Jetzt hab ich mich ja echt schon ziemlich lange nicht mehr gemeldet. Aber nun hab ich es mir hier in Bielefeld mit einer großen Tasse heißer Schokolade mit Sahne gemütlich gemacht.

Es ist echt unfassbar, aber das Semester ist schon zur Hälfte um. Wo ist die Zeit geblieben? Naja, so ein Semester ist eigentlich auch gar nicht so lang – drei Monate um genau zu sein. Da ist es umso erschreckender, wie viel man in so kurzer Zeit lernt. Letzte Woche zum Beispiel haben wir in Mathe in zwei lächerlich kurzen Zeilen ein halbes Jahr Grundkurs (Schul-) Mathe behandelt.
Aber es ist ja auch alles so „trivial“, was wir so lernen (das absolute Lieblingswort aller Professoren). Und am schönsten ist es immer noch, wenn unser Matheprof als Beweis nur: Klar! aufschreibt, (das Ausrufezeichen ist dringlich zu beachten).

Und wir haben kaum Zeit richtig zu lernen, weil wir ja auch Übungszettel bekommen, die wir bearbeiten und am Ende der Woche (Freitags pünktlich vor 10 Uhr) abgeben müssen und wenn die endlich fertig sind, dann gibt es schon den nächsten. Das ist in jedem Fach so, denn um zu den Klausuren zugelassen zu werden, muss man insgesamt 50% in diesen Aufgaben erreichen. Zudem kommt die „aktive Teilnahme“ in den Vorlesungsbegleitenden-Tutorien.
In Mathe bedeutet dies beispielsweise, dass man zweimal eine Aufgabe an der Tafel vorgerechnet haben muss. Ich habe meine beiden Übungen mittlerweile erfolgreich vorgeführt.

Ich muss ehrlich zugeben, ich habe mega mäßigen Schiss vor den Klausuren, die ja schon Anfang Februar anfangen. Ich werde sehr sehr sehr viel lernen müssen, da ist die Aussage: Für die Klausuren im Studium muss man soviel lernen wie fürs Abitur, schon fast untertrieben – es ist wirklich eine wahnsinnige Menge, die sich da in drei Monaten anhäuft.

Heute gab es halbes Hähnchen (ich weiß, ich komm von Hütchen auf Stöckchen) in der Mensa und das war richtig gut, ist aber ziemlich schwierig zu essen, aber ich habe mich erfolgreich durch das Hähnchenskelet gearbeitet.
Ich kann das Mensaessen im großen und ganzen auch nur loben, ich weiß gar nicht, was so viele der Studenten dagegen haben, ich find das Essen super.

Das Wetter hier ist dagegen wirklich miserabel. Das die Wolken sich auch immer vorm Teuto-Überqueren leeren müssen. Der Jahresniederschlag liegt hier bei 900mm. Jeden Morgen gucke ich aus dem Fenster und denke es regnet nicht und dann trete ich vor die Tür (ohne Regenjacke oder Mütze, weil – es ja nicht regnet) und dann regnet es doch. Deprimierend. Und ich fahre doch auch immer brav mit dem Rad zur Uni.

Ach ja, noch ein Wort zur Kirmes: Meine Jungs fanden es gut, aber irgendwie ist nicht so die richtige „Kirmesstimmung“ aufgeflammt. Aber das kann man sicher nochmal üben.

Meine Wochenenden verbringe ich meistens zu Hause in Soest. Und bin ich einmal da, im gemütlichen Sessel vor dem Ofen, mit Mama neben mir, verfliegen meistens die ganzen guten Vorsätze noch zu lernen. Das muss sich dringend ändern.

In den Weihnachtsferien fahre ich übrigens wieder in die Slowakei. Dann wird Neujahr in der hohen Tatra gefeiert, das wird sicher toll und auf den Zugfahrten habe ich dann jede Menge Zeit Mathe zu lernen.

Bis dahin
Annie


Über die Autorin/den Autor:  Annika Fischer ist 22 Jahre jung und studiert an der Uni Bielefeld "Molkularbiologie". Über den Alltag im Studentenleben schreibt sie im Blog. Alle Beiträge der Autorin/des Autors: