Endlich habe ich Internet und kann einen neuen Blog schreiben.

Am letzte Freitag war es dann endlich soweit. Mit meinen Schlüsseln bewaffnet machte ich mich nach der Uni mit ein paar starken Männern (haha meine Informatik Kommilitonen) auf zu meiner Wohnung. Dort trafen wir uns mit meinen Eltern, die meinen ganzen Krempel per Anhänger nach Bielefeld brachten. Und dann hieß es erst mal Treppen steigen, denn ich wohne im zweiten Stock und einige der Sachen/Möbel waren doch recht schwer, aber gut, wozu hatte ich die Jungs mitgebracht. Mit insgesamt 18 Armen (und Beinen) war dann auch alles recht schnell oben und zur Belohnung gab es (nein keinen Alkohol) den guten selbstgemachten Apfelsaft made by Fischers home (Achtung Schleichwerbung).

Gestärkt ging es dann ans Aufbauen, bzw für mich und meine Eltern ab zu Ikea – Sofa, Küchentisch und Duschvorhang kaufen. Zwei meiner Kommilitonen bauten derweil fleißig meine Möbel auf. Dafür bin ich auch echt dankbar, denn ansonsten wären wir wahrscheinlich nicht an einem Tag fertig geworden, aber so waren am Freitagabend schon alle Aufbauarbeiten erledigt. Meine Eltern und mein Bruder fuhren zurück nach Soest und ich blieb mit meiner besten Freundin in Bielefeld,

Es war schon irgendwie merkwürdig und obwohl ich ja ganz schnell nach Hause fahren kann und auch an den Wochenenden überwiegend in Soest sein werde, schon allein wegen der Arbeit, fühlte es sich doch irgendwie komisch an, als meine Eltern fuhren und ich blieb. Ich war auch froh, dass ich die erste Nacht nicht alleine sein musste.

Am Samstag Abend habe ich dann sieben meiner Kommilitonen eingeladen und wir haben bis tief in die Nacht zusammengesessen und gespielt. Meine Freundin und ich hatten extra vorher frische Mousse au Chocolat gemacht, was sich als etwas problematisch entpuppte, als es darum ging, einen geeigneten Behälter für die Masse an Mousse zu finden. Letztlich füllten wir die Creme dann in einen Eimer.

Am Sonntag kam mein Vater nochmal und wir brachten die letzten Sachen an. Zusammen mit meiner Freundin fuhren wir zurück nach Soest, denn ich musste Montag morgen noch einige finanzielle Sachen klären, was leider in Bielefeld nicht möglich ist, da die Sparkassen noch nicht soweit vernetzt sind, dass ich dort mit meinem Soester Account Daueraufträge oder ähnliches einrichten kann. Und da ich bis zu dem Zeitpunkt auch noch keine Internetverbindung hatte (nur die unsichere in der Uni), blieb mir nichts anderes übrig, als nach Soest zu fahren und am Montag Mittag wieder den Zug nach Bielefeld zu nehmen,

Die Wohnung war komplett eingerichtet, blieb also nur noch das Problem mit dem Internet. Uni ohne Internet geht einfach nicht. Man meldet sich übers Internet für Kurse an, stellt dort seinen Stundenplan zusammen, bekommt dort die Übungsaufgaben zur Abgabe und Skripte, man schreibt sich dort für Klausuren ein und bekommt so auch sonst alle wichtigen Infos. Ohne Internet läuft nichts. Und auch sonst ist es ohne Internet zum Abend hin recht langweilig allein in meiner Wohnung. Ich geb es ja zu: ich bin total abhängig vom Internet. Ich schaffe es kaum eine Woche ohne meine Mails zu checken, oder auch zu chatten.

Also Internet. Eine Internet Flatrate kostet im Monat durchschnittlich so um die 20€. Und jeder Anbieter hat andere Sternchen. Bei dem einen gibt es Geschwindigkeitsdrosselungen, bei dem anderen eine zusätzliche Grundgebühr etc. Man bekommt einen Preis angezeigt und nach dem Durchlesen der Produktinformationen weiß man immer noch nicht genau, was man nun bezahlen muss. Auf jeden Fall nicht dass, was groß am Anfang steht. Sehr kompliziert. Und die meisten Anbieter lassen sich beim Einrichten auch ziemlich viel Zeit. Irgendwann kommt dann ein Anruf: „Bitte seien Sie dann und dann von 8-18 Uhr zu Hause.“ Na toll – Wie soll das denn gehen? Ich muss doch zur Uni! Alles doof.
Ich habe mir dann überlegt einfach mal auf gut Glück im Haus bei den anderen Mietern zu fragen, ob sich nicht einer mit mir die Flatrate teilt. Und ich hatte Glück: Ein Student in der ersten Etage hat zugesagt. Und nun habe ich Internet. Für 10€ im Monat und ohne Wartezeit. Ich freue mich.

Die Uni läuft an sich sehr gut. Chemie und molekulare Biologie sind für mich sehr einfach, Mathe hingegen wird (wie erwartet) den größten Arbeitsaufwand mit sich bringen. Es ist echt schwer und in einem affen Tempo. Allein für die Übungszettel, die wir innerhalb einer Woche bearbeiten und dann abgeben müssen, brauche ich mehrere Stunden. Der ganze Informatik Teil, sprich Algorithmen & Datenstrukturen und Programmieren in Haskell, sind zwar neu, aber machen mir Spaß. Es ist echt erstaunlich, was man mit dem Pc alles machen kann. Bis jetzt kannte ich eigentlich nur die Spitze des Eisberges. Weiter habe ich noch Physik, was ich aus dem 3. Semester vorgezogen habe, aber diese Vorlesung fängt irgendwie erst im November an. Quasi dann, wenn Kirmes startet.

Apropos Kirmes. Ich freue mich schon richtig. Die ersten Tage kann ich ja leider nicht dabei sein, aber am Wochenende. Ich hoffe nur, dass ich nicht das ganze Wochenende arbeiten muss, dass wäre echt schade.
Am Kirmesfreitag werde ich meinen Kommilitonen erstmal zeigen, was eine Kirmes ist. Sie kennen das nämlich nicht. Unglaublich, aber wahr. Es ist echt lustig, weil sie sich darunter überhaupt nichts vorstellen können. Für sie ist Kirmes wie Weihnachtsmarkt: Ein paar Stände und Buden, da ein Babyflug und dort ein Kettenkarussell. Unfassbar oder?!

Bis dahin
Annie


Über die Autorin/den Autor:  Annika Fischer ist 22 Jahre jung und studiert an der Uni Bielefeld "Molkularbiologie". Über den Alltag im Studentenleben schreibt sie im Blog. Alle Beiträge der Autorin/des Autors: