Fr 6 Mai 2011
Es gibt viel zu erzählen…
von matthiaslockler in Blogs
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24.04.2011
Lange Zeit ist es her, dass ich mich aus Argentinien gemeldet habe. Zurzeit sitze ich seit 10 Stunden im Auto auf dem Rückweg von Salta. In den vergangenen Monaten ist viel Ereignisreiches passiert.
Angefangen mit den beiden Karnevalevents, das große argentinische in Gualeguaychu Anfang Februar und dann der Knaller in Rio de Janeiro Anfang März.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass Rio vom nackte-Haut-zeige-Faktor der Sieger der beiden Events sein würde, jedoch standen in Rio die Kostüme und Formationen der jeweiligen Gruppen im Vordergrund. In Gualeguaychu hingegen habe ich noch nie so viel nackte Haut auf einmal gesehen.
In Rio haben wir uns aber nicht nur den Karneval, sondern natürlich auch die Stadt angeguckt; das einzige Problem war das Wetter. Von den sechs Tagen, an denen wir da waren, hat es sechs Tage geregnet.
So konnten wir z. B. den San Cristobal, das Markenzeichen von Rio de Janeiro, nicht sehen, da die Wolken alles komplett verdeckt haben, obwohl wir den Sockel sogar berührt haben. Auch beim Karneval waren wir nach ein, zwei Stunden relativ durchnässt, was der Stimmung nicht unbedingt gut getan hat, wir jedoch trotzdem bis 4 Uhr geblieben sind und das Beste draus gemacht haben. Danach sind wir 1 ½ Std. zum Flughafen geschlendert, an einem Kostümfriedhof (alle Kostüme werden anscheinend nach der Vorführung weggeworfen) und total verschmutzten Straßen vorbei. Man muss dazu sagen, dass das Hauptevent im Sambodromo nur ein Teil des ganzen Spektakels ist, denn während der Karnevalszeit spielt der Karneval in den Straßen auch eine sehr große Rolle. Also für alle Interessierten: Nehmt etwas zu essen und zu trinken mit ins Sambodromo, es ist anscheinend erlaubt, und seid nicht, wie die meisten Deutschen so sind, schon zwei Stunden eher da, denn zu dieser Zeit kann man noch allen Leuten beim Aufbauen und Organisieren zugucken. Wir waren „live“ dabei…
Im Gegensatz zum schlechten Wetter beim San Cristobal und beim Karneval hat uns das Wetter am Tag der Besichtigung des Zuckerhuts nicht im Stich gelassen. So konnten wir einen sehr sehenswerten Blick über Rio genießen und im Anschluss am Strand entlanggelaufen und traditionell Kokossaft aus einer Kokosnuss schlürfen.
So viel zum Urlaub in Rio de Janeiro.
Eine Woche später sind meine Eltern angekommen und unser erstes Reiseziel hieß El Calafate. Eine sehr touristische Stadt, jedoch nur bekannt durch die Hauptattraktion einige Kilometer entfernt, nämlich dem Perito Moreno. Ein unglaublicher Gletscher. Wir haben an einer Tour teilgenommen, bei der uns der Bus durch eine sehr gebirgige Gegend fuhr und wir auf einmal, aus heiterem Himmel quasi, vor einer riesigen Eiswand standen. So etwas Faszinierendes habe ich, glaube ich, noch nie gesehen. Ein weiteres Highlight dieser Tour war das ständige, an diesem Tag, leider nicht häufig vorkommende, Abbrechen riesiger Eisblöcke, die mit einem Krachen ins Wasser stürzten. Nach dem Beobachten ging es dann zum Hauptpunkt der Tour, zum Trekking auf dem Eis! Wir sind mit dem Boot an einen kleinen Anleger wenige Meter vom Gletscher entfernt gefahren, dort eine kleine Rast gemacht und dann zu Beginn von einigen Guides zu dem Thema Gletscher, vor allem zu dem Thema Perito Moreno, eingeführt worden. Danach dann der Höhepunkt: Wir haben uns Steigbügel angezogen und haben dann eine Tour über den Gletscher gemacht. Richtig cool! In unserer Reisegruppe haben wir dann eine Jujeña kennen gelernt, die wir auf unserer späteren Reise nochmal getroffen haben. Den zweiten vollen Tag waren wir in El Chalten wandern, eine sehr herrliche Aussicht!
Insgesamt ein atemberaubender erster Trip.
Nachdem meine Eltern alleine zu den Wasserfällen gefahren sind haben wir uns wieder in Salta getroffen, wo wir weitere sehr schöne und abwechslungsreiche Tage verbracht haben. Angefangen mit sehr gebirgigen Fahrten und zig Serpentinen, über eine Inkagrabstätte, siebenfarbige Berge und einer Salzwüste war auch diese eine unvergleichbare Reise.
Während meine Eltern weitergereist sind nach Mendoza und Santiago de Chile, haben wir weitergearbeitet. In den letzten Tagen in Buenos Aires haben wir mit den Fußballkollegen gegrillt und somit meinen Eltern nochmal einen unvergleichbaren Abend argentinischer Kultur zeigen können.
Wie ich schon geschrieben habe, bin ich in der letzten Woche (vom 24.04. ausgehend) noch einmal in Salta gewesen. Ich bin mit einem Freund, seiner Schwester, ihrem Ehemann und der kleinen Tochter, zu seiner Familie gefahren. Im Gegensatz zu den Reisen mit meinen Eltern waren dies Tage, wo wirklich „Urlaub“ im Vordergrund stand! Relativ spät aufgestanden, lecker gegessen und den Tag ziemlich locker angegangen. So, wie man sich einen Urlaub vorstellt!
04.05.2011
Jetzt bin ich wieder vor Ort. Zurzeit darf ich die Regenrinnen von Blättern und Matsche befreien, eine total tolle Arbeit… Dazu kommt drei Mal die Woche Fußball, ein Mal Tennis und ein Mal Fitnessstudio, also auch was den Sport angeht, komplett ausgebucht! Dazu das Highlight dieser Woche: Der Stadionbesuch von River Plate! Mit dem deutschen Meister und dessen Stadion bestimmt nicht zu vergleichen, aber ein Besuch ist es allemal wert, vor allem weil es das größte Stadion Argentiniens ist!
Ich hoffe es geht euch allen gut, in fast genau drei Monaten sieht man sich schon wieder! Bis dato werde ich die letzten Monate in vollen Zügen genießen!
Viele liebe Grüße aus Argentinien!
Bis dahin
Matthias
