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Am 28.4. ging es endlich auf die langersehnte, letzte Reise. Wir sollten von Quito aus in Bussen durch die Sierra Ecuadors bis nach Guayaquil, welches an der Küste liegt fahren. Das ganze sollte 9 Tage bis zum 6. Mai dauern.

Wir trafen uns gegen 16:00 Uhr in einem Hotel in Quito, dort warteten wir bis schließlich alle Austauschschüler angekommen und in ihre Zimmer eingeteilt waren. Am Abend besuchten wir das historische Zentrum Quitos, welches ich schon von früheren Besuchen kannte.

In den nächsten Tagen fuhren wir dann noch zur offiziellen Mitte der Welt, welche mit dem GPS ausgemessen ist. Außerdem hatten wir die Möglichkeit an der Distriktkonferenz der Rotarier aus Ecuador teilzunehmen. Auch zum Einkaufen gab es genügend Zeit, da wir zum Mercado Artesanal Otavalo fuhren. 

Danach  ging es weiter nach Ambato und Latacunga. Eigentlich hätten wir auch Banos besichtigen sollen, da dort aber zurzeit ein Vulkan aktiv ist, wurde dies ausgelassen. Dann ging es in die Nähe von Cuenca. Dort haben wir eine alte Inkaruine besichtigt. Es war sehr interessant. Auf der Weiterfahrt kamen wir zur Lagune Cajas, dort war es sehr kalt. Deshalb machten wir nur einen kurzen Spaziergang durch die Natur und fuhren direkt weiter nach Cuenca.

In Cuenca hatten wir eine Talentshow, welche in den Räumen der Universität stattfand vorzubereiten. Unsere Gruppe hat ihre Zeit in Ecuador in einem kleinen Musical dargestellt. Die Programmpunkte waren aber sehr verschieden so gab es z.B. Tänze, Gesang, Theaterstücke…  Zum Schluss haben dann alle Austauschschüler zusammen „We are the World“ gesungen. 

Den letzten Tag in Cuenca haben wir mit Besichtigungen des Stadtzentrums, Eisessen und Andenken kaufen verbracht.

Von Cuenca aus ging es dann in  die größte Stadt Ecuadors: Guayaquil. Schlagartig änderte sich das Klima von kalten 15°C auf fast 30°C.

Dort haben wir dann eine Bananenplantage besichtigt. Es war sehr  interessant zu sehen, wie die Bananen wachsen, geerntet, gewaschen, mit Aufklebern versehen und Verpackt werden. 

Direkt nebenan befand sich eine Kakaoplantage. Dort konnten wir die Kakaofrucht direkt nach dem ernten probieren. Wenn man sie lutscht schmecken sie süß, aber wenn sie später getrocknet sind, total bitter.

Danach fuhren wir zum Parque Historico von Guayaquil, dort gibt es viele Tiere z.B. Affen, Vögel, etc. zu sehen. 

Dann ging es auch schon ins Hotel um sich für den Abend umzuziehen, denn wir hatten ein Boot gemietet, auf dem es eine kleine Feier gab. Das Boot fuhr die ganze Zeit über den Fluss Guayas. Es wurde der König und die Königin der Reise gewählt und getanzt.

In der letzten Nacht kamen wir kaum zum Schlafen, da jeder jeden auf seiner Flagge unterschreiben lassen wollte. Um 4 Uhr morgens beschlossen wir dann, dass wir Hunger hatten und gingen zusammen mit den Rotariern zu einem Restaurant um schnell etwas zu essen. Danach wurden weiter Pins und Visitenkarten ausgetauscht, in Bücher unterschrieben, Klavier gespielt.

 Am nächsten morgen gab es dann die große Verabschiedung. Es flossen viele Tränen, da es die letzte Reise war und man nicht weiß, wann man sich wiedersehen wird.

 

Am Freitag ging es endlich nach Galapagos. Wir trafen uns um 8:00 morgens mit allen Austauschschülern aus Quito und Ibarra am Flughafen, da unser Flug um 10:00 abfliegen sollte. Der Flug dauerte 2.5 Stunden. Schon im Landeanflug konnte man schon das türkisblaue Wasser sehen. Wir landeten auf der nicht bewohnten Insel Baltra. Von dort aus ging es zuerst mit dem Bus 10 Minuten bis zum Hafen. Mit kleinen Booten fuhren wir dann bis nach Santa Cruz und von da aus ging es noch einmal mit dem Bus bis zu unserem Hotel. Auf der Fahrt konnten wir schon mal die Natur bestaunen. Im Hotel angekommen gab es erstmal Mittagessen und dann ging es auch schon los auf die erste Besichtigungstour zur Estacion Charles Darwin, wo es die berühmten Riesenschildkröten zu sehen gibt. Leider haben wir Solitario George nur versteckt gesehen, aber dafür konnten wir mit anderen Schildkröten Fotos machen. Auf dem Rückweg kamen wir noch an einem sehr schönen Strand vorbei, an dem wir auch gleich zur Abkühlung ins Wasser gingen. Das Wasser ist total klar in Galapagos und man kann bis auf den Grund sehen. Am Abend hatten wir bis 23:00 Zeit den Ort zu besichtigen oder schon mal ein paar Souvenirs zu kaufen.

Am Samstag fuhren wir im Boot ca. 2h bis zur Isla Floreana. Dort sahen wir wieder Schildkröten. Nach dem Mittagessen sind wir dann Schnorcheln gefahren. Wir haben eine Riesenschildkröte, die 2. kleinsten Pinguine der Welt und ganz viele Fische gesehen. Danach sind wir wieder zum Hotel und am Abend sahen wir die Schönheitskönigin von Ecuador Claudia Schiess. Sie ist Schweizerin und Ecuadorianerin, deshalb durften die Schweizer Austauschschüler ihr auf dem Podest zu ihrem Erfolg gratulieren. Danach hatten wir den Rest des Abends frei.

Am Sonntag sind wir vormittags zu las Grietas gegangen. Das sind 2 12m hohe Felswände und in der Mitte ist ganz klares Wasser. Wir sind von ca. 5m Höhe ins Wasser gesprungen und es hat so viel Spaß gemacht. Nach dem Mittagessen sind wir dann mit dem Boot zur Insel Santa Fe gefahren, dort konnte man nicht an Land gehen, aber sehr gut Schnorcheln. Wir haben ganz viele Schildkröten, bunte Fische, Rochen und 3 Haie gesehen. Als wir die Haie sahen sind wir nicht erschrocken weggeschwommen, nein jeder ist ihnen erstmal hinterher geschwommen um ein Foto zu bekommen. Danach sind wir wieder zum Hotel gefahren und es wurde wieder einmal der Ort erkundet. 

Am Montag sind wir ca. 3km gewandert bis wir zu einem der schönsten Strände, die ich je gesehen habe kamen- Tortuga Bay. Der Strand ist weiß und sehr fein, das Wasser türkisblau und der Himmel war auch ohne die kleinste Wolke, dafür aber mit sehr viel Sonne. Dort trafen wir auf Riesenleguane, mit denen jeder erstmal wieder ein Foto wollte. Auch sahen wir einen kleinen Hai, Krebse und Fischreiher. Da die Strömung dort zu gefährlich war, durften wir in einer kleinen Bucht um die Ecke schwimmen gehen. Wenig später mussten wir uns dann schon wieder auf den Rückweg zum Hotel machen, denn es stand schon das Essen bereit. Danach fuhren wir zu den Tunneln, das ist eine riesige Höhle, ohne Licht. Vorher konnte aber jeder einmal in einen Schildkrötenpanzer kriechen um ein gutes Foto zu bekommen. Von den Tunneln aus fuhren wir schnell zurück zum Hotel, denn wir hatten nur eine Stunde Zeit um zu einem Aussichtspunkt der Insel zu gelangen, wo unser Abschiedsessen mit Sonnenuntergang stattfinden sollte. Als wir dort ankamen wurden wieder Fotos gemacht und es gab Essen. Danach gab es eine Art Tanz und die Krönung der Königin der Reise. Jedes Land musste eine Kandidatin stellen, die erzählen sollte, warum Galapagos ihr so gut gefallen hatte und sie sollte singen, tanzen oder etwas landestypisches Vorstellen. Es gewann Alice aus Taiwan, sie hatte ein Lied auf Mandarin vorgesungen, was natürlich keiner verstand, es war aber trotzdem sehr lustig und schön. Danach fuhren wir schon wieder zurück ins Hotel.

Am Dienstag war auch schon der letzte Tag der Reise. Bevor wir zum Flughafen fuhren besuchten wir noch kurz riesige Vulkankrater. Als wir dann ins Flugzeug einstiegen, stellte sich heraus, dass ich und 3 andere Austauschschüler Buisnessclass fliegen durften, da es sonst keine Plätze mehr gab. Nach einem kurzen Flug kamen wir auch schon wieder in Quito an, einige Austauschschüler wollten gar nicht aussteigen, da sie hofften dann wieder zurückfliegen zu können. Es hat aber nicht geklappt. 

Die Galapagosinseln waren  jedenfalls eine Reise wert, da sie einfach wunderschön sind. Die Landschaft ist einfach nur grün, das Wasser überall türkisblau und auch das Wetter war einfach nur traumhaft. Sie sind mit das schönste, was ich je gesehen habe. Ein kleines Paradies. 

 

Von Samstag bis Dienstag ging es auf eine Reise mit allen Austauschschülern in den Amazonas. Nach einer ca. 6 stündigen Busfahrt mussten wir noch mit Motorbooten über den Fluss Napo bis zum Hotel fahren. Dort angekommen gab es erstmal etwas zu essen und dann hieß es warten, bis alle 120 Austauschschüler aus ganz Ecuador sich in "la casa del Suizo" eingefunden hatten. Dann hatten wir Zeit in den Pool zu gehen oder die Zimmer einzurichten.

Am nächsten Tag mussten wir schon um 6:30 aufstehen und wurden in Gruppen von jeweils 12 Personen eingeteilt, jede Gruppe ging dann mit einem Guide auf Exkursionen durch den Regenwald. Da es einen Tag vorher geregnet hatte, ging das nur mit Gummistiefeln. Wir stiegen auch auf einen Aussichtsturm, von diesem aus konnte man nur Bäume und Wasser sehen, da die nächste Stadt ein bisschen weiter entfernt war. Zum Mittagessen fuhren wir wieder mit dem Motorboot ins Hotel. Danach ging es wieder in den Gruppen auf "Wanderung". Dieses mal gingen wir in ein Schmetterlingshaus. Die Schmetterlinge hatten überhaupt keine Angst. Sie setzten sich auf unsere Köpfe, auf die Schultern und manchmal sogar auf die Nasen. Zurück im Hotel gab es dann wieder Essen und danach konnten wir wieder schwimmen gehen. 

Am nächsten Tag fuhren wir zu einer Station, wo man Affen, Papageien und Krokodile sehen konnte. Diese waren allerdings nicht freilaufend, sondern in Käfigen, da sie nicht mehr alleine leben können und ohne menschliche Hilfe kein Futter finden würden. Von dort aus ging es zu einem wärmeren Teil des Flusses, wo wir uns in große Schwimmreifen setzten und uns mit der Strömung treiben ließen. Nachmittags gingen wir eine Ureinwohnerfamilie besuchen. Dort wurde uns gezeigt, wie die Leute ihre Traditionen ausleben. Sie zeigten uns, wie aus Holz Figuren gemacht werden, wie sie ihr Essen herstellen und auch woraus sie ihre Getränke herstellen.  Danach konnten wir in kleinen Läden einige von diesen Dingen kaufen. 

Am letzten Tag mussten wir uns schon wieder früh voneinander verabschieden, da es zurück nach Quito ging. Der Amazonas ist einfach unglaublich schön, auch wenn man mit vielen Mückenstichen zurück kommt. Allein die Geräusche in der Nacht, von den Tieren und vom Fluss muss man einfach erleben. 

 

Schon im November fängt man an, alles für Weihnachten vorzubereiten. Zuerst werden alle Arten von Dekoration hervorgeholt. Dann werden die Tischgroßen Krippenfiguren mit der Zahnbürste sauber geschruppt und der Tannenbaum geschmückt. Selbst die Geschenke werden schon Mitte Dezember unter den Baum gelegt. Das einzige was jetzt noch fehlt ist das Jesuskind, welches erst am 16. Dezember und auch nur von einem Tuch verdeckt in die Krippe gelegt wird. Am 16. Dezember beginnen dann die Novenas, diese steht für die 9 Monate der Schwangerschaft Marias mit Jesus. Zuerst hört man einen Text von einer CD auf der Kinderstimmen jeden Tag der Novena erklären und einen Vorsatz für diesen Tag aussprechen, dies geschieht im Dunkeln. Dann wird das Licht angemacht und jemand aus der Familie liest den Text der Novena, meist über die Reise von Maria und Josef. Danach betet man 9-mal das Ave Maria. Zuletzt hört man gemeinsam Weihnachtslieder und jeder bekommt eine kleine Süßigkeit. Meist dauert das ganze ca. 1 Stunde. Am 24. Dezember deckt man dann das Jesuskind auf, weil es geboren wurde.

Weihnachten selbst besteht eigentlich nur aus dem 24. Dezember. Zuerst fuhren wir zum Mittagessen zur Familie meines Vaters. Hier ist es üblich, dass man Truthahn zu Weihnachten isst. Danach wurde der letzte Tag der Novena gelesen und die Geschenke wurden verteilt. Gegen 20:00 fuhren wir wieder zu uns nach Hause, um abends in die Kirche zu gehen.  Eigentlich war geplant, dass wir um 24:00 Uhr in die Kirche gehen, doch spontan wurde umgeplant und so ging die ganze Familie um 22:00 Uhr. Gegen 23:30 Uhr kamen wir dann wieder bei uns zu Hause an, diesmal mit der ganzen Familie meiner Mutter. Es wurden erneut Geschenke verteilt und um 1:00 gab es dann wieder Truthahn. Die ganzen Feierlichkeiten dauerten dann noch bis ca. 3:00 Uhr morgens, was aber normal war. Die Weihnachtsfeiertage dienen hier nur zum Ausruhen und Aufräumen. 

Alle 10 Jahre findet in Ecuador der Censo statt und dieser Tag ist genau heute, dass bedeutet, dass die Abschlussschüler von Haus zu Haus gehen und einen Fragebogen mit den Bewohnern des Hauses durchgehen müssen. Es werden Fragen, wie z.B. können sie lesen, aus welchem Material besteht der Boden des Hauses, usw. gestellt. Insgesamt gibt es ungefähr 50 Fragen. Dafür wird das ganze Leben in Ecuador für heute lahm gelegt. Keiner außer der Polizei, der Feuerwehr, den Ärzten und den Schülern darf das Haus von 7-18 Uhr verlassen. Das ganze dient dazu, die Gesamtsituation in Ecuador herauszufinden. 

Am Freitag wurde mitten in der Stunde der Unterricht unterbrochen, alle Schüler mussten sich auf dem Schulhof versammeln. Dann wurde an alle Colada morada (ein warmes Getränk aus schwarzem Maismehl und Früchten) und Guaguas de pan (eine Art Stutenkerl gefüllt mit Marmelade) verteilt. Eigentlich wird dieses "Essen" traditionell an Allerseelen in den Schulen verteilt, aber da wir in der nächsten Woche bis Mittwoch Ferien haben, wurde die Tradition einfach ein paar Tage nach vorne verschoben. Zusammen mit meiner Familie haben wir die selbstgemachte Colada morada und die Guaguas de pan, meiner Oma aber auch noch einmal am 2. November gegessen und ich muss sagen, dass sie mir dort besser als in der Schule geschmeckt haben. 

Letzte Woche waren alle Austauschschüler zusammen auf einer Reise nach Manabi. Alle 124 Leute trafen sich in einem Hotel, welches direkt am Meer lag. Da die Fahrt von Quito an die Küste  9 Stunden dauerte, waren wir die letzten, die ankamen. Am nächsten Tag sind wir mit Booten zu einem Strand gefahren, dort konnten wir dann ins Wasser gehen oder uns sonnen. Fast alle haben einen Sonnenbrand bekommen. Am Strand wurde ich zusammen mit einem anderen Mädchen aus Deutschland vom Fernsehen interviewt. Die Leute vom Fernsehen haben uns aufgeschrieben, was wir sagen sollten. Später sind wir dann mit Bussen wieder zurück zum Hotel gefahren, wo es dann typisch für die Küste Fisch und gekochte Bananen gab. Am Abend war dann eine Talentshow, bei dem jedes Land einzeln aufgetreten ist. Wir Deutschen haben getanzt. An den nächsten 2 Tagen sind wir immer zu verschiedenen Stränden gefahren und konnten dort ins Wasser gehen. Am letzten Tag waren wir erst in Portoviejo, dort sind alle Austauschschüler mit ihren Flaggen in einer Parade mitgelaufen. Danach hatten wir das Abschiedsessen in einem Rotaryclub. Dort musste wieder jedes Land einzeln einlaufen mit seiner Flagge. Dann gab es Essen und es wurden der König, ein Amerikaner und die Königin, eine Schweizerin des Ausflugs gewählt. Später haben wir dann noch getanzt. Um 3 Uhr morgens waren wir dann wieder alle wieder im Hotel von welchem wir am nächsten morgen dann wieder nach Quito gefahren sind. Auf der Rückfahrt ist bei unserem Bus dann ein Reifen geplatzt, sodass wir erst nach 10 Stunden ankamen.

 

Heute endete die Schule früher, da der Ausnahmezustand ausgerufen wurde und alle zu ihrer Sicherheit nach Hause gehen sollten. Keiner durfte die Schule alleine verlassen und die Eltern mussten unterschreiben, dass sie uns mit nach Hause nehmen. Ich wurde von unserer "Hausfrau" abgeholt. Es war schon komisch, da wir zu Fuß nach Hause gegangen sind und auf den Straßen war kein Mensch. Auch jetzt soll keiner mehr aus dem Haus gehen. Morgen fällt die Schule aus. Jeder hat im Moment den Fernseher oder das Radio an, um mehr zu erfahren. Ständig hört man, dass Banken und Einkaufszentren überfallen werden, da ja keiner da ist, der dies verhindern kann. Meine Gastmutter meinte aber, solange man im Haus bleibt, bestehe keine Gefahr. Später werden wir auch kein Internet und kein Telefon mehr haben, da dies abgestellt wird.

Vor ca. 2 Wochen hat die Schule angefangen. Am ersten Schultag kamen wir gleich zur Begrüßung zu spät. Das war aber kein Problem, da noch viele andere nach uns kamen. Wir mussten uns alle in Reihen auf dem Schulhof aufstellen und wurden mit den Regeln der Schule vertraut gemacht. Davon verstand ich allerdings nicht sehr viel. Danach wurden wir Austauschschüler auf die einzelnen Klassen aufgeteilt. Ich bin in der Klasse 4b, was in Deutschland ungefähr der 10. Klasse entspricht. Wir sind 20 Schüler in der Klasse. Nach einer Stunde bei unserer Chemielehrerin, in der wir Spiele spielten, ging es dann wieder nach Hause.

Am 2. Tag hatte ich dann gleich die falsche Schuluniform an. Unsere Schule hat 3 verschiedene Uniformen. Eine für Montags, für Sport und für die restlichen Tage. Wir hätten eigentlich die Uniform für Sport tragen sollen, aber ich hatte die Alltagsuniform an. Nachdem wir dem Sportlehrer erklärt hatten, dass ich noch keinen Stundenplan bekommen hatte, war das aber auch kein Problem. 

Die Schule fängt hier jeden morgen um 8:00 Uhr an und dauert bis 14:20 Uhr. Mittwochs allerdings haben wir bis 16:00 Uhr Schule. Montags fängt der Tag mit dem Singen der Hymne und der Uniformenkontrolle an. Wir haben 11 verschiedene Fächer, z.B. Philosophie, Geografia Economica und "normale" Fächer(Spanisch, Englisch, Mathe…). In den meisten Fächern verstehe ich aber nicht soviel, da ich die ganzen Fachbegriffe nicht kenne. Aber die Leute aus meiner Klasse versuchen mir nach der Stunde immer alles zu erklären und auch die Lehrer verstehen, wenn ich mal die Hausaufgaben nicht habe, weil ich sie nicht verstanden habe. 

Von Mittwoch bis Sonntag fand für alle Austauschschüler aus der Region um Quito ein Spanischcamp statt. Nachdem alle angekommen waren, bekamen wir erst einmal eine Einführung über Rotary und die Zimmer wurden verteilt. Ich teilte mir ein Zimmer mit einem Mädchen aus den USA, welches sehr nett war. Wenig später fand dann der Spanischunterricht statt. Insgesamt hatten wir 20 Stunden Unterricht. Die anderen Tage verliefen ähnlich. Spanischunterricht, rotarische Vorträge und Freizeit. In unserer freien Zeit, die meistens ab 17 Uhr war, kamen wir in den Genuss der vielen Angebote der Anlage: zwei Pools, ein Whirlpool, Dampfsauna, Fußball- und Volleyballplatz und ein Bereich mit mehreren Hängematten. Samstag mussten wir mit unserer Spanischgruppe ein Theaterstück vorführen. Wir hatten eine Geschichte über unsere ersten Tage in Ecuador vorbereitet. Es war sehr lustig. Beim Abendessen kam dann eine örtliche Blaskapelle und spielte landestypische Musik. Danach sollte es eine Art Talentshow geben. Jedes Land bekam die Möglichkeit etwas Landestypisches vorzustellen. Unsere Gruppe aus 6 Deutschen hatte sich einen Tanz mit der deutschen Flagge ausgedacht. Außerdem lernten wir zum Beispiel ein paar Wörter auf Mandarin, sahen verschiedene Tänze aus den USA und Frankreich und hörten ein selbstgeschriebenes Lied über das Austauschjahr. Im Anschluss gab es Musik zum Tanzen. Am nächsten Morgen war das Camp schon wieder zu Ende und wir mussten uns voneinander verabschieden.