Sich ausschließlich auf das Navi verlassen, sollte der Reisende ja grundsätzlich nicht. In Afrika erst recht nicht. Diese Erfahrung machten wir Dienstag. Plötzlich gab es keinen Asphalt mehr, der die Strecke bedeckte. Stattdessen war der nun sandige Untergrund übersät mit Schlaglöchern, Pfützen und tiefen Schlammfurchen. An Wenden war nicht zu denken. Wir umkurvten die Hindernisse so gut es  ging und gelangten Ewigkeiten später von der rot-braunen Wildnis zurück auf befestigte Wege.

Exotisches der anderen Art erlebten wir abends. Auf Empfehlung der Inhaberin des "Adley House", unserer Herberge für die Nacht in Oudtshoorn, besuchten wir das Restaurant "Kalinka". Wie der Name vermuten lässt, hat hier das Russische seinen Weg nach Afrika gefunden. Das war vor allem in der Dekoration der Gaststätte zu erkennen: Auf dem Kamin reihten sich ein paar Babuschkas aneinander. Zu essen gab es unter anderem einen Kudu-Salat mit rohem Antilopenfleisch, Bolognese mit Straußengehacktem und ein "Venison Bobotie" mit Wildbret unter anderem vom Springbock und Zebra.

Um die angehäuften Pfunde wieder purzeln zu lassen, ging es am Mittwoch auf der Adventure-Tour in die "Cango Caves", eine riesige Tropfsteinhöhle. Dort gab es unter anderem Bereiche, die illustre Namen wie "Liebestunnel", "Schornstein des Teufels" und "Briefkasten" trugen. Der erste war ein Gang, so schmal, dass man nur seitwärts gehend und kletternd hindurch kam. Der zweite war ein Anstieg mit 75-prozentiger Steigung und albtraumhafter Enge. Der letzte hatte eine abschließende Öffnung, die nur 27 Zentimeter hoch war und auf dem Rücken liegend von uns passiert werden musste. Da half nur Augen zu und durch.

 Und als ob das nicht schon genug an Aktivitäten gewesen wäre, stand danach noch der Besuch auf einer Straußenfarm und heute der Besuch des Tsitsikamma Nationalparks an, wo es auf einer Hängebrücke einen imposanten Anblick der Flussmündung des Storms Rivers zu sehen gab. Gar nicht so schlecht, dass morgen mit Deutschland-Serbien erst einmal wieder Fußball auf dem Programm steht. Da hoffe ich auf 90 Minuten Erholung im Stadion. Und natürlich auf ein paar Tore unserer Elf.


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