt!
Man kann nicht erwarten das Anke Deimel die Erziehung übernimmt wofür die Eltern eigentlich in die Verantwortung gezogen werden müssen bei Jugendlichen unter 16 Jahren. Sie ist eine Streetworkerin und Sorgt für die Kommunikation zwischen Jugendlichen, Stadt und Einwohner. Doch die Erziehung liegt immer noch bei den Eltern die diese Saugelage unter 16 Konsequent angehen sollten.