Mo 29 Nov 2010
Von Osten her weht ein eisiger Wind
von Rainer Aschmoneit in Lesertagebuch
1 Kommentar
Hallo zusammen,
genauer gesagt, aus Ostwestfalen, um es präziser zu definieren, aus Rheda-Wiedenbrück, der Machtzentrale des Herrschers über Tier und Mensch(en).
Der Oberschlachter seiner Fleischfabrik und Präsident des FC Schalke 04, Clemens Tönnies, hat die Messer gewetzt.
Seinen Cheftrainermanager Felix Magath hat er zum Rapport bestellt, und er will sich sicherlich nicht Tipps vom Manager holen, wie er das Weihnachtsgeschäft noch effizienter gestalten kann. Nein, Magath wird ihm morgen die 0-5-Frechheit von Kaiserslautern erklären müssen, und noch viel schlimmer, wie er sich denn die nahe Zukunft mit seinem Team so vorstellt.
Wie will er den erzürnten und bebenden Boss milde stimmen?
Mit „das wird noch, wir haben Ansätze gesehen, die Mannschaft wächst immer mehr zusammen“, braucht er seinem Boss garnicht erst kommen.
Das ist abgedroschen, und nimmt ihm keiner mehr ab. Noch gravierender: er stimmt Kapitän Neuer zu, der sagte, wenn wir so weiter spielen steigen wir ab.
Da kann er in seinem finstersten Hinterstübchen seinem besten Mann vielleicht zustimmen, aber niemals öffentlich äußern. So macht, ja ist er doch angreifbar.
Da rollt er ja, wenn auch vielleicht in diesem Augenblick unbewusst, was er da von sich gelassen hat, den roten Teppich für seine Akteure aus.
Denn darauf können sie dann weiter flanieren, die Herren Versager, frei nach dem Motto, ja wenn der Trainer schon nicht mehr an uns glaubt, dann ist halt nicht mehr drin, und liebäugeln schon mit dem nächsten Klub.
Das war ein klassisches Eigentor, sozusagen das 0-6 in der Nachspielzeit.
Es ist für viel Gesprächs- und Erklärungsstoff gesorgt, morgen beim obersten Chef, und der Wind soll noch eisiger von Osten wehen, am morgigen Tag.
In Köln war heute für den Manager der letzte Streich, folgt der zweite…
Tschüß, bis die Tage
R.A.
P.S.: Wir dürfen nur das Abspülen nicht vergessen.

Für Ostwestfalen, der wie ich
mal böse wird ganz fürchterlich
steht aber auch hier wieder fest:
niemand gibt Felix hier den Rest!