Jetzt ist schon mein fünfter Tag in Fallbrook angebrochen und ich habe das Gefühl, dass ich mich so langsam hier einlebe, auch wenn ich meine Familie und Freunde immer noch ziemlich vermisse.
Ach ja, und es tut mir Leid, das ich noch nicht wieder geschrieben habe, aber hier passiert einfach so, so viel…

Am Mittwochmorgen bin ich mit meinem Gastdad zur High-School gefahren und sollte eigentlich meine Kurse wählen, aber das ging irgendwie nicht, weil alle Personen, die dafür zuständig wären, in irgendwelchen Meetings waren.
Also muss ich die jetzt Montag wählen, obwohl da ja eigentlich schon Schule ist…hab dann also praktisch erst Dienstag meinen ersten Schultag, aber gut.
Dafür krieg ich am Montag dann ne Führung durch die Schule und kann mir alles angucken. Und ich bekomme meinen Locker! Da freu ich mich schon drauf 😉
Nachdem wir dann erfolglos an der Schule waren, sind Jim und ich noch ein bisschen durch Fallbrook gedüst und ich konnte mir die Stadt angucken.
Obwohl, Stadt ist gut…Städtchen trifft es eher . Aber sehr schön alles. Klein, aber fein 😉 Und alles so typisch amerikanisch. Ich weiß, das ist irgendwo klar, aber ich komm mir manchmal wirklich vor wie in den amerikanischen Filmen^^
Außerdem sind hier so ein paar Sachen, die mir immer wieder auffallen und die ich persönlich ganz  witzig finde… Also, zum Beispiel steht an jeder Rechtsabbiegerspur „Right Lane MUST turn right“. Ist das nicht irgendwie klar?!
Oder an ganz vielen Außenspiegeln an Autos steht, dass die Gegenstände, wenn man dadurch guckt, weiter weg erscheinen können, als sie tatsächlich sind. Und lauter solche Sachen.
Als ob die Amis dumm wären 😉
Nachmittags ist meiner Gastmum dann um fünf Uhr eingefallen, dass wir ja eigentlich schwimmen fahren könnten und hat erst mal eine Freundin angerufen, weil die in ihrer Wohnsiedlung  einen Gemeinschaftspool haben. 
Es war echt toll! Nach der Hitze des ganzen Tages seeehr angenehm. Die Freundin ist auch total nett. Sie hat mich die ganze Zeit über Deutschland ausgefragt^^

Donnerstag war der bisher beste (und heißeste) Tag hier. Wir sind nach Oceanside ans Meer gefahren!! 🙂
Aber leider konnten wir nicht schwimmen, weil das Wasser dafür einfach nicht warm genug wird.
Echt, das ist eigentlich kaum zu glauben, aber die Wassertemperatur liegt irgendwo bei  19°C oder so und Lufttemperatur ist dann 35°C ôo Meine Gastmum versteht auch nicht, warum sich das nicht aufwärmt.
Dafür hatten die da den Sunset Market und dann sind wir da drüber geschlendert. Die hatten echt alles. Von allen möglichen Essensständen über Klamotten und Kosmetik bis hin zu Hundezubehör (Wirklich, da waren sieben oder acht Stände nur mit Hundesachen).
Und an jedem Essensstand konnte man umsonst ein bisschen was probieren und wir haben wirklich an JEDEM Stand was probiert. So kann man natürlich auch zu Abend essen 😉
Danach sind wir endlich zum Strand gegangen und der ist so, so, so toll! Die Sonne ist gerade untergegangen und es sah einfach nur atemberaubend aus.
Meine Gastmum meinte dann, ich sollte doch mal die Wassertemperatur testen, ich dann also auch los, steh bis zu den Knöcheln im Wasser und, zack, kommt erst mal so eine große Welle und das Wasser ging mir bis über die Knie. Super! ;D
Und meine Gastmum saß da und hat mich ausgelacht…wirklich nett.
Auf dem Rückweg (um halb 10 oder so) sind wir dann noch einkaufen gefahren und die packen einem da wirklich die Tüten ein. An jeder Kasse stand extra jemand fürs Tüten einpacken! Find ich ja eigentlich ne gute Regelung…
Übrigens sind die Amis echt offen. Man fragt jeden, wie es im geht, auch wenn es Menschen sind, die man noch nie gesehen hat und dann erzählen meine Gasteltern auch immer allen (den Kassierern, den Leuten, die wir am Strand getroffen haben, ALLEN), dass ich aus Deutschland bin und dann sind immer alle ganz begeistert.

Freitag ist nicht so viel passiert. Morgens war ich mit meinem Gastdad im Home Depot, in dem Laden gibt es alles, aber wirklich alles, was man(n) irgendwie fürs Haus oder den Garten oder an Werkzeug brauchen kann.
Auf jeden Fall hat mein Gastdad was für den Garten gesucht, weil die den ja erst kürzlich neu gemacht haben, da aber immer noch nicht alles ganz fertig ist.
Und dann standen wir da vor einem Regal und haben uns was angeguckt, auf einmal sagt von hinten ein Mexikaner (ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Mexikaner war, da man die wirklich gar nicht versteht, wenn die Englisch reden^^): „How nice, father and daughter go shopping together!“
Wir mussten uns beide so das Lachen verkneifen.
Nachmittag haben wir zwei Filme geguckt. Meine Gasteltern haben Netflix! Da kann man für 9$ Im Monat so viele Filme gucken, wie man will und sich auch die DVD’s nach Hause bestellen.
Aber wir gucken das hier immer über die Wii^^
Abends sind wir dann zum Rosary Club gefahren. Und das hatte ich erst irgendwie ein bisschen falsch verstanden… Ich dachte irgendwie, die Leute würden zu uns kommen, aber dann kam Emilia (die mit dem Pool) und dann sind wir auf einmal ins Auto gestiegen! Ich schon  etwas verwirrt.
Und dann redeten meine Gastmum und Emilia die ganze Autofahrt von Church und Mess und ich dachte mir nur so „Neeein!“ Ich hatte ein Top, ne kurze Hose und Flip-Flops an! So kann ich doch nicht in eine amerikanische Kirche gehen. Und schon gar nicht, wenn ich das erste Mal mitkomme.
Ich war leicht in Panik, aber dann haben wir (zum Glück) vor nem Haus gehalten und da war dann auch der Rosary Club.
Die meisten Leute da sind schon etwas älter, aber total nett und bevor das angefangen hat, haben mich schon drei Stück als Enkeltochter adoptiert.
Der größte Teil der ganzen Sache besteht aus Beten und Singen, aber es war eigentlich ganz nett. Die Atmosphäre war irgendwie toll, besonders, wenn wir die Lieder gesungen haben, aber ich weiß trotzdem nicht, ob ich da jetzt immer hingehe, besonders, weil es halt ein Freitagabend ist und da auch immer die Football Games sind^^
Nach dem Beten gab’s dann noch Kuchen und alle haben mich ausgefragt und wollten wissen, woher ich komme. Und wenn man denen sagt „Hamm“, fragen immer alle nach „Hamburg“? Irgendwie witzig. Ich hab mich dann nur noch auf „near Cologne“ beschränkt, weil das wenigstens alle kannten.
Ach, und die Hälfte der Amerikaner hat Vorfahren in Deutschland, was mir dann auch immer alle ganz stolz erzählen. Selbst wenn es nur der Urururgroßonkel war ;D
Der Rosary Club an sich war für mich eine vollkommen neue Erfahrung, etwas ganz anderes und in Deutschland wäre ich wahrscheinlich noch nicht mal auf die Idee gekommen, zu so etwas zu gehen, aber es war wirklich ganz schön, schon allein wegen der ganzen Leute, die ich getroffen habe.

Jetzt gehen wir nachher ins Kino und heute Abend zu einer Starparty, also Sterne gucken. Wird bestimmt toll, weil der Himmel hier so schon immer so wunderschön aussieht.
Allen in Deutschland noch einen schönen Abend! 🙂


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