Und wieder sind zwei weitere Monate vergangen. Als erstes möchte ich euch berichten, wie die Zitterpartie um den Karneval in Rio ausgegangen ist. Wir haben gewonnen! Vom 01.-06. März
werden wir Karneval in Rio de Janeiro erleben. Was gibt es Schöneres!?

Auch die beiden Musikfestivals waren bombastisch. Vor allem das Festival Creamfields war unglaublich, hervorzuheben war David Guetta, der mit seiner Show gut eingeheizt hat. Auch das Rammstein-Konzert war gut, jedoch weiß ich für das nächste Mal, dass ich bei den Tickets lieber ein bisschen mehr bezahle, um besser sehen und hören zu können, denn wir hatten unsere Plätze auf der Tribüne und konnten die Stage nur von der Seite sehen und haben daher einen der Hauptgründe um Rammstein zu sehen, nämlich die Live-Show, nicht wirklich wahrnehmen können. Aufgrund der Entfernung ließ der Klang auch zu wünschen übrig, jedoch war es im Großen und Ganzen eine tolle Erfahrung!

Gleichermaßen haben wir Weihnachten und Silvester gut überstanden und sind voller Motivation ins Jahr 2011 gestartet. Weihnachten wie auch Silvester haben wir bei unserer Chefin gefeiert, beide Male jedoch ohne diese! Sie war nämlich mit ihrem ältesten Sohn Martin, der vor kurzem von seinem Jahrestrip aus Deutschland wiedergekommen ist, bei ihrer Cousine in San Rafael, von der ich in meinem letzten Eintrag berichtet hatte. Daher haben wir die Zeit mit Patricio dem jüngeren Sohn von ihr, ihrem Ex-Mann und dessen neuer Familie verbracht. Erst sollten wir bei dem Vater zu Hause feiern, dies wurde jedoch nichts, da es in einigen Teilen der Innenstadt zu Stromausfällen gekommen ist und uns somit das Haus nicht zur Verfügung stand. Deshalb haben wir bei der Mutter des Vaters, die gleichzeitig die Nachbarin unserer Chefin ist, gefeiert. Es gab gegrilltes Lamm. Das erste Stück war mehr mit Knochen versehen als mit Fleisch, jedoch war das nächste Stück um einiges besser. Dazu gab es selbstgemachten Kartoffelsalat und Brot. Als Nachtisch wurden mehrere Schalen mit Kleinigkeiten wie Schokolade und Nüssen vorbereitet und im Anschluss dazu gab es vier verschiedene Sorten Eis. Um 0 Uhr wurde dann auch gegensätzlich zu Deutschland mit Feuerwerkskörpern geschossen; da es mit den Regeln hier nicht so streng gesehen wird, auch mit vergleichsweise viel stärkeren und lauteren Geschossen als in Deutschland. Den Rest des Abends verbrachten wir mit Patricio und seinen Freunden.

Am 25. hat uns Mauricio, ein Arbeitskollege, eingeladen, zu seinem Bruder zu fahren. Dort angekommen war die ganze Familie vorhanden. Die Atmosphäre war sehr locker, man hat sich richtig wohlgefühlt. Wir haben nett gequatscht, sehr lecker Gegrilltes und dazu Lasagne gegessen, reichlich Bier getrunken und den vorhanden Pool benutzt, was bei 35 Grad doch sehr angenehm war. Am Abend sind wir dann noch in einen Club gegangen und haben einen sehr coolen Abend verbracht.

Wie schon erwähnt haben wir auch Silvester mit Patricios Familie gefeiert. Erst haben wir mit diesen wieder zusammen Gegrilltes gegessen(was man nicht im Geringsten mit dem deutschen Grillen vergleichen darf) und haben mit Feuerwerkskörpern geschossen. Danach sind wir zu Freunden von Patricio gefahren und haben dort ins Neue Jahr gefeiert. Da ich, wie mir aufgefallen ist, schon seit mehreren Jahren kein Silvester mehr in Deutschland gefeiert habe, kann ich wohl nur als einzige Differenz diese unglaubliche Hitze nennen.

Die hohe Luftfeuchtigkeit ist unglaublich und macht diese 35 Grad erst so schlimm, es gibt wenige Tage an denen ich, falls der Ventilator über Nacht nicht läuft, nicht schweißgebadet aufwache… Und es ist auch ganz anders als in Deutschland. In Deutschland braucht die Sonne erst ein bisschen Zeit bis sie sich komplett aufgeladen hat und dann im Nachmittagsbereich die volle Kraft erreicht hat. Hier dagegen ist es durchgängig heiß, man steht morgens auf, geht raus und fängt sofort an zu schwitzen! Die Sonne braucht hier keine Zeit um sich auf aufzuladen, sie ist es! Daher ist es schon häufiger vorkommen, dass ich mir nach kurzer Zeit einen Sonnenbrand eingefangen habe, wenn ich mich nicht eingecremt habe.

 

Ob man es glaubt oder nicht, wir haben eine ungeplante Reise gemacht. Wir gingen eine knappe halbe Woche auf eine vergebliche Reise nach einer Bank mit einem mit Geld bestückten Geldautomaten. Ob hier im Nebenort, im großen Shoppingcenter, nach Berichten auch in der Innenstadt: es war nirgends Geld zu bekommen. So etwas würde es in Deutschland nie geben, dass man an keiner Bank Geld abheben kann. Wie kann es möglich sein, dass das wichtigste Zahlungsmittel und quasi der Motor der Wirtschaft nicht vorhanden ist. Für mich war es bis zu dieser Woche immer selbstverständlich, dass es Geld an Automaten gibt, in Argentinien auch schon an einigen Tagen vielleicht nicht der gewünschte Betrag, aber dass es gar kein Geld gibt, war für mich neu. Jetzt, nach 5 Tagen, soll Geld aber wieder verfügbar sein.

Das brauche ich auch, denn in der nächsten Woche werde ich auf ein Seminar nach El Dorado/Missiones fahren, um dort über das Erlebte der „ersten Halbzeit“ zu erzählen und meine ersten Monate in Argentinien zu reflektieren, um vielleicht mit neuen Anregungen und neuer Motivation die zweite Halbzeit genauso gut, wenn nicht besser zu verbringen. Einen Tag werden wir einen Ausflug zu den Iguazu-Wasserfällen machen, da diese sich in der Nähe befinden. Sie sollen eine der schönsten, wenn nicht die schönsten Wasserfälle der Welt und ein Muss für jeden Argentinien-Besucher sein. Ich werde berichten, ob dies der Wahrheit entspricht.

Sonst läuft das Leben weiter vor sich hin, die Arbeit nimmt seinen gewohnten Lauf, der Sport kommt nicht zu knapp und die Nächte am Wochenende enden meist nicht vor 7 Uhr morgens…

Ich wünsche euch alles Gute, viel Erfolg und noch viel mehr Gesundheit für 2011!

Bis dahin, viele liebe Grüße!

Matthias


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