Mi 7 Okt 2009
Rasenkunst
von Rainer Aschmoneit in Lesertagebuch
1 Kommentar
Hallo zusammen,
Kunstrasen, Kunst auf Rasen, rasende Kunst, wird der Rasen zur Kunst? Ist es überhaupt noch Rasen, wenn es Kunst ist? Ein bisschen viel Tohuwabohu um das Spielfeld im Luschniki-Park in Moskau, wo unsere Elitekicker am Samstag das Tor für die Reise nach Südafrika weit aufstoßen wollen. Aber ist dieser, für eine internationale Partie zugegebenermaßen ungewöhnliche Belag denn so etwas außergewöhnliches? Auf diesem Untergrund rollt der Ball zumindest, was der ein oder andere Spieler mit seiner Vereinsmannschaft, und auch mit der Nationalelf nicht von allen Plätzen behaupten kann. Wie oft war schon im Vorfeld eines Spiels bei der Berichterstattung von Kartoffelackern, Kuhwiesen und Schlammwüsten die Rede. Alle wurden überstanden, selbst auf den Faröern, wo sonst meistens Schafe grasen, gab es ein 0-0, und genau dieses Ergebnis würde ja am Samstag auch schon reichen, vorausgesetzt, die Finnen werden dann am Mittwoch besiegt. Also aufhören mit der Diskussion über das Geläuf. Es muss auch keine Kunst auf dem Kunststoff geboten werden, von mir aus nicht, da zählt nur das nackte Ergebnis, und der ehemalige Schalker Manni Drexler wird schon die richtigen Treter aussuchen, damit es keine Kunstflüge gibt. Jetzt ist schluss mit, von und über Kunst. Schalter aus und fertig. Ist ja kein Kunststück.
Tschüß, bis die Tage
R.A.

Können kommt auch nicht von Kunst.
Können ist: der Stunde Gunst
zu ergreifen, zu erhaschen.
Nicht mit einem Kick, dem laschen
Sportfreunde zu überraschen,
die vor Wut es unterlasssen
auf dem Kunstrasen, dem nassen
den Idolen zu applaudieren.
Das wird sicher nicht passieren,
und die Herren Löw und Flick
kommentieren: Pech, kein Glück,
Spiel wär besser abgeblasen,
keine Spielkunst auf Kunstrasen!