Moin zusammen,

Sonne, Wasser 14 Grad, Hochwasser 13.50h, Wind 2-3 NW. Beste Aussichten für einen Strandtag.
Herrlich, auflaufendes Wasser, blauer Himmel. Treppe hinab, bis zu den Knien im Wasser. Mehr geht nicht. Die frische des Meeres ist mehr als deutlich zu spüren, zu deutlich.
Am Horizont ziehen Wolken auf.
„Das war heute Morgen auch schon so, ziehen gleich wieder weg“, hörte ich eine vertraute Stimme aus dem Nachbarstrandkorb.
Unsere Muschel steht dem Meer abgewendet, Windgeschützt.  
Ziehen gleich wieder weg, aha.
Mein Blick Richtung Nordwest lässt nichts gutes ahnen. Ich bleibe ruhig, und besorge die mittägliche Verpflegung. Der ehemals blaue Streifen wird dunkler. Ziehen schon weg. Mein leichtes Grinsen nimmt kaum zu übersehende, aber noch schwache diabolische Züge an.
Essen wie bestellt abgeliefert. Alle zufrieden. Stimmung gut. Horizont wechselt in bedrohliches Vorschwarz. 
Zieht aber wieder weg. Zunehmend bilden sich kleine Schaumkronen auf dem Wasser, unsere Strandmuschel fängt an zu flattern. „Was ist den jetzt“, kommt es mit einem bangen Unterton aus dem Strandkorb. Keiner sagt etwas, aber es zieht ja weg.    
Das Essen ist verspeist und die ersten Tropfen fallen auf unseren Windschutz. „Nanu, was soll das denn?“ fragt eine hörbar verunsicherte Strandkorbstimme.
Der Himmel jetzt tiefschwarz und verbindet sich mit einem undurchsichtigen Grau mit dem schäumenden Meer.
Ein Segelboot verlässt mutig den Hafen, ohne Segel. Möwen kämpfen gegen den Sturm. Jetzt prasselt der Regen auf alles was sich auf dem Strand befindet. Die Sturmgepeitschte See wütet gegen die Deichbefestigung. Der Strabkorb wird notdüftig mit mit einer Holzplatte gesichert, ein anderer geöffnet um unsere Utensilien vor dem Nass zu retten.   
Im strömenden Regen wird die Muschen eingepackt, und dann mit allem Mut mit Hund durch das Unwetter bis zu den schützenden, sauberen Toilettenanlagen.
Kurze Pause, es ist keine Besserung in Sicht, aber es sollte sich doch verziehen. 
Ein breites Grinsen bei allen. Immer noch gute Stimmung.  
Es schüttet Bindfäden. 
Noch wenige Meter und die simme aus dem Strandkorb ist an ihrem Domizil, naß, aber glücklich. Bis morgen.
Gut tausend Schritte später sind wir auch am Ziel. Pitschnaß, aber um eine herrliche, wenn auch überflüssige Erfahrung reicher. 
Kleidung auf die Leine, und ab unter die Dusche, herrlich. 
Und dann?  
Strahlendblauer Himmel, unglaublich.
Aber wie war das noch? 
Es verzieht sich.          
Heute sieht es auch wieder gut aus, sollte es aber doch wieder regnen und stürmen, schaue ich like a Satellite, Lahm und Neuer bis zum Klitschk.o.

Moin, bis die Tage

R.A.

P.S.: 
Ein bischen Fußball muß im Urlaub auch sein, ein bischen. Am späten Nachmittag kleines Derby: TSV Büsum – SG Wöhrden


Über die Autorin/den Autor:  Rainer Aschmoneit schreibt unseren Schalke-Fan-Blog. Der leidenschaftliche Schalke-Fan aus Hamm kommentiert die großen und kleinen Geschichten rund um den S04 mit viel Witz und Selbstironie. Alle Beiträge der Autorin/des Autors: