Mo 8 Feb 2010
Christmas 2009 in Detroit, MI
von Yaila Zotzmann in Blogs, Lesertagebuch
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Mein erstes Semester hier in den USA ist bereits Vergangenheit, mein erstes amerikanisches Weihnachtsfest auch.
Hatten wir noch unsere letzten Klausuren in jedem Fach vom 14.-17. Dezember, so flog ich am 20. Dezember schon in meinen wohlverdienten Kurzurlaub. Zu einer Host-Familiy (Gastfamilie) nach Detroit, Michigan. Ich bin sie bereits im Sommer 2008 für 2 Wochen besuchen geflogen, sodass es ein freudiges Wiedersehen wurde.
Mit ihnen habe ich dann auch mein erstes Weihnachten in den USA gefeiert. Im Grunde geht es Ähnlich zu, wie bei uns zu Hause, aber trotzdem irgendwie ganz anders.
Während wir zu Hause ja einen heiligen Abend haben am 24. Dezember, so ging es hier am 24. um 23.00Uhr in die Kirche zum Weihnachtsgottesdienst. Da meine Gastfamilie Baptisten sind, ging es in einen baptistischen Gottesdienst. (Mit diesem Zweig des Christentums bin ich inzwischen doch relativ vertraut, da ich ja seit August auf einem baptistischen Privatcollege bin.) Der Gottesdienst war auch schön gestaltet und unterhaltsam. Zurück bei ihnen zu Hause hat uns die Mama ein kurzes Kinderbuch vorgelesen „The night before Christmas“ (Die Nacht vor Weihnachten) und dann ging es ins Bettchen. ;o)
Am nächsten Morgen, den 25. Dezember, haben wir alle gemeinsam gefrühstückt und dann haben wir uns um den Weihnachtsbaum versammelt und die Bescherung startete direkt nachdem die Mama noch eine etwas modernere Form der Weihnachtsgeschichte vorgelesen hatte. Nach der Bescherung konnten wir dann auch noch unsere Strümpfe vom Kamin ausleeren. Darin befanden sich allerlei Süßigkeiten und andere Kleinigkeiten. Den restlichen Tag haben wir Gemeinschaftsspiele gespielt und haben gegessen.
Der 26. Dezember ist hier übrigens kein Feiertag mehr. Es gibt also nur einen Weihnachtstag, den 25. Dezember. Der Tag, an dem Jesu Christ geboren wurde.
Weitere Unterschiede zwischen unserem Weihnachten und dem Weihnachten hier in den USA ist, dass sie hier in den USA weder den Advent feiern, noch Nikolaus am 6. Dezember. Einen Adventskranz mit 4 Kerzen gibt es hier nicht und auch unsere bekannten Scholokoalden- Kalender sollten hierher noch importiert werden. ;o)
Zwar gibt es hier in den USA den Santa Nicholas, der allerdings identisch ist mit der Person des Santa Claus, der bei uns ja bekanntlich der Weihnachtsmann ist.
Somit gibt es auch keinen Nikolaustag hier in den USA und auch Knecht Ruprecht kennt hier niemand.
Ansonsten aber sieht die Vorweihnachtszeit hier genauso aus mit Weihnachtsmärkten, Schlittschuhlaufen auf dem Marktplatz, dekorierten Tannenbäumen, Plätzchen backen, Verwandtschaftsbesuchen, Geschenken shoppen und einpacken und gewaltiger Vorfreude.
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Nach der Weihnachtszeit bin ich dann noch mit der Familie zusammen nach Downtown Detroit gefahren. Haben uns den „Belle Isle Park“ angesehen. Eine kleine Halbinsel zwischen den USA und Kanada, mitten im Detroit River. Es ist genau die Stelle, an der Kanada südlich von den USA liegt. Wirklich! Habt ihr noch nicht gewusst? Nun schon. :o)
Auch das Gebäude von „General Motorsæ konnten wir besichtigen.
Leider war aber meine Zeit in und um Detroit viel zu kurz. Ich konnte nämlich leider nur vom 20.-29. Dezember bleiben. Vom 29.-30. Dezember war ich dann noch für eine Übernachtung in Chicago nach einer Zugfahrt von 4 Stunden. Gewohnt habe ich die Nacht im „International Youth Hostel“, welches ich an dieser Stelle sehr empfehlen kann. Es ist ein sehr sauberes, relativ preiswertes Jugendhostel mit einer sehr sehr angenehmen Atmosphäre. Ich habe in einem 10- Bett Raum für Mädchen geschlafen. Es war voll belegt und… ich habe 9 neue Freundinnen kennen gelernt. Alle kamen aus dem asiatischen Raum. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen. Haben uns bis tief in die Nacht unterhalten und gelacht.
Da ich schon 2008 einmal in Chicago war, hatte ich nicht mehr allzu viel Neues zu besichten. Was man aber in Chicago auf keinen Fall verpassen sollte:
Der Sears Tower (mit neuer Aussichtsplattform seit 2009)
Das Cloud Gate auf dem ATnT Plaza
Das Planetarium
Gino’s East (Original Chicago Pizza)
Das United Center (Basketballstation mit der Michael Jordan Statue davor)
Und in eben diesem „United Center“ habe ich am 29. Dezember abends mein 1. NBA Spiel gesehen. Die Chicago Bulls gegen die Indiana Pacers.
Ok, ich glaube ich muss jetzt mal eben nebenbei erwähnen, dass ich kein großer NBA- Fan bin, da ich einfach nicht genügend Zeit aufbringen kann, um mich auf dem Laufenden zu halten… Somit gibt es hier auch nicht eine ausführliche Kritik zu dem Spiel, bzw. zu den einzelnen Spielern, sondern einfach nur einen kleinen Einblick in meinen Abend in dem wohl gefährlichsten Viertel von Chicago. Denn genau da muss nämlich das „United Center“ liegen…
Circa 10min mit dem Bus (es fahren ziemlich viele Busse und sie sind auch nicht schwer zu finden, fahren circa alle 10min) von dem großen Bahnhof „Union Station“ mitten in Chicago Stadt entfernt liegt wohl eine der bekanntesten Basketballarenen in den USA. Das „United Center“ mit der Jordan- Statue, die übrigens unerwartet klein ausfällt. Rund um die Arena befinden sich richtig viele Polizisten, um die ganze Veranstaltung auch gut abzusichern, und sie stehen auch dann extra neben Dir, wenn Du den Bus zurück in die Stadt um genau eine Sekunde verpasst hast. (Ganz ehrlich: Ich habe mich noch nie in der Begleitung eines Leibwächters befunden, aber so Ähnlich muss es sich anfühlen…)
Meine Sitzplätze beim Spiel: Ganz weit oben, um schön die Atmosphäre mitzubekommen (es ging eher darum ein NBA- Spiel mitzuerleben, als ein spezielles Team zu sehen). Tipp übrigens wenn ihr weiter unten in den Sitzrängen Tickets haben wollt: Ganz früh reservieren!!! Am Besten direkt dann wenn der Kartenverkauf für die Saison startet!
Die Arena an sich ist RIESIG und sehr hübsch. Innen befinden sich mehrere Essensstände, ein Fan- Store, ganz viele interessante Informationen (Plakate, Flaggen, u.ä.), und zwei Jazz- Bands haben gespielt.
UND… Was man auf keinen Fall verpassen sollte… Die Team- und Spielervorstellung. Ich habe ja schon viele sehr gute und professionelle Basketballspiele gesehen, aber bisher fand ich die Chicago Bulls mit ihrer Screen- Show (Bullen, die aus Chicago rennen und dann die Indiana Pacers überrennen) am beeindruckensten.
Toll war dann natürlich noch am Schluss des Spiels, dass die Bulls deutlich gewonnen haben. Somit war fast jeder in eine gute Stimmung und kaum jemand beschwerte sich über die beißende Kälte von -13ºC.
Ja, soweit zu meinem Chicago- Trip. Mit dem Zug ging es dann nämlich am 30. Dezember nachmittags zurück mit dem Zug nach Saint Louis und von dort aus mit dem Auto zurück zum Campus in Hannibal.
Ab dem 31. Dezember hatten wir nämlich vom Varsity Team (1. Mannschaft) wieder Training, auch wenn das 2. Semester erst am 12. Januar wieder begann.
Soweit zu meinen Weihnachtsferien…
Ich hoffe, ihr hattet alle eine schöne Weihnachtszeit?!
Mit ganz lieben Grüßen,
wieder aus Hannibal, MO, USA!
Yaila Zotzmann
