Di 28 Dez 2010
Merry Christmas; Happy Holidays
von vivienbannewart in Blogs
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Erstmal nochmal nachträglich: Frohe Weihnachten, Merry Christmas, Feliz Navidad 🙂
Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest.
Bevor ich jetzt von meinem amerikanischen Christmas erzähle, muss ich erstmal noch ein bisschen in der Zeit zurückgehen und von meiner letzten Schulwoche und dem Anfang der Ferien berichten.
Vorletzten Samstag, also das Wochenende vor meiner letzten Schulwoche, waren meine Gasteltern und ich erst abends bei einem superschicken Christmas Dinner.
Wirklich SUPER-schick. Freunde von meinen Gasteltern richten das irgendwie mit aus, deshalb sind wir da für fast umsonst reingekommen. Sonst hätten wir wohl ein halbes Vermögen dafür bezahlt.
Und die Leute sahen alle so piekfein aus. Ich kam mir doch etwas fehl am Platz vor. Manche Frauen hatten sogar ein Abendkleid an; fast alle Männer waren im Anzug…und die Vivien in Strumpfhose, Stiefeln, Rock und Bluse. Jaa. Dabei war das Essen noch nicht mal so gut. Außer der Salat und das Obst. Und die Erdbeeren mit Quark. Hmm. Frische Erdbeeren im Dezember sind doch was feines.
Aber dann wurde endlich das Dessertbuffet freigegeben. Da hab ich dann mein Dinner gegessen, haha 😉
Die Plätzchen waren soo lecker. Da hab ich doch erstmal unauffällig zwei Stück mitgenommen.
Ich brauchte ja Verpflegung für die Autofahrt, weil meine Gasteltern (bzw. eher meine Gastmum) sich überlegt haben, zu dem State Champion Chip Football Game ihrer Schule zu fahren.
Was Champion Chip ist, habe ich glaube ich, schon mal vorher erklärt. Nur das das jetzt nochmal eine Nummer größer war, weil es erstens für den ganzen Staat war und zweitens Football sowieso wichtiger ist als Wasserball.
Wir kamen dann ein bisschen zu spät und mussten prompt erstmal eine Viertelstunde laufen, weil wir keinen Parkplatz mehr gefunden haben. Jaja. Immerhin kamen wir umsonst rein, weil meine Gastmum da ja, wie gesagt, Lehrerin ist. Tja, Connections muss man haben 😉
Die ersten beiden 15 Minuten haben wir verpasst. Machte aber nicht soo viel. Die letzten 30 Minuten haben auch gereicht. Eigentlich sind 30 Minuten Football perfekt. Da findet man dann nämlich auch die tausend Unterbrechungen noch nicht so langweilig.
Wir kamen also passend zum Beginn der dritten Time darein, und oh mein Gott. Da war eine Stimmung. Zu dem Zeitpunkt hat das Team von der Schule meiner Gastmum, die Tigers, geführt.
Dann führten aber die anderen wieder, dann wieder wir. Und dann war Halbzeit (also nicht Halbzeit aber naja…Pause halt). Und ich weiß nicht, was die in der Pause gemacht haben.
Auf jeden Fall gab es danach einen Touchdown nach dem anderen. Es war wirklich mal eine GANZE 15 Minuten Halbzeit spannend, zu zugucken.
So ungefähr zwei Minuten vor Schluss hat der Sprecher dann schon durchgesagt, dass man doch bitte nach Ende des Spiels nicht aufs Spielfeld laufen sollte.
Eine Minute vor Schluss lagen sich schon alle Footballer in den Armen, kurze Zeit später waren die Cheerleader bei ihnen und der Schlusspfiff ging dann schon im Gejubel unter.
Die weiteren Hinweise, doch bitte nicht aufs Spielfeld zu laufen, verhalten dementsprechend auch ungehört und zwei Minuten später war die halbe Schule auf dem Feld.
Aber das Schönste war eh, wie sich die Footballspieler gefreut haben. Die konnten sich gar nicht mehr beruhigen (okay, eigentlich konnte sich keiner mehr beruhigen). War auf jeden Fall schön.
Und obwohl es nicht meine Schule war, hab ich mich auch von der Begeisterung anstecken lassen.
Ich liebe dieses Feeling. Kann Deutschland bitte mal eine Meisterschaft gewinnen, damit wir die Stimmung auch mal haben? 😉
Die letze Woche Schule verlief dann sehr ereignislos. Alle haben nur noch auf Ferien gewartet. Auch die Lehrer. Nur Report Cards gab es. Ich bin so gut hier in der Schule 😉 Alles A’s außer Algebra ein B+.
In Englisch bin ich drittbeste. Und von den zweien, die besser sind, wohnt eine erst seit zwei Jahren in Amerika. Ja, was ist denn los mit den Amerikanern? Ich dachte, die sollten Englisch können^^
Am Freitag haben wir den ganzen Tag nur Filme geguckt. Ich bin also praktisch von einem Film in den anderen gestolpert und hab die meiste Zeit so halb geschlafen. Was ein verschwendeter Tag.
Dafür bin ich auf dem Nachhauseweg pitschnass geworden…
Jap, in Kalifornien war Land unter. In meiner letzten Schulwoche fing es schon an, und am Wochenende wurde es immer schlimmer mit dem Regen. Und dem Wind.
Der Sturm kam irgendwo von oben, San Francisco oder Kanada oder so, und hat deshalb auch ziemlich kalte Luft mitgebracht. Und ab Montag ging dann gar nichts mehr. Straßen waren überflutet, es gab Erdrutsche, Häuser standen unter Wasser… Dabei fand ich, um ehrlich zu sein, das Wetter gar nicht soo schlimm. War jetzt nicht schlimmer als so mancher Herbsttag in Deutschland.
Das Problem war nur, dass hier einfach nichts für mehr als fünf Regentropfen gemacht ist. Ab da weiß nämlich keiner mehr wohin mit dem Wasser, weil hier die Straßen keine Gullys haben.
Sprich das Wasser staut sich munter immer weiter an und bildet eigenständig Seen und Flüsse, wo es ihm gefällt. Am Montag wurde man davor gewarnt, aus dem Haus zu gehen, am Dienstag hatte man eh nicht mehr die Möglichkeit, weil fast alle Straßen wegen Überflutung gesperrt waren.
Mittwoch kam zu dem Regen auch noch Sturm, und dann, natürlich, fiel auch noch der Strom aus. Aber zum Glück nur für ein paar Minuten. Und Donnerstagmorgen, oh Wunder, wachte ich auf und hörte zum ersten Mal seit über eine Woche KEINE Regentropfen aufs Dach prasseln.
Nein, im Gegenteil, die Sonne hat geschienen. Wuhu, man kann wieder raus! Das haben wir dann natürlich auch sofort genutzt und sind abends mit Alyssa nach Macy’s gefahren. Dort habe ich dann auch mein letzes Geschenk für meine Gastschwester und Greg gefunden.
Und am Freitag war schon Heiligabend. Christmas Eve. Morgens, muss ich zugeben, hatte ich ziemlich Heimweh, wenn ich so darüber nachgedacht habe, dass meine Lieben zuhause jetzt in der Kirche sitzen, Bescherung machen oder Raclette essen.
Aber Mittags sind wir dann zum Glück zum Bruder von Greg zum Christmas Eve Dinner gefahren, da war ich abgelenkt. Ich hab sogar ein paar kleine Geschenke gekriegt. Hab ich gar nicht mit gerechnet, weil ich die meisten davon erst einmal gesehen haben. Abends sind meine Gastmum und ich dann noch in die Kirche gegangen und ich hab bei Stille Nacht, Heilige Nacht ein paar Tränchen verdrückt.
Am Christmas Day sind Shannon und Greg zu uns gekommen und wir haben erst ein bisschen was gegessen und dann Bescherung gemacht. Und so langsam kam ich sogar in Weihnachtsstimmung. Von meiner Gastschwester hab ich einen Ring mit einem Herz bekommen. Soo süß 🙂
Und dann noch eine Itunes Giftcard und eine Flauschebademantel und eine Kette…und natürlich meine zwei Pakete aus Deutschland. Nochmal Dankeschön dafür. Ihr seid die beste Familie, die man sich wünschen kann. Und jetzt habe ich erstmal einen Vorrat an deutschen Süßigkeiten 🙂
Hinterher gab es dann richtig Dinner. Und dann haben wir Spiele gespielt. Unter anderem Rummikub. Mit Greg irgendwelche Familienspiele zu spielen, ist das Beste 😀 Er ist soo ein Regelfanatiker, und wenn sich dann irgendwer mal nicht hundertprozentig daran hält, wird er fuchsteufelswild.
Shannon und ich haben uns dann die ganze Zeit drüber lustig gemacht und extra gegen Regeln verstoßen ;D
Jaa, das war mein amerikanisches Weihnachten. War eine schöne Erfahrung. Aber trotzdem bin ich froh, nächstes Jahr Weihnachten wieder zuhause feiern zu können.
Jetzt habe ich noch zwei Wochen Ferien. Und eine davon bin ich iin SAN FRANCISCO!! Hach, da freu ich mich schon soo drauf. Und dafür krieg ich sogar eine Woche extra Ferien 🙂
Küsschen nach Deutschland, versinkt nicht im Schnee und passt auf euch auf, damit ich euch auch alle heile wiederbekomme 😉
