Sa 20 Aug 2011
Was steckt dahinter?
von Rouqfore in Blogs
Keine Kommentare
Was steckt dahinter? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Für mich war / ist es eine Herausforderung zu beschreiben, was Wing Tshun ist. Selbstverteidigung allein, wird Wing Tshun Kampfkunst nicht gerecht. Wie kann es sein, da ist sich die Kampfsport / Kampfkunstwelt einig, dass man, insbesondere bei Wing Tshun, verhältnismäßig auf einen Angriff reagieren kann? Verhältnismäßigkeit erfordert ein hohes Maß an Können.
Regelfreiheit, so meine Auffassung, fördert die Empathiefähigkeit beim Training. Wir passen beim Training besonders auf, wo wir hinschlagen und wie fest der Schlag ist. Außerdem besteht der überwiegende Teil des Wing Tshun Trainings aus Partnerübungen. Das kann es aber nicht allein sein, auch bei anderen Kampfkünsten / Kampfsportarten wird mit Partner geübt. Wir haben das Rad nicht neu erfunden. Elemente vom Wing Tshun Training finden sich in anderen Künsten / Sportarten und umgekehrt. Vielleicht ist der Selbstverteidigungsgedanke ausgeprägter. Vielleicht wendet sich Wing Tshun besonders an geduldige, ausdauernde Menschen? In Wing Tshun werden die natürlichen (manchmal verschütteten) Fähigkeiten des Menschen gezielt geschult. Unser Reaktionsvermögen lässt enorme Leistungen zu. Man kann den menschlichen Körper konditionieren, dass die komplexen Muskeln, Sehnen, "der Bewegungsapparat" so zusammen-arbeitet, dass dieser wie ein zurückgezogener Ast nach vorne schnellt und peitschenartig zuschlägt. Dazu brauche ich die Kraft des Gegners.
Konditionierung, Körperspannung, Reaktion, Regel-freiheit, sind Versuche das Ergebnis zu beschreiben. Eine Kampfkunst die weltweit Freunde gefunden hat.
Wir kämpfen nach Prinzipien, mit geschlossenen Augen, üben auf dem sogenannten H-Balken. Im Lat Sao Zweikampf setzen wir Faust, Ellenbogen, Fuß, Knie ein. Es gibt den Bodenkampf, gezieltes Kondititonstraining und das aussergewöhnliche Chi Sao Training. Einige Besonderheiten weisen die Wing Tshun Formen auf, die man allein üben kann. Das Training an der Holzpuppe und nicht zuletzt das Stockkampftraining, runden das Training ab und begeistern viele Schüler. Nur wenige Schüler trauen sich nach vielen Jahren Training an den Langstock und üben mit den chinesischen Doppelmessern, die ebenso typisch für diese Kampfkunst sind.
