So 6 Feb 2011
Man rückt wieder enger zusammen
von Rainer Aschmoneit in Lesertagebuch
1 Kommentar
Hallo zusammen,
nach den gestrigen Ergebnissen ist die Luft nach unten wieder etwas dünner geworden. Vier Punkte sind es noch bis zu Relegationsplatz fünfzehn, sieben bis zum ersten direkten Abstiegsplatz, den der VfB Stuttgart nach seinem Last-Minute-Sieg in Gladbach inne hat. Ideal wäre da ja ein Remis zwischen den beiden gewesen, aber,aber.
Die Rote Karte für Gladbachs Dante, und die Gelbe für Bayerns Badschrubber oder so ähnlich, könnte einem Roman
a la unendliche Geschichte ausarten, deshalb lasse ich es lieber, sonst kommt mir schon am frühen Morgen die Galle hoch.
Beim S04 ist genug Feuer unter dem Dach, das alleine reicht schon.
Ist ja alles schön und gut mit Halbfinale im DFB-Pokal und Achtelfinale in der Champions League, aber wer jetzt ausschließlich darauf schielt, wird am Ende ein böses Erwachen erleben. Mal ganz ehrlich, was soll das denn in CL werden? Wenn es so weitergeht wie am Freitag, dann kommt es doch noch zum sportlichen Desaster.
Das Spiel in Köln hat gestern gezeigt, das gegen die Bayern im Pokal noch nicht alles aussichtslos ist. Aber jetzt ist erst einmal die Liga wichtiger.
Vier Spiele in der Rückrunde, EIN !!! Tor geschossen, vier Punkte erkrampft.
Da muss jetzt keiner mehr von Aufholjagd oder sonst unrealistischem Zeug reden. Nacktes Überleben in Deutschlands Eliteklasse das ist die Realität, und das nicht nur sportlich.
Ein Teufelskreis in dem sich der S04(mal wieder) nicht erst seit kurzem befindet.
Spielst du demnächst nicht da oder da mit, kannst du den oder den nicht mehr halten, und ohne die kommst du sportlich auf lange Sicht nicht mehr richtig auf die Beine, und spielst da mit wo du jetzt stehst, mit der Tendenz nach unten.
Schwarzmalerei? Dann erklär mir mal einer, wie das am kommenden Samstag gegen eine spielstarke Mannschaft wie den SC Freiburg vonstatten gehen soll.
Ich kann es mir bei aller Fantasie augenblicklich nicht vorstellen, und das ganze Drumherum ausserhalb des Platzes, trägt mit Sicherheit nicht dazu bei, den Spielern mit freien Köpfen ihren Job machen zu lassen.
Ein gelungener Spielzug, der zum Erfolg führt, kann vielleicht der Türöffner sein, am besten bei Klaas-Jan Huntelaar, sonst kann es Magath ruhig mal mit Ex-Europameister Charisteas versuchen, schlechter geht es ja nicht mehr.
…und am Samstag sind wir alle wieder da, nur für wie lange?
Schönen Sonntag, und tschüß, bis die Tage
R.A.
P.S.: Ja, Herr Witteborg, Sie schreiben, Glück gehabt. Soweit so gut.
Fragt sich nur wer hatte es?
Je länger ich mir die Szenen vom Feitag vor Augen führe, waren es am Ende nicht sogar die Schwarz-Gelben, die Glück hatten, und sich bei ihrem Torhüter Weidenfeller bedanken konnten?
Fast neunzig Minuten Powereinbahnstraßenfußball mit X hochkarätigen Torchancen, die nicht zum Erfolg führten, und dann kommt dieser eine einzige Konter der Anderen in der Schlußminute, und ein Fußballspiel hätte zur Freude der Königsblauen mit einem einzigen Schuß auf dem Kopf gestanden, und die schwarzgelbe Fußballwelt hätte es voller Entsetzen nicht verstanden, verständlich.
Hat es alles schon gegeben, und während meiner aktiven Zeit auch selbst erlebt, so oder so.

Glück hat nicht immer der Tüchtige,
nur manchmal Fußball-Süchtige!