Hallo zusammen,

die Saison 2010/11 hat noch garnicht richtig angefangen, und der Ex-madrilenische Patient ist schon verletzt. 
Ist ja lange gut gegangen, mit Christoph Metzelder. Immerhin die Vorbereitung, und das Erstrundenspiel im DFB-Pokal hat er überstanden, und ist eigentlich somit ungefähr im Soll, was seine Anzahl der für den S04 abgelieferten Spiele während seiner Vertragslaufzeit sein könnte.
Morgen beim Auftakt im Hamburg wird er wohl fehlen, und die Abwehr erneut durcheinander gewürfelt. Ich höre uns jetzt schon dem abgewanderten Marcelo Bordon hinterherjammern.
Aber jammern gilt nicht. Was letzte Saison war, war eben. Jetzt ist angesagt, und da steht die herbeigewünschte, und nach einigen Wochen schon wieder verfluchte, sogenannte Dreifachbelastung, an. 
Für mich als ehemaligen Fußballer, der im Spiel ungestraft die Hand benutzen durfte, wäre es eine dreifache Freude gewesen, wenn ich am Samstag in einer vollen Hütte, in Deutschlands höchster Liga kicken dürfte, dann am Mittwoch gegen Liverpool oder Barcelona bei den Besten in Europa dabei zu sein, um dann allen Unkenrufen zum Trotz, einem sogenannten „Kleinen“ im DFB-Pokal die Hütte voll zu hauen. Ganz nebenbei hätte es ja auch noch Geld dafür gegeben.
Das wäre eine Belastung gewesen, das richtig, ohne „Freunde“ zu verwalten, aber zugegeben, eine angenehme.                
Was wird die Saison speziell für den S04 bringen?
Zumindest schon einmal drei Heimspiele in der Champions League. DFB-Pokal, immer noch der schnellste Weg nach Europa, finanziell angesichts der Summen in der CL, nicht ganz so attraktiv. 
Es wäre aber wieder mal ein Titel.
Ja und die Liga?
34 Spieltage Spannung, Hoffnung, Enttäuschungen, und am Ende irgendwas zwischen Platz vier und sechs?  
Was dann?
Apokalypse now? 
Bei dem Drahtseilakt, der auf Schalke ab morgen in Hamburg Premiere hat, muß ja in den nächsten zwei Jahren mindestens die CL-Quali herausspringen, um, salopp ausgedrückt, die blauweiße Karre am rollen bleibt.  
Das wird schwer genug, war es in der letzten Saison die Unbekümmertheit, und ein wenig auch der Überraschungseffekt, der damaligen „Nobodys“, die Felix Magath in das kalte Bundesligawasser geworfen hat, sind diese jungen Spieler keine unbekannten mehr, und sehen sich, im Gegensatz zur letzten Saison, ernsthaften Konkurrenten auf den jeweiligen Positionen gegenüber gestellt. 
Wen auch immer Felix Magath in den nächsten Tagen für eine neue Schalker Mannschaft verpflichten sollte, wird die eigentliche Kunst des Trainer-Managers darin bestehen, gerade diesen jungen Spielern den immensen Druck, der auf dem königsblauen Team lastet, und von Außen im Laufe der Saison immer wieder neu aufgebaut werden wird, unabhängig vom Tabellenplatz den der S04 dann aktuell belegt, zu nehmen, damit sie sich unverkrampft weiterentwickeln können. Dann hätte er seine „Neuzugänge“ für die nächsten Jahre schon sicher, und preisgünstig.                             
Zum Abschluß noch der obligatorische Tipp?  
Wie jedes Jahr werde ich wieder gründlich daneben liegen. 
Meister: Werder Bremen; Pokalsieger: FC Schalke 04, direkte Absteiger: Hannover 96, FC St. Pauli, was im Fall des Aufsteigers schade wäre.

Tschüß, bis die Tage

R.A.


Über die Autorin/den Autor:  Rainer Aschmoneit schreibt unseren Schalke-Fan-Blog. Der leidenschaftliche Schalke-Fan aus Hamm kommentiert die großen und kleinen Geschichten rund um den S04 mit viel Witz und Selbstironie. Alle Beiträge der Autorin/des Autors: