Halli Hallo

Ja ein bisschen hab ich wieder was erlebt in Australien! So war ich zum Beispiel letzte Woche Montag das erste Mal in New South Wales auf dem Mt. Tamborine und bin durch einen Nationalpark gelaufen! Zusammen mit einem Freund, der auch aus Deutschland kommt (Seppel, für alle die ihn kennen ;)) habe ich mich mit dem Auto ca. zwei Stunden in Richtung Süden begeben.

Das hört sich irgendwie an als wäre ich voll weit weggewesen… zwei Stunden Autofahrt und dann auch noch in NSW.. aber in Australien ist das gar nichts.

Ganz am Anfang als Rob mich fragte ob Mara (das andere Au Pair) weit weg wohnen würde in Deutschland, hat mich sogar ausgelacht als ich gesagt hab, dass man schon so drei bis vier Stunden fahren müsste. Für Deutschland ist das nämlich schon weit von Soest bis nach Hamburg zu fahren. Ich glaub aber wenn ich aus Australien wieder da bin, ist es auch für mich nicht mehr weit!

Auf jeden Fall sind wir dann dahin gefahren und ein bisschen durch den Knoll Nationalpark gewandert! Das war richtig interessant, weil wir sind erst ganz lange diesen Berg hochgefahren und bevor wir richtig ankamen, hat wir teilweise schon einen richtig guten und schönen Blick auf Surfers Paradise und auf der anderen Seite einfach in ein schönes Tal und dann sind wir ein bisschen weiter gefahren, an ein paar Häusern, Shops, Cafès und sogar Tankstellen vorbei und als wir dann auf den Parkplatz gefahren, wo wir unseren „Rundgang“ gestartet haben, war es schon total waldig. Im Nationalpark selber stand man dann im wahrsten Sinne des Wortes mitten im Wald. Es fühlte sich ein wie ein Regenwald, nur nicht ganz so tropisch, aber wunderschön. Kaum waren wir etwas weiter im Wald konnte man sich gar nicht vorstellen, dass wir für fünf Minuten noch an Häusern und Tankstellen vorbeigefahren sind.

Man konnte nichts hören bis auf ein paar Vögel, die durch die Bäume flogen und ab und zu trafen wir auch einen „Bush Turkey“, wilde Truthähne.

In der Mitte von unserem Rundtrip, konnten wir dann den Cameron Wasserfall sehen und von unserem Lookout aus, sah es echt aus wie im Urwald. Ich hab die ganze Zeit auf Tarzan gewartet, der sich gleich von einer Liane zur nächsten schwingt.

Das war wirklich das absolute Gegenteil zum alltäglichen Stadtleben. Unser Lunch haben wir dann auf einer Bank gefuttert, von der man Brisbane ganz am Ende vom Horizont, so gerade eben erkennen konnte.

Bevor wir gefahren sind haben wir noch einen Kookaburra gesehen. Das ist der Vogel der mich manchmal morgens um 5 Uhr morgens schon wach macht, weil der so laut schreien kann. Deswegen verspüre ich vielleicht auch eine ganz kleine Abneigung gegen dieser Vie.. eh Vögel.

Auf dem Rückweg durfte ich sogar ein kleines Stück fahren, was mich tierisch gefreut hat, weil meine Family in dem Punkt echt nicht so richtig aus dem A… kommt um es mal auf Deutsch zu sagen. Ich mein ich bin ja immerhin schon einmal davor mit Rob gefahren, aber ich glaub der hat fand das irgendwie nicht so gut, wie ich gefahren bin.. Nun ja der hat mich auch voll nervös gemacht, so wie der neben mir saß. Der meinte vorher auch die ganze Zeit, ja nee und wir müssen das langsam angehen mit der anderen Straßenseite und so und du musst dich daran gewöhnen… Ich mein gut, komisch wars schon als ich das erste mal dann auch gefahren bin, das hab ich natürlich nicht zugegeben, aber hallo??? Es war ja schließlich auch nicht so, dass ich das Autofahren neu lernen musste. Alle anderen Au Pairs wurden in sogar ihrer Jetlag- Zeit ins Auto gesetzt und in die Stadt gelotzt. Und ich meine es wird auch nicht besser, wenn ich erstmal ne ewig lange Zeit gar kein Auto bewege und dann auch noch ein automatik- Auto fahren soll. Ich mein das war nicht besonderes schwer aber trotzdem. Naja bis heute bin ich dann doch schon ganze zwei mal gefahren, aber auf der Versicherung bin ich auch noch nicht drauf. Es dauert hier halt alles so seine Zeit. So wie das mit allen anderen Sachen nun mal auch ist. Ich hatte zwar vorher schon gehört, dass die Australier nach dem Motto „komm ich heut nicht komm ich morgen“ leben aber das es so krass ist, hätte ich auch nicht gedacht. Dann haben sie so Mittwochs oder Donnerstags endlich mal ihr Wochenende geplant, da wird das den nächsten Tag komplett umgeschmissen. Oder es wird gesagt, dass wir morgen dies und das machen und dann klappt das aber doch nicht und es wird einfach auf den nächsten Tag verschoben und wenn es dann nicht klappt dann halt eben auf den Tag darauf oder auf nächste Woche… Man muss also sehr flexibel sein. Andererseits sind sie mit mir auch sehr flexibel, was wiederum sehr gut ist. Ich hab es bis jetzt noch nicht groß in Anspruch genommen, aber ich hoffe, dass ich es ein wenig nutzen kann, wenn ich reisen möchte!

Hier ein Beispiel: Im TV hatte ich gesehen, dass Jetstar viele billige Flüge nach Sydney oder Newcastle hat für 70 oder 80$. Das ist zwar überhaupt nicht zu vergleichen mit Europa, wo man manchmal schon ab 20 oder 30€ fliegen kann, aber für Australien ist es echt günstig.

Da meinte Caroline sofort zu mir: Ohh, du solltest für ein langes Wochenende nach Sydney gehen! Damit hat sie mich total überrollt… das war spontan! Ich meinte dann, das ich mal gucken müsste, weil alleine hätte ich irgenwie auch nicht soviel Lust!

Krass oder? Aber wie gesagt sie sind sehr flexibel.

Überhaupt sind alle Australier viel gelassener und haben mehr Zeit beim Arbeiten. Das Personal egal aus welchem Bereich ist so was von freundlich, dass kann man sich in Deutschland gar nicht vorstellen. Immer wenn man einen Laden betritt und sei es nur ein Kiosk wird man gefragt, wie es einem geht und manchmal fragen sie sogar wie der Tag bis dahin war und was man so gemacht hat. Wenn du nur sagst, dass es dir gut geht, dann lächeln sie dich nett an, aber wenn du richtig erzählst was du heute alles schon gemacht hast, bist du sofort in ein Gespräch verwickelt. Das ist echt lustig.  Aber auch die Leute auf der Straße quatschen dich einfach an. Heute hat uns erst wieder eine Frau angequatscht als ich mit Caroline und den Kindern unterwegs war und du geratest fast immer in einen Smalltalk.

Wir Au Pairs werden natürlich meistens gefragt, wo unser Akzent her kommt, aber wenn wir dann sagen aus Deutschland, dann sind sie immer total begeistert und fragen woher wir genau kommen und die meisten kennen auch Köln. Wenn ich Dortmund sage, wird es aber dann doch meistens etwas zu spezifisch.

Ich habe noch nie irgendwie erlebt, dass ich blöd angemacht worden bin, die Australier sind alle sehr hilfsbereit und sogar die Busfahrer können einem immer weiter helfen und wissen mit welcher Linie ich fahren muss, wenn ich irgendwo hin will und sie nehmen sich auch Zeit, wenn ich es nicht sofort auf Anhieb verstanden habe.

Aber zurück zum Mt. Tamborine: Ich bin dann auf dem Rückweg gefahren und Seppel hatte auch eine sehr aufregende Fahrt mit mir! Als wir nämlich über eine Ampel gefahren sind, hab ich links den Bordstein mitgenommen, also wo Seppel dann saß und dann hat das Auto ein wenig nach Links gezogen und ich musste gegenlenken und Seppel stand die Todesangst in Gesicht geschrieben! Es ist nichts passiert und ich bin auch noch ein ganzes Stück weitergefahren, bevor wir wieder gewechselt haben, aber obwohl wir uns beide so erschrocken haben musste ich doch so lachen! Ich muss sogar jetzt noch lachen, wo ich darüber schreibe! 😀 Ich glaube wenn ich mit Caroline oder Rob gefahren wäre, hätte ich wahrscheinlich angefangen zu heulen und ich hätte freiwillig wieder getauscht, deswegen war ich ganz froh, dass mir das mit Seppel passiert ist… Da musste ich nämlich erstmal 5 Minuten nur lachen.  Vor allem, weil er mir vorher erzählt hat, dass das Auto zwar angemeldet ist, aber nicht versichert und dass er das Biest nicht jedem anvertraut. Wahrscheinlich hat er sich auch danach gefragt warum er das überhaupt gemacht hat, aber in Endeffekt war es sehr lustig! Danach waren wir auch wieder wach! 😉 Vor der Autobahn haben wir aber dann doch wieder gewechselt!

Das war auch ganz gut, so konnte ich nämlich einen der schönsten Sonnenuntergänge überhaupt genießen mit einem so tief roten Himmel wie man es sich kaum vorstellen kann. Leider hab ich meine Kamera in dem Moment nicht gefunden und konnte kein Foto machen.

Dann fing es an zu regnen und ich war froh, dass ich nicht mehr am Fahren war.

Mit dem Wetter hatten wir echt Glück, es fing erst auf dem Rückweg an zu regnen, den ganzen Tag hatten wir Sonne und blauen Himmel und es war richtig warm.

 

Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen: Dieses war der erste Streich, doch der Zweite folgt so gleich!


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