Do 11 Jun 2009
Nicht schön
von Rainer Aschmoneit in Lesertagebuch
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Hallo zusammen,
langärmeliges Sweatshirt wird heute den ganzen Tag über mein Begleiter sein. Es ist ja noch relativ früh, aber sollte das Wetter, dieses auf die Stimmung drückende, mich zum Licht einschalten nötigende, und unser Grillen bedrohendes Sch…wetter weiter anhalten, sehe ich mich auch noch gewissermaßen gezwungen, zum Wohle aller Bewohner unserer bescheidenen Hütte auch noch die Heizung anzuschmeißen, und das Mitte Juni, kurz vor dem offiziellen Sommeranfang. Unglaublich! Eine bodenlose Frechheit ist das! Ich sehe mich schon mit Regenklamotten und Schirm am Grill stehen, denn Fleisch nud Würstchen müssen ja gebrutzelt werden, oder einfrieren und auf andere Speisen umsteigen, wo sich meine bessere Hälfte so auf das Grillen gefreut hat? Es ist ja noch Zeit, und ich bin fest entschlossen den Grill zum glühen zu bringen. Wolkenbrüche oder gar eine Winghose wird ja wohl nicht ausgerechnet heute über Pelkum hinweg fegen, alles andere wird mich nicht davon abhalten, die Würstchen schön braun und knackig zu grillen, genau wie die Spieße und die Fleischstücke uns munden werden, allein der Hund wird wohl wieder die Krise bekommen, wenn er angezogen von den Düften brutzelnden Fleisches wie wild um den Grill herumspringt. Das ist nun mal der feine Unterschied zwischen ihm und mir, er hat wohl die feinere Nase von uns beiden, aber dafür habe ich die Grillzange sicher in der Hand.
Trotz allen Widrigkeiten einen schönen Tag allen
Tschüß, bis die Tage
R.A.

Wer wollte da nicht singen,
wenn wir schon (G)grillen…
ach, und so´n Hund ist eine arme Sau!
zur Ergänzung:
Armes Würstchen
Ein Würstchen, dazu nicht gewillt,
das wurde ungefragt gegrillt.
Als es da lag auf heißer Kohle,
da war ihm merklich nicht ganz wohle.
Es wurde braun, es platzt die Pelle;
man wendete es auf die Schnelle,
damit es noch genießbar blieb,
auch das war diesem gar nicht lieb!
Denn bald zermalmt durch Zahn und Kiefer,
geschluckt und rutschend immer tiefer
hinunter im Verdauungstrakt:
dem Würstchen schnell das Grauen packt.
Umspült vom Bier, das gegen Durst
den Brei geschmeidig macht als Wurst,
zwar wieder so in Form gebracht
doch niemand wirklich Freude macht.
Ein Würstchen bleibt, was es gewesen,
erst heiß begehrt – und dann gegessen.
Wer so in diese Welt eintritt,
der bleibt auch späterhin nur shit!
Dem Hund geht es wieder gut, und die Wurst ist auch auf dem richtigen Weg. Habe mich köstlich amüsiert über ihren fiktiven Europa-Wahlgang, ich kann mir vorstellen das es irgendwo in unserer Republik zumindest schon einmal so abgelaufen ist.